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Full text of "Journal für Chemie und Physik"

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Chemie und Physik 

• >^n Verbindung 



mit 



X /• Bemhardl , /• Berzelius , G» Bischof*, i?. Br.andes, 

J. TV. Döbereiner , Du Menil, /. Nm Fuchs . JL, Gmelin^ 

Th.'p. Grotthufsj J, P. Heinrich, C. W. P- Kästner^ 

W' A. LttmpacHus , H. F* Link, fV. Meisner, 

H. a OerHedt^ C. H. Pf äff, R. L. Ruhland, ■• 

T. H» Steffens, F. Stromejery ji. Vogel, 

F. fVurzer* ,^ * 



herausgege b e n 



TOtt 



Dt. Schweigger u. Dr. MeJnecie. 




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^' /-/Mit .* KnifSCTiirfBlff. ■ 



'N ü r n b e r g 

in dtr Sc^rag'sehen Buchhandlung. 

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Inhal tsanzeige 
des 9eaii «ind zwanxigate^ Bandes» 



1 1 . - 



Erstes Heft» 



8pit% 



ünilyie sinat neuen aiu Grönland rom H* Fro^ Gieitcke 
mitgebrachten granatartigen » Ton Hm« Prol^ Sir o.'m ^ y e r 
Eadyalith genannten FoaiiU» nitd Anfiindnng einer neigen 
Sttbftanz in denuelbe9i Tom Prof« Pf äff in Kiel^ « ^ 

Resultate der Unteranchongen yber das lleerwau^ Yon A;, 
Marcet« Ana dem . Fraasös« von MeiJtteoke« « a6 

yerbesietiittgen der Daryachen Sicherheitalanipo Totti Che« 
' rreiü'd^nt«* «Aus dem FranxÖi, im Anfange iVcrm Hof-t^ 
rath Wnraer in Marburg, - - - -''54 

yersnvhe über die Berührilng glShender MinafiflSchen dnrch 
Wassertrbpfen Toni ' Fridif« 'Döbereiner«' ^ ^' '4S 

VeiTsuche über die ans rertchied^nen Hplsarien durch trock- 
ue Destillation au erhaltenden Produlte» besonders i^ber 
die Holzsäure von Stoltze in Halle« - • •• 4E 

Ueber die faulnifswidrige Kraft ^er Holaslnrot von Stol- 
t<e, - - » . -- ^ - - - 5{ 

Ueber das Gez oder persische Manna» vom Kapitain Fi;e-r ^ 



V ' 



ly Ihhaltsanzeige» ^ 

Seite 
der ick zu Bombay i aus detn Englischen von Mei- 
necke, -. ->.- - - - 6S 

Verschiedene physikalisch - chemische Versuche« von Th, 
von Grotthufs« **: - ^ -. ^ - ^4 

lieber die Fabrikation chemischer Produkte i eine Einladung 
zur fabrikm^si^en D^r^f^Uung dej KalJbetaBs vom Prof« 
Döbereiner, -' • »^ ^ - -77 

Ueblf dasTipenn» ein- neues rÄanzen&aloid , vom Prof, 
.^ Oerstedt in Koppeiihagen - - •• -80 

Vermisehte Notizen; i« Neueste Analyse des Wassers Von 
Berzelius und Dnlpng«'^ 3. Guibf>urt und Rolii- 
quet ^ber WasserMrsetzung durch Eisen« 3. Aöcum 

fri'. tfber Erleuchtung durch Gasticht« 4. »4cheppard über 
leuchtende Insecten«'' '5« 'DavVbV über ein* elecfriachija" ^ ' 
lüseet. 6«^VlncfeTit fibc^'dJe' ¥f*iricurig »des Berliner- 
biäiis aurdtSrk'e.' V.'l^xitlbsldn v6n Knallquocksilber, 8. 

* Cöleslia stÄt Borax 'zum Flnfs ange^rlttfdt. 9. Da^sta 
über /NU '^OtfdfVgen^ev« 10« Schi^eixpnnkta des Wiis* .1 

^ muthsy Zii^ft mk^ifileis«! i.i,^ham4an.ttber ^as-xpe- 
cifisc^^ (Kfn«)^4«« ^ipanischea Jtup^v«» . , »«-igftAsR ©>. // 

' aier ubmtdBityorJ^qinpen des^Syeniw« >i3* !• ^t^^t^y 

^r^ über das, lägnuxn rhodium« j4« Th .0 ms 011 .iibe^/^en. 
I>ongehaIt 4eii Zifkons. l5» , Y 9rfah|ren » das essigsaure .. 

^'Ammoniak zur Krystail^satip^ ifj) { ^i'°£<B°* Von Th«^. 
Thompson. 16. Blejchflüssigk^jt nach VKTeatruml/« .. • 

^ )7« Benutzung der gebrauchten B^klaug« n^ch West- 

' Tumki . - - f T • - • * » - 3?-:^ 96 

jftonatstafel« JVIay, 

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% .. - '•• ••■■IM^iBBIiB«»***! 



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t. 



InbaLtsansseige. ' lY 

Zweites Heft. 






Ueber .Photphorescehz 4urch Be^trahltnig vom Prof, Dr. 
Heinpich in Regensburg» - - • - loi 

'Zerlegung des Sphärulitf« Vom Dr: Ficinu«', Prof. zu ' 
• Dresden. - - - - r • i36 

Üeber das im schWars^n Pecihsteiae* ati^ Sachsen rorkom« 
^mende^AlLalL Vom Dr. Ficin.u^i JProf^ i^. Dresden. ^^j^ 

•lieber. die Zirkon^rde yon Cjievrenl» .JSi[9te;..Abhaadl|in^l/ 
Aus den Ann« de Ch. et i'h. 1820» März« • - 144 

Chemische Versuche über ein faseriges Mineral aus Cata^ 

-« •• «1 *- •• •• 

lonien« Von l^r^ A. Vogel in München« • • i3o 

Analyse des Bittersalzes von Gay-Lussac. - - \^x 



>■ 1 



Ueber den basisch -salztauren Kalk von Heinrich Rosa. i65 
Chemische Üntersnch'ung des jispisartjgen und des gemei- 
nen ältet;a Ueb^rgangslLieselschiefers vom Büclhenberge am 
Harz vom Dr« DuMenil« • - • « 160 

Chemjsaife '^uAersnchn'ng Ven'dYtl^dener ätherische!' Oele ' * 
- von. Thed^dor 'von' Saus snre* Aus den Ann« de 
Ch« et J^hstiSlOf Märü im A«sziij[»qttbersetzt v« M«!-:'*^'^ 
.-necke« -. ^ .. ,•*.! • ,- '1 ^wm- I • J • .. aöü 

Ueber dio IfrlUnng der in dem: Handel xqrkobunenden; $9^ ) 
daartei)^ voii Weiter u^d'.Q|A^<^I|i4Stac« Ans'4#AY 
Kmu ^e ^\\^ pt^^^iZikOy.Vt^u - - - .l8^ 

Ueber eine neqp Säure d^ Schwefels» von Weiler miid 
Gay-Lüssacij ^^ dpn Ann» f)f Piülos« i8i9* Nov» 29^ 

Ueb^ die Bildung einer sieuen S|qur^ 4urch die Einwirkung 
der P{io«i)liqcsäure. »uf.de^.Ail^kAili/.TQn j;, ^ s s.a i g n e« 
Ays d^n Ann, d». Qbiqi. et 4.AP^j{«i>.A8^?p^.tlÄ|i| iiftA«s«><l 
.«uge ifbersfttzt von^Meinefi]^.«^. .^..4 ..J^i ,g*:.-«3 . 4oi 



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' \t Inhattsanzelge. 

Seit« 
PijOgTtinma de U Soci^itf HaIliitJni«e da* Scientes k Har- 

lem, pour l'^iiDäe iSso. - -r - - 3o4 

MoqaltUfel. JiuNui, i 



Drittes Heft. 

*Varich1äxe tu WitlcruDgibcobaclitungen vom FroreioiT 11. 

W. Brande* zu Breiltu. . . - - . aS' 
EspoHineQla circa elTsctuin Conflictu« electrici in Acum 

-tDagnsticani .-_-.._.- 3/5 
Eeilrägo »iir chnmiKhen Kenntnifi des Glimmer» von 

Heinrich Ra>^ .-_-.. 33a 
lTeb«r da« Loihrolir. Aunaug einer Abliandlung vom Aa- 
' aBiior Gähn Jif Fahlun, (Aus dem En^ituhen nher- 

BeUt vom Prof. Duchäer. 3 , . _ _ sgS 

Chemiiche Zerkeuug des {{alfjn'a von Dr, A. Vogel In 

MüiicheD, --_..._- 3i4 

Zcrlagnns dei Eiatclipalhi oder Albit« aua SachfWi. Von 
Dr. Hainr. Eiciaua, Prof, ia Dreiden. - ."- Sfo 

Ctvemiibh* Vntärsucllüng de> MoIjfbdantieiM' aok'Enj^ndJ 
Vom Br. Rudolph ürsnde* ,.V/j, -^ti,. j^^ 

Beitrags zur Kenntnifi der iitblybriäiiiiuren"SDlfe.'voi>i Ür, 
Rudolph Brande ■ - . -'- s - 5Si 

Uflber die Varwindtua^ flnidaliicher Substanzen in üeue ' 
KÜrper »ormiitalst SehweftUaure. Von II. Bracotioi. 
G (lesen in der käu. 'Ahadeinie der Wiiaentcliafien lu 
Ksaej «m S. Febr. iSio. Aus den Aiio, de Chioire «t 
I'hys, i83Q, Fel»r, üije«eUl von Meiuccfce, - - 5*5 



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I 

Inbalcsanizaig^. vii 

,. Seit» 
Untertnchntig einer betfondern Siore^ die tich durch di% 
Destillation der Harnsäure Uldet, von CheTaUier und 
läassajgn'e* (AoaVl'en Ann«^ de Cbim« et Ehjü iSao* 
Febr. Yoa Meinecke») - •• * - 55j 

Neuere eleetro « magnetische Versuche von Oersted in 
Kopenhagen« (Hiebei die Kupfertafel III.) * «* 3^4 

Bereitung da« Elffftbeinpapicra für Maler rou Si^ale* - 5jm 

m 

Thomioa iiber die Peraische Naphtha* d. ;,. - 366 
Ueber die naCfirliche Borazsäure in Toscaaa» .<-• *^ 56S 

Ueber {die Wiürme (im lonern der Brdea. (Ausaug aut 
Oay^JLiUSsac und Arrago Ann. XUI,^iS3 «Bia.) - 577 

l/eber die Wärme des leeren Raums von Gaj-Luasac»' 
Aus d. An^, de Ch. et Tb, 1820« Mars, - • iSl 

Ueber die Verstärkung dea. Tons m dar Nacht von A« 

a * 

TonHumboldt, * --. •. • «. 5^31 

Correspondenz« Aus einem Briefe des Hrn. Prof« Pfaf/ 
in Kiel, --•••••. ^ q^ 

ilonatatafal^ Julius» 



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Viertes He^u ; 

Mineralogisch- chemische Untersuchungen ober ein neues 
fossiles Sala Tom Hofrath Stro;neyeri Professor iq 
Cöttingeuv -. , - im • . 5^^ 

IJebeit die 'Eigenschaften dea Tabasheers von David 

Brewster« Aus den Philos« Transact, 1819. i. THeii. 4t 1 
Uebtfr die voraüglichsten Arseniksalze ton Dr* Thomas 

Thomaoii« • - • ^ - 4>o 



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Seit« 



VIII . Inhal tianzeigS; 

Üeber.die djirch äussere TemperatarerKöhung der Körper 
bewirkte Pbosphorescenli vom PirofbAor Dr. Heinrich 
/ in Regensburg.. . • - - - - '45© 

lieber die ^Theorie der electrischen Ersclicimingen von Van 
Mar um. (^knä d, 7« St. d. Annales gdnöraJes etc. frei 
dargestellt Tom Hofrath "^avter in Marbarg«^ - 4^5 

Bemerkungen üSer die Z^rsetsnÄg des scbwefelsauren Ba~- 
*r3'ts und des KbUensänerlicheu Italks durch Aezkali ron 
BertLollet, - -» - , • - 48o' 

Front' 6 Apparat anr Analyse organischer Snhstangen« Mit 
d?r Kupiertafel II. . - -* • « 487 

^ Analyse .Terschi^dener organischer Substanzen ron Ber- 
/thollet. » - •• • 4gc> 

lieber ' antike Manhorarten^TÖn CadtfIL .^ . 4^3 

' iFeber das blausaure Eisen» von Dr. Thom^as Thomson« 

Aus den Annäls of Philosophy« 1810. May. . . >;66l 

fieitrag zur chemischen Betrachtung der Meteorsteine» von 
'Laugier« - -* - - • > 5ia 

Meteorfall an der Dun»« - - - - - 5lS 

Zerlegung des Klebers in zwei Sabstänzen» benannt Gliadin 
und Zymom von Tadd,ei* - - -« * 5i4 

Progrtmikie de^PAeademie royala des sciences et helles let- 
frei de Bruxeßes ponr le concours de x8ai« - • . 5i^ 

ÄbnatstafeU Auguatl 



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Analyse 

, eines neuen aus Grünland 

von Herrn Professor Giesecke mitgebrachten 

Uranatartlgen 

von Herrn Prof. Stromcyer Eudyälith genannten 

F o s s i 1 s, 

und Auffindung 

einer neuen Substanz in demselben« 

Vom 

Profess or Pf äff 

s n K i e 1« 

Einleitung» 



Di 



'ie nackfolgenden analytischen Arbeiten wurden scbon 
iror geraumer Zeit begonnen. Zufällige Hindernisse 
traten ihrer Vollendung luid rollsländigen Ausarbeitung 
in den Weg« Da sie schon beynahe zu ihrem Ziele 
gelangt waren, tiam die kurze Nachricht von einer 
Zerlegung desselben Fossils 5 die mich beschäftigt hat- 



Pf äff Analyse eines neuen ^ 

, dnrcl) den trefflichen Clieiuiker Herrn Prof. $lrt 
meyer und den RefluItaLen seiner ArJoejt in Gillseri't 
Annalen der Physik (la. St. 1819. S. 579) in meiae 
Hände. leb fand zwar ifi melirereu Hauptpunltten Ue- 
bereinätimmuiig zivischeji Herrn }'rof. Hirame^yers und 
meiner Arbeit j aber anch Abweichungen ia einigen 
tvesentlichea Punkten. Da Herrn Prof. Sirunteyefs auB- 
fübrliche Arbeit bis Jetzt noch nicht Ofi'entli.^h i'eEiMat 
gemaoht ist, so schien mir die öfientliche Beltanntma- 
chung der meinigen um so mehr gcrechtferliget. Daf« 
-wir ejnerley Fossil analysirt haben, ist keintm Zwei- 
fel unlerworfen, da wir ea aus einerlay {Quelle erhiel- 
ten, und ich seihst noch rom Herrn Prof, Stromiyer 
ein« Portion davon empfanden habe. Weben dem al- 
lerdings so}7äerbiireii Kiipfergthalle des Fosaiia , den 
icli auch aus den am meisten auserlesenen Stücken er- 
hielt, Ton den» in den von Hrn. Slromeyer angegebe- 
nen Resultaten nicht die Rede ist, ist das neue Fossil 
besonders durch iwei ßeslaiultheile ausgezeichnet, wel- 
che ihm einen ganz cigenthümlichen Platz angewiesen, 
der eine Bestandlheii ist die ZirkoneiiU ; ihre Auffin- 
dung war mir um so interessanter, da icli dadurch 
wieder auf meine frühere Verglcichimg der Zirkonerde 
mit dem Tilanoxyd^ zurückgeführt wurde; der andere 
Bestandlheii ist dagegen ein problematischer Stoff, 
von welchem in Hrn. Su- Analyse gar keine Erwäh- 
nung geschieht. Sollte er sich ali ein neuer ganx 
eigenthümlicher besiiiligen, so vindicire ich mir durch 
diese Bekanntmachung seine erste Entdeckung. Ich 
habe ihm einen eigenen Artikel gewidmet, und seine 
Aehnllchkeiten und Verschiedenheiten mit dem Tan- 
taloxyde und der Kieselerdö , zwischen welchen ev in 
dsr Mitte 8t«ht , angegeben. Fernere Versuche ro» 



j-.^« 



grönlfind. Fosäik^ Eudyalith genannt« 3 

r. • l i ■ 

«giBübtern Cheiilikerii nameiitlich ron Herrn Prof. SirO' 
nteyer werden über die Genauigkeit meiner Angaben 
weiter entscheideit Schade nur , daTs di$r Vorräth des 
neuen merkwürdigeii grönlandisclieil Fossils in Deutsi^h- 
land nicht seh^ ansehnlich ist^ doch wei^dtn >ächt^ Na- 
turforscher der Prüfung Vöii Resultaten ^ ikt^ wenn sie 
aich b^tätigeil^ für die Wissenschaft nickt uninteres- 
iant sind, gerne ihr<in Vorrath aufopfern, da Herr 
^ Stromeyer dem Fossile einmal einett ISainen g^gebeil 
hat, so will ich denselben bdbehäit^n^ öhngeachtef 
vielleicht jeni^r neue Bestandtheil bi)r<chtigte , demsel- 
l>en. eia^ Benennung, zu geben ^ dill Sogleich daraul 
iiiiiwiesöj • 



Unter den iht^ressantenr grönlandischdn Min^ralieri^ 
frelclie ieh der Güte meines Ffeundäs. des IrefilicheÄ 
Giesecke zu Dublin, verdanke^ bfffand sich auch eines^^ 
welches Er sefi)st dUrcb folgäild^ ßiikettö : ,i Granate 
^ähniiches CneUes^ Fossil mit einer ^eigenen Art Horn- 
blende und grünlich weifsem Sodalit Yon Kangerdluar^ 
^ui'^i als neu bezeichnete« , * 

In dem so bezeichneteh Fossile xn&chte es deii 
Hauptgemisngtheil einefr Gebirgsart aus/ und bildetet 
darin mit der Hili^nblcliid^ abwechselnd gröfsere derbd 
Massen, während der Södalith mehr iii kleineren Mas« 
ien eingeinengt war* Ausserdenl el'hicilt ich v))a dem- 
6elbea (iixizelne Bruchstücke ron Krystallen. 

AeUfsere Chdrakterisiiki 

Diel F^fiirbd desselben ist pfirjsChichblüthroth. Ef 
jiöiiimt derb' lidd krystallisirt rör» ^ tiit BlbuchstüCki 



Pf äff Analyse eines neueu 



I 



von ICi-yitallcu zeigen deutlich die Hrystallisation 
Leuciti. 

Es ist matt, «onohl üiifserlich als auf dem irischen 
Bruche; nur die Krystallbriichslücke hcJ}en auf ihrer 
äuiaeren Fläche einigen Glanz. 
Es ist undurchiiclitig. 

Der Bruch ist uneben toa kleinem Korne, an ei- 
nigen Stücken verslecklbiätlrig, von doppeltem schief- 
irinUlichem Durchgange der Blütler. 
E» giebl einen weifsen Strich. 

iBt ipröde, sehr leicht zersprengbar , ritt Glas; 
tind ist nicht sonderlich schwer, dem Leichten sich 
nühernd. 

Sein specifiaches Gewicht ist 2,877. 
Es giebl ein'röthlich- weifseB Pulver. 
Die Farbe, der IVIangel an Glanz, die vüUige Un- 
äurch»lchtigl(eit , die geringere Härte und besonders 
die viel geringere specifische Schwere unterscheideii 
dieses Fossil hiidänglich vom Granat, dem es sonst 
em nächsten kom^t. Eben so bestimmt unterscheidet 
es sich aber von demselben durch seine eigenthümli- 
che chemische Mischung, und diese rechlfetligt noch 
mehr aU das süssere Ansehen die Aufnahme desselben 
in das JVllneralsystem als eine eigene Galtung. 

Chemische Analyse. 

A. Vorläufige Versuche. 

I ) 5 Grammen wurden geglüht und verloreu 
o,o83. Sie hatlea ibi'e rölhlich- weifsa Forb« haain 
verändert. 




grönländ. Fossils, Eudyalltli genannt. 5 

9) Vor dem Lötlirohre vervrsndelle eia Ideines 
ßmolistück seine rölhliclie Farbe !a eine beynahe 
weifte, und schmolz endlicli theilweUe za einer Inuch- 
grunen Schlacke, Es hatlc dabei «n Gewicht nicbt« 
verloren. 

3 ) Schwefeiaanre wirkte kräftig auf dfl« fein pol- 
Teri^Irte Mineral ein, verwandelte es in eine weifae 
gaiierlartige Maise und es lösle sich ein grofser Tbeil 
davon beim Aufkochen mit Wasser auf. 

B. Genauere Versuche. 
I. Behandlung mit Äezliali, 

a) P'unf Grammen des aufs feinste puTvciisirtea 
Fossils wurden im silberne» Tiegel mit einer hinläng- 
lich scheiuendcn Menge Aezkatilauge eingedickt und 
gsschmolzcn. Die Masse zeigte sich melir zusnmmen- 
gesinlert als wirklich geschmolzen, und verschiedene 
Nuancen von rolher, grüner und perlgrauer Farbe — 
■ie wurde mit Wasser übergössen, und Salzsäure hin- 
zugefügt, solange sich von dem erst enistandeoea 
Niederschlag noch etwas autlüsen wallte, wobei ein 
bedeutender Rückstand von perlgrauer Furie unaufge- 
ISst blieb. Auf einen Filter gesammelt wurde er durch 
Einwirkung des Lichts biäulich, was auf einen klei- 
nen Antheil von Silber, d;is durch das Kali von dem 
Silbertiegel aufgelöst worden, und nachher mit Salz, 
säure zu unaußöslichem Hornsilber Ensammengetrelea 
war, zu deuien schien. Geglüht nahm indessen die- 
ser unaufgelüsle Rückstand eine weifse Farbe an, und 
])etrug 3,498 Grammen. Er wurde für reine Kiestier- 
de genommen , da so wenig Sulzsüure als Schwefelsäure 
eine Einwirkung darauf äiuserte. Es war jedoch bis- 



i 



Pf a.f f Analyse eines neuen 

bei merUwürdi^, dafs bei EinwJrltung^ dea Lichte die 
weilse I'arje sißli wieder jns L.iclitbtauliche veränder- 
'te^ auch war Ju» feine l'ulrer nicht r^uh, Bonderi) 
mehr 'sauFl an^ufjihlen. 

b) Die ycn dem unaufgelost geblichenen durch 
Filtrirei) gßlrennte sklzsaure AuflüBuiig wurde abge- 
laucht, wodurch sie eine gallertartige BeschaiTenheit 
annahDi. PiRchdem eie bis zur Trockne gebracht wor- 
den ^va^, wurde de Rückstand in mit Salzsäure ger 
Bchärflru) Wasser wieder aufgelöst, wobei ein Thei^ 
uuaufgclöst zurüiikblicb , der sorgfaltig mit verdünn- 
ter Sftlzeäure ausgelaugt, getrncknel und geglüht o,343 
betrug, und zur ferneren Unlcrsuchuiig lurOckgelegt 
wurde, 

O Die (lurphgelavifene Ptüasigkeit trabte sich beinj 
Abdaippfcii , und es schied sich fiin weifses erdigei) 
Pulver ah , das gelrochiiet o 61 wog, 

d) Die davon durch Filtriren getrennte Flüseig- 
lieil wurde nun mit AmmonläH im Ueberschufs ver- 
BeUt, wobei eia jreiclilicliet- mthbrauser Niederschlag 
entstand, der noch feucht in Aczkali i^etragen wurde, 
das aber nur einen kaum merklichen Anjheil an Thon- 
erde aufgelöst hatte. Es wurde der gehörig ausge- 
laugle Autheil.wieder in Salzsäure aufgelöst, zur völ- 
ligen Osydatioii dea Eiiens mit Salpeteraäure in der 
-Wärme versetzt, das Eisen- durch bernsteinsaures Am- 
moniak niedergeschlagen, und auf diese Weise an g^ 
glühlem Oxydti o.&i erhalten. 

t') Das dunkelbraune Oicyd wurde von neuem )>i 
SalzsSure qufgelöit, wQbey 0,\h einer weifsen Erde 
unaufgelöät zurQcltblieben , die aur ferneren üntersi^- 
pliung zurückgestellt wurde, 

/) Die übrige Flüssigkeit gnb nun noch ipit KoftT 



^rfti'lFftif*-'^ '^O' '^'^^ 



grönländ. Fossil?, EiKlyaÜtli genannt. 7 

lenaänerlicbom Hali versetzt nnd aufgekocbt einen 
Treifien Nicder^chlng, der durclis G[ühen «chwarzbraua 
vrurde, Bicli als Mftngatiaiyd Terbielt , und 0,198 be- 
trug. 

g) Die nach d, mit Aoimanialt im Ueberichur« ver- 
setzte PlüSRigkeit Terrielh durch ihre blaf^blaae Färb« 
einen Büclilialt «1» Kujtfer oder ISickelosyd. Ausser- 
dem könnte aie auch noch Kalk DntKi<lleu. Sie wurde 
abgeraucht und der Rricksland geglübi. Nach dem 
Wiede rauf] Ösen blieb ein dunkelbraunes Oxyd zurück, 
das o,ofj5 an Gcwicbl betrug und sich Mb Knpfcroxyd 
rerhielt. 

/O Die daron Jorch Filtriren eetrenntc Flüssig- 
keit gnb durch kohleiisnuertichea Kati beim Aufkochea 
einen Reichlichen Niederschlag , der sich bei weiterer 
Uoteriiucbung fast wie kohlensaurer Kalk rerhielt, und 
«charf getrocknet 0,86 bcirug. 

i) Der dem Anccheu nach erdige Stoff, der un- 
ter c und .: gewonnen worden war, wurde einer fer- , 
neren Untersuchung unlerivorfen. Die UmBläade , un. 
ter denen er sich abgetrennt, deuteten auf Zirloiierde 
oder 'J'i/niioxfd. Er wurde mehreren Vcrsftchen un- 
terworfen , die im Ganieen für Zirkonerde mehr zu 
•prechei) schienen, Besfindcrs war die Tollkonimene 
WiederaullÖsung des durch kohlensaures Ammopiak 
in einer schwefelsauren Aullösung dei^selben bovirkten 
Niederschlages in einem IJcberschusse desselben, ver- 
bunden mit der weißen Farbe des, durch blausaures 
EiMnkali in einer, so viel möglich, neulralisirten Auf- 
lösung bewirkten Niederschlages, karakteristiach. 

Da indessen bei diesen Versuchen der kleine Vor- 
ralh aufgebraucht worden war, und ich die ReEultate 
der ersten Analyse auf einem zweyten Wege beEtätigen 



P f a f i" Analyse eines neuen 

ile Reihe von Ver- 



volllc , Eo Würde nachfolgende 
suchen unternominen. 



IT, Behandlurg mit Salzsäure. 

A, o. 7,5o Grammen des aufs feinste >; er riebenett 
Fossils wurdca mit lo (Quentchen Salzsäure von 1,111 
in einem Glase übergössen. Der Theil des Fos&ils , 
der mit der SaUsüure iu Berührung kam, veründerte 
fast augenblicMich seine hellrosenrolhe Farbe in Weifa, 
und der andere Anthcil, gleichsam zuBammeng^backen, 
eetzt_e sich so fest an das Glas, dafs er nur mit Mühe 
losgefveicht werden konnte, und die Säure nicht roU- 
jiommea darauf wirkte, weil er sich nicht fein genug 
Eertheilen liel'a. Das Gemenge wurde eine Viertelstun- 
de hindurch gekocht, und dann hingestellt. Bie über- 
•tehendc Flüssigkeit halte ein vüllliommen gallertarlJ- 
ges Ansehen und eine goldgelbe Farbe, Ks Vurdo 
nun noch mehr Salzsäure mit etwas Wasser verdünnt 
binzugesct£t, und das Kochen zwei Stunden hindurch 
fortgesetzt. Das Ganze wurde die INacht hindurch 
hingestellt, wo sieb dann viele wcifse Klünipchen ia 
der übrigens noch beinahe gallertartigen Flüssigkeit 
abgesetzt hatten. Das Ganze wurde nun auf ein Fil- 
ter gebracht, durch welches die Flüssigkeit nur erst 
iu mehreren Tagen durchlief, der Iiückatand abermals 
tnit Salzsäure gekocht, und so am Ende eine gallcrt- 
■trtige Masse erhalten, auf welche die Salzsäure nicht 
weiter einzuwirken seinen. 

b. Der iu a erhaltene Rückstand wurde im Sil- 
bertiegel mit einer Lange von kohlensäuerlichen Na- 
tron eingekocht, und anderthalb Stunden geglüht. Die 
aichl]£rÖlIig gei^cbmolzene Mrssb wurde wiederholt mit 



grÖhländ. Fossils, EuilyaliUi genannt, g 

KK^hsiidem Wasser nus^clftugt. Die erhaltene Laugs 
liefs beim Abrauolien weifse Flocken fallen, die >!cb 
nicht wieder beim neuen Kochen mit Wasser nuHüeten. 
Um alles, was etira das IValrum aufgcl<j»l haben konn- 
te, abzutrennen, wurde die Lauge mit Salzsäure ver- 
setzt, welühe einen ungemein reicWiclien HocIiig-gaU 
lertartigen ISiederschlag beivirlsle. Es zeigte sicli hie- 
l>ei aelir bald, daTs die ganze Masse ans drei Substrm- 
xien bestand i) aus einem in Salzsäure autlösliclien An- 
theil, a) aus einem in kohlensäuerlichem Natron zwar 
leicht auflöslichen aber in Salzsäure unauflöslichen Aa- 
theil und 3) aus einem vreder in kühlensäucrlichemlVa- 
tron noch in Salzaüure auflöaÜchcn Aniheil. Uro si». 
von einander zo trennen und eo Tiel möglich rein di 
zustellen, ^vu^de daher der Rückstand mit Salzsäure 
ausgezogen und die salzsaure Auilosuug aur weitem 
Untersuchung zur Seite gestellte 

c. Der in Salzsäure nicht aufgelöste Antheil wur- 
de nun wiederholt mit kohleusäuerliclifm Natron aus- 
gekocht, und so blieb am Giide eine *o)il;omnien weifse 
Erde zurück, welche geglüht im Ganze» i,(i;a beiru^j 
Glas rizte, und sich wie Kinselei-Je verhielt. 

d. Was sich beim wiederholten Auskochen im 
Iiohlensauren Natron aufgelöst hatte, wurde wie schon 
oben bemerkt aus dieser Auflosung reivhUch duroK 
tSal-säiirt niedargeschldgen. Auf diese Weise abge- 
schieden, vollkommen ausgelaugt, getrocknet und ge- 
glüht betrug ihre Menge i-goS Grammen, sie war 
vollkumnion weifs , milde anzufühlen und riito das 
Glas nicht. Sie wurde sowohl im unge^lühlen Zustan- 
de als Hydrat als auch im geglühten Zustande sehr 
fieUn f »rauchen unlerwoifen, und zeigte nachfolgen- 
df) Eigonscbaflen, So wenig Sahsäüre (tla Sdlpeier- 



I 



10 Pfaff Analyse einc*S neuen 

eäure lösten auch bei Anwendan? der Hitze etwas da- 
von auf— ebensowenig fltinsltinsäiire. Auch ^cs- 
talüauffe Igste Iteinen selir merklicheo Anlheil davon 
bei genulinliaher Temjjeralur auf. Dfigcgen löste sie 
«ich sowohl im Zustande des Hydrats aU im geglüh- 
ten ZpataijJe sehr leicht im kofUeiiiäuerlicfien ]\atrou 
unter Entliindiing von KuJücn säure auf. Beim Erkal- 
ten liefs die AuflÖsuDg einen grof^cü Thcil dieser 
SubstniiE in galhriarligen Flocken fallen. Auch war 
es merkwürdig, dafs , wenn die Autlosung i» Natron 
abgeraucht wurde, beim Wiedoraufkochen mit Wasser 
ein hleiner Theü unaiifgelöst blieb, und dafa dieser 
Erfolg bei einem zweiten und dritten Abrauchen der- 
selben AufiuBung und Wiederaufiiochen m>t Wasser 
sich jedesmal wiederholte. Die leichte Aufläslichkeit 
im koMensauren Katron und die VnaiißasIUhkeit in 
Säuren verbunden mit der übrigen Ccschaficnheit zeig- 
te Aehnliclikcit mit dem Tantahxyde. Es wurde, um 
eich mehr davon lu überzeugen, eine Auflösung im 
Natron durch Salzsäure zcnetzt, der Niederschlag 
nachmals mit Salzsäure ausgekocht, und auf einem Fil- 
ter Biilonge mit destiltirtem Wasser auagelaugr, bis 
das Wasser nicht die geringsten Spuren von Säure 
zeigte. iJemungcaohtet färbte die auf dem Filter zu- 
rücksebtiebene weifse Substanz das Laclunuspapier, 
auf das sie gestrichen wurde, etwas roth, eine Eigen* 
Schaft, die deni Tnn^uloxyde zukommt. Gelrocknet 
hatte sie ein etwas gallertartiges Ansehen wie die 
Thpim^e unlar tiewissen Umstanden nach dem Trock- 
nen, Eh>c Auflösung dieser Substanz in kolilcnsäuerli- 
phcm Natron wurde jpu \-Ul mögliih mit Salzsäure neulra- 
Jjsirti np^ einige Rcactionsversuche damit anzustellen, 
welche indessen keine besondere Aufklärung gaben. 



gr£f|il4nd. Fossils, IBudyali^h genannt^ 1 1 ; 

1} Mit Ammoniak entstand ^in flockiger Nieder« ^ 
^ehlfig* 2) Blausaures^ Eisenkali brachte erst keine 
inerliliche VeräpAerung^ benror, erst nach i& Stundea 
Jiattea^ sich einige grünliche Flocken i^^es^tzt. 3) iST^e- 
säuret Amm>oniak bewirkte gleichfaUti f^rst pach iQ 
Standen Abs^^ ron einigei^ Flocken. , 4) KoliUnsau^ 
rss Ammpniak bewirkte nach einigen Monaten einen 
ziemlicli reichlichen flocki^ten Niederschlag. 5} Kalk^ 
ufoaser brachte Tr^ibung l^errqrt Galläpfeltinctur , l^y- 
.4rQthionsaures Amnioniak so wie^ schwefelsaures Kali 
brachten keine Veränderung herrpr, Mi^J^orat sch^ol^' 
^^s^ Svi}>9|Qnz zui* hellen Glqspefle^ 

P. 4*^ Die goldgelbe s^^Uss^ure Au^Qsong, welche 
^urch das ^^s\e Auskochep A, a. erhalten werden war, 
^irurde bis auir Trpc}(ne abgeri^upht, wc| beim Wie4er<s 
fiuflösen ein kieiuer Antheil auch beim Zusätze eines 
neuen Al^tl^^Us •S$Jz8äu|*e unc^ufgelöst bli^b , der ge- 
glüht 0,07 Gr. ]:)etrug, un4 dyrch Behandlung mit 
{(ohlensaureni Nfitron und dann durch Schwefelsäure 
in o,o4 ein^r Erde, die sich wi? Zirbonerde rerhielt^ 
Vm4 PsQS^ Xißsel^rde zerlegt wurde, 

b. Die vpn jenem Absätze getrennte Auflösung 
;!|nirde nun mit Salmiak versetzt^ und überschüssigei^ 
Animoniäk hinz^ugefügt ; e^ entstand ein sehr reicüUi! 
4;her 9 rother Niederschlag , der durch f^iltriren abgcr . 
frennt wnrde, worauf die durchgelaufene Flüssigkeit 
f ine blaue^ Farbe zeigte. Der erhaltene ISf^derschlag 
war rothbrfiun, ifirurd§ durchs Glühen yicl dunkle« 
^d betrag 1,718 Gr. 

c. i,5r wurden wiedei^ niiit Salzsäure gekocht un4 
WM sich nipht aufgelöst auf ein Filter gebracht. Auf \ 
der sala^sauren. Auflösung schied sich noch beim Aus« 
ü^ag^P , 4a 4io 4urchg§laufen^ coyig^ntrirte Fliisf i|k«t 



12 Pf äff Analyse eines neuen 

auf dieee Weisi^ verdünnt wurde, ein weifser Nieder- 
(chlag, der durch, neues Piilriren tu dem Unaufgelöst- 
gsbliebenen aufs Filier gebracht wurde. Das Gtiuze 
slelUe ein gelWichca Pulver dar. Es betrug geglüht 
0,i5. Um das Eisen zu verllüchtigen wurde wieder- 
holt Salzsäure bis zur Trothne darüber abgezogen, 
und der Rückstand nocli geglüht, und so am Ende 
o,i3 einer Erde erhalten, "die sich wie Zirkonerde ver- 
hielt. Es war also o,03 Eisenoxyd rerflüchtigt wor- 
den. 

iJ. Die in c erhaltene Salzsäure AnflÖsnng «iirde 
BO riel möglich mit Amm'ouialt neutralisirt und klee- 
sanres Ammoniak hinzugesetzt, wodurch ein sehr reich- 
licher gelblicher Niederschlag entstand, der gfglhht 
o,G86 einer Substanz ron rother Farbe darstellte. Da 
man daraus auf eine» Rückhalt an Eisenoxyd schliefsen. 
konnte, so wurde dieser durch Abziehen Ton Salzsäu- 
re darüber so viel möglich weggebracht, und auf die- 
se Weise 0,60 einer Erde erhalten , welche sich wie 
Zirkonerde verhielt. Die hier berechneten Mengen 
sind für die ganze in b erhaltene Menge von 1,718 in 
Anschlag gebracht. Es wären also abermals 0,086 Ei- 
seaoiyd vorhanden gewesen , die auf diese Weise ent- 
fernt worden waren. 

t. Die durchgelaufene Auflösung, aus welcher 
durch kleesaures Ammoniak die Zirkonerde abgetreunt 
worden war, wurde nun durch Ammoniak vollends 
zersetzt, und auf diese Weise filr das Game berech- 
net o,5o Eieenoxyd erhalten. 

/, Die in b durchgelaufene blaue Flüssigkeit mufs, 
te nun noch austfer dem Kupfer Mangan und etwa 
Külberde enthalten. Beim Abrauchen schied sieh ein 
graulicher Satz ab. Beim ZosaU toq kohlensaurem 



grönlünd. Fossils, Eudyalith genannt. i5' ' 

Natron zeigte sie einen relcWIchen weifscn Nieder- 
schlag , der Bwh wie kohlensaurer Kalk a» die Wan 
düngen des Glases aeUtc. Nach gehürigem Aufkochen 
wurde die Flüssigkeit filtrirt, und atif dem Filter ein 
vraoliches Pulrcr erhalten, das nach dem Glühen i,35i 
Gr. betrag und eine braune Farbe hatte. Die übrige- . 
Flütsigkeit wurde nun stark abgeraucbt , die blaua 
Farbe war verschwunden , wnd es schwamm in der 
Flüssigkeit ein feines PuKer, troron der gröfaere Theil 
beim Zusatz von Ammoniak unter Wiederherstellung 
dir bla'ien Farbe wieder aufgelöst wurde. Was sich 
nicht aufgelöst hatte, wurde durch Filtriren zu dem 
bereits auf dem Filter Gesammelten gebracht. Die 
durchgelaufene Flüsaigkeit , welche nun nur noch das 
Kupfer enthalten Itonnie, wurde ausgeraucht, der 
Rückstand geglüht, mit Wasser ausgeltocht, und das 
Unaiif gelöste auf einem Filter gesammelt, das o,o5 be- 
trag und sich als Kiipjeroxyd »erhielt. 

g. Von jenem braunen PuUer, das in /. erhaltea 
worden war, wurden o, 5 Gr. mit verdünnier Schwefel- 
tfiai-e übergössen, und damit gekocht, worauf sich 
beim Erkalten eine Menge nadelförmiger weifser Kry- 
ttalie bildeten, zwischen welchen ein anderer Antbeil 
kömigt erschien. Um das Mangan vom Kalke zu tren- 
nen warde Salpetersäure darüber bis zur Trockne wie- 
derholt abgezogen, und so dasselbe in 0,8 Kalkerda 
und in o.ali Mangan zerlegt. Bei verschiedenen Ver- 
inchen , welche vorher mit dem Kalke angestelll wur- 
den, zeigten sieb einige Erscheinungen, die zwar ein« 
sehr grofse Aehnlichkeit mit dem gewöhnlichen Kalli« 
bewiesen, doch, wie es schien, licine völlige Identität, 
So crhitX'te sich die durch Glühen der kohlensauren 
VerbinduDg erhaltene reine Erde nit^ht merklich mit 



i 



Pf äff Analyse eines neuen 

dein Wasser, die Löauog scbmeckte mehr süfslicb, 
und doch schlag sie eijie Auflüsungj des ätzenden Sub- 
liittiils reichlicher med6e als conceiilrirtes Halkwasser, 
doch stand mir kein hinlänglicher Vorrath ;;u Geitot, 
um diese Verschiedenheiten weiter zu cerrolgeti; 

C. ä. Die unter -^. b erhaltene bei Seite gesetzt* 
aalisaure Auflösung hatte ohngefähr i4 Tage ruhig ge- 
standen , und e3 hatten sich inzwischen viele Meind 
fast würfelfiirmige Hrystalie abgesetzt. Die nicht hry- 
slalüsirte Flüssigkeit wurde von ihnen abgegossen, und 
und «ie mit wenigem kalleni Wasser nbgeapühlt, wo- 
durch aber sogleich eine Zersetzung derselben Cnt' 
stand, indem sie in ein weifses Pulver zerfielen, wel- 
ches sehr flockicht die Flüssigkeit milchicht machtei 
Dieses tlockichte Pnlver wttrde auf einem Filter ge- 
eammelt, gehörig ausgesülat, und betrug nach deu 
Glühen 0,161 Gr. , wo es eine graue Farbe zeigte. Wei- 
tere Versuche bewiesc>f, dafs es Zi/ionerde wari 

b. Da durch das Auslangen des Pulvers eine gro 
fse Mengö von Flüssigkeit erhalten vrorden war, sd 
wofde sie verbunden mit der in a von den Hryslalleit 
abgegossenen Flüssigkeit durch Akrauchen coneeutrirtf 
wobei sich noch 0,02 Gn jener Erde abschieden. 

c Die durchgelaufene Auflösung wurde nun mit 
Ammoniak im ücbersghufse versetzt , wodurch noch 
ein geringer rothbrauner Niederschlag erkalten wuidci^ 
der geglüht OjOä betrug Und sieb als Hiscnoxyd Ter- 
hielt. 

J. Die durchgelaufene ammoniakalische Plüssig- 
teit halle eine blaue Farbe und gab dnrch Abraucheit 
and Glühen noch o.lai Gr. Kupferoxyd. 

Di« Resullaie dieser Analyse waren demnach fot- 
|«ade 1 




grSnländ« FossilSi Eüdyalhll geüaiint. - i5 
fiener deni Tantal ähiilicher Stoff. J^^d. 1,903 



1,698. 



Kieielerde 31,572. A. h. 

0^0264 B* a« 

o,o40i i}» a. 

0,1 30. B. Cm 

^konerdd d,6oo. B* iL ^ o^gSi« 

0,.i6i. C a. 

0,020« B. c. 

tt* ^ ä 0,086. B^ d. I ^ 

^ 0,000. jy. e, ^ 

0,0204 C. c« 

ftalkerde — -^ B. g^ , — o,8oOi 

Manganoxyd -^^ — Ä ^» — * . o,25o4 



* . - 



•6>a9gi- 



Od<^r id 100 HieilM 

" Neuer dem Tantal fUliiilichei' SioA ^5,3^4 

I^ieselerde. 31)644 

Ziirkonerde» iä,4l. 

Kalfeerde^ 10,66. 

Eisenoxyd« 8,084 

Manganoxyd. 5^33« 

Kupferoxyd^ ^ 0,984 



. 83,47^ 

III. Behandlung mit kohtemäüerlichem Natrorl, 

Die merkwürdigen Resultate ^ welche dieses Fossil 
gegeben und der bedeutende Ceinrichts-Verlaal teraH' 



j 



I 



Pf äff Analyse eiues neuen 

' laTdten mich zu einer neuen Analyse , besonders aucli 
um TOn jenem problemauachen StoCTe, clei- mit dem 
Tsntaloxyde die grüfste Achnlichkeit zu toben schien, 
eine neue QuantitÜt zu erhalten. 

A. a. Es wurden abermals 7,60 Gr. aufs feinste 
«errieben, im Silbertiegel mit einer Auflüsuiii^ von 
ItoLlcnsänerlichem Natron übergössen, bis zur Trock- 
ne ahgcraucht und geglüht, cler Rückstand mit Was- 
ser übergössen und gehocht, und was eich nicbt auf- 
gelöst, auf einem Fütei- gesammelt. Die IVatronauflö- 
Bung TTurdc mit Salzsäure rersctzt, die aber nichts 
daraus abschied, sie wurde zu den später erhaltenen 
Nalrnnauskochungen hinzugefügt. Die TOn dem Filter 
abgenommene Müsse wurde d^her nun sogleiuh m^t 
Salzsäure übergössen und gekocht , wobei sich alle 
Erscheinungen zeigten, die ^chon unter II. A. a. be- 
schrieben worden sind. Was aiüh nicht in Sab.suure 
aufgelöst halle, wurde zur weitem Zerlegung bei Sei- 
te gesetzt. Die salzsaure Aullusuug setzte beim Ab- 
rauchen ein wcifscs PuLrcr ab, das auf einem Filter 
gesammelt wurde , und nauh gehörigem Auskochen mit 
Kali und Glähen 0,46 betrug, und sich wie Zirkorf 
»rde TCrhlelt. 

£. Die Auflösung wurde nun bis fast zur Trockne 
abgeraucht, wo sich eine Menge vierseitiger in der 
Mitte eingedruckter Blattchen zeigten. Sie wurden 
mit Wasser übergnssen und gekocht, wo sich dann 
beim Wiederaufiüsen abermals ein KUckstand zeigte, 
der geglüht o,if3 Gr. wog und sich als Zirkunerde ver- 
hielt. 

c. Die so Ton einem Anthctle ihrer Zirkonerde 
befreite salzsaiire Auäneung wurde nun mit kohleusau- 
Tsr Ammonialvauflüiuug reiselzt, die einen reichlichen 



grönlfiad. FossiU, Endyalith genatint. 17 , 

Mthlichen Niederschlag gab, der «ich fceijn ftwldau-, 
emden Zugiefsen elwaa ku vermindern schien. IVach-. 
dem dag kohlensaure Ammoniak in hiDlÜnt;lichein Le-. 
bertchufsc hiniugefügt worden wer, wurde nuu de^l 
AbiaU auf einem Filier gesammelt. 

d. Die dorchgclaufene Aullüsnng wurde abgeraucht, 
wobei sich sehr bald ein suhwörfliches I'ulvei- abschied, 
daa auf einem Filier geaaiomeU wurde, und nach dem 
GlaUen o,ol!9 Gr. betrug. Bei weiterer Zerlegung 
dorch AullüBung in Salzsäure, die vol^siündig geschah,, 
nnd Niederschlagung durch Ammoniak zeigte es üichi 
Kasammeu gesetzt , aus o,os Gr, Etsenoiyd und o,o6^1 
Kupferoxyd. 

t. Die übrige Fl^sigkeit, von w«lcher sich in Ji 
jene Oxyde gelienwt, wurde nun ruUends zur Trock- 
ite abgerftuuht, der RüuksUnd geglüht, mit Wassei' 
ausgelaugt; diese Auflösung wieder abgeraucht und ge- 
gloht, und so im Ganzen durch wiederholiee jedesma- 
liges Aufläsen und'Filtriren, bis nichts mehr unaufge- 
lüat blieb, 0,089 geglühter Zirionerde erhalten. 

/, Aus der nach dem letzten Abrauchen und Wie- 
aerauflösen erhalleneii Aullosung schied Ammonink ei- 
_ nen weifsen Niederschlag, der o,oö Gr. betrug, und 
WS, 0,04 Zirkoiierde und o,03 Halk beutand, wobei al--: 
tudings die Fällung von Halkerde durch Ammoniak 
etwas rathaelhaft bleibt. 

B. o. Uer in yi, c. durch den Zuaate ron koh- 
lensaurem Ammoniak erhaltene Niederschlag, der als 
ei^ Gemenge von kohlensaurem Kalke, EisenoXyd und 
lUaDgauoxyd vielleicht mit etwas Zirkonerde «ngeaehen 
werden lionule, wurde mit Schwefelsäure gekocht, 
und damit bis zur Trockne .abgeraiicht und schwi 

^J»»"!./. C*.«, U, Pi.*! 29, DJ. ' . li'Jl. g 



I 



J 



i8 Pf äff Analyse eines neuen 

geglüht, nnd dann wieder mit wenigem Wuser I 
^Uragt. Was eich nicht anfgeliisl hatle, wnrde auf 
einem Filter gesammelt, und zeigte sich ttn der Ober- 
fläche mit einer dünnen grauen Rinde bedeckt, disi 
beim neuen Glühen rolh wurde, während das daruAA 
ter belindiiche Pulver vollkuntmen weifs wnr. Durch 
EiakoDhcn mit SnUsäure suchi.e man das Eisen zu ver- 
flüchtigen,^ und Bö wurde am Und« da« l'uKer fast 
ToUkommen weif» dargestellt. Der Abgang an Eisen— 
Oxyd betrug o,o5. Das übrige Pulver wurde nun iail> 
einer Anilüsung'von kehlensaurem JNalron eingekocht 
uiid gehörig ausgclnugt, wo sich dann der Rückstand 
in Salzsäure vollkommen auflöste, und durch Ammo^ 
uiak und nachhei' zugesetztes kohlensäuerliches Kali in 
Zirkonerde Und kohlensaureH Kalk zerlegt wurde. 
Durch Glühen erhielt ich aus leliiercm o.yS reinen 
Halk, nnd die Zirkoiierde betrug geglüht 0,10, Die 
oben (II, B. g.t von dem Kalke dieses Fossils ange- 
führten Eigenschaften konnten an den diefsmal erhal- 
tenen nicht bemerkt werden, ^"flmentl;ch konnten 
durch Schwefelfiäure keine nadelfürmtge Kristalle mit 
demselben erhalten werden. 

b. Die in a erhaltene AuHögung wurde nunmehr 
mit Ammoniak versetzt, und aufgekocht, wodurch ein 
TÖthlicher I\ieder8chlflg erhalten wurde, den man auf 
einem Filier Bammelte, glühte, und wieder in Sals- 
•eure auAüsle, wobei 0,0s Zirhonerde unaufgelöst blie- 
ben. Was sich aufgelüst hatte, wurde nun mit salz- 
•aureoi Ammoniak und mit überschti9si|,em Ammoniak 
versetzt, aufgekocht, und der Niederschlag auf einem 
Pilier gesammelt, der sich als reines Eisenosyd ver- 
beelt und o,i>4 geglüht betrug. 

C( Die durchgelaufene Flüssigkeit wurde mit der 



^ikM. ^ossilSj Eu(iyalitti genannt, ig 

fiLngen Auflösung, welche im Anfange mit Annmamak 
versetzt worden waf, »ermischt, mit einer Aullösung 
.' von kolileneaurent Natron versetzt uud au%ekodit, 
wodurch noch ein ziemlich vuluminüser treifuer Nie- 
derschlag erhallen wurde, der eich alo ein Cemeugil 
roo hühlensaurem Kall^ und MangAn ceigie , deren 
Trcnniina; durch Ab/.ielien von SalpetGrB.iitie darüber 
bewirkt wu^de. Auf diese Art wuiüen noch 0,04 Kalk 
und 0,2s Mangan erhalten. 

C. (1. Wa» sich in ^, a, in Salzsäure nicht »uf- 
gel^t halte, wurde nunmehr, uro jenen neitgerunde' 
nen dem TRiiliiloi}de ähnliclicn Stoff von der KieeeU 
erde zu trennen, mit kuhleiisaurein Natron wiederholt 
Bus^ekouht, iiideA jcdejihftl bis zur Tvoekne abge' 
raucht, gelinde geglüht, und der ntlGhstatii] wieder 
in Wasser anlgelöft wurde, Bs zeigt« sich hiebei »011 
dem Verhalten in der zweile.n analytischen Arbeit (II. 
^. ./O «Ic- anirallcnde Untersuhisd , dafs bei Säüiguiig 
d«r Nairnnn'iflösung durch Salzsäure eich nichts so- 
gleich a^^trennte, Bnndern erat nach gesthehenem Ab- 
rauchen und WiedernuilOsen der eigenthümliche Stoff 
ttnaufgelSst zurQckblicb. Erst bei zum drittenmale 
wiedefbolter Behandlung mit kohlensaurer Natronlau- 
ge hatte sich' kein merklicher Anlheü jenes neuen 
Stoffes aiffgelOst, und die Auaziehung der Kieselerde 
ward demnach füf genüj^end erachtet. Ail geglühter 
KieseWdie wurden auf diese Weise 3,o4 und von je- 
tt^^iM^lhoften Stoffe ^,< erhalten. 

T3i% :Resultate dieser diitlen Analyse waren dem- 



1^«* "■••*"•• 



t < 



90 Pf äff Analyse >einefi neuea 

Kieselerde« Ca., l^^o^Q^ 

Neuer dem. Tantaloxyd, ähn- 
licher Stoff. Ö. ä. .9,02Q. 

0,460* ^. a, 
o,i6o. ui, b* 

Zirkonerde. *'''?^ ^' !.* O 0,869, 

0,100. B. a. 
O,02O* J7. b. 

\ o,o3o. u^, y; 

KallC: / o,75o. J?.a. ]^ 0,810. 

o,o4o* M-.^ Cm 

Bisenoxyd. , o^oSo. Bi cu ^ 0,590« 

) o,54o. B. h^ 

r 

Mangan. B» c, -^ p,33o. 

Kupferoxyd*^ -^. rf« — 0,069. 

6,618. ' 
Oder in 100 Thcilen. 
Kieselerde. — — — — 37,20. 
Neaer dem Tantaloxyd ähnlieher Stoff. 36,90. . 
Zirkonerde. — — — — 11, 5S. 
Kalk. — — — — — 10,80* 
Eisenoxyd. — — — — 7>86. 

Manganoxyd. . — — — — ^,93. 
Kupferoxyd. — . — — -r 0,9?« .., 

88,19. 
Da diese beiden Analysen in dem bedeutende» 
Verluste übereinstimmten, so liefs sich daraus mit Si- 
cherheit schliefsen , dafs entw^eder eine Säure oder ein 
alkalischer Stoff übersehen worden sey. 



Kf SÄWi^.' Posähs, Eudyalith' genannt, «i 



Ein Gramm des hdohst fei,^. zerriebeaen FoasUs 
nr^e mit 8 Gronunen Schwtfelgüure, die mit 5 Gr. 
Wasser verdünnt waren, übergössen, und der Hals der 
Retorte durch eine Glaerölire in eine Flasche, in wel- 
cher Waflser vorgeschlagen war, geleitet, «nd dio 
Retorte über dein Kohlenfeuer ernärnit, solange Ga»- 
^lueii übergiengen. Das vorgeschlagene Wasser rö- 
ihete stallt das Lack,inuspapier , und schlug sehr stvlt 
eine hinlänglich verdünnte Salpetersäure Silberauflo- 
aung nieder-, DaB auf diese Weise gesammelte sale> 
saure Silber ,^.elriii£^ indessen nur. o,oiä und folgticia 
die Salzsäure nur, a,oa3< 

V. ■ 

1,5 Gr. des höchst fein zerriebenen Fossils wur- 
den mtt dem Gfacheu Gewichte Salpetersäuren Baryts 
geschmolzen. Nach dem Erkalten erschien die Masse 
grün und roth gefärbt, sie wurde mit Wasser und 
SalzsKnre ausgekocht, der Rüclisländ fein zerrieben, 
i/nd flferselbcn Operation zum zweitenmal unterworfen. 
I>ie durclif;elaufene gclbg;cfarble Flüssigkeit wurd« 
rinA mit ächwefelsaure versetzt, um den B^ryt abzu- 
Bcheiden, der reichliche weifae Kiederschlug auf einem 
Filter gesammelt und gehörig ausgelaugt, die durchge- 
laufene Flüssigkeit mit reinem Ammoniak verset/l, der 
ySlliliche ISiddorschlag auf einem Filter gesammelt, 
tßS, durchgelaufene Plüssigleit abgeraucht, mit koh- 
lensaurem Ammoniak verscl/.t, abgeKocht, und der . 
Weifie Nicdei-äclilog durch" Piltriren abgesondert, die 
dhlfchgelaufene Flüssigkeit bis zur'Trockne'abgeraucht, 
der Rückstand abermals aufyelöBt, TOn dem was hier 
utiHufgclöst geblieben und was Torzügticb in Mangan- 



Pr-aFF Anntyse einet noiteri ; 

Beide Analysen kommen also nehr nahe dbereia, 
wenn muh den von an« neu entdeckten Stoff zur Ki&- 
gclerde liinKufügt, wodurch ihre Menge bU auf 54<i 
annüchtt. Dafs ich nur nach den mannichfalti^sten Vei>- 
suchen es wage, die von Hrn. Prof. Stromeyer gefun- 
dene Kieselerde als reine Hieeelerde in Antipruch zil 
nehmen , und sie hier als eine Zuaammensetzung roik 
iwei Substanzen, wovon die eine eine neue ist, anfzW- 

Fücksicht auf die weitere Be|>ründung meiner Behaup- 
liijig auf den nachfolgenden Aufsatz. Da ich den Ktt- 
pfcrgehnlt in allen drei Annlyscn constant erhielt, und 
etwa fein eingeiprengles Hupferrrz nicht zu entdecken 
viar, so mtifs iah diesen Kvpfergehalt eis zur COnsti- 
tution des Fossils selbst gehörig betraclilen. üebrif;ens 
besläligt die Analyse das Ergebnifa der äusseren F.a- 
rakteristik, nämlich die grofse Abweichung von der Fa- 
milie des Granats. Für diese ist der grofsa Gehalt an Ei- 
sen der I des Ganzen ausmosht, 'sehr karBkierisliscb — 
in unserem Fossile betrugt clieser'iGehalt nicht einmal 
TU. Daher wohl nucli du»- vioil geringere speciGscho 
Gewicht. Uebrigens möchte es noch zu vortülig löyn 
die Mischung dieses Fossils nach der pfiiparfi^nn- 
lelii-e in einer Formel durziiNttlUn , umso mehr da die 
neue Substanz noch weiter erforscht werden mufs. Bei 
der grofsen Affinität derselben zum Natron scheint sie 
allerdings mit diesem in Verbindung gedacht werden 
EU müssen — ob aber die Zirkonerde die Rolle einer 
Basi? oder einer Saure hier spielt, möchte tchwieriger 
KU entscheiden scyi». 

Zwei Punkte in dieser Analyse jobeinen i]ür,QMll 
der Aufmerkasmkcil der Chemiker bespnders werU», 
»itmliiih j) dsfl von cleni gewöhnlichen nerhlich sbffe^ 




grönländ. Fof8i}sx;EAi«|yiilit1i genannt. «Bqf 



ebenda Verhalten' oes Kalks ^ ate^LeichUgke/t, mit 
welcher ^eneBbe m% "dfer ^chtv^feltfiure iMei^^rm^e 
KryataUe gab, der rierwenigisr alkalische mehr süfe« 
lichel GeSbhmAck der Ahflösdhg lessdben ^^ und jübei 
doch die reichlichere FäUong der. Snblimataaflöfan|f 
als darch gewöhnliches' £i/ihi^«Mtfr)! so dafs ich toh 
der Identit&t mit dem gewöhnlichen Kalke nicht gans 
fiberzeugt i>in, mid '• ' 

s) der starke Angriff des Silbertiegels ip der Gift* 
hehitze durch salzsanres nnd sehwife^anrei Ammoniak, 
und die BUdnng ein^s eigenthfiinli|iheii Tripelsalaes vdl 
perlmutterglänzenden BlSttchen^; ans jfflberoxyd,' iPfn« 
tron und Schvrefelsäure, eine~ ErscSbeinnng 9 wel<^ es 
rathsam macht, ;in solchen Fftllen den ^latin- oder 
Pjiirzellantiegel Tontuzieben *), 






• «) Ditt nählfre Uitersae^iuig der T«nuiliiie folgt iai*«tpiiea ' 

' , ■■■"'■. 7 'r T .- -^ ". ■ '• • ft-BsS "''' 



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., ...„lyßejiuUate 4er Uniereuchuqgea ,^ 

Meerwasse 

A M a r c e t. 



Aui de#t Frfln»ösU(j,BU •) von D 


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*) Im Aitixu^s tut den ADailti de chimic et pbysiqiie. Nor, 
»019. Ktinuki, 



^^ 



über das tieerwttsstr. 37 

OaB Verfahren bei dies«ii AnAlyten war hlgendta; 

1. Du» Wasser wurde, nachdem lein »pec. Ger 
wicht bestimmt woiden, in eiuen WMRcrbade abge- 
dampft and der RücUland in der Siedehitze dei WUf 
«erfi getrocliaet (daher die AHchstaude nit:ht ganz frf^ 
Ton SVasser sind), 

f. Pie Salzsäure wurde durch lotpeieriaures Siü 
Jlfir gefallt, und da» salzsnur« Silber hii xnm Schniel- 
«n> geglüht 

3. Die Schwefelsäure durch aalpete Mauren Baryt, 
und der erhaltene schvrefeleaure ßaryt in der Siedhitie 
geÜodiDet. 

4. Die Kaiherde durch kleceaures Ammoniak nnd 
der lileesaure KalU ebenfalls iu der Siedbitzc ^etrock- 

pet. 

5. Die Biltererde wurde geflillet durch phogphor- 
ftanrea Amnioniak, mit Zusaix von kohlengaurem Am- 
montAh, und die phosphorsiure Ammoniak- Bittererd4 
ertiilEt bis zum Glühen. * 

6. Das endlich zurückbleibende Natrop ist darcft 
Rechnung befltjmml ytordfin. * 

Pip Fillong der droi ersten Ecstandlheile, der 
Salcsäure, der SchwefeUStire und des Kalk» wurd^ 
fibrigens mit drei ruischtcdenen aber gleicficn Portio- 
nen TO|-genoinmeu, und nur die BiUeicrde aufl einet)} 
■ohon Toh Kalk beTreielcn Wasser erhalten. Def N«- 
frongehalt efgab sich dann diirch Rechnung. Im Al^ 
gemeinen ist dabei Mnrraj-'s Verfahren *) befotgli und 



9\ Vcrgl. Dm. Uqlsnucliung dtr Miner«liTit«*r in dicgen^ J, 
XVi- Sqö S, yud d<ii. «lU^aeine Formet ti, i, w. XX'« 



i 



I 



s8 M a r c e t 

mit demaelben angenomnytn, 3aC» die hier »orgeRmtB 
wen zwei Säuren und drei Grundlagen vcrburtden sind 
'Xu einem Gemiech 'ron vier Salzen, uSmlich zu (^Iz- 
•fturcm Natron, Balzaaarer Bittererde, aalziaurcm Kalk . 
«nd BChmefelsaTJrem Natron *). Um jedoch bei ditsen 
Analysen keine vorgefarste Meinung geltend zu ma- 
chen, sind die einzelnen Beataiidtheile durch die an- 
gegebenen Eeagentien für sieb aufgesucht und hier 
angegeben worden! 

[Rechnet man nun in loo gesclimolzenem sslz^au- 
rem f-ilber 19,05 trockne SolisSure , in 100 getrockne- 
tem schwefelsaurem Bai:yt ^4 Schwcfcl^litire , in 100 
Ueesaurem Kalk .^g.23 Halkerde und in 100 pholphor- 
naurer Bittcrerdc .''|0 Biltererde, §0 Finden «ich, um 
Haa.^en obigen Analyaen ein bestimmtes Bel^iel her- 
a\)fzuUeleii , in &00 Gr«n des Wasser^ IVr. la, aus 
dem nördliuh atlantischen Occan , weiches einen RücU- 
itand *on 21,3 Gr. gal» und woraus 42 sal/.epyres Sil- 
J»er, JjSö^^BchweffUaurrr Baryt, 0,8 kleceaurcr Halk 
•aoi 3,7 pliospborsaurc Bittererdc gefällt wurden, 
• '. .. .Salzsäi^e 8,0 Gran 

t\aHitTdt o,3i4 — 

Hittererde 1,08 — 

Swoimllicli watserfiBi. Um den nocfi fchlcpjJen Natron- 
g'efialt zu finden, müssen, jene Bestandlheiie zu, Salzen 
ausammengeoidnel , «nd die noch freien, Sauicmengea 
MiiC Natron berechnet werden. ' 



Isn Ann. iln ch>n)ia 1813. ^OT, 3oS.'^^dpt \iih 

itilt; ichwefel'iu'rM NÄröo angoßeboü': icknefelMarer 



E>Ui 



j 



über das Meerwasser. 



%9 



Befindet sich der Kalk daria alt lalzaaurer Kalk, 
9& erfordert die gefundene Menge q,3i4 Qu' Kalk, 
o,5d3 Gr. Salzsäure ^ indem der ^alzsavire Kalk, aua 5i 
Kalk und 49 Säure izusammeng^esetzt ist* 

Ist die gefundene Menge 1,08 Bittererde auch aa 
Salzsäv^^e gebunden, so erfordert diese i^Aq? Salzsäii- • 
rt« indem die i^älzsaüre Biliererde aus ,4i*Qi Bitterer- 
de* und 58,09 Salzsäure besteht, ^ "■ 

Beide Mengen Salzsaure, nämlich o,32o + 1,497 
— 1,799 Salzsäure abgezogen ron der sämmtlichen vor- 
gefundenen- Salzsäure oder 8 Gr. lassen übrig 8 — 
1^09 zz. 6,3 Salzsäure, welche zur Sättigung 7,1 Na- 
tron erfordern, indem das salzsaure Natron aus 54,4 
i/atron und 46,6 Säure besteht. 

Nun aber waren auch 1,27 Gr. Schwefelsäure ge- 
fuiiden worden , welche an Natron gebunden , und dat 
fohwefelsaure Natron an|a;enommen als Zusammenge- 
setzt aus 44 Natron und 56 Säure noch 1,01 Gr. Na- 
tron erfordern, wodurch mit dem vorigen der Natroii- 
gehalt d(4 Meerwassers auf 7,1 -^ 1,01 zz 8,11 Graa 

steigt. 

Es beträgt also der sämmtliche Gehalt des ( was- 
serfreien > Rückstandes ron Soo Gran des Meerwassere 

I ■ " ' 

Nr* la : • 

8,0 Gran 

1,27 ~ 

0,3 14 — V 

1,08 --. 

8,n — 



Salzsäure 
Schwefelsäure 
Kalk , 
Bittererde 

Natron 



18,774 Gr. 



ider' berechnet in den Salzverbindujigen dieser efiizcl- 
jien Bestandthoile 5 den obigen Annahmen gemäfs^ 



/ 



3o 



M a r c e t 



Selzsflurefl Natron 
Schwefels au res Natron 
Salzsaurer Hall< 
Salzsaure Billererde 



i3,Jo Grait 
2,53 
o,Gi6 

3-577 



18,825 — 

Sammtliebe Salze im wasserfreien Zuitande berecbaecT 
Aber nacK der Tabelle Wür von Nr. i3, der Rüok- 
■Und 21,5 Gr., milliin 2,477 mehr als die hier berecb- 
nete Salzmenge. Dies rührt daher, dafs det Bück, 
stand nur bei Siedhttze des Wagsern getrocknet wor- 
den, während die Rechnung hier die Saizp wasser- 
frei annimmt. Um nun ganz genau die Menge des 
dabei noch anwesenden Wassers zu besiimmen , wur- 
den noch folgende Versuche angestellt: 

100 Gran bei 100" C. schon gelrochneter salzsud- 
rer Kallt wogen nach dem Glühen nur 61, 9 Gr. 

100 Gr. salzsaure Cittererde, auf gleiche Weis« 
behandelt, rerminderte sich auf 53 Gr. 

Salzsaures Natron und schwefelsaures Na,lron, wel- 
che bei 100° C. gut getrocknet waren, in höhere^ 
Hitze nicht bedeutend. 

Wenn man hiernach di« Menge Feuchtigkeit, wel_ 
che in obigen Stdzen bei dem Trocknen in dei* Sied- 
faitze noch zurückbleiben mag, berechnet, so erhält 
man statt der vorhin gefundenen Mengen 

Salzsäure» Natron i3,3 Gran 

Schwefelsaures Natron 3.35 — 

Salzsaurer Kalk 0,<)yS — 

Salzsäure BitterirdC 4,g55 — 

ai,/,6o — 

Welche befecttnete Menge mit der zu ai,5 in 5«0 

Cr. WuHr gefundenen nahe iibeinslimmt. 



über das Meerwaseer. 

Wird dJeior Sals^cbali auf ido bersolteti '0 euti 

^Klt das Wasser des nördlichen sUatitiMibeii Ocesn»;.; 

Selzsenrcs IVatrfin 1,660 

SdivrereUsures Natron o,lf6G 

, Salesauren Kalk Oi'gS 

Salzsäure Bittererde ^^991 



Bj'm^ Sai7.gehitlt gehört nach der Tubelle tn iM- 
llHrBchllichaten: Te'rgluichl man ab«r die einzelnen 
Bfst&udllieile der übrigen Wasser, 80 lindet man Cun^ 
iin ist ein sehr merkwürdiges Rctultat), daCs, aa rei>- 
fthieden auch die Mcerwas*cr in Hinsicht ihres gan- 
zen Salzgehaltes sich verhallen, dentiocb das VevUiiU 
nih der eintelnen BestaudthGÜe in allen nahe gleich 
ist. Nm- das todte Meer und der Sse U/initt in !>«■• 
lien, die eigentlich blofa salsreiche Landaeen (fast ge- 
•ättigle grofse Salipfützen^ sind, machen doron eins 
Ausnahme. Daa todle Meer enthalt nUmlich fast gt^ 
keine Schwefelsäure und ungewöhnlich viel Blttererdo,- 
und dagegen der See Urmia wenig Bittererde, lieltiea 
Kalk, aber ungemein riel Schwefelsäure. Auch des 
gelb« Meer am Chinesischen Ocean hat etwas. Eigen- 
thämliches: das daraus gefäll* saUaaure tjiibcr war 
Bchw&nG, and schon der Geruch desselben kündigte 
einen SchwefelwR^iserstoS'gehalt 'au; auch fand sich dar* 
in etwaa Kohlensaure. 

Aas der Vergleicbung der* unterenchten MeerwiU' 
«r ergaben sich noch narbatehendc Folgerungen: 

1. Das Wellmeer scbfli.l i" Süden salihalliger tn 
Kyn rIi in der ttördliclien Humi^^itiSre : denn dai iidU- 



Marc et 

lare specifi^che Gewicht dea südlichen W«Mers i»t 
j03g,2O, und das de» nördlichen 1027,57. 

2. Mit den Längen ändert sich das specifisohe Ge- 
wicht nicht. 

3. Auch ist da» Meerwasaer in der Tiefe nicht sal- 



ziger 



1 der Oberfläciie. 



4. Wo da» Meer e.m weitesten vom Lande ent- 
fernt und am tiefsten iat, da culhält ea am meiaten 
Seit.. Auch die Nähe von £isRi»aaen vermindert den 
Salzgehalt. 

5. Binnenmeere aind salziger ala der offne Oceap 
auch wenn sie damit in Verbindung stehen j dies ist 
vorzüglich aiiffalleDd an der Ostiee , weniger am 
ecbwarzeu Meere, weifsen, geUben Meere und dem 
Meere Marmar«, 

6. Nur das milleliandiache Meer macht davon eine 
Auanahme: ea ist salziger als daa Weltmeer, vielleicht 
weil die hineinströmenden Flüsse weniger Süfswaaaer 
xuführen, ala durch Verdunstung verloren geht, und 
daher bei Gibraltar Oceanwasser zustrümt, was durch 
die Verdunstung etwas coucentrirt wird. 

Z u S a C 2 
von der Red. der Ana. de Cblmie. 

Um die von Marcet gefundenen specifischen Ge- 
wichte der Meerwasser zu vergleichen mit andern An- 
gaben, werden hier folgende von ihm nicht benutzte 
Untersuchungen hinzugefügt : 

Jo/i/i Daiy *> hat auf seiner Reise nach Ceylon 



«'),Di«sM J. XXd. i^i. 



(iber das RJeflrivasser» 33 

H^rdtieh- FÖm . AeijiftAtof als Miltel aus ai. Wäg^jg^en ' 
das ipec, Ge.wicht des Meerwass^rö unserer närdijcjien 
Hemisphäre gefunden Äu .., :— — . *r-. .. 1,026,6 

Südlich vom Aequator au9(.i3 W*gajgLgea.w :. 
Ws mittleres GewicÄ^ 4e^ südlichen, jiMteerw««- / f ^ 
scra — — ;. — — ,rrr^ . — *■. io?6,ft 
1 ♦ ' Zwischen den Wendekreisen, nach 16 \Vä- 
gungen — — — — -T* ;. t .\oa6,9 

Von einer Riisc nach Brasilien brachte JLanmrdfm 
verschiedene Meerwasser mit» welche .na,eii.^Ar^*-JLz/«i» 
. ^ff^V Untersuchungen als minieres specifisches Xjc wicht 
gahen . ' » - 

für die nördliche Hemisphäre löö8,d' 

fftr die südliche • •» 1029,1 

' Diese letzten Angaben stimmen nahe überein mit 
den von Marcel erhaltenen Resultaten, aber nickt mit 
denen von /• Davy. IDieser wog das Wasser unmit- 
telbar nach dem Schöpfen , aber nach Marcei^s eigeneil 
Aettfserungen sind die verführten Flaschen selten hin« 
reichend gut verschlossen, dafs nicht durch einige 
Verdunstung ein geringer Grad von Concentration 
entstehen könnte, woraus sich denn das von ihm fi:e-* 
fundc^ne gröfsere Mittel des spejcifischen Gewichts er^ 
klären lieise. 

;,Attf pook*a dritter. Reise bestimnpite der Astronom 
4er Expedition an vielen Orten die Salzigkeit detl 
.Oceaos mit Hü^fe eines von Capendish . ihm mitgeg^ 
benen Apparats: auch diese Untersuchungen, welchp 
jvon Bayly zusammengestellt sind in dem Werke : The, 
4>riginal astron'omioal obscrvations , made in the course 
^f a voyageto the northern paci£c Ocean. p. 343« 



M a r G e t 

scheint Marcet nicht gekannt zu haben. Ans densel- 
ben erg!ebt sich 

1. für die nurdüchfl Erdhälfte nach a6 Versuchen 
zTri^chen dem Aequalor und 70" i5' Breite, und zwi- 
schen 169° 29' westlicher und 171* öatlicher Lfinge von 
Creeiiwich ali miltlerea Salzgehalt dea Meerwassera 

b^o55o 

a. für die lüdlichc Erdhalfle nach aa Vcf- 
auchcn tom Aequator bis 48° jo' Breite und 
«wischen 179" 35' westlicher und iSg" 3i>' öat- 
lii^her Länge — — — — 0,o56i 

Berechnet man daa Mittel der allein zwischen dea 
Wendekreisen itnd unter sehr verschiedenen Längen 
angeatellteii Versuche, ad erbillt man 

1. nördlich vom Aequator noch 16 Vers. o,o36» 

2. südlich TOm Aeqoaior nach i3~Vers. o,o563 
Aus den sämmllichen im atlantischen Ocean 

gemachten Beobachtungen erhält man — o,o566 

Aus den im grofsen Oceau Tom Cap Hom 
und dem Cap der Guten Hofiiiung bis Kam- 
■chatka — •"","" — *~ 0,0347. 

Die letzteren Zahlen scheinen 'anzuzeigen , daTa 
das Wasser des atlantiscTien Oceans etwas salzreicher 
ist als das grofse Weltmeer, und dafs auch die Länge 
»uf den Salzgehalt einigen Einflufa hat. Aber die von 
Bayly erhaltenen Resultate scheinen entscheidend zu. 
ieyu, indem alle seine Beobachtungen zeigen, daTs 
man die Genauigkeit nicht weiter treiben kann als von 
ihm geschehen. 

Diese Rcsuliate stimmen mit den obigen und dea 
Ton Marcet erhaltenen so wenig Gberein , dafs man 
■ie nicht füglich allein den Fehlern beim Expei'imentB 
zuschreiben hann. Wahrscheinlich giebt es im oänea 



über das Meerwasser. 



3S 



Oceän einigt Streifen oder Arten ron Strömen, wor- 
in das Wasser mehr o^er weniger salzig ist, die aber' 
doch dorch das Treiben der Wogen bald und leicht 
genug in dem Maafse mit dem Ganzen termischt wer- 
wen, um auf der ganzen Erdkugel und in allen Tie- 
fen ein Meerwasser yon sehr, wenig rerschiedenem 
Salzgehalt darzustellen« 



^"•■■■i 



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- s. • 



/ / 



36 Chevremont's Verbesserung 



i ■ '. • 



. ■ . . \ 

V e r b e 5 s e r ü n g e, ö 

der 

Dav.y'schen Sicherhcitslampe 

von 

C h e V r e m o n t in Monsy 

übersetzt und in Auszug gebracht 



V o lU 



Hofrath Wurzer in Marburg *). 



A/V^»W\W»1>VV1»VWWWWV%«WV»'^>*'^* 



Xjlerr Chevremont hat sehr iresentliche Verbesserun- 
gen an der f) 'v' n Sicherheitslampe angebracht. 
Er versichert, u^ia sie v,\ie diese T^erbesserimgen schon 
▼iele Bergleute unglücklicii gemacht habe , welche sich 
ihr sorglos anvertrauten. 

Der erste Fehler , den er an der Dai^scheti ^am- 
pe fand, war der Cylinder, aus dem Gewebe von JT/- 
sendrath ; denn die Spitze der Flamme, welche den 
obem Theil des Cylinders sehr bedeutend erhitzt, yer* 
dirbt ihn in dem Grade , dafs er bald durchlöchert ist. 
Um diesen Nachtheil vorzubeugen, hatte man freilich 



^) Annales generales des sciences phjsiqnes; p^r M« M, S^ 
ry dt St, Finctntf Drapitz et Van-Mtps, Brujcelle« l8iQ» 
T, 1, p, I — i3, et T.JIl, p. ll^ — i4a. 



- / 



der Davy'sclien SicherlieitElampc. 

schon vorgeschlagen, über dem obern Thci! des Cy- 
linders navAi einen zweiten (Iileineren J, ebenfollB vOn 
Metallgewebe, §o überzustülpen, dofs dag Ende des 
Graten 'Cyliiidcrs ron dem diese» zweiten ungeHihr 5 
Centimeter abstehe. Aber diese Verbesserung, sagt 
Herr C/ien-emonl , BCbützl nicht collli-ommen / denn 
nenn in dem obern Theile des Cylind^s ein Loch - 
enlalehe, und zofilUig der tiberge«lülpte Meinere niobfcj 
mehr »ollkommen cylindriscb sey; so würde der letztt 
nicht überall gleich anliegen, wnd mithin Oefliiun- 
gen enlslchen, die mehr ai» i„ Zoll im (Quadrat hät- 
ten , und daher Entzündungen mit allen ihren Folgen 
eintreten. Hierdurch sind wirMicti Eihon in Henne- 
gait. Un gl ü'Tts fälle entstanden ; daher ist man nun ge- 
nötbigt, diese Lampen läglii;h zu iinterstii:ben und 
bleibt doch nie ganz ohne Bcsorgnifs. Daliei sind dt« 
-öfteren Ausbesserungen Itosibar. Herr Dmj hat zwar 
TorgeschIngen, den obern Theil des Cjlinders von 
Zeit zu Zeit mit Wasser abzultühlen, oder einen hlei- 
nen Wasserbehälter daraul" zu stellen, und d.is Was- 
ser rcrdampfen zu lassen; aber man mufs diese Klasse 
Ton Arbeitern kennen, um zu wissen, trJe schwer es 
hält, sie zu bestimmen, zu ihrer Sicherheit derglei- 
chen Maafsregebi zu nehmen. Daher hnl Herr Chetre- 
mont diese Lampe dahin abgcündert , duls zwRr der 
eigentliche Cylluder ein Gewebe von Metalldrnth bleibt, 
aber der ü'eriustiilpendc kleinere Cylinder blcfs aus 
einem Slüi k geschlagenen Kupfers besieht, welches 
mit vielen Löcbcrn durchbohrt ist, die denselben 
BarchmesfiCi- haben, wie die Maschen des DrHthgewe- 
fes. Dies Kupferslür^h wird Über den obern Thcil des 
Cylinders gestecht und durch starken Eisendralh «n 
dea outern Theil dessclljen befestigt. 



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•"'IfOriöVl^önöni's Vetbessewng 

r; i^ihal da^ie^i^t^it^r sitf oft zt*hT(^i^6n, nhü 
«iehl;,geBtiit7.t Huf Erfahtrfiig, den perBtolieohen rtfl- 
flecloi" voll >Vii?feltl^i:h rot, den Ilerr Gosaarl. Rtigeg»- 
ben ha*-. ■■ ■"■'' '' -••■ • ' ■ 

B»i faSrieheHÄrbfiteii ■wird durch jilötzlioh Mt- 
stellende Staubwolhcn' ein groTeer Tlieil Maschen rit- 
alojtft; iftan''irfÄß daher'' die nälhi^e Menge Lampen 
tiuppuU hidjtir-j'' um in' dresoM 4^alle «mtawschcrt- «* 
Können,' lad dip vorher gebrauchten ru rCiHigen , wa» 
am leiclitesleh 'datfarch geechiehti dafs man die Cy- 
"^lirfdet" abso'htaujt-,' sift in hochendes Waseer lattcht, 
danW-bürsiot^'unB ftbputtlf and" sie am Fener rolI»täii> 
-dig ttöchnct. ■ ■ "" ""• ''' ■■■'■■■■' -I- 

Uni das AÄnßer« dcsGylinders besser aMr^Cknea 
tu können, lÄftt äic Herr Chet.'remoiit ein wSilig' ko- 
nisch' 'machen. Mnn \iX alsdann' laicht {^ehindgrt d'nrch 
diestarltrn BisSndräthe, womit dle'GyÜiider timgeben 
'Bihd; indem 'Hian sie lilörs' Au'3 Jetii Itupi'crncn King 
'nimmt, der fcicTi an ihrer Basis befiudef. 
" ' Wcn^ 'dtiB''|;ieI(oh]te WasSeratoffgas \ der Afmw- 
Bphäre atiamnöht', so verlüscht die Lampe. Um in 
diesem Falle den Arbeiter nicht iii die »otfjinn^m'enrtb 
DunkeUieit Vh rerBClze», hat Daty den ainnreichco. 
Einfall gehabt; k ^en- H[iiruKiäfmig gemjndcnen Platt- 
nadraih in sein«!- "L'limpe anzubringen^ welclier be- 
kanntlich, rDthglühend, die FigcnBchafc hat , daa Inng'- 
same Verbrennen brennbarer Gasarlcn bei einer weit 
geringem Menge atmosphürischer Luft zu unterhaltet, 
aU nölhig ist ümden Docht im Brennen zu erhalten. Der 
Platinndrnth ttrbreitet Licht gfiimg, nm den Arbelt(!l- 
einigcrmpffien zu fiiiircn, l'is er an eine Stelle kommt-, 
Y*o die Atmosphäre mehr SauerstofF enthält, und sich 
d«r Docht gleich wieder vou'eel&st entzündet. 



In England bere»{tg( maÄ den Plalindraih hlöCa «n 
den obcrh Thcil des Cylindei-Si 'Htedurch tiitA eir aber 
leicht versütiobtn und nckr «itrr weniger unftraück- 
barjEUfuft) wonn maa den Gyliuikr ron inntn mit d«r 
BUrsl«>>ei\>jgt.' 'Her^ C^ffräwötit Jtiele^ügt ihn kuf'ftl' 
geude Weise; Er "hat twei Ruigfl'iO*! Hisciidtath nn 
«letl beiden Enden «ine» itark«!!' Eiseiidr.ithR eage- 
bfvcht, yvvhinfr um cCiva»'ktcin«(^ ist, nie der Cylinder 
dar Lampe. Der Dur^^uiesssr dreser Ringe ist etnaS 
bleioer, als der des Cylindvrs, dunit lie beqncn •in- 
oM kua^brarht werden lOonneo. in dem einen die- 
-BW^beHlea Finge Itrcuzen siuh zwei eiserne Dräthe. 
Idi'Cetilnim des Ringes, wo »icli die beiden Dr&llio 
iberahrcn, befestigt man dia Platinadratbc. Vermillültt 
-dieser Vorrivhlnag kann man diese Spiraldrüllift her- 
kusnclimen, trenn man den Oylinder von iunet) aul- 1 
bärtlcn will. ■ 

> Da ein Platinadi-alh nichlgeong Liebt rerbreilet« 
'Wann der DoLht »erlösulit, sä bruuclit Herr' t'/iPi 
■mont-y bis 8 VUtinadrätlie, dio er tnit einundtr ■ ^^nial-'^ 
'totaäg dreht: ' >-'"■'- ■- ^ ' ■■'■ ■ :" 

-I ! Vor*üglieh*ai-nlHerr'CA.'gCgeiiBfMnai'«thi afei-l 
se» «i«n sieb feei der Censlrnctfon dieser LaBypenun-htl 
bedienen soll. Er hat vrahr^enommen, 'dal^ schon nach | 
einigen Wochen der ohtra Theil des' Cjdiiider» so * 
mUrb geworden yrav \ djl's-nmn dinth einen leichte 
'Drncli mit dem Finger Löcher- hinoinbringei* konnte, 
obflcbon die Lampen öi.-ßeräc/i noch keine -UaToUkoiu- 
läenhcitcn zu haben suliieiicn. 

Ausserdem künno sich auch die Markscheider beil 
ihren Arb^len mit denTKompafs keiner Lampe be."« 
dienen, deren Cylinder ans Eiscndralh besteht. Beil 
diesea muTs das Dralhgcnebc von Kupfer oder bessert 



42 Clievr. Verbes.:d. Payy. Sickerheitplampe, 

noch von Silber leyn. Da sie »cbr geiiaa* sehen «Qs- 
eea, wn die kleinen Abtheilur.^eii auf dem HoinpaFs 
gcliörig wa-hrzunchmea 1 eo schlaf;^ er bei TJeiScn fon 
aussen auf der eines Seite einen paraboliectlien flell«c- 
l«r'.V<>il JVeiJsblechw.nA auf der en Ige geo gesetzten 
Seile eine Linse van .Kryelall Tor. 

Auch hält Herr CA. fcei den /Jmy'scAert , Lampen 
«Ue Cylindcr toq Meaeirtgclroth gefährlich, weil das 
IVIcssing echmelzbarcr ida Rupfer ist, und mithin sol- 
che Gewebe leicht schadhaft werden Itönnen. 

Herr Ch. versichert, difs.die BeleuDhtung mit die- 
Ben Lampen ansserdcm noch \ weniger Icosle , als mit 
den bis jetzt gekrauchlcn; und diese Ergparnifs beste- 
he darin , doTs i) der Docht bei diesen Lampen weit 
kleiner seyn könne, und s) bei diesen von den Arbei- 
tern weit weniger 0(il verschüttet würde, als bei je- 
nen. 3) Bediene man sich bei den Daxy'schen Lam- 
_pen des sogenannten geteinigten Oels mit Vortheil, 
und brauche alsdann davon \ weniger, als des nk^ 
gereinigten; dabei koste jenes nur j mehr, als diesef. 

Diese Lampen können aber auch , uotih ausser de^ 
Steinkohlenbergwerken, uns gegen mancherlei Gefah- 
ren schützen. Diefs ist der Fall z- B. bei Aether- und 
AlhoholdSoipfen , bei grofaen Brandtweinbreanereien 
und in den Werkstätten , wo man im Grofsen Wein- 
geist, die verschiedenen Aetherarten, Wohlgerncbe in 
geistigen Vehikeln l»ereitet oier in grofsea 'Mengen 
AuTbewaltrt. 



45' 



V e r s u c b e 

Qbcr die 

Berührung 

glühender Metall flächen 

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durch. 

Wassert r.o p f e n. 

Vom 

I 

. Prof. Döbereincr. 



«V^VWMMfWWWVgWVWX^ 



Ich habe kürzlioh den Lfldenfrosf8ch$n Versuch ffie« 

derholt, vunfichst in der Absicht, um zu erfahren, ob 

das Wasser im Processe desselben wirklich zerseict 

werde , wie man dieses ror einiger Zeit behauptet hat, 

oder ob^ dasselbe blofs terdampfe* Es wurden 6cha« 

"len ron Gold, Silber und Platin angewendet, und die#e 

fiber dem Feuer einer Spirituslampe zum starken Roth« 

glühen gebracht. Ein \\ Zoll weiter hohler Cjrlihder 

yon Kupfer, welcher an einem Ende offen uhd am an« 

dem mit einem* nach aussen sich dShenden Blasenren- 

til yersehen war, diente zum Aufsammeln deisen, wak 

Hua dem auf die glühende Metallfläche gebrachten 

Wasser als Dunst oder Gas emporstieg. 

^ ' ... 

■ ' . . -N * 



/14 Dö.bereiner über den 

GIe!uh beim ersten Versuclic, in welchem ein 
Tropfen Wasser auf die glühende PlatinscTiaolc ge- 
bracht und das Verhalten desselben mit bewafTnileui 
AngB Leohachtet wurde , Bleute sich mir die Ursache 
der folirenden Bewegung und des langsamen Verdara- 
pfeiis der Flüsiiiglteit dar. Jcli sähe nämlich deutlich, 
daTs die Was^erkugel die glühende Metalltläche gar 
nicht berührt, sondern nuf über derselben , so wie eine 

[ Glaslinse auf einer Glastafel , echmmmt und durch die 

[ - «uBStrahlende Warme auf seiner Oberfläche zum Ver- 

dampfen gebracht, und dadurch in die rotirende Be- 
wegung geaetit ivird. Ich setiie mehrere Tropfen 

,, Wassers auf die glühende Schaale und nahm', nachdem. 

I eie sich (hüpfend und tanic.nd) vereinigt halten, di« 

Spirituslampc unter der Schaale weg. Nach 5o Secon- 
de/i «tob die Wasserkugel noil Gepras-el aus einander, 
und der zurückgebliebene TheiL derselben breitete lieh 
auf der MelalUldchc adhärirend aus. Dieser Versuch 
wurde oft, mit TCrachiedener Abänderung und in allen 

1 eben genannten MeLallschaalcn, wiederholt; der Be- 

folg blieb eich gleich, und ich bemerkte, dafs, wenn 
die Temperatur der Sphaale bis auf 85 bis 05° R. her^ 
abgesunken war, zwischen dem Metalle und dem Waa- 
Ber die Adhäsion und oah dieser gleichzeitig die De- 
.tonnation des Wassertropfens eifulgte. Die ü^rgcb^ 
iiungcp, dieser Versuche haben so viel Reizendes för 
den wissenschaftlichen Beobachter, dals man sich ib- 

I .RCn Stunden laug widmen kann, ohne zu ermüden. 

Bei fortgesetzte»' Wiederholung jener Versuche 
wurde, nachdem jedesmal eine grofse Wiisserliiigel ge- 
bildet ward, der pneumatische Cylinder ron Kupfer 
auf die glühende Schaale gesetzt, und wenn dos VcuUl 
desselben uicbt mehr oder nur noch schwach gehoben 



^^^^^^^^^ 



LeideiirrQstechen Versutli. 



45 



worJe, der gap^e Apparat mÖglicUst srhnell unter 
Wasser getaucht. Ijoihlt füllle aith der Cylinder fait 
gm mit VV asser an, und die t.uft, welche zarCck- 
biieii, verhielt eicli bei genauer UiiierBuchung wie nt- 
lUOiphärisChe Luft. Durch diese sehr oft erneuerten 
Variuche wurde also dargethan , dufs das Wasser un- 
ter jenen Unisländen nicht zerseUt, sondern Blofs ia 
Dunst aufgeloit wird, i— Dieses Resultat iiberrasclitfl 
mich einigermarscn, und ich versuchte nun di» Tem- 
peralur des auf einer glühenden Metalllläche schrrin},- 
meaden Wassers zu erfursclien. Ein güldener Tiegel, 
Trelcher ij Unze Wasser fofst , wurde Über die Sjiiri- 
tiulampe zum Glühen erhitzt, und in diesen nach und 
nach unter fortgesetzter Erhitzung aus einem Tropf- 
glue so lang Wasser eingetröpfelt, bis ein Tropfen 
»oti der Gröfse einer Wallnufs gebildet war. In diese 
grofse heftig rolirende Wasserhugel senkte ich lang- 
Bun ein sehr emjftiiidlichea bis zum Siedpunkte des 
Qaecksilbers steigendes Thermometer. Aber welche 
Erscheinung: Die (Quecksilbersäule oscillirle so lange 
die Thennonielerkugel in die Wasserkugel eingesenkt 
erhalten wurde, stets nur zwischen 81 und 79° R. und 
unmittelbar über der Wasserkuiiel also im Räume des 
Wasserdunstes und der strahlenden Wärme stieg sie 
«uf io5 bis 118° R. Senkte man das Thermomeler so 
tief, dafs die Kugel den Boden des gltihenden Ticgell 
berührte, so schwankte die Quecksilbersäule zwischen 
qö und 104° R. und die Quecksilberkugel gab also die 



_ äfsere Summe von Wärme, welche sie von den» ghi- 
benden Metall empfangen, an das Wasser ob. Man 
wird es wohl kaum glauben , dafs das auf einer glü- 
bendea Metallfläche rolirende Wasser nur eine Tcr>> 
peratur von 79 bis 81° R. hatte, aber man prO& di« 



46 Döbereiner üb. d. Leidenfrost. Vers» 

$ache selbst, und man wird bald roik der Wahrhe!^' 
dieser Beobachtung läierzeugt und zugleich hesümmt 
werden , das eigentliche Sieden 4^* Wassers ( und an- 
derer Flüssigkeiten >.als dUs Resultat einer gleichzeiti- 
gen' Wirkung Ton WäruKS und Adhäsion ani^usehen« ~ 
Ich yersuchte nachher auch das Verhalten tropf- 
barküssigcr Mineralsäure, ätherischer Oeie und des 
buecksilbers auf glühenden Metallflächen und fand 
dasselbe ganz analog dem des Wassers. Es fand blofii 
der Unterschied Statt, dafs die ätherischen Oele schnei« 
ler und das Quecksilblsr langsamer als das Wasser 
rerdampfte. 



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I Versuche 

"^ üb«r die 

aus verschieden«!! Holzarten durch trockne' 
Destillation zu erhaltenden , Producte , ' 

besonders über die 

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Ho.l zsä u r 



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Ton 

G. H, S t o 1 1 z e*) 

in Hille» 

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JL/iese Vergehe ^ welche über den chemischen Gehalt 
einer Reihe von Hdkarten AufschluTs gieben^ wurden 
I rorzüglich in practischer Hinsicht angestellt) nämlich 



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*) Im Auszug» aus der «ben crschicnenta Schrift: GtuhHU 
thi Amltitungt it« r$bt üolzsMuri zur B$r§ituwi dts rtintm 
ZssigSp ßhivtifsitf CrüHSfanst ßUiZucktri und sudertr Mig-^ 
»tnirin PrMpurst$ auf dst tonbeilbsfttsu zu hiuutz^n , mbtt 
siner giumum B^trscbiuug dir übrigtu b$i dir iroekntn DtstiU 
istüu dit Situs thb bildtndin Pfduetgn vn O. H. StolSZi^ 
y»ntebtr dkr Afibth« und Mtdlcsmtnttn - Exftditiiu zu HuUi^ 
Mitgli9di dir dutigtu uaturfinebeudsm G^elhcbaft» Halh und 
Bitih^. 1820. £ina weiter« Aufführung tiner Ten d«^ 



48 S t o 1 t z e ' 

um die Menge und Güte def ' HoIzsSifi^ft', Welclie die 
Torzüglichsten einheimisclien Holzarten liefern, genau 
XU bestimmen; drei ausländidchc Holzarten, dad Sassa- 
fras- das Qampeche- und das Guyakhölz, wurden ana 
physiologischen Gründen denselben Versuchen unter« 
werfen. Um genaue Resultate zu erhallen, war nuthig: 
1. einen Apjparat anzuwenden , der jede Zerstreu- 
ung der Destillationspro ducte, insbesondere der 
Säure, möglichst yerhinderte; •• . • 

3» die Holzarten in einem »möglichst glei^lum da- 
stände ihres \yachsthums anzuwenden; 
5« alle zu prüfenden Hölzer auf einen gleichea 

^Grad^der Trockenheit zu bringen, ^nd 
4.. den Gehalt an Säure durch Sättigung mit rei'» 
nem halbkohlensaurem Kali zu bestimmen« ' 

"^ Der Apparat, in welchem ditf Versuche , ^ woron 
di^ nachfolgende Tabelle die Resultate enthält, gescha^ 
hen, bestand in Qiupr in freiem Feuer liegenden eiser- 
nen Retorte , woran eine yicr Fufs lange blecherne 
Röhre, luftdicht angekittet war. Sie reichte in die eine 
Oeflinung einer gläsernen Entbindungsflasche, aus de- 
ren zweiten eine ähnliche Röhre in eine gleiche Fla- 
sche überging. Aus ifer zweiten Oefliiung dieser Plü- 
sche wurden durch eine gekrümmte Rölire die luftar* 
tigen l'roducte unter die Brücke einer pneumatisci^en 



König], Societät der Wissenschaften .2U Göttingfen.gekrän« 
ten Preisfcchrifti die cbeu so wichtig ist tur^die \Yiss«n« 
«chaft c)urch die Menge sorgfältiger Versuche» a(jt . g^mein^ 
uützig durch ihreu Zweck und durch eine fefsUcl^ Dar^ 
■lellung» ^ . . ^ , .. 




V^'^he golbiiel, 'iiftd.J9Bt.<dalt:Ii ScSüUeln 'tnit JKnllft- 
BÜah die Holileii»Äuto-von-r4etM7KyWc"Was4ciatoS'gn»e 
ffoi, d«in-f'<KAl>lQA()Ky'<)gale. .galretint... ..Auiuilg:« vjurdc 
iltimer ein gelindes Feuer ^egi^ben, utid'dieM« ellttDifr 
weise JjJa zum hefligsLen Glühen rerstärkt. Eine vor- 
itigliiSit 'Xüt^neAsainkefi Wurzle' jaraui" venraöilt', eo;- 
MlJ die Rülireii ala''aie'T'ot-g'elcg?A"PIagcVeii "durch 
hake nasse Tücher bIcU külil xu erhallen, Tveil ciline 
diese Vorsicht, vorzüglich im Anfange der Operation 
eia bedeutender Thcil an Snurc und noch mehr an Üel 
mit den entweichenden Luftarten fnrtgei;issen wird. 
Gans vollkommen Terhälcn kann man dieses jedoch 
asch bei aller Voreichl nicht, und die mit den Luft- 
arten gescliüttehe Kalkmilch enthält stets ctvraa Essig- 
saure und brenzliches Oe). Dnlier rührt es auch, dafa ' 
maa beim Gebrauch aller Vorsieh tsmaufarej^eln voa 
einem Pfunde Hok nur i!( bis zbi Loth feste und 
tropfbarllüssige ProJucte erh:ill tind das Fehlende durch 
das Gewicht der luftförniigen Stoffe nicht vollkommen 
gedeckt wird. 

U«n der zweiten und dritten Forderung au genü* 
^n, wurden alle inländischen Holzarten [also von den 
in der Tabelle verzeichneten nur das Sassafrna-, Cum« 
peohe- und Guyakliolz ausgenommen) Ende Januars 
gesammelt nnd ein Stück des Huuptstammes völlig ge- 
sunder und (lusgcwochsener Bäume dazu angewandt. 
Dies HoIb wurde, in kleine WürfeJ geschnitten und der 
Einwirkung der Wiirme von So" R. eo lanj^e ausge- 
setzt, bis sie njchtü mehr an Gewicht verloren; in die- 
sem Zufllnude geivogen , und in die Retorte gethan. 

Zur Erfüllung der vierten Forderung wurde dia 
S&ore von dem Oele durch cia feuchtes Fiitium gfl» 
-•3*»rß. /. C**«, », »/*. 33. Li, 1 . //,/(, 



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jfareiint« ihr Gewiclit bestunM «ad danueitt iMh telf 
reinem f durch Verbreiittuag 'dM Wtfiniteins «rhilt^ 
«cm , halMcohleiiMurem KaÜ zui^ BMtiauniuijg[- ilkr«r 
Stfurk« getilgt« 



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Did in der Tabelle ^ gebrauchteii Genfichtt : fUiji 
Miafid ii«|d die bekannte«^ neuen Preuseisohem 



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Gem. E^ 

Ror9ka8lJ7 
JLoiiib« vj 
SilbcrpÄj7 
Wcifsc V 
Ahlkirscjfi 
Korbweiy^ 
Kornelbi7 

Kreuz da 7 
Erlö (A7 
Waohol^7 
WeiffUi 6 
Kiefer (j6 
Sadebaul 7 
Rothtanj 7 
Pfahl wuj 

Campesi 7 
Guyakhj ä 

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Gcumenge hoch 

Abtonderung ' 

äeir Kohlensäur«. 



Call. P. Cat>. 2. 



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Ueberdiie 

fäulnifs widrige Kra ft 

Hol -2 säure 

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• LH. S t o l t z e *), 

Vonttshor 4^' Apotheke und Medicimeiiten -« ExpeditioR dM 

Vaisenhautet zu Halje. 



f if^^ffy^^ if ffm^fyiM^ f ^ff^!f»f*^0^/v%ft0i/tMnM^ 



in neuerer Zei^ bat* 4ie futtUeptisch^ Kraft der Hob* 
aäare riel Aufsehen erregt. In dem über die Priori« 
tat dieser Erfindung ftusgebrocheaen Streite oiufs un*' 
atrertig der Ausspruch dahin ausfalleu« däfs in ^tir 
neuem Zeit der Prof. • /. L. G« ßffineckf ( s. dessea 
Tascheubncii (ur wirtfaschaftlipbe Fraueii und Mädcbent 
/Halle bei Renger iSiö, 6. 109.) zuerst darauf wieder 
aufa^erksam gemacht bat; dafs Mökffg dieset lebbaftar 



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^) Vorf^etragan am 5o« März 1820. ia dem Inatitut für saga* 
* wandte ^atorwitsenschafteii zu Halle« Vergl. auch DHt 
Pi^iaachrift über die Hoiatäure, Halle i82o. 



y ■ 



56 Stöltze über Fiiulnifawidrigkeit 

in Anregung XracTjlfTTnS" weiter Sus'einarider sftlx 
daTa aber die Erfindung si-lbst IiöclisL alt ist. Dem 
Herrn Frofeäs.ir M^iiifctn vrrdatike ich in dieser RSofc- 
eicht mehrere Angaben von SlcÜcn der allen Schrii^ 
■ teller, naraeutlicii von Co/.'i, JJivsioiidts ond Päniusß 
woraus deiillich hcivorgelit, dafs «ie die fiiuliiifsnidrigfl 
Kraft der Hohsaure kannien. So heiful es z. B. in 
ffi'i. bisl.'uflt. XVI. 2p. die auch der Herr CaLinetB— 
ralli (--üK iihodeh in Dessau im Opposittonsblatle Sl. 
ao;. S. 655 aijführt : 

„Flüssiges l^dcb wird in Europa ^us der ZöT' 
behiufs- Fichte tPinns Ccmbra L.) gehocbi, dient 
die Fahrzeuge wasserdicht zu machen und zu ver- 
echiedenen andern Dirifjcn. Das Hal^ dieses Bau- 
juei wird in Slür;ke zerschnitlcn und in Uefen, 
dio von aussen rund umher befeuert sind, ausge- 
braten. Die erste FeucHtigheit fliefst wie Wosset 
in eine Ulfino ah, hcifst in Syrien Ceäriuin , ujid 
ist von solcher Wirkung, dafs die Leichen, die 
ju Ac^plen damit eingesalbt werden , nicht vw 

Niemand kann bierin eine Beschreibung der trock- 
nen Dcfitilialion, 60 wie der Anwenflung der Holzsitii- 
ro al* räulnifB widrigen Millels verkeuuen, und e> geht 
biev wie so oft, dafa neue Erfuhrungen uns die allen 
Schriftslcller erst icchl verständlich machen. 

Ich gehe jetzt zu meinen in dieser [linsicbt ap< 
geslellien Vcsuchen über. 

Touehl man suhmule Stücke Fleisch in rohe Hnl»- 
iSuro niehimals ein, läfet diefc obtröpfeln und hängt 
ea dann in fi-cior Luft aus, su schrumpft es sehr bald 
ein, niianit ÄusserlJch eine schwarzbraune Farbe an 
und leiirflit in ditöcm Zustiuidc gar keiner Fäulnifs on- 



der Holzsäure,' 

ler den gevrfliinliclien UmaLänden mehr Fuhlg zn seyn. 
Dsiin legt man es aogefeuchlet nun «uch eine beträcht- 
liche Zeit an einen niäfsig tvarnieii Ort, so setzt sich 
iroM anfserhalb etwas ScMmniel an , aber die innere 
IHasae wird durchaus nicht angegriffen. Kocht man 
qÜi'BO zubereilcles Pieiscb mehrere Stunden lang, so 
liird CS zwar etwas erweicht, jedoch latige nicht in 
ifim Maafse, wie gut geiäucbertes Fleisch, und ist, 
yrfina es auch noch so lange gekocht ist, zum Essca 
guiz untauglich, denn der Fteiechgeschmat.'Ii !at ganz 
Muri9iiwunden und nur ein uncrtragliclier Rauchge- 
■obmack geblieben. 

Behandelt man dicke Stücke Fleich eben so, eo 
wird nach dem Verhältiiiase des langem oder kurzem 
Eintauchens eine stärliere oder schwächere Rinde des- 
■elben oder auch das Gan7.e in die eben erwähnte Sub> 
-Stanz verwandelt. Hat sich nun eine schwache Binde 
bilden können, so schützt diese das Innere, wenig- 
alenB eine betr^chtlicKe Zeit (Ich habe welches schon 
an drei Vierteljahr aufbewahrt) vor der Fäulnif«. Schnei- 
det man die äufsere Rinde ab, und kocht blrtfs den 
iuneru Thell, so ist die Erweichung der Fleisclifaaer 
gröfser wie an der der üurscrn Rinde, der Fteischge- 
schraack mehr geblieben und der Rufsgeschniack schwä- 
cher, aber immer noch buchst unangenehm und mit 
dem von einem gut geräucherten Fleische gar nicht zn 
▼erziehen. . 

Salzt man das Fleisch erst auf die gewöbfilichn 
Art ein, und bchnndcit es dann eben so mit roher Holift- 
■äore, so Ut nach dem Austrocknen Äio Erweichung 
dea Fleisches durch Rachen sliirker wie sonst. Einen 
ludern Binflufs suhciuL aber das äal^ nicht auszuüben. 
Taucht mau gut cingcsal^eoc Slüijtse Fleisch) oac^ 



] 



Stolze Ober Fäulnifs Widrigkeit 

<(em Verhältnisse ihres DuFchnieBser-B fünf bis fiinf und 
swaozig Minuten iu wesGerhell yedißvn'le DoIzBSure, 
läfat sie dann ahtröpfelu und hängt darauf das Fleisch 
an einen Juftigen Ort vier Wochen tang hin, 'eo 
schi'unipit dasselbe zusiunnien, erhält ghii/, dns Ansv'' 
heo de» geräucherten FIciaches, und hält sich in die-' ' 
sein Zustande eine lange "^cit. tAuch hiervon habe^ 
ich welclies schon Ober drei Vierteljahre J. Geliocht 
unterscheidet sich dasselbe von. einem rnrsichtig und' 
gal auf die gewöhnliche Art geräucherten Fleische nur 
wenig zu seinem Nachlheilc. Es hat nicht die schönt' 
rotfie Farbe, und erweicht auch nicht ganz sn voll- 
liommen wie Jenes , ist aber rpcht gut genurgfiihig', 
und auch rnraichligen Hausfrauen gelingt ihr Rhu> 
ehern oft nicht besser. 

Meines Wissens hat zuerst Aer Apotheker BSlt- 
t;Jier in Meuselwitz (s. Beichsanzeiger der Deutschen 
1S20. Nr. ^, S, 2!J und Amtsblatt der königlichen R«. 
gierung xn Merseburg i8so> St. 9 ) die Bufelauge zur 
Conserration des Fleisches vorgeschlagen , und auf des- 
sen Versuche gründet sich die folgi^ude Methode, die 
ich vollkommen bewahrt geiunden habe •}, 



*) Dia königliche RciglerunE «U. Meraeburg , die Jedei genieln- 



Virdigl, halle dam Hrn. Verf, ilic Priifim^ A 

«cheil Verfalirens »ufguliageQ und pu|j(icirt im Menebur. 



„Der fle 



Feig« 
j^pnihFker Eitichtr in Memelwili bat lint' 



Erriiidaii^, dst n»i.ch -leicht und ichn#U' 
dufLl) Ruf^l-"i(!o E^fion Fiidnifi zu scliütasn und dls^elb«- 
{teidi dem garüuchulen aufiubewabren > ia KMalnih «•■ 



der Hol:5säure» 5gi 

^ Man fiberglcfat ein Pfund gepi)l*erlen Glanzrufs 
ms Schornsteinen, wo nur Holz gebrannt wird, mit 
i Berliner Quart CrunnenwHSser, und infst dies«« 



Wir Iiabetii n<ch<1eni wir den Ailmtnlitrilor der 

WaUenljau* - Apotliel(o in lUII«. Herrn Siiliu, »ti V«r- 
luchetimit d<r von ihm aagcgcbenen Weine, du Ploiirli 
Vinaera 2cil geniefihar au erlitten,' fuffisfordorl Iialtan^ 
und da dietr riat'iir gümiig auigsfillvn wireo, auf uitiprn 
Aning rom hoben Miniilerio der BeiillicKen- Untsmchu- 
OBd MetlicinaUAngeleBCDheileii die GenahmtgunS erhal- 
len, dio BöricberKhB ErSnduug und di«. SloIrM.eho GuU 
achten. über dieiette bi-Unni ta ma.hcn, weil auf diea« 

It am, vielieitigsten <lie AVirtung der Rufilaiifie geprüft 
rdrn Icaun. Herr Bitici.-r giebi die von ihm gemtchlo 
fahrung Hjuaichls der AiiAcniliing dir Ru&lauga al* 
lulEmillelt ecgen die Fiuloifi dea Flciachca folgeader.. 
< It n GiR drei Pfund «cliwcret SlüiL ItitidReiicIi wurdo 
nil Kochiab eiojierieben , 4S Stuadon atehea gelaisen, 
darauf die Salclaiiga abgegaaiipn und das eintwalzeaa 
Fipisili nil einem reinen Tuche gul sb^flmckuel. UlniDh. 
»eilig' mit dem UmtoUen dea M*ii.;he> Wurde ein Pfind 
GUnzrufs ans Schorni'einen )!«'»""■»". w<i bl'.fi lloli 
gcbrannl wanlc, mil zwei Berllnar Q"*''' reinen ßruniien- 
Wnseri äberjjoaaen ui)d antir biswciiiEtm IToiriibr^n eben. 
falla 49 Stunden UufZ dem Wa«>ir Gelegenheit g^^oban, 
ohne kiinsiliche Wime anzuwenden, AuitÖtbarea aus dem 
Rufie in silIi eutiunEhmeu, wo iiaoh Uurcltieihuag der 
Aliichuiig (der Kufi hielt Lehm und andere Cr 
beiftmengt) eine «ehr braune Tio=tur gewoniua Wurde, 

Iwekbe 4 Frooenl fetter Subalani getüit faiell. Mit die 
Wg Rufiaufläiung wurde d*a erwjhota elng«»!!«)* und -J 
Bu rtgeirutlmei« Fleitch ein« halb« Slandc-ia Berüb« 



1 
I 



6o StoUze über Fäulnifswidrigkeit 

in der gewöhnlichen Temperstur damit 4S Stunden'!^ 
ter öfterm Umrühren in Berührung. Zu gleicher ^ 
Mist man Fleisch auf die gewöhnliche Art ein uad )j 



lavg gabrathl, alsdann lufitrockfii genuckl uad IierdI 
ia einer Irockaan Kammer aufbewahrl. pasielb« : 
nach «echi Wochnn durchaus keine Spur toi 
und war ungckoclit und gokochl selir scLmackliafl. 
adderei Stück' Fleisch , welche« uichl mit Salz aingeri». , 
Iien war, achmeckte niclit so gut, als das zuvor elngeial— ' 
zene, und war durch das Trocknen ielir ausammenge- 
jchrumpft und hart geworden, weil demselben das Koch- 
' iilz maiigcitB, welches jin gnwohnlichen Zustande etwas 
saliiaure Kalk- und liittererde halt, welche die nölhige 
peuchligkeil aus der Luft suzicliän , wodurch du Stil 
in zu hartem Ziiitacds ethaltvn wird," ■■ 

Herrn Administrator SisUtm Aeufaerung über dia 
Böltcharsche ErCndung ist folgende : 

„«Ich habe die von dem Apotheker BSttebir angerath«» 
ue Anwendung der RufiUuge anitatt des gewöhalidun 
Rauchern* eiitor mchrfacheu Piiitun^ unlerworteu und ge- 
funden, dafs icino Behauptungen vollkomoien dar 'Wahr^ ', 
heil geuiäf« find. 

Fleisch, auf die von ihm angegebene Art behandelt, 
hübe ich nun schau vttT Monate an einem Irocknsa OrlB 
aufgehängt, und, obgleich eich in der letzten Zuit ein ge- 
ringer AuHug Ton Schimmel zei^t, so war dennoch nicht 
die geringste Spnr von P^iiluifi au bemerken, scindern* 
wurde dieser durch Ahviaschea entfernt und dann daa ' 
Fleiich auf ilie gewöhnliche Art gekocht, |ao Wir-ei 
(clinackhaft , wie dos best« geräuchcrts. 

Die Zeit, welche das Fleisch in der Rafalaugs i 
bilngcp ntrifi, richtet eich nach dem Durchmeaier dcisel- 
bea. Ciolje dicke Stucke miuaeu eine etwu I«itgerei 



der Holzsaure. 6 t 

£eKr Zeit £i«\£tt Bia die klare dunkelbraune L«ug« 
TM dba OIkui«&e ab «ad Uachl in dieselbe dM eia* 



ioBn» täam Üzzcre Zeilf wie c!ie aQgf|:cbeiie halh* Stiin^ 
iß 9 &KXB ileua. £iae zii lange AnweuduQ|L macht «WM 
imFhtudk h&hbarcrt bewirkl aber anch rino it<lcr«rti;e 
BaichafleB^cBt uid acan^coehmeii Rufft^uchaack | wtahalb 
aaa bc^ davor wonu^lich hut«n muf«. 

Da «je Hjlz*2ar« zu gUichem Zwrcck in cirr nriieni 
Zeit Tieliarh eapc'ohUo worden und ich mUh mit dar*«!« 
Ben aoB «adcra Rucksichten jetiC (im Drennöer v. J.) 
'Viel besdiiJüge, so habe ich inch dies« ver|;l«ich«*iid mit 
der Rnfslauge «n^ewandt und mtif« auch hier der Huf«« 
lia^e Vuraiigje lagestehen, denn 

i) oiuls die Holulure, weicht sur Conserv^Uoii dea 
Fleisches angewandt werden suUi vorbor erst , um sie 
Ton der thcerartigen Materie zu reiaigen» rcctilicirt 
werden» und kommt deshalb theurer, als die Ilufs- 
lauge } 
a) hat daa mit Rufslango behandelte Plei«ch eine schö«^ 
aere Farbe und bessern Gesvhmack« 

Bei der Conservation ganzer thierischer Körper seigt 
die Rufslauge gleiche Wirkung wie die Holzsjiurci sie 
•chiiut sie nämlich ▼ollkommeo vor der Faulinfs, Jedoch 
•teh^ ihrer Anwendung hierbei ^wei Nachtheile «-entgegen: 

2) dafs Bi9 eine dunkelbraune» fast undurchsichtige 
Farbe hat, dagegei] die rectiflcirte IIolz6äure waaser- 
nell ist und an der Luft nur gelblich wird; 

3) dafit sie schimmelt« welchek jedoch durch den Zu« 
satz von ^'s Branntwein verhütet wird« <* *' 

Indem wir nur nocB bemerken» dafs der Apotheker 
CUitsmanm in der Versammlung der naturforschenden Ge- 
ffcIUciiaf: dea Otterlandes sich ebenfalU über die angage-» 



Stoltze über Fäulnifswidrigkelt 

gesalzene ' Fleisch. WJe lange Jocide mit einander ia 
Berührung bleiben sollen, häpgt ron dem mehr oder 
wenjf:;er gzofseii Ourchmeaser dfs Fleisches ab. Füj 
Bchr schinalc Stucke ist eine Viertelstunde hinreicbenä. 
Dagegen ganz starke ^ino Stunde becJllrfeii, um bin- 
läaglich durchdruDgeR zu werden. JN'ach Verlauf jenw 
yeit nimmt man das Fleisdt aus der i.auge , ISCst es 
abtrüpfetn und hän^t es »a einen luftigen Ort. Nach 
tuelireren 7'ageii erhält es das ganze Ansehen eines 
gut geräucherten Fleisches, schrumpft nach und nach 
etwa* ein und ist nach mehreren Wochen in aller 
lünüicht von einem auf die vorsichtigste und beste Art 
geräucherten Fleische , weder roh noch gekocht m 
unterscheiden. 

Bei der AufbeiYahmng eines solchen Fleisches mufa 
man jedoch dieselben Vorsieh tstpuafsregeln £u seiner 



w 



Leqe Erlialiiingswei&e dci Flelichet für lii» llaujhilfnn- 
gen 9shr ToitliefHiafi (.-rktilit und der metirern .Sclioiick- 
iiaftiBltflil «i«« Fieiiche. wcg.-n, den Ziiftu [.aicbiger Con- 
dimente empfohUa hit, Tü^en wir den Wunsch hinia, 
, äiU lins !0'(^ßt(ig aasMlfilllB Ver.uch« mit d.r Con.er- 
ValioMtmelhaile des Fli^ischea durch reiiis oder mit achick- 
liehen ZuaÜtzen fcenulzte Rufslauge, >(e mogon Dun gnq- 
^tis pder nicht fiir sie auifallen , angezeigt warden inöch- 
IBQ, danii wir »h Eur oETenllichen ßeluhrung' benuixen 
känocQ, WirA ai? lieh immar mehr bewlbre», to kann 
tt keiDFia Znriftl unlprirorfen tcyn , dafi >ie nicht nur 
für die Hiuihaliuni von grofieni Ntiiicn iil , tondern 
■urh Tiir die Armeen und fiir die GchiflVcikonDiiiieen auf 
langen Keiaen lur See. 

Merseburg, am j. Mifrz iSib. 

Könrgl. Preuf.. Ragleruag. 
Er»le AbtheiluBg." 



der Holzsäure. 6S \ 

wie bei dem auf gewülmliche Ad ger 
olierten anwenden , e^ daher i» einer elnas Iufti| 
und nicht zu ffarmen Kammer aiill)aiiß;eii uiul .jiis 
iich YOt Inaecteii licira' ren, Legt maa es an ei 
an irarmen und dabei feuchteu OjI, t)u niiil es wie 
JXts mit Schimmel Jueaclilsgea , der jcdoeli icini>> - 
Aufs «af das Innere des Meiachea hat, uud daher nur 
«bgekralzt zu werden braucht- 

Nur der eigentliche GlaaztaCt , welcher sich aia 
Jii«drigsten in den ächornslciueu anaetzt, tit htertfl 
brauchbar; denn der sieb huber ansetzende Rufe enU 
Tlält wenig durch Wasser aw>^ichbare Theile. Wird da^ 
fWasBer durch dea Rufs nicht schon nach einer älun- 
-de dunkelbraun gefärbt, lo ist er zur obiger AbBicIft 
■ gKat vutftuglich. Dia einmal angewandte RuTslauge 
braucht man nicht WegKugiefsen , •oadern ka«n aia 
noch niebrmsll anwenden. 

Aus allen obigen Versuchen bildet sich unalreitig 
dfti lfe«ultBt, dafe wenn das Fleisch zum Genüsse aut 
bewahrt werden soll, die Behandlung mit Hui'slaugs 
der mit Holzsaure rorzuziehen ist, dafs hingegen zur 
langen Aufbewahrung ihierisuber tiürjicr die Hnl^saur« 
eine gröfserc Wirkung aufse:-l. ludelä wird auch ihr 
Gebrauch in dieser Hinsicht nur eln^esciiriinkl seyn^ 
4a dj« Haut aller mit Hulzsäurc behandelten Thieikör- 
pcranderLul^ eine schmutzig braune Farbe annimmt, 
i «ifl sämmtlich stark einech rümpfe ii. Hierdurch wer*' 
den sie sa unkenntlich, dafs für anatomische und phy- 
■iotogiiche Sammlungen siff- Ihren meisten Werlb ver- 
IJBtvii. Zur Darstellung ron ^]umiea würde aber die« 
9 gewir» brauchbar seyn , wenn man dabei die übri. 
ia diesen Fällen gewöhnlichen Maafsregeln nicht 
VcnfiwBt El in ftuch nach dem Obigen su unwahr* 






' ' . ■ '' '■ 

64 Stoltze über Fäulnifiswidi der Holzsäure. 

I 

scheinlieh nioht, dafs zn den ftgyptiechen Mttiüiäti ^tt* 
trat die Leichname mit Holzsäare behandelt i^d dbAil 
Alt Harzen «♦ s. w. angefüllt wurddnv • >" • *. 

Di&' fäi^lnifamdidg^ Kraft , sowohl der ' H(dt8aa«^4 
wie dtr Rufislauge, fühyt>Mo(^ vtnn brenzli^hen Oele 
lier und die Essigsäure wirkt dabei nvhr *iÜs Ldsüng«^ 
mittel dieses Oehi* «•A'oob"eidfe^g^ei8tige Losung dei 
brenzliclien Oeis yerhiildert jlie Fäiänift thferjscbi^ 
Körper', selbst dann- noohyViftii»' isUer W^geist rer^ 
flogen 181, jedoch ist die Ii5]H«ig in Essigsdür^: wir)#^ 
samer, weil dibse in das ' Innere^ des'sElWs^li^s besser 
'eindringt als Weingeist« Der'QlanaArufs'enthfilt sevroÜL 
Essigsäure als brenzKcheis ' Oel', welübes* letirtervcsibk 
'durch Verpiittelung des-ersieren in 'djsm 'dalpMif^'g^öb^ 
sen Wasser mitldst, tind"d»dur€lt die'*ob|g9& Wurkitn* 
gen hcryorbringtf ' ^ J-*» • » • ! a .. ,« » 

.\ ■ • ! ■•• '■-. T ■ • ' .'--j'ja 

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t 







Ueber dft§ 

Gez oder persische Manna,, 

Kapitain Frederick zu Bombay. 

Aui dem Eiigliichen *] von M ein o cke. 



Ijei Gastmählern ia Persien Tehh nicht leicht Jas Ces- 
ongabeen, ein Confecl von li,el>licheni Gcsclimaclt, daa 
auch negen anderer besonderer Eigen schafteu geprie* 
icn wird. Aber sein Ursprung ist dunkel. Ich war 
dtüier neugierig, wenigstens zu erfahren, ob die Sub- 
»lanE ihierischen oder vegetabilischen Ursprungs aey^ 
Der Hauptbestandthcil des Gezangabeens ist eine 
weifae gummiartige Substanz, genannt Ges. Diese wird 
mit Rosenwasser, Muskatennüssen und Blumen rer. 
niBcbt und in runde Kuchen von etwa drei ZdII Durcli. 
aiBHer nnd | Zoll Dicke geformt. Die Masse der Ku< 
chen föblt Bich wi lutd siebt aus wie gewöhitücher 



'*) Tr»n»ciion« of ihe lilenry saciety of B^nibsy, iSiq, S. 

aSr. 
Jnij », /. Cbim. ■ Äji, 19. Bi, 1 , llifl, 5 



Frederick 

iBrodteig, ist ahit etwas härter. Sie ist zugleich Idfr' 
brig und spröde. Wenn man sie schneidet, »o liängt 
sie sich ans Messer, und trenn maü sie zieht, so dehnt' 
•ie sich aus, wie Vogellelm. Will man die Kuchen 
«ber zerbrechen bei der Mahlzeit, so le^t man sie ia 
die hohle Hand, und schlaft mit der andern darauf, 
wodurch sie leicht in mehrere Stücke zerspridgen, die 
«n ihren Kanten, was man kaum erwarten sollte, gans 
■charf und gUlt wiö Glasslücke ausfallen. 

Ueber das Gei und dessenUrsprung konnte mii" 
Iiein Perser Auskunft geben, auch die berühmtesten 
Reisenden , wie Chardin und NUbuhr enthalten darft- 
ber nur unbestimmte nachrichteni 

Niebuhr forschte sorgfältig nach diesem MansA 
während seines Aufenthalts im Peträischen Arabien, 
wo nBch seiner Beschreibung kleine Sträucher eins 
solche Substanz berrorbringen sollen, Er beklagt sich 
tu Suez von einepi Mönche durch unwahre Nachrich- 
ten darüber getauscht zu scyn. Zu Bassora war ei* et- 
was gliicldicber : es gelang ihm, Stücke von dem T»< 
rsndjubin- Manna zu erhellen, das in Persien auf-ei> 
oem stachlichen Strauche vorkommen sollte; dies Man- 
na bestand aus runden Hörnern von gelblicher Parbs 
«nd wurde für sehr nahrhaft gehalten : man gebraucht« 
CS als Zucker bei Speisea-> und insbesondere bei Bscl^ 
Werk. Wenn es etwas alt wird, so bat es eine laxi> 
reude Eigenschaft. Doch scheint dieser einsichtsvolle 
und genaue Keimende auch hierin getäuscht zu seyn* 
denn die beschriebene Substanz ist offenbar das Dan^ 
nah, das aus frischen Datteln geprefst, und zu Ba^ 
■ora und Bagdad statt Zydker von den geringem VoUts« 
lilwsea gebraucht wird. 



über das persische Manna. 



67 



Chardin sagt in seinen neisen lil. ^r)5. : daCa stAa 
in PerBien ferscläedeue Gilume finde, wovon man mefa' 
rere Arten ron Manna erhalte. Das beste Manna eey * 
gelblich und grofskörni«, und werde von ^icbopour, 
einer Gegend in Gactriana gebracht, ein underes eey 
das Tamarindenmiinna und finde sich häufig in der Pro- 
vinz Susiana , vorzüglich bei Dawrack , einem Orts 
tun l'ersischen Meärbnsen; das dritte habe eine fläsii- 
ge Ci>nBi§tenz, and werde bei Jspahan anf einem Baume 
gefunden, der gräfBei' sejr als die TaniEtrinde , und ei* 
ne glatte und glänzende Rinde habe. Aus den Blat- 
tern dieses Baumes tropfe das Manna im Sommer, 
i)ieses werde wie das Tarn« rinden nlan^a als Arzney 
angewandt, sey aber übrigens auch süfs. Hier scheint' 
«rirhlich C/uirdin von dem Gez ztt sprechen, ohne es 
Aber näher zu kennen. 

Er konnte es auch nicht gCnau kennen, da er die 
Gegend, wovon er spricht, und wo das Gez wirklich 
vorkommt, nicht selbst besuchte. Mir war es anfangs 
lange unmöglich, aus den Vielen sonderliaren Sagen 
aber das Manna einige Wahiheit herauszufinden, bis 
ich auf meiner Rückkehr von Hummadan etwas rechts 
»00 der gewöhnlichen Slrafse abwich, und eines T«. 
I^s bei der Stadt llhonsar anhielt: a,a dieseiq in einer 
wilden und üppigbluhendeu Gegend gelegenen Ortd 
hörte ich von den Einwuhnern, dafs die Nachbarschaft 
wegen des Gez berähmt sey, welches von einem klei- 
nen Insecte hervorgebracht werde. Lelileres fond ich 
nachher freilich irrig, aber ohne mich darüber zu wnn- 
dcroi indem die Morgenländer selbst über die näch- 
sten Gegenstände sich in (Jnbekannlachaft ei halten. 
Erzählten mir doch persische Pilgrimme unter andern 
Mährcben über das Gez, dafs ss im Herbste vom Him^ 



68 



Frederick 



mel fülle *), wealinlb die Armenier dasselbe IVTanM 
nennen, es vergleiclieiid mit dem Mannader Israelit^tt. 
in der Wüsle. 

Ich machte mich nun yot Tage von Khonsor auf, 
und erreichte mit Sonnenaufgang die Hohen rechts roa 
meinem Wege ohnfern der Sladt, emsig suchend nach, 
den Büschen, worauf ich das Gez rermulhete, aber 
getäuscht von meinen lügenhaAcn persischen Führern 
war ich dennoch die Bäume, irorauf das Gez nur in 
der Nähe erkannt werden kann, vorbeigegangen, und 
voll Verdrufs wollte ich schon meine Nochforschun- , 
gen aufgeben, als während unserer Mahlzeit zwei 
Bauern mit Gez beladen gerade 'von der Gegend her- 
kamen, die ich verlassen halte. Von diesen Leuten, 
deren Geschäft es war, das Gez zu sammeln, erfuhr 
ich nun, dafs man dasselbe nicht an dem unlern Thei- 
le und im Innern der Büsche suchen müsse, wie ich 
gethon hatte , sondern an deren Spitze. 

Diese Leute waren mit einem drei Viertel Zoll 
dicken Stab versehen, der an der Spitze gekrümmt 
und mit Lcder überzogen war. Auch hatten sie eine 
ovale lederne Schaale von etna drei Fnfs Länge und 
zwei Fufs Breite, mit einer Handhabe. Das GefXfs 



*} Hierüber Cnitet sich In der hhlary oC Gengiican tlie 
Grast, by P. de- U Cmis. ieh.' p. i:o4. folgende Slella^ 
Die Uibeker Kaufleule bringen in die Tarlarej und nach 
Indiea auch ein Minna, das ^ie Shcrkesi nennen J dies 
bedculel Milch vun einem Baunie, weil die Sub- 
lUnz weifs iit, und alj Thau von den Zweigcnv an lliu- 
mcn herablroplt. E» einil Meine Körner, welche von 
den Xiem«n in Glaiirn zum Verklär aufbenahrt Wirilen. 



über das persische Manna. 69 

l^iili einer in der Länge durcliscbniflenen Ercr^chaale. 
Ausserdem trugen sie bei sich ei« Sieb von einem 
groben wollenen Zeuge, um die kleinen- Gezliürner 
Ton anhangenden luaeclen und Blättern zu reinigen. 

Ich bewog sie, mir das Gez tind ibr Vcifuhrcn) 
«zu Eammelii , /u zeigen. Sie gingen mit mir einige 
Schrille zurüclt auf dem Wege, woher ich gckommeo 
wiT, zu den ßüsuhen, hielten das Icdeinc Gefäfs un- 
ter die Büsche und zogen deren Spitze mit dem ge- 
Ilr&mmten Stabe herab. In wenig Minuten hatten BIS 
eiäe Handvoll tOd einer wcifsen klebrigen Substanz^ 
die wie Reif ausgab , und sehr süfe schmeckte. Es war 
daa ächte Gcz, welches durch Kochen ^ercinii;t, und 
wie oben gesagt zubereitet das Gczangabeen gteLt. 
^ Obgleich dies frisch gesammelte Gcz durch Sie- 

ben vorläufig gereinigt wird , go Ist es doch , wie schon 
gesagt, klebrig. Es hängt nn den Fingern , wcna man 
es drückt, aber wenn nisn es klopft, so zerB{iringt es 
leicht in kleine Stücke, wie Lumpenzucker. In dieser 
. Consistenz bleibt es bei niedriger Temperatur oder un- 
ter 68^ t\ In liuherer Warnte aber scrfliefst es und 
gleicht dann dem weifsen Honig. 

Der Strauch, worauf man das Gen findet, wird 
•GäPon genannt. Er wächst aus einer kleinen Wurzel 
H. einer Hdbe von s^ Fufs, und bildet einen runden 
EaGcb von etwa Aä Fufa Umfang. Mein Begleiter, 
Kapitain Slemarf , machte die Bemerkung, dafs er wie 
der Ginster aussehe, indefs trägt der Strauch, wie wir 
hörten, keine gelben Blüthen. Die Blätter sind klein 
und schmal und unterwärts, so wie die kleinen Zwei- 
ge, mit kieiucn wcifsen Gc/koinem bedeckt, worauf 
«azählige sehr kleine Jueectcn hcrumlu-iechen. 

Dies« kleinen Thiere sind dreierlei Ail, oder viel« 



70 Frederick 

leiclit nur verschieden nach ihrem Alter. Die Idcia* - 
aten sind hetlrotii aud mit blofaen Augen katim eicht- 
hnr; andere sind dunliler und su grofs wie der Flofa, 
andere endjich wie eine Itleitie Fliege. Sje Jtriechen 
langsam uiid träge zwisci-en der Rinde dea Gavans und 
den) Cez'hcruin. ]}ie Leute der Gegend sind feat 
überzeugt, dafa sie das Gez hervorbringen, weil bis i 
nietnals ohne dasselbe gefunden iverden , nnd aaclt | 
wir honnten es l'üi- liein vcgetaI:>discheH Gummi erken* 
neu, da es nicLt wie dieses aus Spalten hervorquillt. 
Die Leuie sammeln das Gez um die Zeit des Septem« 
berg etwa s8 Tage lang alle drei Tage, in welchem 
Zeitraum es sich wieder erneuert. Oeftcr wiederholen 
sie daa Sammein nicht, weil sonst, wie sie sagen, die 
Iniecten zu sehr erschöpft werden, uitd Itei^^Gez wie-, 
der entsieht. 

In den bergii^en Gegenden vou Looristan , äof 
einzigen Provinz, wo ausser Khonsat' in Persien d» 
Gez noch gefunden wird, snll es noch auf andere Wei- 
se vorkommen. Hier, ßagt man, sitze es nie ein Thaq 
auf den Blättern einer kleinen verkrüppelten Eiche, 
und falle jeden Morgen anf die Erde herab, die dan« 
d^mit ganz überdeckt sey. Diese Art wird aber nichs 
so hocli gesnhätzt wie die von Khonsar , welche letx* 
tcre nach meiner Meinung ohne Zweifel ein animali« 
tches Product ist, wie der Honig. 

Dies ist meine Memung na^ili sorgfältiger Nachiii- 
chung: doch will ich noch eine [Vachricht hinzufägea , 
die meinen Untersuchungen zu widersprechen scheint. 
Es sagt der Verfasser des Toofuiul Momoneen eine« 
geschützten orientalischen Werks unter dem Artikel 
Gezungabeen 1 „Das Oezungabeen ist ein Thau, der 
von der Tsimarinde (GexJ und Äholichen Bäumeo her«- 



^ 



flbe^ Öas persische Manna. yt 

l^riDOt: e« ist wie Manna iturunjabin'i und gerinitt. 

tahetve findet man auf einer W«ide (luoiiy Wm 

Hu TOD der Tamarinde igez') und einer EJche ( fru^ 

^0 erhält, [tat eine stoprende Eigenschaft. £i mur« 

Veir» und rein und nicht mit Blättern remilacht seyn. " 

In einem audera morgeiiläudisclien Weilte heifat 

tti »Das Cezun^abeeri ist eine Substanz wie Manna 

(lurungafieea'i, das von den Blättern des Toorfa rinnt. 

Pfts beale findet man zu Kaeen in Kborasan und zu 

^aeen in Fersien. Es wird in grofneD Hörnern wm 

Maätik angetrollen. " 

Auf einer nachherigen Reise nach Bagdad über* 
ceogte ich micli, dnfs das Gez nicht aussctiUelslicb an 
den vorbin erwähnten Orlen vorkommt, sondern auch 
in der Nähe einiger Stüdte an den Gebirgen, welche 
■ich durch Koordistan 7iericn und l'ereien von Klein- 
asiea und Mesopotamien trennen. Hier nennen es die 
Armeniej- Manna und bringen es in Menge Ober Ei- 
peroom und Constantinopel nach Europa als eine Ar- 
veney, wozu es wirldicb eben so dient, wie das Sici* 



I 



liaaiscbe M^naa, wenn es nämlich nicht mehr friscif ^^1 

^ '"■ 'fl 

^^^^Bie Heransgeber der Transactionen von Bombay ^^M 
^^BpHrsen diesen Aufsalz mit folgender Bemerkung : 

Dem geehrten Verf. scheint es nicht bekannt za 
sefn, dnfs der berühmte Naturforscher Groelin «war 
Bucb nicht ganz glücklich war in seinei) Untersuchun- 
gen übei* das Gez , aber doch darüber einige interea- 
B&Dle Nachrichten giebt, wovon folgendes aus der Hi- 
•toire des Decouvertes faites par diTcrs aarans roya- 



7a 



"Frecleric'k 



gfitirs Tom. II. p. 356. Lausanne 1784. ein Ann 
l§t: „Das ''erxisolie Mau«a, 'Thtreniabin gentinnV, ür 
ein Praduet aui der FroHiiz Peria oliuweh Ispabanf 
man gamm^ll «B von den Blättern einee doriiJclUev 
Baums, den Hr. Gmelm nicht näher IteBiit. Dier 
Alanna iit weifs wie Schnee und aeiue P.Örner sind ao 
grofs wie Koriandersaamen. Die l.eule der Gegend 
•ollen es sor^falli^ vor äonnenauFganj^ aufsuchen. Ei- 
ner Htellt 8i(;h unter dem Baume mit einem Tuche, 
während ein anderer mit einem Stocke auf die Blattei* 
und D.>rt.en schliigt , worauf das Manna herabfällt und 
itun in ein GcOif» uder in einen ledeinen Hack ^ptliaa 
■wird. -Wartet man mit dem Sammeln bis nach Son- 
nenaufgang;, so erhalt xxi?ai nichts, weil dünn das Man- 
na schmilzt und sich vcrÜuchiigl. Man gebraucht es 
zum Confcct und .die Perstpchen Aerzie Terschreiben 
CS auch' wi'hl als ein Abführungsmitlel , auc!' hei Brust- 
Jtraiüibriten. teilte andere Art i\unna wird in der 
fmvinz Hbnragan gefunden ; dies führt starker ab^ 
urirltt aber aicbl auf die Brust. Es schuiecltt nickt sq^ 
sngeaeUio, igt neiii(jer weiTs und heirs,t im Pet^isc 



In den Annais of Phüosophy 1819. Febr., wo M<a 
S. ij!|8 ein kurzer Auszug obiger Abhändhing ■ 
J'^'fdtri.k findet, wird noch nachstehende Anmerkung 
beigf fügt r 

Meena linftr T'ihmtb , ein Persischer Arzt, jetzt 
in London, glebt folgende Auskunfl über das Persi-- 
tche Vanne: Oez i^l der Name eines Baums , der in»- 
Arabiscbea Turfa heifst, und zu den TamuriDden ge- 



1^.^ 



MiatmB. 



7^ 



*^ \ Arten, wovon die eine das Gezungabeen (wörtlich: 

* ' Baumsaft) liefert, das blofs als Leckerbissen dient. 

Die andere Art bringt eine ähnliche Substanz, im Ära!» 

'Mm 

I l>i»chen Athel genannt, hervor, die als Adstringens 

/ ron den Aerzt^ angewandt wird. Ausser diesen bei- 

1 dea.Mannaf orten giebt es noch eine dritte, ii^ Ära:« 

biffchen ^erenfubin ^genannt, welehe ein •Abfthilii^S^ 

mitt^ ist» ,Ia Persien Jjält man alle diese drei Artea 

Ton J^Tanna 'für Safte tön Bäumen ond' nicht füf ein 

Prodttot ron Insecten« 

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V. Grotthufs über Verstärkung 



Verschiedene 

LlÜLi.u.fe . r s u c h e 

Theodor von Grotthufs. 



i) Einfaches Miiiet, die Kraft einer gewöhnli' 

chen ßlectrisirmasc/iiiie ausnehmend zu 

verstärken. 



W» 



l' enn a b c d das Relbzeng rorstellt, s» bedeck« 
man den untern und nuttlern Theil deSGelben nämlich 
e f g h mit einem Streif blanker Zinnfplie und bring» 
auf den übrigen Raum dai Reib-, 
zeugs , besonders zwischen e f 
und a b das gevräbnlicFie Amal- 
gam. am besten aus Zink^ Zinn 
und Quecksilber bestehend. Wenn 
S '* man dann dies Reibzeug an die 

Kugel einer Electrislrmaschine bringt, so wird man 
(indcn , dafs die Funken ganz ausserordentlich starh 
sind, und "el stärker, ah i/en^ alalt der ZinnfoUm 
das gante Reibteuff mit jimaigam bettrtchen Ufordej^ 





f 









der ElectrIcitSt u. Frieren des Wassers. 7$ 

Der Theil dea Reibzeugg c d murs nach nnten, 
i. h. dem Pnfsboden zugewendet erhalten werden 
t • b iit der obere dem Condnctor zunSchst liegeude 
Rand. Wenn ich an meiner Maschine das Reibzeug 
ohne Zinnfolie antrende , übrigens aber das ganze Reib- 
seng mit Amalgnm auf die gehörige Art eingerieben 
ist, so Itann ich nur Funken vun i Zoll Schlagweite 
frfaalten; wende ich aber die Zinnfolie an, wie oben« 
Bo schlagen Fuolten auf ii Zoll ja bis auf a Zoll 
Schlagweile mit grüBter Kraft, Die Zinnfolie mufs Tsq 
Zeit zu Zeit erneut werden. Bis jetzt habe ich es 
^nr juit einer Kugelmascbine versuchl. 

Sollte flieh vielleicht mehr ElectricitSt erzeugen, 
wenn das Glas erst fiu Zinn vad daaa an Amalgam ge- 
rieben wird t* 

») Einfaches Mittel, das JVcsser mittelst der 
l^ufipumpe in hürzesfer ^eit zu Eis zu 

verwandeln. 

Maa fälle ein kleines metnlleDea SchSIchen ndf 
VTasser zur Hälfte an, und deu Rest mit Aether, dea 
man vorsichtig so auf das Wasser niedersiutten lafst ^ 
dafs er eich mit letzterm nicht mucfte. Hierauf stelle 
man das Schälchen auf den Teller der Luftpumpe , und 
pmnpe möglichst schnell, doch ohne die Unterlage in 
Bewegung zu bringen (wozu ein feetstehender Tisch 
erforderlich ist) die Luft rub. Der -Aether geräth als- 
bald in Aufwallen, rerdunstet ganz, und auf den slür- 
niscben Wellen des Wassers sieht man in weniger als 
nne Minute Eisschollen enlsiehen. 

Diesen Versuch bal>e ich in rorigem Jabre in dem 



V. Grotthufs über ein Roth. 

Wohniimmer meines Freundes BidJer in Mietau mit 
-dem ihm zugehärigen Appnrnt und in dessen Gegen- 
wart ongcsteilt. Er gelang schnell und gut. Die Tem- 
peratur des Zimmers war über 16° R. 

, 3) Bereitung eines höslUchen Roths aus 
Ca r min. 

Carmin mit Ammonium liquidum in gelinder Sou- 
merwüime digerirl, erlheilt letzterm eine schöne roLhe 
Porbe. Der Comiin eelbat wird dadurch entfärbt und ■ 
nimmt nach und nacl' ein blafsrothes Anselien an. Aus 
der rollien FlössJgJte'it hoffte ich durch Zusal» von rei- 
ner scharfer Essigsäure (desiilürtcm Essig) das eigent- 
lich fürbendc Pigment zu füllen. Die Essigsäure mufs 
TOrsichlig, nur bis Kur Neutralisation zugesetzt wer- 
den. Es bildet sic'i dann ein ausserordentlich schönea 
Fräcipitot, das durch sein Feuer das Auge ergötzt, 
sich aber wegen seiner Zartheit schwer ausscheidet. 
Um diese Ausscheidung zu erleichtern, fugte ich Al- 
koliol hinzu. Das herrliche Prücipttat fiel alsbald zu' 
Boden; die enlfäihle Flussiglieit wurde obgegossca» 
und der Niederschlag nocliniida mit Alkohol ausgewa- 
spben, und in einem Uhrglase eingetrocitnet, 
I Es ist dies die schönste rolhc Farbe , die man zur 
Miniaturmalerei anwenden hann. Leider ist das treffli. 
che Jc'raparat auch sehr theuer. 






**¥ — 



An die 

« 

■ Fabril^nten chemischer Producte 
eineEinladang 

', lur 

• « 

f ä.b rikmäfs ige n Darstellung 

de» 

Ealimetalls. 

Vom 

JProf, Döbereiner. 



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oclr hat' Niemand in Deutschland es unternommen ^ 
Kalimetall im Grofsen zum Gebrauche der Chemiher 
darzustellen« Möchte doch nur einer unserer vielen 
chemischen Fabrikuntemehmer sich dazu entschliefsen, 
einige Pfunde dieses fiir die chemische Analysis der 
Oxyde etc. so wichtig gewordenen Metalles zum Ver* 
Iianf an die Chemiker Deutschlands zu bereiten : daa " 
Unternehmen^ würde sich sicher belohnen und seinem 
Mknne Lob, Dank und Ruhm bringen. Ich will durch 
Mittheilung einer sehr einfachen und ergiebigen Ver- 
fahrens der Darstellung desselben zu diesem Untemeb- 
mcA beytragen. 



/ 



'T^ Döbereiner über fabribm. Darsteu 

Wenn mitn 60 Ge«ricktstheile reines ksUeiuSaM 
liches Kali mit einer Menge durch Alkohol gelöachl 
KienruTsea, welche dnrcli Ausglühen i3 Gewichlsthet 
le reiner Kohle liefert '*), innigst Tertuengt u&cl das 
Gemenge in einem an dem einea Ende zugeschweif*- 
ten Ftiuteulnute anfangs schwach, und nachher, wena 
dasselbe keine Alkohol* nad Harzdämpfe mehr aus- 
giebt, bis zum Weifsglüheo erhitzt; so wird, wenn 
mau mit der Feuemng anhält, fast alles Kali metalli- 
Birt nnd in Metalldampf übergeführt, welcher sich 
schnell rerdichiet und als festes Metall darstellt. Nor 
- mufs dies während des Processes gleichzeitig mit auf- 
tretende KohlenoiydgBS durch eine nach oben gerich- 
tet0 Seitenrühre abgeleitet werden. Geschieht dieses 
nicht, läfst man Meiolldampf und Kohlenoxydgas sich 
durch ein und deuselhen Raum bewegen, so wird erstes 
durch letztes zum Theil wieder oiydirt, und man ge- 
winnt nur Kaliumsuboxyd. Dem Fabrikanten kommt 
CS zu, sich hiernach die zweckmafsigste Vorrichtung 
«VBzudenkeO' Eine Röhre von geschmiedetem Eiseu- 



} El dürfen n'imilch, wenn die grofite Mcoge KiHmetill 
inUlehen toll, nur gleiche ■tächiomaltiiche Anlbeile kah~ 
len.äuartich« Kali (" 66,7) und Carboa (_— 11,4) mit 
•insader verin«agt waiJ«a. Wendel man vom letztoa ei- 
ne gröliere Quanliiät «u, «o dringt erilens wegen d<j 
(chwtchea Wilrmeleiluog'ivfii'inögcai der Kohle nithl leicllt 
die äuiiere Hitie in die Mdiae ein, und duuu wird :iwei' 
tenji auch ein Hieil Killata von dem Curbon zurUrLg»^ 
Killen. IJii ielzl hat man sich die Reduclion violer. He— 
lalloxyde gar sehr durch ein su grofiei Vorhäitnlfi Td^ 
ceduvirEader Kohls crichwurt, ~^^H 






79 



iil timgeni cinei^ Kugel -oder Retorte weit von^uzie^ 
htn , - weil did Wärme darch eitlere echneller in den 
IaIi^ dringt, ale im letzten Falle. 

Bedeckt man jenes in einem Pllntenlanfe glühende 
Gemenge, wenn es anfängt Kaliumdämpfe auszugeben, 
mit Kalki Baria etc. eto. und setzt man die Feuerung 
fort, eo werden diese Substatizen durch das Kalium des- 

lirt und man kann auf diese Art Calcium, BaHum 



etc< däriteUen. Freilich sind diese Metalle immer mit 
Kafiumozyd umhüllt, doch kann man die. zum Theil me- 
ehanisck daton trennen und Theilchen derselben sicht- 
bar machen, wenn man die Decke der geglühten Mas«, 
M dach völligem Erkalten in destillirtes Petroleum 
wirft, «ad dnroh eiaeii Glasatab zerdrückt« 



\ 



• I 



O e r s t e d t 



Ueb er das ■..,.. 

1 p e r 1 n, 

in neues P/ 1 a n z e n a l k a l i 
Professor Oerstedt. 



Knpenbagfn <Ien l5. Febr. |8^ 
— Die Entdeclcungen der neuen Alkalien i 
Pflanzen haben mich auf eine alle Arbeit zuri 
führt, welche ich über den Pfeffer vur mehreren i 
reo angefangen hatte. Indem ich diese Untersuch^ 
wieder aufnahm, entdeckte ich leiclit darin 'c 
alKalinische Substanz, die «vir wohl Piperii 
werden, ohne uns nach einem mehr aus der Natur jj 
Sache gesuchten Namen umzuHelien, du unsere Kel 
nifs der ganzen Classe von Stoßen, woeu dieser'J 
hört, hoch so neu und unrntlständig ist. Man i 
das Piperin, indem mnn mittelst Atkoliols das Hti 
ge und Oelige des l'fetTcrs ausziehet: in dieser i 
bildeten Auflösung ist aucli das Piperin enthalten, 
setzt Salzsäure dazu, wodurch ein Piperinsalz gebi 
wird, welches in Wasser aullöslich ist. Man' ßilet % 
daa Harz durch VViiSBer, deatillirt dea Weingeistl 



J.. jsm 



■ Übei* das Pipenn, 8i 



I itt iräisrigea Auflösung ab unJ scheidet eniDich dna 

[Fiperia durch Kali. Ma» kann auch Magneiia dazu he- 

Itna, aber wie ea schcltit, mit geriDgerro VorUteil, 

Das Piperii) ist bcjitahe unautlüsbar in Wassci' , 
«uflfisbar in liallem AUiuhol, aber noch mehr in hei. 
htm. Die Aiiflüsung schmeckt auBnehmead scharf, 
hrämit das Curcuniäpajiicr , slellt die Furhe des LblR- 
mui wieder her, bildet mit Säuren Salze, und hat also 
im Allgemeinen -'ieselben Eigenschaften, welche man 
aa den andern neuentdeuklen Fllanzenalkalien entdekc 
hit. Die gesiittigle alkoholische Auiloeung des Fipe- 
nns ist schwach grün, erhält aber durch einen Zusats 
TOn SaipelerBoure eiße deutlicher grüuf Farbe. Das 
trockne Piperiu wird durch die Salpelersüure eben so 
»erändert. Wenn aber die Wirkung der Süure stark 
iit oder lauge fortgeaelzt wird, aa geht die Farbe des 
Piperina ins Gelbe und endlich in« Röthlicfae über. 
Ob diese Farbcnveranderungen» von ein wenig noch 
iDhangendem Harze herrühren, )iabe ich noch "nicht 
lieber entscheiden können. 

Jch aetze meine Versuche über diesen Gcgeuslaad 
mit Eifer fort, und boß'e darüJier bald rotlstandigera 
Nachricht mittheilcn zu können, woraus sich entschei- 
den dürfte, ob dieser Stofi ron den übrigen oeuent* 
dtcklen Alkaloiden verschieden ist, oder ob eine wei' 
lere Kenntnils der Sache die Vielheit dieser Suhstan« 
Ken, welche eich uns jetzt darbieten, auf etwas Ein- 
facheres zurückführt. Ich hege die Vermulhung, dafi 
( die Harze und flüchtigen Oele im Allgemeinen eiit 
I Alkaloid. enthalten. Auf das gemeine Harz und den 
Kampfer habe ich fürs Erste meine besondere Auf- 
nerksapikeit gfrichtet. Die Methode, welche ich bei 



^ 



• 



I 

82 Oerstedt über das Piperin« 



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dem Pfeffer angewandt habe ^ scheint mir hier rqrzüg'« 
lieh bequem. Bei dem Zusätze von Säure zu der äl- ^ 
koholischen Auflösung des Pfefferharzes schied sich 
ziemlich Tiel Oel aus. Hatte* das Pfefferalkali dieses 
ürüher gebunden ? — » Sind die Hars^e vielleicht Seifen 
aus diesen neuen Alkaloiden und einem. Oele? ^— 



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Bibt^^mä ii. C^üfoÄg^ lAnnalysed, Wassern. €S 



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Vermischte Notizen« 



Neueste Analyse 

d es W ä s £ 'öi t- s 

Berzelius . und Dulong. \ 



•^n»M««/WW«A«V*r»M(*i« 



tjerzelius hat In Paris ror kurzem geDQ^einschaftlich 

mit Dulong Versuche über die Zusammensetzung def 

^assers un^ das specifische Gewicht des Wasserstoffe 

angestellt und gefunden, dafs loö Gewichtsibeile Sauecr 

stoffgas. 11 2,435 C» Th. Wasser. gehen, woraus folgte 

dafs ein Atom Hydrogen 6,21^5 wieg^ii mufs^, wena 

ittj^i in' den9 Wasser nach der Anza^hl der VolumQ 

zwei Atome Hydrogen gegen ein Aten^ , Oxygen , und 

. i.%A Oxygen zu i oo annimmt* 

Dfis specifische Gewicht des Wasserstoffgases wnr« 
de leichter gefunden, als niemals vorher: es rerhiSl 
«ich s^u^ dem de'r atmosphärischen Luft ^e o,o€88 bis 
0,0689 «« *• . . i . j 

Nach der directen Analyse des Wassers würde 
[ dasselbe also zusammengesetzt seyn in 100 aus 11, 069 



/ % 



ß4 Güiböwt ^, Robiqaet üb» Wksserzeweta: 

Hydrogea und 88»94i* Oxygenv und »ach der Wägung 
des Wasserstoffgasea aus beinahe i Hydrogen und | 
Oxj'gen *> . 

Aus dem Esslii sigr la dieorie des proportions chi# 
micpies par Ber^Uus. i^aris. 1819* p. 198/ ^ 



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Guibourt und Robiguet 

über 

Was^erztersetzung durch Eisen 

' ♦ in gewöhnlicher- Temperatur. 



W ^>%liWt«»>)WW»<^»V> 



W^nn Eisen mit Wasser angefeuchtet wird^ in ge* 
wohnlicher Temperatur ^ so entwickelt sich Wasserstoff 
iinter Temperaturerhöhung und so wie die Temperatur 
iteigt, immer schi^eller'und reichlicher. 

Dabei entsteht' Uach Robiquet ein sch^ar^es Eised« 
bxyd, welches dem durch Wäfts^rdampf im Rothglä* 
lien des Eisens sich bildenden yöllig gleicht. Es besieht 
kus gleicheil Antheilen Oxydul und Oxyd^ und ist iden- 
tisch mit. dem öctaedirischen Eisenerz deri^inefalogeii« 
* Journal de Pharmacie 1818. Juii. 241 u. 3()8. 



*) TbtmHn bat iteu^Iich da^ apec G«w. des WisserstofTga« 
ses zu 0,06933 im Verhaltmfs zur atmosphärisciiea Luf( 
als Einheit ^gefanden« Vergl. AnaaU of Piillosophy« 1819^ 
July, 3/ 66. 



. . j 



Aocum über GaBÜcht. 



85^ 



Erleuchtung durch Gaslicht, i 



In London breiiaen jeUt über eioa halbe MilUan 
Gailicbter, und liegen aSS eugl. Meiiea Iftng Gasroh- 
ren. 

Durch die jetzt Terbssserten Apparate erhSit man 
jetit aus einem Chaldron oder aus 3700 Pfund bester 
Steinkohlen 19890 Cubikfufs Gas, ron welchem ein 
halber Cubikfura so viel Licht giebt als ein Tal^Iicht, 
«Bofas auf eia Pfund gerechnet. Besser noch leuchtet 
das Gas bu8 fetten Oelen, besonders das aus Leinöl. 

Das meiste und beste Gas erhält lüan vermittelst 
der horizontalen Drehretorte, welche Cieggs in Lon- 
don erfunden hat : ron ebendemselben rQhren auch 
zwei neue sehr vortheilhafle Gasbehälter , der drehbare 
und der sich zusammenfaltende , her, welclic mit einem 
negnlator zam gleichfbrinigen Ausströmen des Gesei/ 
versehen sind, der auch fcei Gebläsen auf den Hütten j 
brauchbar scyn mächte. 

Ein ToIIstündiger Gasapparat von der neuesten be* 
Gtea Art, welcher in 24 Stunden 66000 Cubikfufs Gas, 
also so viel Licht als i3sooo starlie Talglichter liefert, 
Itostet in London 7079 Pf. Sterling. 

Aus ^ccum's Descriplion of the procefs of mR< 
nufaciuring Coalgas. i8ig. 



L 



1 



Ueber leuchtende Insecten. 






leuchtende Insecten. 

" "'Daa Licht "der VoQ dem J'iHfliuiiBliafer gel 
leuchtenden Malerie erlosch augenblicklich iji odm; 
rirleii Weingeisl. Als das ganze 'l'hier, an welc 
die leuchteiidcii'Organe' der einen Seile wnrtrietat 
ren, in die FltUsigkeit gelRuoht- *iKirdc , >o <faaertc 
Licht mit alniäliliger Abniilime fünf iVlinulen laii^ 
QJ;)gleich das Tiiiei- ȧliist schon nach eirteir Mi. 
kein Zeichen des hßhens mehr iiuiserle. Nach 
AuGnahoie der phos]>lioriachcn SubsUiiiz aus einev 
hendißen Käf^r beule die Wunde i., /.wei Ta.e^.. . 
der Behälter füllte sich wieder «iLtleuchleiideni ! 
Diener trucknele auTfieibalb des UücjjBrä des lat 
«ehr $ch»ell zu ei.iei- glänzenden, dem, Gummi ei 
chet) Sitbatanz mit Verlust des l.ich.19. das zvrar di 
Befeuchtung mit Speichel wiedei-. hergcatelll wui 
aber beim Trocknen desselben wieder ver^chtvand. 
BUK mehreren Häfqrn gcnoranienen leuchtende Subs 
fuhr in llüs^igcRT arabischen Gummi eine ViertelaU 
laug fort zu glänzen. 

Aus Ä'ir/ii und Spencers Introduction lo E 
mology. 1818. Erster Theil. ö. 426. 



i). 



ein etcctriscbes Inscct. 



Der verfilürbcne General DavUs , ein sehr gen 



Davies's elect, Iiisect. Vmceat'sBerliiierl)!. ) 

Beobachter' und Sammler naturIii§torischei" Gegenstäii- 
dc, erhielt, als er einen Beduvius serralus Fabr. auf 
die Hand (gesetzt hatte, einen eleclrisclien Schlag, 
iro»oii die Erschüttcruiig bis in die SchiiUern drang. 
An der Stelle der Hand , wo die sechs Pürse dieses 
Wim en artigen Insecta gestanden hatten, fvarcu eben 
10 »iele Flecken zurackgeblieben. 
Ebendas. i. S. iio. 



6. 
I n c ( 



die Wirkung des Bcrlinerblaus 

auf Stärke. 



Wem 



vier Theile Stärke mit einem Theile Bcrli- 
einem innigen Gemenge zusammcngerlebcd 



iinl>Ui 

in vielem Wasser erhitzt 

■igkeit vor dem Sieden eine grünen Farbe 

«eiben aber eine braune b'arbe an , und c 

Hüokstand, welcher kein Blau 

wenn Sauren zugesetzt werden 

die Flüssigkeit ein sehr schöni 



FIÜ8- 

nncb dem- 

bleibt ein 

ieder annimmt, auch. 

Dagegen aber giebt 

Berlitieiblau , sobald 



geaailigle 



Aüily, 



I Eis 



iol, 



n gleichen Volum Chlorhiauflöaung, zu- 
•chattet. Wird die Flüssigkeit durch Abdampfe» ein- 
geengt, so gerinnt sie nach dem Erkalten zu einer 
klebrigen Mnaae, welche an der Luft getrocknet nia- 
ätrleicbt aotlöilich isi in Wasser. Die Stärke wird 
doteh dies Verliihren in eine Art Gummi veiaudert. 
Journal du Pharmacie iRiS. Jun. 025. 



Esplo.siot» von KnallquecksUber. 

7- 
Explosion 

Knnllquecksilber. 



I 



In dem Yale CoIIegio zo Nfewyork halle man Uün- 
ücli während einer Vorlesung eine Menge von etir« 
100 bia i5o Gran Hnallijueckailber auf Papier ausge« 
breitet auf einen etarhen Tisch gelegt und zur Vor- 
•icfat eine grofse Glocke -darüber gedeckt. Neben der 
Glocite Stauden verschiedene Gläser und andere Gs' 
räthe. Plötzlich, man weilV nicht wie, explodirt^ 
Pulver heftig und durchschlagt eine Hand breit dea 
fichlenen Tisch ron anderthalb Zoll Dicke, ohne aber 
die Gloohe au »erschlagen oder die nebenstehen- 
flen Geräthe zu nerrÜcken: die Glocke war blofe auf. 
gehohen Cnd bei dem I\iederfullen etwas verletzt wor- 
den. Glüiiklicher Weise geschah auch Iieinem ron den 
sahlreicben Zuhörern Schaden , ausser etwas Schrecken. 

Diese Thatsaohe beweist, dafs , so heftig auch die 
tnfangliche Wirkung dieses Pulvers ist, dieselbe sich 
doch nur in geringe Ferne verbreitet. Mann l<ann da- 
her auoh das KnallcfueckMlber in einer Glasrohr« von 
i bis I Zoll Weite durch Wärme zerplatzen lassen 
und das reducirte Quecksilber auffangen, ohne daft 
die Rohre zerbricht Cwohei man indefs doch wphl mit 
xitn'gor Vorsicht verfahren möchte}. 

Aus SiUirnan'a American Journal ißjg. VoL l 
p. J69. 



, Ufeber Cäleätin ii. ein Gediegen eisen. 89 j 
8. 
, C öl e s t i n 

statt Borax zum Plufs angewandt. 

Bei Carligle, etwa 34 englieclie Meilen westlich 
fOn Albany im nydainerikanischea Staate Neuyorlt 
W man in Thoiischiefer mäclitige Lager voa Cölestia 
«der Bcbwefelsauren Strontian entdeckt, der von einem 
Sortigen Schmidt etatt Borax angewandt wird heim 
Löthen und Scliweir§eD, Fein zerrieben in kleiner 
Menge mit Stahl erhitzt, erweicht der Strontianit den- 
letben sehr leicht. OWs Foesil wird beim Hartlöthen 
dmn B^orax yorgezogen, indem es feuerbeet&ndiger iat 
UM dieser. 

TilheJCa Philosophical Magazine 1811). Febr. iSov, 



k 



D a c s t a 



ediegeneisen. 



I 



Dies ?Ür nalürlich gehaltene 'Cediegen-Eiten wup- 
41b fu Leadhilla in Verbindung mit Blciglanz unter 
Hütten pr od ucten gefunden und scheint also ein Kunat- 
prodnct zu seyn, es bestand nach Daco«ta's Analyse aus 
Eisen 16,5 

Kiesel 1,0 

Schwefel o,ä 
18,0 
Aus d. Memoirs of ihe Wsrneriaa Society. Vol. 9. P. a. 



go Ueb. das Selunelzen des Wifshiuths c 



Schmelzpuiicte 



.Wifsmuths, Zinn's und Blei's.1 



Creighion, ein behciunter Mechanikas zu GlaB^ 
der niclr j^tzL am Abend ».eines Lebens fast allein 
Thcrmonoelern besciiüfligt , hestimnil dt-ii Sclimelzpiu 

des ' 'B ■"■■«.''' Gia" F. 

— ' . Wl'ärnulha zu 47G 

- Zinna z<x hhi', 

nnd bemerlit dabei, dafs das erliilite Wifsiriulh I 
Schmelien plölzlii;fi erliallet, und zwar um ß" F, 
auf die Temperatur wi«der steigt; die Temperalai 
Bchmeliendeii Zinns sinkt j)lötzlii;b um 4" F., 
sleigt düJin wieder, wöbrend das Blei seine Temp« 
tur nicht Süden, sondern beständig auf C13* F. ] 
hauptet, bis es gänzlich erstarrt ii;t. 

' Vom Wasser ist es bekannt, dafs es, ohne Isa 1 
frieren, .miUr den GefrJerpuncl sinlieu kann, und J 
Moment des Erstnrrens wieder die Temperatur 5a' A 
annimmt, dabei beharrend, bis es ^änzlicb m EAa 1 
worden. Diesem ähnlich verhallen sich nun auch 2 
und Wirsmuth, und es ist nur merkwürdig, 
Blei siüh. aussehliefst. Der Grund liegt rielleicl 
de- weit geringem WärOicc^apacitiit dieses Metalls, t 
Jri'nn TCrhalten sich 'namlich_ die Wärmccapacilft 
des Bleis, Zinns und XVifsmntiifl wie i6a; üo 

Aunals of PhilOsophy 1819. März. 234. 



5pec. G«w« des KupferSr Ueber Sjfe^it« S 



II. 

. ...» 

Thomson. 

überdat 

• pecifische Gewicht x .,« 

des Japanischen Kupfers/ 

. .. , H 
■ . ^ .■ • ■■■..... 

. v/ ^er^mm/»<- bestimmt das spec: Gew. des Japani- 
schen Kupfers zu 9,0245) Crousiedt zu 9,000 1 ein so 
hohes Gewicht konnte ich nie finden, obgleich ich das 
reinste Kupfer untersuchte. ** r -iir. m anischen Ku- 
pfer, das Prof. Jameson aui^cherna aus Japan 

erhalten hatte , fand Thomsjn das spec. Gew. Qjiök 
CronitedCü und noch' mehr Bergmann' s Angal)en schei- 
nen lüso viel zu hoch zu seyn. 

Annais of fpiil» i§^9* I^ärz 225» 



_ 12. 

De R o z i e r . 

■ , '. , über 

das Vorkommen des Syenits; 



'WVV/wc'V^^'V^'W« /wv« 



Das Ton Werner nach seinem angeblichen 'Vorlcom« 
nktTk Syenii benannte Gestein fehlt^jHi Syene in Ober-* 
igypten gänzKch^, findet sich ab<^r in grofser Verbrei- 
tang in dem . steinigen Arabien und besonders am Ber- 
^ Sinai, daher de'Rozier vorschlägt, den für dasselbe 
■icifti passenden Namen Syenit in Sinait zu verwan- 
deln. Durch Untersuchungen an Ort und Stelle ist 



ga Smiüi über Ligniim rhotlium. 

fibrigens Aie Uebereinstimmuni; des Sycnila yon ] 
nlus mit unaerm Granit entncbieden Qwns früher scbon 
Blumendar^ nach HauäsiiivUpn bemerkte) : dieGebirgi' 
an der Gegend von Syene, woraus dio ObeH§Iieii nebsk 
»ndcrn Aegyptischen Deiiltniülern geViaueu sind, igt 
wahrer Granit, nur hie und da mit Hornblende ge> 
»engt, 

Constitution phy 81 gue de l'Egypte p. M. d» Ro-i 
eier p; 45. in der Oescriptioii de l'Egypte. Seo> 
, Lirraifon. 



i3. 

/. E. Smit h 

das LignuriP rhodium. 



In Pacocke''3 Reise in den Orient findet man II, 
s3o, bei der Beschreibung von Cypem folgende Stella: 

„Die meisten Bäume dieser Insel sind immergrün, 
nnd der merkwürdigste unter ihnen ist der , dessen 
HdU die Einheimischen Aylon Effendi, Holz des Herrn, 
und die Nalurforscher LIgnum Cyprinum oder rhodinra 
»ennen, weit es auf Cjpein und Rhodos wächst; es 
wird auch Rosenholz genannt, wegen seines Gerochs. 
Nach'Eiiiigen boII dieser Baum in mehreren Gegenden 
dfs Orients, und auch aut der Insel Martiniqne ror- 
liuninien Cr gleicht an Wuchs der Platane, und trügt 
«rch solche Früchte, nur sind sie etwas kleiner, so 
vie auch die Bllttter. Botaniker pflegen den Banm 
dnll«r ftucb wohl die orienlatischc Platane zu ncnnea. 



Smith über Lignum rliodium. 95 

Die Früchte Tcrbreilen beim Reiben einen balaom!- 
ichen Geruch, und schmecken Dach Pommcranzen. 
Aui dem Bautne erhält man durch Einschnitte in die 
Kinde ein treffliches Harz, woraus man ein feines wohl- 
riecbeudea Oel zieht, das, wie das HoIe, Herz und 
Hirn stärl^t, wie die Morgenländer sagen. Sie pflegen 
ioch die Rinde und das Hotz zusammen auf Feuer zu 
tgiten , nn> sich damit das Fic'oer tu rertreiben. " 

Auf der Ögsten Platte giebl Pococte auch eine pr- 
iriigliche, nenn gleich nicht botanisch- genaue Abbil* 
doüg dieses Baums, wonacb IVildenoiv denselben ala 
Liquidambor imberbe bestimmt. 

Dr. Sibtharp hat sich auf »einer Reise zu Cypern sorg' 
ßltig nach diesem Baume erkundigt: er fand ihn noch 
(ehr in Huf stehend bei den Einwohnern, doch längst 
Dicht mehr so wie zu Poeoctes Zeil : es ist Liquidam, 
bar styracitlun. Da nun diese Baumart ursprünglich 
in ?jordamerika zu Hause ist, und sonst im Morgen- 
lande durchaus nicht gefunden wird, so fragt sich, 
wann und durch wen dieselbe auf den griechischen 
loiela Angepflanzt worden ? 

Abs den Linnean Transactiona. XIL 1. 



I 



14. 

T h o m s o n 






den Thongehalt des Zirkons. 

Sowohl Klaprolh als Vauqutlin. haben in dem Zir- 
I10& blofs Zirkonerde verbunden mit Kieset und etwaa 
Eisenoyd und keine Thonerd^ gefunden. Nach Tkom'- 




Thomson üb. Thongehalt de.» Zitlcons. 



! Cut" r Buchungen entlir>ll aber äer Zirknn TKottÄ* 

de als einen wesentlichen Beslandtheil. Wenn, oiu 

liry;8ta)[isirLen ZirJiou mit drei Theilen Kali Kchmibt, 

und die jj;esi;iimohe(ie Masse auf die gewöhnlielie Weise 

beHandelt, 8o erhall man einen IVtederachlag. den maa 

' ge^-ühnlich ah reine Zirhonerde beLr.icIriet. Mittt lüit 

j*dic»en Niederschlag auf in Schwefelsäure, selee etwa» 

FflchwefcUaures Kali hinzu und concentrire die AnfiS^ 

Rsoi'S' ^'' ^*'''* darin ein weifses Pirfver (schwet'frlsaore 

/^irkonerde) abgesondert hat. Piach eininiir Zeit Ruhe 

1 jfird sich in der darüber stehenden b'lüssiqkeit eine 

iclitritlie .V.'enge regeln>iifsit;er Kryslalle von AlauA 

bilden. Man kann darsua Bcliliefsen , dnfs die tob 

£hprolh und Vauquelin dargeslelfte Zirkonerde nicbt 

rein, sondern mil Alauiicrde fermischt gevresen. 

Auf die angeriehene Weise ist die Thnnerde i^ü 
^ef Zirhonerde leicht zu sclieiden. ScHivieriger abei 
' ists, das tiisenOKyd dnraus darr.nslcUen, indem diese! 
meist mit der. ZJrkunerde sir-h niederschlägt. Man ge- 
langt indefs datu, wenn man das weifsc P^ilser de« 
echwefct^auren Zirkonerde mit einem Alkali zerlegt*! 
doch nicht nhne Verlust, an Zirkonerde, 

Aus den Aunuis of Philus. 1819, Aug. 147. 



i5. 
Verfahren i das essigsaure Aminoniak ZTU 
. Krj-stalliSaiion zu bi'ingeh. 



Da es bis jetzt' noch nicht möglich gewesen ist 
das BBsigsaüre Ammoniak krystallieirt zn erhalten, •( 



' Thomson übercssigsaViros Ammoniak. gS 




wird folgendes Vcrrnhrcn , Am bei Itcinctn andern Sal- 
ü so leiclit ab bei dU-sem amvendbar ist, den prakü" 
•elien Cbemiliern willkommen seyn. 

Starke Essigsäure, die elwa 55 Froc. Säuremans« 
enlfaält, giefse man in ein hobes Cylinderelan unij 
schütte dazu Irotknes gepulverlcs Itohiensaures Annaa. 
niak, solange noch ein Aufbrausen erlolgl, Die-if lielle 
PlUstigkeil , die eine coni:etitrirle und gesätticte Aullo* 
lang TOI) essigsaurem Ammoniak darstellt, giefse man 
JArauf in ein flaches Abdam^fungsgefilfs und brinu-e 
dies vinler- die Glocke einer Luftpumpe, worjn sich 
ein ebenFalls flaches Gefäf» voll copceniririer Schwe- 
fclsaart befindet. Man schöpfe die Luft aus, und bisse 
den Apparat ruhig sieben. ISach zwei oder drei Ta- 
gea wird das Wasser der essigsanren Ammoniaklösung 
nrdungtet und von der Schwefelsäure absorbirl seyn, 
worauf Salz sich in langen Nadeln, vrie salpelcrsaures 
Ammoniak anschief&t. Das Sale bat noch etwas den 
Geicbmack nach Essigsäure , aber röthct kauu das 
Likmuspapier. 

Auf demselben Wege wird man vielleicht aucb' 
nlronsaures Ammoniak und andere schwierig kry^talli- 
»irende Salze leicht zum Anschiefsen bringen können. 
Aus den Annais of Pbilosopby, 1819. Aug. 146. 



IP 



^1 BleicliflüEsigkeit nnch Westrumb. 

Dw Bleichen mit oxydJrler Salzsäure hat ff'estrumb 
u seinem letzten W«rke: Ueber das Bleichen mit Säure, 
B«rUn und Stettin iSig. auf verschiedene Weise ge- 
prüft und nach vielen Erfahrungen verworfen, Dflge_ 
gm empfiehlt er ansur mehnnaligem Büken in Lauge 



I 



, 96 \^estrumb üb. Bleichen u. BüUIauge. 

das Bihlauchen der BIeJchwaare in sehr rerclünnte 
Schwefebäuce, die , nai:Ii der SUrke der /.u bleicKea- 
den Fadwi, au» 100 Wasser imd i bis 3 Thei! Süuso 
EnsammengeseUt ist, und 5 bis 6 Stunden wirken miif«. 
Der Vortheil dieses abwechselnden Bleicliens mit Kalt 
und Säure gründet sich darauf, dnfa die Farbe^tuilo, 
welche durch das Bleichen weggenommen werden sol*. 
.len, theils saurer, Iheils basischer Natur siui. 



'7- 

Benutzung der gebrauchten EültlauL^e 

nich 

IV e s l r u m d. 

Beim Bfiken geht- eigentlich kein HaH verlöre» 1 
■lIb das, was beim Abspülen der gebüliien Zeuche y*tg- 
geTralchen wird. Statt also die gebiAiichte Bilklange 
we gz ug i efs en , soll man sie pbdam|ifen, und den Hück' 
stand calcinircn, Anf diese Weise kann man, fVest- 
ru'/nhs Erfahrungen zu Folge, mindestens OoProc. de* 
(mgewnndten Alkali wieder gewinnen. Sehr oft erhält 
jnun, beisorgföltiger Sammlung aller Lauge, weit mehr 
wieder, a's man zu deren Anstellung verwandte. Die- 
les Mehrere steckt in d^n Bestandlheücn der gebükten 
Waare, vorzüglich in deren Parbeatoffe, der durch die 
Büklauge ausgezogen wird, und beim Calciniren des 
abgedampflen Rückstandes Hali liefert. WeelHu/nl) giebt 
(iQ, dafs auf diese Weise in einer Bleiehanstalt , Vrel- 
ühe für etwa Soooo Pfund Zeuche' gegen 25ooo Pfund 
Pottasche bedürfe, jährlich aoooo Pf. Potlaaohe erspart 
werde. 

Ana der rorhia angeführten SchrifCt 



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Trüb. 




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Vcrm. Wiui) 


Trüb. .Wind. 


Schön. Trüb. 


Trüb. Tig» 




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rt. Reg. wa 


1 räh. Wind. 


Wind. 

Trüb, 


T.ge mi( Wi 




4. 


TrÖb. Schnei 
Wind. 


Verm. Wind. 


Trüb, Verm. 


Teje mit Sh 
Tage mit Ne 




6. 
6. 


BchÖu, Vetoi.1 Veim. ■Win-J. 


Heiler. 


Tig« mit Sei 
T.ge mit R< 


ireilfr. Schön. 


Verm. Sd,öa. 


Heller. 






Wind, 


Wiudi 

Trüb- 'K'jnd, 


Trüb, Rcjjen. 


TdiemitlJBi 


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Ttiib. 


Verm. Gewitt. 
.Resen. 


ächün. 


Heitere Näol 




0- 


Sl(iÖq. ■ 


Vermi.chl. 


Heiter. 
Heiler. 


Schön, iiäel 
Ve.m, Na'chl 


ScbOD. 


Verm.entl«,nle 








Gew. Her. 




Trübe Nicht, 
Na«h..mit\ 




H' 


Heiler. 
Schön. Wiml, 


Schön. 
Verm. liüb. 


Heile,. 
Trüb. Veim. 




>3 


Heiler. 


SthÖn. 


Heiler. Illiuo. 
Ue8.;n. 


Nächte mji Sl 
Nächte mit X 




i4. 


Veriniiihl. 


Schön. 


S.hÖn. Trüb. 
hlilK. Regen. 


Nichte mit 


* 


15. 


S<-h(in, 


Schön, ISchöii, Vetm. 


NiTchle tnit . 


i6. 


Vetm. Wind. 


Tr. Wd. Ge- 


ir, Wd, Rce. 








Wille» KsBen. 




witler , 




'7' 


Trüb. R«BBii. 


Verm. Gewil- 


IJeitar. 


Nichte mit V 






ter. Regeo. 




teri«ncl>lm 




'S. 


Heiter. 


Schön. Genii- 
ler. Rsgen. 


Blitze. Verm. 


Beiras dai 1 






Venn;«eht. | Vtrm. H«liön, 


Trab. Wind. 


3i Linien. 
Betr«giwAii 




ao. 


TfUh, Wind, |Tr, Wii. Regen 1 Trüb, Regen. 


Trüb. W.iid. 


Tr.Slurra.Äeg. IrUb, VS""- 








Gewiller. 




•lungiiei 






Trüb, Regen. 


Trüb. Segen. 


TrUb. 






23. 


Verm. Wind. 


Verm. Schöu, 


Trüb. Verm. 


Ilemchende 






Nel,eJ. Verm. 


Wind. 
Vera.. Wind. 


N.b.l. 
H«il«r. 


de NW. E 




li! 


Venu. Wind | Sehön. 


Trül-, Schön. 


!ihl der Bm 


VermiscI.I. 


Verm. Hof um 

die Sonne. 


VerjnTcT" 


tungen 3l4 




37. 


Verm. Wind. 


Verra. Schön. 


Verm, Reeeo. 


•\- 








enif. Gew. 


IM 




9S. 


rrüb. Regen. 


Verm. Wind. 


Heil. Tr. Neb. l^ä 




Ji), 


Nebel. Verm, 


Trüb. Regen. 


Trüb. Regen. ^| 




60. 


Trüb. 


Tr. Wd. Receo. 


Re^en. Trüb. ^M 




3i. 


Tr. Wd. Reg. Vem.Wd.Reg. 


rr.Reg.3tu>m. ^H 


ä.. J 





Jt 


,.-, „„Mi;»»«*, ,_ .« .'n- .i.u . 


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,1t- 


?hosphore a C e. ft-. 


^ 


. ■■• .'°» »....v.J. 

Pr of a'ssor <Dr. H«aa.«ittJ>- 


^ 


' '.y^Äegensburg. 









^Mr Pkosphortscfns durch BtstrahU^ng ytrii^^e Ich 
tias Leuchten, welches die Körper »eigca, weun eis 
dex Sonue o^tv cle°>/^i>gc4tcbt »usgesetzt, oder durch 
i^l^chs Funhea .IpB^ttfihlt .^«r^en. ; Dfc Awstl'^ck,, 

L„!.,-.,'.,-"! ^.,1. ,i-:..ii.ry i;.« V.. i * 

•^ VtreU: Sil Wni}htrncnz äir-Kifftrr mätb allkn Vmttat^ 
>"■ ' ' Stn tiritnuttt rnifiiriaunT} , wn' JtiifH-PUeHtii- Htinrick. 
->' '^Ktfuterg itjLiasb;3clir-Mg. löiü. *, LVll. a. üjä Seit. 
I '• OiucB vtcliaee Werk ist jelit (oUeiidat. 
"■ ■■ Das C;«oz* liaiietit aui fünf AbhandTunBeti , die natu-.' 
Hiiid nach ersoKieiien ;' ilinl in dar Vcriegihsnlilun^ auoll .* 
' ■"' elMcWan habetr B'irid,''mit folgenden Aufschriften^ 

I. Von dec l'IiDsphorescenz durch Bcst^a^Juag, nde^ 1 
' vönl Leuchlen flci' Kär^Br, wenn sie vorläufig dem lielf | 



1 



Heinrich über Phospliorescens 



Photphor e9 c *r tM durch /iMotaiiifn <]MoUt)« war b 
Rfimern doi Sonnen- oder Lichtbad;) besieht eich blofii- 
Auf den erstem Fall. 

Schon die Alten redea zuweilen ron leuchtenden 
Hürpcrn: SO erzählt Cl. ^elianus (de natura uüta^ i 
Lib. Vlil. cap. aa), d«fi> 41« ^torch einen Stein ron J 



" 



Iw T"g"li«lrt auic^r^;«^ df^akclrischs« Fun. 
fcsnlrcbl beUuchlet werden, iSii, 

]1, V('B dar durch tu'iiere Tempera lurerböhung be- 
IttrKleit thOiiibM-Aceoa db- K.ttp«r/ i|i3. 

III. Vom LeuthleQ vegetabiliicher und lliigrtaolicr Sqba 
itanzei], wenn si« »vh der Vtrwemag Dähern, mit RUcL. 
liebt auf do I»mm1u«u letiwuUr -Catcttöple. läiä. 

IV. Vun der durch mecliHnischea Verfahrea, i. t, 
durch Uruft , <R[iMh ikud^Rdlbuitg bewirkten Phoiphorot- 



durcb cbnuiiohe Jdi^ ~ 



V. Von der Phospht 
'iniiiDgeii. iBae, 

Duith di«ia aAifui enden Beabacbtungeit 
' •chirfsinBige ZuMramrästWnutfj''iIers'elltBii ist nun itiö'lj'j^ 
tenuchohg' über 'die ' l'UntpfioreicerfE m weit jcSi^ttUi 
dtfi lie all eiiia besonders Lehre in der Phytik aufirelea 
kinn. Der Chemilier hat jetzt die geoauesten Bcslimmun- 
2«a_ dber.'/dte C}u)4|>har«KeiMwq der wr&chieddnea /ei^~ 
oben und taiaqiiilfln^GieiiltB iv.Ütp«ri der Alinwalg^ kann 
die AjiKabeA. Ubar das ualürlivli« luiü künBtIi«li«j'.Phai- 
phtireicireo der Foesitiefi evfjinEeii und bertclitigen>, und 
der Phyiiolag CoJet die icurht^n^V Eta,cb einungen as 
den organiichen Körpern fjnier den rericbiodoHRp Uni- 
atänden zuiammengestellt ;,,jteui,I4aluiJocicW.' liUiq jetit 
dieio Wert entbehren. ' '" ' 

- Dar Ilr, VErf, hat in obiger Abhandlnng füi dielet 
Journal zunächat die HaupilhfttMClien cu« dem eisten Ab- 



r. 



diirch"IBesOf&I)l.uhg. 



toi' 



ho^ot Werthe in den Schoof« der Tarentinerüi H«- 

niclicIeB hftbe fallen lassen, der Nachu sehr schäp 

^leuchtete; allein Juesiiinnitc Bcobaohtiiugen über das 

der roA der SoDue liestralJlen Kör|jer in» 

scheint KucMt f^'an ilelmaiU au(!;eslclU x« 

0. dess. Schrift: Magnum oportet nr. ji. als» 

iJsike iSoo. , 

■Dr. Ifall stellte darauf ebenfalls Versuche fiber> 

Leuchten des Diamants an (Fhilos. Traosact. i/üS. 

>)) wozu ^0/^'* berühmter Diamant AniafH gafab 

ich Dr. Barlhotamatus Bevcari (nicht au lar- 

[elri mit dem gelehricn Beivaria in Turin J, aufl- 

Arzt infiälogita, wurde durch eiuen Üiamaat 

(JaterBUciiung < djeser seltsamen Erscheinung 

in Sept. xf^k. Oielb leistete er mit unermU- 

EsCer. Seine sahireichen Versuche , ßudet mau 

4«a ConuBeat. Instit. Bunon. Tom. II. Part. H. u. 

Hu Fay , Mitglied der h, Aknd. der Wis«. m P«-. 
vi«' bfscfaäftiglc sich xwar schon seit i^So mit der 
Phosphoreaceiiz 'dst'. Körper, allein ron «einen Unter- 
nchungen über da* Ijeuchten durch Bestrahlung hommt 
«M im Decemb- lySS etn-as vor. 

Benjamin fVilson UA^aa zwanzig Jahre apSler dis- 
Mfl Ge^nsiand wieder auf und machte \-jhb die Re- 

■choille det Werks inagebobeo, oaA ;B]it dpa leit 18IB 
liinzui^eliO min eleu Erfalirungen vermehtt. Wir rreucn un* 
die Fortictzu'ag dieses Aufsatzes ankündigeii zu koaaea, 
so wie denn diese Zeiticbrifi atieli feriierhia die ditiri*> 
cli^lung der von Hilnr/ci bffgtiludrtta Lehre nicht «h« 
den Augen Inten wird. 

J. Hub 



I 
i 




Heinrich über Phosphorescenz 

Ittltate aainer Erfahrungen bekannt, wovoa 1776 CÜHi 
zweite Anflag;e erschien. i 

Mit diesen Vorni-beitcn bekftnat widmete inb iuifr| 
erdinga diesen Untersachntfgon in' ihrer rolhn AbAI 
'dehnun^ meine aulialtende Aufmeriisamlteit : icb UnhiJ 
te eie über die vertclüedeusteo Körper aua, inn4U 
ich mir eine bedeutende Sammlung vevschAfit hatten j 

Dna Hauplbedürfnifs zu diesen Beobacbluagcn Üt^ 
ein bei Tage vollliomnicn verdunkelter Rftum ,~ tnU 
selbst das schwächste Licht noch beobachten xu. lifih.^ 
oen; daher ich mir folgende Beobtichtungaort volricb-j 
tele. ' ■ - ;' 

Es war ein Kabinet, bestehend aus einem {Uatiiii, . 
welcher 34 Par. Zoll in der Tiefe , a8 in der Breite 
und 61 in der Höbe hält, mithin eisen Raum ron 
S5y Unbikfufs einnimmt. Die Oeffming, durch welc))* ; 
»an die Körper ins Dunkle bringt, ist 13 Zoll bocb. 
und S Zoll breit, nnd wird durch ein Fdlthürcbts ! 
geschlossen. Die Thüre ziun Eingang des Kastens itl, 
jener Oelfnung gegenüber, -mithin dem Obaervaltiriiji^ 
Bücken. Ausser einem beweglichen Sitxe bcfiudW 
eich in dem Kasten ein Paar t^ueerbretter , upi dlMt* 
rialion für die Versuche darauf zu le^en. Der Umtin' 
ht inwendig mit acbworzem Tuch und Puppe beMe»' 
det und an dem Falllhore nüt einem duj^pelle« brÜHft, 
Bebwarzen Vorhange versehen. Um das Auge aleta JA 
gleicher Dunkle zu erhnlten , hüllte ich meinen Kc{ti 
in einen doppelten Schleier Von schwarEcm TuClie. ' 

Ehe ich die Versuche anüng, liielt ich mich jfr' 
desmal 3d bis 40 Minuten in dem dunkeln MafaiiM|| 
auf, um das Auge für dfa schwache liTcht eropfSng-*! 
JUch zu machen. .(, 

Der iaoMs Kitslea stdni] an einem oSeaea Fm 




- . durch Bestrahlung. io5'* 

gegen Mittag, die. zu prüfenden Gegeaslancte wur- 
den aus den Suh'-i't' laden und Scttrünlten des Natura- 
Ijeal(*i>inel8 von meiiiera Gchülfen berrorgezogen , dem 
Atiicn J'ageslichl ii'imtr lO Secunden iang enlgegeti^e- 
haüen, und dann schnell durdi die Faliklappo mir ia 
Jeu Hjiateit zugereiclit, wo ich dann an einer Pendel- 
«hj, die Secunden ecblugt, die Dauer der Phosphor- 
tf^ceat. beobachtete und auch die übrigen Eischeinon- 
gen sogleich aufxeichnete- 

Die meisten Versuche wurden zweimal vorgeoiMQ- 
■nen, eiiiiiial in den äommermonaten bei einer Tempe- 
ratur von üo bis ^5" R., dann im Winter bei — 5 bis 
lo" , manche noch Öfter wiederholt. 

A^if diese Weise wurden folgende Siunmlungea' 
TOB Aaturproductcn «nljreucht: 

1. Eine ziemlich TolUtündige , noch tVirntra Sy- 
tlem geordnete MiiieraJiun Sammlung. 

a. Aosscrdein noch eine lange Reihe von Mar- 
norarlen ans Italien, TyrsI, Salzburg, Baiern, Schwa- 
b^p , Baireuth u- a. w. Eben so Tafelcben von Ala- 
baster. Sintern, tlieila gescbllÜen, theils mit rauher 
Oberfläche. 

5. Eine reiche Sammlung von versteinerten Con- 
oliilien, Fischen, Hökern; geschliffen und roli. 

4. Eine Hohsammlung in Bucliformat, in Täfel- 
eben, in Cylindcrn, mit allen Ptlanzentheilcben; auch 
getrcrchnete und shelett^rlc Bliitter. 

5,' Eine seltene Snmmlung von Zoophyten und 
SecpHaiizen. 

- 6r Ein reiches Conchilienkabinet , auch Korallen, 
Madreporen, Fungiten, Seeigeln, Seesterne, Krabben. 

g. Eins Sammlung von Fia<:ben , Insecten, Vogel-. 1J 
■iern, Knochen, Hüniern u. ar f*"- 



I 



«j8 Heinrich über PhosphorescenE 

Tütet uitd noch' v«r8chicd«ne andere noltirücliB' 
Tsni hfliisttichc l'roducte, die man bei der AnfÜhrung- 
der Versuche nngegeben finden wird, wurden, i*i» 
fieSAgt nur lO Zeitsteuuden . nicht Viertel- oder Hal- 
beelunden lang vor der Beobachtung dem hellen Ta- 
geslichte, ifnd nicht den un mittelbaren SoiineiiBtrah- 
leo ausgeBottl. Denn wenn ein Körper länger, «nJ 
en stark beetrahll wirdj bo wird er nicht nnr beleuch- 
tet, sondern auch erwärmt, und dadurch der Versucl^ i 
■weideiitig. 

Ich werde jetzt zuertt die ReiulEate meiner B«ti^ 
bachlungen an, von der Sonne bestrahlten Naturhflr- 
perA, dann an ItüngtlSchen Präparaten, und endlich an 
ijen rOm eleotrischen Licht bestrahlten Tcrscliiedenea 
Körpern angeben. • 

A ) Phosphoresfeflnz der dem Tageslichte 
ausgesetzt gewesenen Naturkörper. 

Wenn ich meine an den verschiedensten natürli- 
chen Körpern aagestellten Beobachtangen , so wie sid, 
vor mir liegen, zusammenordne, so erhalte ich fol-- 
gende ReBuItate, die ich hier nach der Reihe als Er* 
fahrungssSlze mit ihren Belegen aufstellen will: 

I. In allen drei Naturreiclitn gtebt et KÖrptr^ 
tvelche dem hellin Tagtuückte auf eine kurze Zeit aus- 
geselsC, im Jfunieln leucluea, tiber atich viele i die 
diese Eigenschaft nicht besitzen. 

Die Beweise hierfür und die nahem BsstimjBOii* 
geQ finden sieb in dem Nachfolgendeiii 

II. In einem vonUglichea Grade besiltm die Et' 
ajffuchaft lu liiicite/t 



durch Bestrahlung. lofl 

' i) Manche Diamanfe , manche durohnns nicbl. 
Man mufs niclit glauben , dafs ich es etwa mit fsl- 
I lefcen Slemen lu thun halte: ich «Og die verstandig- 
(teu Juweliere zu Rath, wählte lolche Dinmaaten , di« 
rieh An Gröfse and dem Susiem Anselie» nach volk< 
Iiommen ähnlich wareu, deunoch phoüphoresoiiie der 
eine gar nicht , der «iidertf Tortreffllch. Aueb di« 
Dauer des Lichts des Lichts der phoBpharescirend«!! 
Sieiae war verschieden, von 5 Se«unden bis tu einer 
Stunde. Etwas scheint doch die Grörae des Stein« 
Dauttr des Lichts beizutraQ;en. Merkwürdig ist 
üt verschiedene Wirkung der gefarbtnn Strahlen: 
denn im blauen Strahle nahm ein gitter Diamant eine 
anhahende Phogphore«cenE aa, während derselbe nach 
) Belenobtang mit 4en rotheti Strahlen des Primui 
- guix dunkel blieb. 

Jb) Alle Flujmpalhe leuchten sUrh, rorifiglioli 
die grünen und der violette Chloropfaan aus Sibirien. 
C) Alle kohleniaiiren Katksleine , als: Kalksüf 
1er, Tropfsteine, versteinerte Sehneckengehäuse, Harla- 
£ad$rsinler, Eiseublüth'e, weifser Marmor, der ge- 
wöhfilichc Kalkstein, der -Arragonit, der Halkapath , 
der istüiidiscbe Coppelspaih , die Bergmilcb , die Hrei- 
do, der verhärtete Mefgel, ii. a. f. 

Nach fcrschtcitenheit der Säure, mit welcher 
d2« Kalhtrde fcrhunden isi , fällt dies* Pkusphoretcenti 
dou>ofU der Lihhaj'ligteit als der Dauer nach, «W 
verschieden aus, 

aj Die FlufisSure zeichnet eich ganz TOrzflglich 
ans.' Der grüne Fltifsepath (und der violette libiri- 
•che Chioroplia]) ) hielten eine volle Stnnde 
ihrem Licht. Wohl möglich, (tafs «ie noch 
leuchteten; allein wer veiliert iiv Geduld nicht, ^jb' 



I 
I 



K|oS Heinv.tch über. 'Fbosphorcsceiiz ^^1 

einftm fini^tErn Ka;ftsn bei einer Temperatur von s^ 
Gr- stuudffniang abzuwarten ? 

b) Nacb der Flufesünre IfAmmt die X.iiftienBäH-% 
> fw. Die l^ohlepsauren H(klliBtciae uutcrsclicidcn sifb 

Tor allen phßsphorescircaden Miueralien durc^ iEu; . 
l^änzendeB, hcUce, weifsei ]^icl)t, «vctplies bei e>n>gejt 
T«"öpfstei(ien , Marmorn ujid Versteinerungen anOing; 
|!cb |0 biU war, dafs man in den ersten Zc.lUGcunt 
de» einen , mitte ImäTsigen Druük lesen Itounte, Pia 
Pauer crstrecHte «ich von 20 ^is 4'^;Secunden. 

c) Die sc/iifff^lüaiiren Kalkateijie leuchten zwar 
durcbgohends, sil^in'Tiel .»cliwächer und kürzere Zei^ 
als uie koiilcnaauren ^ Gips, Alabaster, Fraueneis. — , 

dj Auch die Phospharsäure ist dec PhosphoiT 
ftcmz durch Bestrahlung minder güqalig, was stell 
an den thieriachen ' Substanzen sehr' auffallend zeigt) 
pie an P ho sjilior säure sehr reichen Knochen der Och- 
sen vnd Pferde leuchten viel sehwÄcher, ^\s die 114 
Kohlensäure reicheii Horüllcit Ufiil EierfcbiJeii ; 40 auch 

ej Nach den^ Halkgeac^lecht fcommt in der Stu* 
fü^nleiter phosphorescirender Mineralien der Svhiver- 
ip.ilh, auf ivel«hea ich darum vorziigtich mein Augen- 
merk heftete, weil der berüchtigte Bologneser -Leuoh(- 
fitein nichts anders als ei» in mäf§tgem Feuer gebrann- 
ter schwefelsaurer Baryt ist. Geprüft werden der Wir 
^herit, ■ der achte Bologneserspath, der gewöhnliche 
Scliwerepalh , dichter , körniger, gcradschaliger. Letz- 
terer leuchtet besser als der dichte: der Bologneser 
n)itteluiiifsig. J3ie Versuche müssen auf eiuem friscbei), 
£ruch gemacht werden, 

IV. Reine K'es,il-, Thon-und Tall - Erden H'hü- 
lUp sunt I^eifcftlett (lufc^t ^es4rcf/fütfi^ untauff/'cA c« "-y-rt' 



durch Beew^hlwog. -.Ü -»f 

■— Zirar leuebteten ■iaehV:e''C'.i"' dieseu Gc4t liUchttrü 
gehörige Steine; allein wir wissen auch, dafs kein 
Foaail ■ nur Eiai ,%dart in sioh ftutUält- . yft^txn -i.. B. 
i^t Lasarelein, einigß Achate, ..AwothyBte , OpJilflt 
^pedone, — der AUu"Sc!»'efer, Töpferlhan , Hydjcor 
filiKAt Si:ti)llai$i>(ith, der Meer«chaun) und der UiUerr 
Dteiq nütlelntärdig oder schwach leuchteten, so verriQtl| 
gewöhnlich sciioR ihr äusseres Aaseheu , dafs sie ger 
mischl waren. . i ' ■■ 

V. S^ififf«.^ FuiiiUea ctrhaiien sicJt, rilcisic&fiiuk 
dtr PkosphuresceRx durch iitsirahlung , wie -die aiien 
angtfUhrlen K.ixl,ktrdm ; 4,. i- Säure und, Jia»ii iicsH 
inen den Lichi^rad. ■ , ■, 

Steinsalz aus i'olcn und gradiries Sftl« « auch dfJt 
gewöhnliche Küchensalz, Icuchletetf sehr gut, hell unij 
Bcbüo ; roher Bor^ hielt 3o'' aus: natürliche sal^saurq 
Soda und nalijrlitlier öalmink ao"; natürliches Bilte^ 
fUtJz id", Alaun 1^", iialürlicher Salpeter ■j". , 

VI. Kern -^bt'tnnliyhcs Fonsil , u/enn- es anders rfitf, 
ißt, tfird darcli^ JieslralUiini^ pftonphorescirend f mH. 
^usrialitne deie fitj-irsieinni, ^ ,, , 

Uutcrsuclit fvurdea nali^rliuher, vuUianiscber und' 
geschmolzener Sphwefel , Ürdpccli, bituminöses Holz 
Braunkohle, Schwarziiohle , GlaiizlEuhle , Gra^ihit —k 
durchaus Iteine Spur v0n Liclit. Hingegen Bernsleia, 
roher uud bereits vorarbeiteler, weil'ser und gelber,' 
leuchtete theiU gut, ibeils mittelmäTsig ; etwa duuiq, 
weil er reich an Säure ist? 

Das merkwürdige^ Verhalten der Piaiaajktefi Ut 
schon oben angegeben, 

, VU- Ät'i" rtgulinifcJiea Jtlätalt p7iosphpe,escirt 
dumh Beslra/dung: die AfelalUaUe. tieiiilieU gut; ilie 



I 
I 
I 



Heii>d<yh' >über Plioibborescenz 

mchinach oder gar tnekii- dh natiirii^)ien^MetaÜoxy<t$ 
titura.1 beäsfri ■ 

IDie Bised-'t^d Kbbalterke letacMen dnrchg^gig 
sehw'ach, %\iMiiT di«' Hlei- und Zinltrerbindungen, 
aucb Spieraglanzoxyd. Dna ireifae Arsenikoifd lenefc- 
tet musuehniciid glänzend, aber nur wenige Secondca. 
Die helianiite Öcharienberger Blende, welche ehedem 
wegesn ihrer ausgezeichneten Phospharescenz dairb 
Friclioa viel Aufseheue macble, leuchtet dagegen nach 
der IBeati-fihlung Itaum drei Zeitsecunden ; Bleisaclwv 
und Zittkbtumen viel besser, bis lo". 

Vlll. Das Pflanzenreich ist an gnisn PTuttpkan 
»ehr Mrn%. Die t-erschiedenen T/ieile der Gem&aiK* , M- 
lang.i sie in ihrem natürlichen Zustande Jiteiben , gam 
ken jiur achtfaches Licht , durch volltommenet Awf 
troc C'nen toerden sie rertessert , manche Edacte und 
Prviiiu'le endlich phosphoreaciren sehr gut. 

ßie Rinde der Baume leuchtet besser als dai 
StanKinholz, der Splint gul ; die Holzarieii *rarmer 
Laudier besser als die unsrigen: ein altes Zuckerrohr, 
die Dattelfrucht, das innere Mark der Cocosnüaae sehr 
gut. BatimTTolle , die noch in ihrer Schale stccki« , 
sehr schlecht; ausgetrocknete IMUazen des Herbariunu 
im Allgemeinen sehr achWch. 

liv. GcbteiL-lue Sloff'e den Pßt^iizenreicha unle^ 
gchäidon- sich durch eine e-uffaUtnde Pho.^phoreacertt 
vOf dm ungebleichten. 

Geprüft wurden gebleichtes und un^bleichtei 
6aro, ijind derlei Leinwand Aui Flachs, Hanf, Bren- 
iiesseln. ; Papier, inländisches, chinesisches ; die Papier» 
mnstei' des berühmten Naturforschers Jao, Christ. SchäJ^ 
fer , durch alle sechs Bände. 

X, 23ie tkieriaehen, Substansen t mekha iohltataur4 



durch Bestrahlung. 



1t»1 



tertU enthalten , leuehfen henxer . ah dir phospAot 
^imren , nur miUem sie u-'o/i! getrojtnet sej-n. 

Hteber gehüren die Eierschalen, Koralten , Sesl -^ 
Mscbetn, Perlea, Piachgerippe , Knocheii, %&hne, 
Leder, u. s. f. Man wähle weir«» Exettf 



Diese zehn Erfahrungssätze begleite ich nit fe^M 
0tikitn Bemerkungeti ! ^ 

Die«« Phosphorescenz ist aowoM an Dauer alt ai? 
M-Min/tigL-eiC sehr verschieden; nur Irei Diamant nnd 
FltuBspath geht sie auf eine Stande nnd darüber, bei 
tciäeni anderen Fobbü hält sie über eine Minute auR^' 
rfe hann auch big auf ein Paar Secuoden faerabkom- 



liebhaftigkeit und Daner sind nicht iamer tnii 
liiMnder verbunden : man rcrgleiche FlufiBpatli mit 
TropfttHn. 

Alles Licht der Fossile ist weifa und ohne jpris« 
matische Farben; nur der Diamant erscheint anfiuiga 
^Xma fenerig. Bei künstlichen Präparaten rerhält Bicb 
< 4is Sache anders-. 

\ Die directen Sonnenstrahlea wirhen Kräftiger, als 

Ata reine Tsgcilicht allein, dieses besser als der be- 
WÖlkte Himmel : Kerzen . wid concentrirtes Mon dlicht 
aar bei Diamant und grünem Flufsspath , dochi aebr 
Sbhwach, ' J 

Es ist unnöthig, manchmal sogar- schädlich,, SSmm 
Hßirper längere Zeit von der Sonne bescheinen «u la^' 1 
MBi daher hielt man sich lieber an das helle "t.aset- 
lidil, and an die Dauer von zehn Zeitsecunden. Selbst 
ein« augenblichlichB Bestrahlung bleibt nicht «hue j 
Wirkung. 

Weifsc K$rper leuchten besser alt geOirblä de*^ 



iff Heinrtcii.:üJbcr Phosphorescenal 

gelben, Arti , di^sc licsasr flis braune uad schwi 
HicTüii roacht der Fttfsepalh und veruiLllüicIi luuih 
d^r. Diamant eine Attsntilinii?. ** , . 
^ , I><:ru[irc;i , druckt:!), icibcn u. dergl. hemmt du 
IjegOiMieiie LcuplUeu uicÄt; oucli unter Woaser fahren 
•la Tort zu iGuch'.en, wenn sie dadurch niclit aufgelÖ>t 

nsr^w« ; , ! , 

Die FeuGliIiglteit ist diesem Leuchten, nv iWK 
Kh^dlich, tf^enn sie in'a Innere der Körper dringt. 

, pic VerscIiiedeDkcit der Temperatur hat auf diBBe 
FhoBphoresccnz keinen, merklicbeu Einflufa; daher 
^an- die Versuche im Winter wie im Sommer mit 
gutem Erfolge machen Jtann .(ftuch dds Eis leuchtet) 
— doch scheinen erwärmle Korper ihr Liebt schnell 
1er abzugeben ; datier man sagen kann : Wärme er- 
Jfji^ die Intensität- und t-erlürU die Hauer dieser Pfioi.. 
phoresccnz. Kälte wirit tfitgegen^esetzl , beides sehr 
b^reiilich. - 

Fossilien in Ma^se leuchte.n besser, als za Pulrtt. 
^estofsen: reines Wassqi-, und wasserhelle Flüssigkei- 
ten leuchten nicht. Kohlen- schwcfej.- und llul'ssaur« 
Holkstciae lemchten i^ respiinbleuvund irrcspirablei^ 
1^ (Qaearten gleich gijl. 

^^H.V Dais im Dunkeln aueströmende Lrcbt ist bei erdi-> 
pi^^g^ Ppssilicn, und überhaupt, bei aiica Haturproduc- 
ten von weif^cr Farbe, der beleuchtende Strahl .mag 
Ijjßit, roth üict wie immer gefärbt se^u. Der Ver- 
sieb geht schon mit gcEarbten Glaeilusscn, mich bea* 
ser put den reinen Forben des prismaLlechen Spectru« 
an. Die Farbe eines IJorjicrs Ter;inUert bei dieser Art 
Phosphorescenz niemals die Farbe seines Lichtes, der 
am bebten phospfaorescirende dunkelgrüne Flufsspatb ^ 
ybpajtborescirt immer mit welfscni Liuhie. 




dlireh Peaüfahldog* 



i^l! 



*f& 



letieificn nech der ßeäUahtun^ im rmsUrli Kaeten;iDA 
transjftorcnt ; das Ltuht mul's AI40 se'fr lief hinenlclria- 
-fca. Mftn-dBTi linieiiliefe Fumhvn, uneb gMcktihanCt ' 
-fleMritMuug, aarfeilen,. dife u«Me.'>yBriieCuA^ leodiMt 
-fO gut vne^ die Aulsenlläobei . ;. r' 

.; ,., Merkwüpdig ist endlicS, Jaf« <iie PoiUun. dtt 
Körper ihrer P.'i<jiphor<:«Ci<n'- st/iadet. Eine M.lrn«fr- , 
platte pliospliorefictrt «uf uirient^fiiacluu Bruche viel 
besser als «nf der f^ileit Fläche.- dpicgelude Ft^]««« 
bebeo oft «lle Pha»iil>Areecei» aaf, und es verhäU tWEJ^ 
tUo in dieser Hinsicht das jfiiaa^lMriflcbe .(jeu«bt 
gani verediieden roa den geniiholialisu l4ftb>erA«(iai^ 



B) Phosplioreecenz künstlicher PrSparaM;'- 

80 yit, natürliclie Körper , ihi;e l'hos}>hor^ceiiZ 
.ffdieren künaao Cbosonderä durch ßiitsiiurung ^nod 
JJBIWydÄtion J , so tüJ'il sieh äucH iAfHi^pf^ dufc^i^!* 
.Konat die {ih98|}horische Eig^nechafL erwt«!icti odof 
cd^ühen. HlerTon ;sijud aclu^ ijo^hüi .fcituge Beispiel^ 
lorgekoiqincu: am bckaunte^te^ abier i ^if 4 . 4^^ ^oge^ 
buintea Phunphuren Cwolil zu; unUrscbeiden von. /'i-. 
npioren). . , 1 , . -, 1 . _ ^-y ^f^ ^■ 

Ohne laich bei der Ge^^fp)»tc und Beseferei^un^ 
itt bekanntea hünstlicttc;); l?^spIiore aufuibslten, 
,ViU icb nur die vorzüglichsten z,ugleick nut.tueiiian 
.(Unit, a^gee^ellteu Yeiauohen , ^apfüliren , indem ihre 
pBfUiciluag wirklich manches Schificrig^ .bat, .io.d^it 
i^9^,G«i(Hn^ (Handtiuc!! U.. 1|Sä> sagte , ea Iton^m« 



I 






ii4 Heinrich' Über Pli'ospSorescenxl 

^p£rännter Schwerspfith. Die Bereitung; ittitibw 
lang mir auf folgende Weiae am kefglen : 

Der Schwergpath wird gröblich gcpalvert und <nk 
£Iweir» KU dünnen Pasten geforint im freien FttUf 
(md zwischen glühend«» Kahlen gebrannt (nicht «btt 
\a geeperrlen Gefäfen). Eine zweistündige ErhitzuDf 
in raär»igem Kohlenfeuer, ohne Geblüae, ist hiurei- 
obend. 

' Dieser so rerSndcrte Schvrerflpntli in gelblich, 
ceTreiblich, riecht nach Sobwefellebei- , brauset mit 
Säuren (tuf, und bebMt ziemlioh lan^e seine phospfai^ 
yisehe Eigenschaft, wenn man denselben in verschlM- 
HAen Gefäfsen aufbewalirt. ^(ach einer BesMahlung 
von etwa lo Secundcn teuchtet dieser Phosphor in 
Dunkeln mit einen rüthliclien und feurigen Lichte, 
f^st wie eine glühende Kohle,, und eitdigl nacluflljr« 
einer Stande mit einem weifsen Lichte. 

Dieser Leuchtslein zei'selzt sich nach und nach 
Bji der Luft. DaTs aber sein Leuchten nicbl auf ei* 
hcm Ve rbrennungsproc'efs fcernhet, sieht* man deutKcli 
flarnua, dafs er bald nach der Bereitung gerade am 
Wenigsten leuclitet tinS eirst der Insolation zur Phos- 
phorcscenz bedarf, '■ Wenn rir vorher bestrahlt worden, 
so ' feuchtet er auch in tiefer Kälte, unter Wassei^, 
in der TorriceHIschen Leere und Jahrelang in herne- 
tiscb verschlossenen Olaslröhren. 

2, Canions LeuChtpulter ist ein Gemenge v«b 
'Anslerschanlen mit einem Drittheile Schwefelkali in 
einem Schmelztiegel eine Stunde lang roth geglüht. 
'Higgins selziCe noch ' Schwefelblumen zu. loh habs 
'teide' Methoden gfcich gut gefunden: besser aberno^ 
irietb mir dieser Phosphor, wenn ich sowohl 
idea des Tiegels all ^s Oberfläche de» Gi 



durch Eestr^hlang, :_, !T 1l|5 

fuf c^DC? {[uDiien Schicht KoUIi^pult» ; J^j^trrnete* 
'00 Ikereitet, ia bermelisch geaetluiseacil Clfj)ro^ea 
•aß<«W0[>ir;t , und in einem hülzeDien Futteral vor Lvft^ 
Fenfibligkßit und Liebt geecliüteti. leistet dieip^ k<tnat> 
IKohe l'bosphor unter bUc^ ^ami^^gsten £ilte pienits 
npd ist für Vei^euche allen ,ül>rjgeu TorzuzieJ}^^- C^4' 
eigentliche wissenschafiliche lJ'ntGi'«uchuitg<^ etgMl 
■lob »her am biirsteu ein gut phofiphoresciieoder Oinr 
VMt wegen seinea gleichM^ib^ndea Lichti). . . ,, , . 
3. Balduins Phosphor, gebrpaaler aa]|)eiersauKr 
I K>U<t ist. sine 9 der vltcsten nodvbcrühatosten , aber 
n{BL.weBigateii'|g&nBd;i;en Präporalfi di^er Af(„ i/itv_ 
%e 3weitnng dMseJben ist ft'lgenfle ; 4;,, ,i ,1,,» d 

Gipul?crte Kreiflc n^rd. ^it , ächei<t«w««^„^a} | 
BÜtcht, <lie 1 Mischung zur Trockne^ fligf^^ittpC^c g«r ' 
pidfert^.tiad, eu raslei».mi,tEiweiA:gefc(rop* *ine,h»U>» 
StB^idei liuif^ zjy^ischen .h)^^^^}- gjiulien^fin fiuUia ge^ 
liruint. Diefa Präparat leiiv|)let aach-dci; lüsolstian 
in Pimkeln sehr Bfhön tiiid mit .gtj^meftd. weiJÄeH 
I^ohte^ slier nicht über eine Miimt«. .lang. . An' det 
PhoBp^orpaceiiK «cheint die , Aotjh Xuruclü>lejbeit(U 
KohI«(^säure Ayi^tlteil zu habea, dean wenn. i«It statt 
der, Kieijle ^brannten Kalk aair^ndte , so gerieih lUt 
Fl^pfir^t .nicht so g»*- '. 

' „4. PfilT »Oftreiüiche Chpmiker ATar^gyr«/^ wia- de» 
Mtev 4Wi.oach chemiBubeaijGrtiiidsatzen' verfahvü 
((»cWWn. -ar -duMb die Anajy«e cgetunden ha««, dafi» 
A^C UfilvgnBserBpath :ächwefei8BiitY entbolle, veraiiMxlh 
hte er mancherlei Verbindungen dar Itohlensaura« 
KiM(e«d«naWtt iSchwxftbittu'Q^ .er.lav&hlte hinzu-Kalk* 
HÜ»«.]tfirfn>(w,i:Kre)dfl^!>KAlkspath, Tropfsteine, An- 
McniMihaalaB und dongleiohen, die '4' Anfangs im Sok 
ftlenäure bis >ur äGltiguag RußäiJc^ ^t fthrn^lbi^ 




HeinriÖüf'ifBep Pliö'spTi^rescenz 

»efaMiWe? SchWfrftiffeüre gcmiscM , del- sb" irliätien« 
IJ^BtoIltnUcTie 'Pfiöderschlag mit Wnb'sei- ailsgeBiUsi,^ 
efchwach: g|eJ>Vaiiiil j' miltelk Tragant sehte im in kfeine 
KoCHijii {^stattet,: ttwd' «» iwiSchen KoWen gebrannt.' 
Diese PirSjjorotc leuchlclM rvvflr (iurchgehenda , aber 
lifeTacri »o gilt, ti*Ite '«Jer achte Bologiifiserphosphof J 
»ifid "ife^ftii sie Dithl von mancherlei 'Farben, 'äie 
einen weiftcs, andlftte' r&tblichtes .u. dergl.' Man stehV 

■^^ i'5, Maftheiti; *ltt|11etl-deg gelehrten ftsHhitS W 
Bl>l(>gn<*^''-'efb5fnd *%' Än/.'^>-^'rf/ ütiij lymch iohltföi 
saure KaUteiJen, 'Blitteläölie und Wclaltokiäe nii? 
Öchweftlsirare^Mnd machte -aicdurrbGltih'cn'^nim^Leuch- 
t%n geschickt.,' Er überzeugte' sicTi, ds/ä dc^ Bologn»^' 
•erst^iA leir« L^tichtltraft der b'chncfcUÜu^t^ 'und 'dÜtf 
fC^hleM^eBueT ^tl rerdwiIrcn'liöfceV da er äHe'r bri fter 
ch^htiBchen Zerlegung tlcB ÄchTVCrspalhj-vifii Bologiitj 
ScW^tcIleber «rhielt, so (Chineb er dieser' die LeucHtJ 
kriift 9ej 'prRpairirten StcinCs zu, indeäi *ich, wie et 
4fefaaiipti»l-; wßhrcilil öcr- Beslfahlung RcprtiischiB Ga» 
mri ilif'.ewtwickeUi^'TOe1i>hW3 rfi^t der «l^^osjtMflsciiert 
Uitia Be(ühruri*^lfi^Iit vpibi'fefent. ÖTAi^ iMlhuni 
fügt er noch einen nudcru bei, dafs' tiSmKeli-nfeftiie 
Scimefals'inir« allein gnühltila «(^,-<der KtS^c ttnj 
SchH-crerdc- die PhaftphetCECen-^ tuiictithcitM'. Otlfex 
^lÜieitUch, unttrnahjn 3Hf insA mit AlffcScWrafetteW^ 
«h» rerdient uacbgtlei'e^lxtf'werdon, CfifAM^ß A^ ' 
atil, Bonon. 2bwj. **//. ; i -r-m i- -lal 

-" Ich.übergdhe die iTereuhiedenen fibrigennven J^«<ct 
€>ari,Jiafay, /^(7«un u. i A/* dargegtellleii 'photfj>hMt#* 
«ürencLea Prä^rate, 'um noch einige neue von nrit 
teerrt Tcriertijte »sawfßhrt», 



F^^CJepntr erler Alabaster mit Sauerkleesalz in dem 
«VhältnifB von 4 in 3 gemengt^ und in einem Tie- 
el Ewiscben Kohlen einem svreislündigeii mittetiuHrsi- 
ea Feuer ausgesetzt, gab mir einen mit heltem weifseB 
Öribte unhaltend schimmernden Leuchl^teU. 

3* Gebrannter GyjJs mit gel rannt cm Sorex, ivj« 
ben, geglühet, phoBphorescirte vontiglich «n der 
)berltäche, da wo das Gemenge mit dem EebJen in 
Icrührxmg gewesen war. \ 

• 5. Kieselerde , die in ilurasanren Waeser sufge- 
BÄt gevresen war, mengle ich mit gehranolon Aa-' 
Bertcliaalen , fenchtete da» Gemenge mit ttafs saurem 
Wuser an, nnd kochie die Mischung etwa anderlbalb 
Stunden in einem kleinen Schmclzliegel: dann dampfte' 
ich sie ab und glühcte sie. Daa erhaltene lockre t'ul. 
♦SP pbospboreicine g«ti 

4. Die Masse, welche nach der Entbindung der 
fhfgsShre »US dem Flufsipaih »ermiltekt Schwefel- 
(inte- ««rückbleibt und die uocJi etwas Flufsaänre ent- 
lUUt, üefert geglübet zwischen Kohlen einen mit glän- 
imll --weirecm Lichte lang* Zeit' phospboiescirenden 
LeficbtBtcin. 

Wenn wir alle dicBB Torzfiglich pboBphDreecireii" 
len PrSparaie im Allgemeinen betrachte, eo findet- 
Irir, dafs sie sfimmtlich ah Hauptgmndlage Kalk oder 
^ue demselben «ah verwandte Erde (SchivererdeJ 
ntluilten, rcrbni»dcn mit einer Säure, die aber durch' 
Qllllifen mit KohleD modißcirt (zum Tbeil enuüuert) 
«Orden isti 

I Wird diesen Präparaten oder auch andern phos- 
bhoriMhen oetürlichen Ktirpem ihre Säure gani cnt- 
UBgtn, so hört gewöhnlich alle Fhoaphoresccuz auf. 



I 



I 



ii8 Heinrich über PfaosphorescenZf 

Kreide ocler Marmor, die für sich schon phosp^^ 
ciren, und halbgebranut noch besser, geben '. 
Spur von Liclit mehr , wenn sie vollkommen i 
luJh gebraniü. werden. 

Auch das Glühen mit ooncenCrirtem Sonnenlie 
serslört oft diel'hosphorescens;. Verschiedene Sbhwer< , 
spate, Kslkaiiiter, P'lufsspate, die für sich recht gut 
phospboreBcirten , verloren alle LetichLkroft, wenn sie 
nur wenige Minuten einem starken Brennglase aasge- 
sot/t worden. Dagegen wird bei eben diesen Körpern 
die Phosphorescenz durch mäfsiges Glühen zwischeir 
Kohlen vermehrt. 

Viele nicht phosphoreacirende animalische unH f 
vegetabilische Substanzen, welche KohlenstoO' eathal-- | 
ten, werden auch schoa phosphorisch , wenn sie fikr 
■ich gebraont oder geröstet w^rdeo. Hiezn gehören 
vorzügUch: . I - .^ ' 

1. Das muskulöse Fleisch der Thiere uad, zWAr 
besonders das weifse Fletsch des Getlugels a.. Dia 
ausgetrockneten Sehnen. 5. Gebrannte Knochen ,uad 
Hörner. 4. Gerösteter EydoUer. ö. Hauseiihl.ise ta#it 
Tischlerleim, t». Gedörrter Käse. 7. fiaifeebohnp^j 
Kastanien, Erbsen und ähnliche Saamen , geröstet. 8. 
Brodkruste. 9, Manche Harze und Guinuiiarten. 

Bei den meisten dieser SubsUinzen scheint dJO 
Wirkung der erhöheten Temperatur nur dahin za g^ 
hen, die der Phosphoresuenz schädliche Feuchtigiißj^ - 
wegeuBchulTeii t . denn sie verlieren zum Theil wied(9) 
ihre phosphorische Eigenschafi, wenn sie wieder Feuob- 
tigkelt aus der Luft anziehen. >, So verliert das getrock" 
nete Elfenbein ( das bekanntlich auch, ein guter hygro- 
■copischer Körper ist) seine Fhosphoresceuz in den 
JVIaafse , als dasselbe Feuehligkeit anzieht. 




lOspboresceoz durch electrisches Lieht 



Wenn man einen elorken electriscfaen Fnnken über 
die Oberänche eines Kichlleiters (oder Halbieiier«) im 
fiihren smii^l, so bezeicbnet er seine B«lin darch ei-. 
Den bellen Licbtstreifen , der häufig auf itr übeHii- 
ehe zurückbleibt, und im Dnnkähi noch lange b« nur lit 
irird. Hr. Qanquier Korlum in Warachaa machte bier- 
Qber eine schöne Reilie lou Versuche» bekannt <^i.ii/i~ 
Htütärgn Magaiin B, IX. Sl. 3.), welche der Verfa«- 
ler in noch grösserer Ausdebanng wiederholte. Hieza 
dieiile eine Scheibenmasnhine ron 33 pahe. Zoll Dnrcb- 
Besaer, eine sich aelbit entladende Verstärkuugslla- 
■ehe roti i6o Quadratz. innerm Belege , ond ein HeD- 
ir Ausladcr. Da diese phospborescenz mit d^r 
lonnen- and Tageslicht bewirkten im Ganzen 
kommt, Bo hebe ich nur folgende Bemeikup- 



:e BtSrkere Ladung der Flaiche bewirkt zwa» 
■kere Phosphorescenz, doch erreicht man bald 
["terftd, den man nJcJit überschreiten darf, nhne 
iten PhosphoreaeeiiB zu schaden, weil eine za 
Entladung die Zerstörung der Substanzen nach 
ifth zieht. Der Körper darf auch unler Glas liegen, 
iber welchen der Lichtstrahl weggleitet, doch erfolgt 
kiedurch ein schwächeres Leuchten. Das aiisstrümett- 
ie Licht ist in den ersten Kcitsecunden , nach Veiw 
Abredenhctt' deV Siü)atan^en , verSchied'en geflirbt, 
8ehrt aber znletKt inimeir zu dem gewöhnlichen matt» 
mifsen znraclt. -fis rerbreliet sich auch ein Gernth, 
dfem bei anfaijllendem ßlect^siren ilhnlich, als Fnlge 
<[tB clceiriachen ScHlagWJ'~ Im Durchschnitt !st Öir 
OttAtT dicier Pho^horcsd^)^ fetwas gröfser oll bei' ätr' 



~ 120 Heinrich über Phosphoresceuz 

gewöhnlichen Insolation, TOrEÜglicIi bei Niclitl«iterilj 
^as Licht des Plurttapatbs verschwindet mefldicti fit 
her. Ueber den Eibflufs der Temperatur läfst sich 
nichts beslimmen , da d^e Versuche nur zwischen ^ und 
29° Reaum. wechselten. Mit Dianiäiilen konnte ich 
nicht so riele Proben machen, weil der Stein aaf der 
Stelle des überspringenden Funkens die Politur rar- 
Ueit; übrigenB zeigten sich (mch hier einige Diamuc 
te nicht leuchtend. 

Beim Eerntiein, der nftob ^er I&eoUtion rortref^ 
lieh leuchLet , bewblit das electrische Licht keias 
Pkosphorescenz. 

Das Licht einer Toltalschen Batterie von 4oo Pllf 
lenpsarcn von der Gri'fse eines Laubthalers blieb oll> 
ne Wirkung. 

ZJ) Nachtrag neuerer Bemerkungen und 
Beobachtungen. 

1. fn der Voraussetzung, dafs das Liebt ctwi» 
für sich Bestehendes sey (gleichviel, ob nur Modifi' 
cation des Warmestolfs, oder wesentlich verschiedea]^ 
imd dafs zwischen Licht und iVIaterle Wahlanziehim^- 
Statt habe, müssen die £rdk(irper an Fähigkeit, LiotA 
von aussen einaunehmcn, in ihrer Masse zu verlbeiUs^ 
an sich zu halten, an die Umgebungen wieder abnt' 
geben, und im Räume zu verbreiten, eben so ver~ 
scbiedeu weabscln , wie man alles dieses TucksichllielK. 
des WHruiestofTs allgemein auuimmt.. , . KzpansibilUlt^' 
des Lichts und Streben naci Gleichgewicht, Captci- 
tat und LeitungsfaliJgkcit der -Körper, (Jeberfturs oder 
Armi^t^ an jenem Stoff,, fre^Er ond gebundener Zu- 
stand , u. 8, f. haben für laicht and W8nw diectlbl 



durch Bestrahlung, 



191 ] 



mientnng. Wie unaer Gefühl dn MaTssLali der freien 
Wärme, 8o i«t das Au;.e,eii Mafa^lab des freien LictilB 
jeide gleich «nvolikommen — wie jenem das TTier- 
Uer, ao sollte dieiGu ein schicldiches Phoiometer j 
tairt Trerden Itünnen, nas noeh unter die Deai~^ 
gebort. (Allein «ras sagt uns selbst das beste 
fiierniometer? die Tem^ieralur der Luft und der riö»- 
rigkeitea, in die man es veraenkei) kann, nicli| so je- 
■er starrer Körper — gerade so ein 1^'hoiometcr — ). 
3. Die Lic/:Heinpcraiur eines im Freien »chwe- 
)>eiKleit Körpers mufs a]so, gleich dem Thermomeler- 
•taod, Tag und I^adit upaufhörlich wecltscln, denn 
pie hängt für denselben Kürzer ah vom Stande dep 
Sonne, von der Heiterkeit des Himmels, von der 
parchaichllgkeit ^cr Luft, von der Wärtue und Kfilte, 
TOn dpr Trocitue und Feuchtigkeit u, s. f., und sie 
verhält sich ausserdcni für jeden Körper Glieder «n- 
iers. Was ein Körper hcy Tage über sein geluiri^es 4 
Qifanfum All Licht aufnimmt, mufs er bei siukeudpr, ' 
^nne, bei eintretender Dämmeruiig, bei herrschender 
FfachtduoMe, vfieder abgeben. Da aber dieS'e Livhl- 
(nsscheiJi^ng schon hei Tage eintritt, in einer vn- 
inerli liehen .Abstufung fttrtdanert, und nur allmahtig 
Terschtvlndet, so kann sie nus Mangel eines esipfiitd- 
lieben fhotoilieterH, von uuserein schwach reizbaren 
Ange niyht bemerkt werden, 90 wenig als die sehr 
langsam sinkende Temperatur eines Wohnziittmers von 
nqserent Gefühle. Um uns von dieser Lichtausschei- 
dmig' SU überzeugen, niÜEfen wir unsere Zuflucht «u 
tiaiv künstlichen Nacht nehmen : müssen uns bei Tage 
ia eine künsiltche Pinslcrnifs längere i'.eit rerseMen, 
und kiorauf den Kürper aus der vortheilliaftesten Be- j 
■irahlung schnell ift's Dunkle briogco. So hat ma^ ■ 



<32 Heimüch über PhosphorCBCenz 

rerfahrca , uud eö bat man riete Körper wirklich lei 
terid gefundei). Dafs sie nicht alie gleich gut, 
mit gtciclier Dauer leucbteleu, war zu erwarten, 
dafs aelir viele darchaus dunkel blieben, mufateil 
fremden; tveil doch alle, uutcr denselben Um 
Ton auflseti , gleich viel Licht erhielten, also 
sCciis einige Ölrahlen hätten zurücitgeben sollei 
aus ergab sich die Nothtvendigkeil, das dem Sßh< 
nauh so einfauhe Fliünoroeii näher zu untersuchcit i 
XU prüfen, was erat in unseren Tagen gcsch 

5. Meine erste Bemühung kicbei war, 
unverstaltcten Erdkörper, en/iffe , sahige, l/rerm 
niid niela/lhc/ie FoHÜUen- , rohe Stoffe des J'ßai 
ond 2'/iierreii:hs , auch wohl einige , durch 
tung iiiclu eandcrlich verän-Jrrtc , Pioducte mit mÖg'- 
licbstc'r Vorsicht, mil vielem Aufwand von Zeit und 
Mülle, KU prüfen, und nach dem Grade ihrer Phos- 
})h')>'c^ceiiz zu klassihciren. Hierauf schritt ich zur 
Vergleicbung der besten Phosphoin mit den schlecb- 
' testen: untersuchte die mechanischen, physischen und 
cheräischcn ,Eigenschuiien beidrr , nahm vorzüglich 
rtücIisicLt au( die von den ersten Chemikern unserer 
Zeit aufgefundenen Bestandtheile derselben; wieder* 
holte alle Versuche noch einmal, manche wohl drei- 
bis viermal, und dann erst stellte ich die Erfahrungs- 
satze auf, welche oben erörtert sind, und als reine 
Thatsachen. keiner Kritik unterliegen, so lang man 
mir nicht zeigt, dafs ich ungeschickt eiperimentlrt, 
oder imrichtig gesehen habe. 

' 4* Bekannt mit allem, was bis 1808 über diesen 
Gegeusland in's Publikum kam, begann ich meine Ver- 
■uche ohne vorgefafste Meinung , da uhnehin nur Ein« 




durch Bestrahlung, 



■s3 ' 



Bch anigesprocb«n war — die Zunichgahe de» 
durch Besirahluitg erhal'enen Soiinenlic/ils. — 

AWaiix ich sah nach Volleudung meines TagewerltB, 
daf« man bienitt niclit ausreicht, um das Phänomen 
QBcli alle» UniBtanclen und in allen Fällen hinreichend 
zu erltlaren. Pa ich meine Untersucbnngen über di» 
Eigenschaften des Lichts so eben gescliloesen hatte, 
und von den ganz sonderbaren Wirliungen dieses Ur- 
■teffg in der gesammten Natur, aus Erfahrung übcr- 
war, 80 verfiel ich auf die Hjjiolhese von Atr 
irklichen Zersetzung und Entoäuerung dpr Kör- 
Idrch Licht als Hauptursncbe der I'iinsphoreicenx 
Bestrahlung, die nun freilich nirgends Eingang; 
wie ich voraussah. Nur die Cdnirif,'. gelehrt. 
7t (i8i3. 33 Juiiy'} sagen in dem ihnen eigenen 
lidenen Tod: „Die Gründe mnfs man durchaui 
hange lenon, uni diese neue Erltlarungs- 
die uns den Pliänomenon gane gut anpaSBenA 

annehmbar zu finden." ' j 

"Wäre mir's melir um den Preis , oder um den' 
lll, als om die Wahrheit ^moh. meiner Ueberzeu- 
»J'^u thuti gewesen, so hätte ich nur die allge- 
ie Sprache lüLren, und was sich mit der ZiirtlGk. 
(trahlnogs - Hypothese nicht Terträgt, als Ausnahme 
T(in der allgeiuBinen Regel betrachten dürfen. Wie 
dieses angeht, will ich hier zeigen, dabei aber auch 
die Schwierigkeiten nicht verhehlen. ' j 

6.* iVintmt man ltcit>e Küolisicht auf meine obea' 1 
UgefUhrtcn Erfafaningssatze, bleibt man bei den ein- 
fachen Verhältnissen des Lichts zu den Erdkörpern 
eteben, ohne tiefer einzudringen; schräula man sich 
taS die Versuche mit Fossilien und anf die Bestrab. 
ioBg ron iretiigca Secunden ein, BD läfst sich die 



194 Heinrich über PhoEphOrescenz 

FhOBphorSBceni durclL Bestrfthlong nacb der gCTröl»- 
üchen Art befriodigend erklären. Körper, welche gar. 
uicht Isuchten , müaseD alles von aussen auf sie falleBr 
de Licht entweder aagenb Ucklich absorbiren and biiw 
den, oder augenblicklich zurücjtwerfen. Andere wec- 
den bessere oder schlechtere Fhosphore seyn, je oacli* 
^am sie das Beslrahlvuigslicht weniger oder mehr aa 
sich liulien , in> Dunkeln mehr oder weniger dOTQB 
surückgeben; diejenigen werden am längsten sichtbar 
bleiben, deuctt das Licht zwar schwoch adhfirirt (vaaa 
erlatibe mir hier diesen böchsl. precaren Ausdruck), 
ohne doch in) eigentlichen Sinne gebunden zu werden. 
Da letzteres unter sonst gleichen Unietänden nur voa 
der BeschalTcnheit der Kürper herrühren kann, so 
wird man ohne Mühe eine Ursache ausfindig machen, 
warum nach meinen Resultaten der Säuregehalt, odsr 
nach Dessaignes das freie Wasser auf die Güte dei 
[ieuchtena so mächtig wirkt: warum die Phosphores« 
ceuz der Erdarlcn durch müfeiges Feuer verbeaserl, 
durch anhaltendes Glühen zerstört wird, u. s, f. 

IVur der LTmala'id macht einige Schwierigkeit, dsfs 
bei noch ungeaud^rten Fossiliei) dfls aussirömenda 
Licht immer weil'slich aussieht, das Bestrahlungsltcid 
mag auch ^yie nur immer gefärbt seyn. Allein diese 
Schwierigkeit ist nur scheinbar ; weil man heutigCD 
Hypothesen zu Folge aus dem Licht machen kann , 
was mau will — Etwas oder Nichts: mcMÜScirtea 



Warme Bio ff oder feinen Aether: electriachen ode: 



mag. 



netischen Stoff: den Lebensblick im allgegenwärtigen 
Cenlrunt der Natur, oder die dynamische Dreieinheit 
mit freiesler Expansion, u. s. f. Ueber das maniti^ 
faltige Farbeujicht sind der Hypothesen noch mehrere,, 
Q. Nicht SO leicht liöinint wui du''cb bei Saf^ . 



Mta 



durch Bestrahlung. 

•tanzen, deren rbo'ipboresceoz nach einer Belenclii 
tuDg von 12 Secunden eine Stunde lang und darüber 
Jnubält. Glücklicherweise Itenven wir zur Zeit nur 
ei Possilieu , Welche in ihrem gewühntichem Zustan- 
de diese Eigpnscliaft besitzen , einige üiamante nüm^ 
lieh, und einige ächwerspathe (mfnihana sie ali Aus- 
w von der Reget betrachten); allein durch die 
{iuDSt kaap man sich gar viele rhoBphom dieser Art 
TWBcbatrcn , wie ich vorhin es gezeigt habe; TOni 
Bologneser- ui)il*¥on Contons-PhoBphor war ea l&iigBt 
bakauitt. 

Jia£ diesen Einwurf läfst sich ganz ungezwungen 
Hworten : Die gevröhntiche, ioimer nur auf ^eit- 
J]estbräi)i|Le ^bosphureäceu^ der Posailien 
[ rein aus der Zurückütrahlung des so eben cr- 
Mpu Lichts; hält »htr das Phäoümcn viele Minu- 
wobl gar Stunden aus , so ist das Liebt ge- 
I Büehter An, «nd es entweicht wahrscheinlich ausser, 
dtm vorigen auch nocb ein anderes, schon früher dem 
[ Kö rper mitgelhcilles Licht, woran sich bei den KUnstr 
1 Feuer bereile(en I.encbtti leinen kauip iwei- 
Ua der Effect so «ufiallend wächst, so murs 
1 woh^ die Kraft einen Zuwjicbs erhalten haben, 
fjcr unterstützt werden. Mil dieser geringen MwJii, 
fiouion ist die Emsnatiunsbypothese wieder gerettet. 
7. Allein schwerer hält es, ein langst Tergesse^ 
und von mir ganz mit Stillschweigen ü|>ergan- 
gSnes Pliäuonten zu erklären , das ich hier nachtragen 
Quill. 

Wenn man solche Substanzen, von denen man. 
I Erfdirung weifs , daft sie durch Bestrahlung aus- 
geEflicbnet g;ut, und längere Zeit leuchten, 
I nig« DianiaAie , einige Flulsspatlie, den küpstlichea 



1 



Heinrich über Phosphorescenz 

Bolop^eeer, nnA den Canton'Bchen PhOapbor, ^Uich 
nach der Btstrahlung' dicht t'L'rhiilU , und ausser Ge- 
meiii^vhaft mit Licht und freier Luft bring! , io weiw 
den sie nach Verlauf melirerer Stunden »och levcb- 
lend befunden, wenn man sie IVfichls atts ilirer Vev» 
hüllung hervorzieht. 

Diesea KunstgrilTs bedienten sich unsere Vorfah- 
ren, um ihre bei Tage von der Sonne bestrahltea 
Leocht»leine Kachts bequem unlersncfaen 2u können. 
Liveti schreibt vom Erfitider des hünsilichcn Bologne- 
eerphosphors; „Lapidem Soli eiponebat, et in p^xidft 
elBlim asaervobat; aoclis vero tempore, vel in obscuro 
speriebat, unde lux non injucunda, velut fcrunt de 
jjyropo, maaabat." iLilheuaphorus , XJlini 1640, Gap. 
XXV. ) ' 

Kiicher sagt noch deutlicher; „Loci eipositos la- 
pides aliqunntisper, put« Cfnadrautem faorae > theca 
clauaoB in obscuruni moi deferes, apertoque scrinio 
Tidcbis iUos lucem non eecus ao carbones accensos de 
BB diQundere, quae tarnen duratio horam nunquam> 
nibi denuo lud exponanlur, eicedcre solet. Experien- 
tia tarnen docet, ipsum clausa in tenebris pyxide diu- 
tiuB luCaen conceptum conservare. " f./i-s magna Ixtcia 
«/ umbrae. j^mstelod, 1C71, pag. 18.). 

Dufay wiclcelte aeiue Diamantc in Leinwand ein, ' 
und Tcrsaiihtc sie lief unter schwarze Diiilc; späterhia 
verliülite er sie in schwarzes Klebwaclia \ auf diese 
Art eah er sie nach sechs Stunden noch leuchten. 
C^Ie/n. de l'Jcad 1735. — Auch in Gehlurs IVärUr- 
^uch. Art. P!loi:phor. ). 

So yicl wufste ich aus obigen Schriften, fand die 
f>tiche auch richtig, nicht nur bcy künstlichen Leucht- 
sieinon, sondern auch bey eiacra grünen Flufsepatli 




durch Bestrahliing. 

nt Appenzell, dem besten, den ich damal* zar'Htuid 
hatte. Allel» da ich mich Ley allen meüien Vetsu- 
chen anf eine Bestrahlung von zehn ZeiMecunden e!n- 
echr&nkte, hier aber mehrere Minuten erfordert wer- 
de» , BO machte ich hievon in meiner Scbi^ft keine 
Meldung, happtsäcblich durum, weil ich yermulhele, 
such die Erwärmung der Sonne könnte auf den Er-, 
folg Eiaüah haben. 

Die Wichtigkeit dieser Erfahrnng ergab sich erst i 
ans Ewei Aufsätzen , welche /Ir, <-. Groltkujn in < 
Siku^tigSf-'scJie lonrnal C ß. XIV. S. l33, und zl 
Hieil XV. 17a,) einriickle über einen neuen LicIUm 
ger ti. s. f.j woraus ich hier die Hauptsache, nebst 
meinen zuffelligcn Gedanken anführe *). 

y. Das erste interessante Factum ist folgendes 

(■. «. O. XIV. log): 

a) Wenn man ächlen sibirischen Chlorophan einiga 



t; Lichttaugar fint zwar i»t Allerlhum Tür 
es scheint mir nichl gut gowähii. CaiciatiH 
von ihm erfuudenen ßolQ^iiBserp^ii>i>hoi 
I, der gleichieitige JtfBnj/B/, SptHgitm lucItX 
nto den «inigen Magnit I«v,li,arlt -, h>«Tiui 
e deuliche Jiereunung ; Litilitugir , l,:cbitilig~ 
igieog, so lang man nicht wiir»le , dafs all« 



rper Wchlsloff ,0 


gut bU 


WärmBeloir eEthallpn , aUo 


«ich anfaehmen, 


dafs .b 


r nich 


alle Körper |ene;L 


off gleich- lejchf wieder »bgeben. 


Letztere sollte maiä 


[«ml ich Lhbuftnit 




. Dsr 


un^chuldifisie Nama 


Uehtlragiri nach 


der Spr 


ache der allen I'ho^phorUi, 


cift-r, Lapii illuir 


inahitis, 


wie a 


dl Ov.i Mnulkast 


diUckl. — tu 4c 


nomine. 


— 





128 Heinrich über Phospliorescenz 

Alinuten lang (es werden lo, i5, 5o Minuten kn* 
gegeben) dem Sonoenscbein auistellt, uud dann 
eogicich dicht verhüllt, so liaiin man ihn nach 
TieleJi Tagen ohne die tnindeate Temperaturerhö- 
hung noch leuchten sehca, vrcnn er einelneilea 
sorgfältig im Finstern aufbewahrt, und nur wäh- 
rend der nächüichen , Beobachtung auf kurze Zelt 
herforgeiogen wird. Mit Canloni Phosphor gehl 
) der Versuch gleichfslla an, aber das contiquirli' 

I che Leuchten dauert nicht halb »o lang fort. 

•i b) Das zweite Factum besteht darin: Hat der Chlor 

. ropban alle durch Besti-fihlung bewürltle Fhospho» 

fc rescenz FCrlohrep, bo Iiann man ihn sogleich wie- 

r der leuchtend machen, wenn man ihn mit der 

liand mäfsig erwärmt , oder aucli nur anhaucht. 
Auch diesen Versuch kenn man mehrere JN'ächto 
n&ch einander wiederliohlen, vorzuglich v^enn man 
RBch und nach etwas höhere Grade der Erwär^ 
mung anwendet. 
0) Es ffird aber drittens ein ^eitpunct eintreteo, 
yro auch die Temperaturerhöhung nicht mehr 
wirkt, und dan* mufs der (Uorophan schlecliter- 
tJngB wiederum von der Sonne betlrahlt werden, 
wenn er im Dunkeln wieder leuchten soll, 
8. Hierauf «icht Hr, ». Grulim.fi lulgende Schlüfse : 
«5 Eine Bestrahlung- von einigen Miuulen iat hinrei- 
chend, im Chloroi>han ein Leuchten von 5no bis \ooa 
(Stunden zu bewirken: b) Alles dieses Liebt erhielt 
>4er Chlorophqn einzig durch die Bestrahlung von, aus- 
sen TTähreud der zehn Mjntiten. c) Der Chlorophan 
i)nd ander; d^g'^'^^heu Lichtsauger strömen auch 
Aaau noch Licht ans ,' wenn es unserm Aiige TÜch^ 
mehr tionterlUpar Ut, indem es jurch Erwärmung wi^- 



durch Besirahluägi 



119 ^ 



,3fr deutlich erscfaeim. d) Es befürdert alao nicht nur 
die Bestrahlung, sondern adcti die Wurme dicss Art 
Toa Leuchlea. e) Alles Leuelilea darch Erhitzung 
Atst eine frlihere Liebt- BestraUlung rorsus, ohn« ■ 
irelclie die dunkle HiUe luxrirksam bleibt. 

3. Hierauf erJauoe ich mir fuigcadc JJemerkuti- 
geo. a> Aus den Erralirungen des Ä c. CrctiAu/s 
ei^ebt sicli, dafs die ungewöhnlich lange Dauer der 
Phosphorescenü von der gulen Wtdil der Substana, 
Ton der Temperatur Tom Anfange bi» Kit Ende dea 
Versucbfl, nnd endlich ron dur Borf^flilti^on Verhfll- 
Inng des bestrahlten Kürpera «bhange. £a verdient 
d«her noch ferner untersucht zu iterden, ob der Chlo- 
rophan alleiii au «hnlicheu Versuchen tauge, oder ob 
lie auch, mit anderen Flufsspatarten, z. B dem von 
Derbyshire, angehen: ob nicht auch mancher Diamant 
dieselben Dienste leiste: wie weil eich, unter gleichen 
Umständen, die I'hosp bares ceni der kohleüsanrAl 
Katiterden erstrecke? u. dörgl. Die künstlichen Prä- 
parate würde ich ganz ausschlieAen , weil sie zu sehr 
, nach Verschiedenheit der Bereitung wechseln, b) De* 
eite-, den- Versuch modificirende UaistAnd — eins 
Tcine und anhaltende Bestrahlung — ist nicht minder 
ron Wiclitigkeit , und fordert noch mancherlei Ab- 
Vrechselangen , immer mit Zuziehung des Tbermome- 
tera. G) Die Hanptsacbe beruht endlich auf der Ver* 
hfillung der Substanz vor und nach der Bettrahlung, 
lOi Dhs Wichtigsie hiebet acfaeint mir die soa-. 
derbnre Wirkung der Verh&llung 1 eigentlich das Auf' 
bewahren in Kiueraßn»lerii , anOieng begranUfii.Ro.uia: 
denA beides ist gleich nothwendig, letzteres wohl 
nocb mehr ftls ersteresj sonst bitte mir ja tnBiicber< 
inaat' und FlufsspAth iu meiaeu fioBjieru'. Htiitail! 



%t± Heinrich ifber Fhospfabrescenz 

3aB TMangerte Leuchten des Diamants, des CUoro- 
pbans, u. dergl. durch Verhüllen. 

Mil Höh kann man so »erfahren i Man vCraenltfl 
in eine, an dem einen Ende bereits zugeschmolieuS 
Glasröhre eine Spalte gut leuchlendcn Hotees, hti 
etwas niedriger Temperatur Und bei dem Hygrcuuettf 
sach, feuchter Luft, reraclilierte- die offene Mündung' 
Sogleich mit Horb und Siegellack beBteu« und berriii- 
te sie imRicr an einem dunkeln, etwa bis 10° R. ten-' 
perirLen ileller, so wird die Phosphorescenz Ifingtf 
aoshaUen, als bei gleich guiem, frei daneben liegen* 
den Holz, in meinen Zusätzen zur iiweiten Abbsni- . 
long werde ich einen «hnlicben Vcrencb. iVÄt Fä£(> 
•path anführen. > 

14. Es ist also reine Thatsache, isSa maa ii» 
drei vorzüglicheren Arten, der Phaaphuredcenz, aU 
durch Bestrahlung , durch äufsere l'emperaturerfaS- 
liung, und durch freiwillige Zei-Belaung, verlängern 
liann, wenn man den hiczu fähigen Körper ausser üe- 
meinschaft mit der umgebenden Luft setzt; bei orga- 
nischen, der Verwesung eich nähernden Hörperi kann 
Alan auf diese Art den Leuohtprocefs sogar einleiten ^ 
wenn er nicht schon ütüher begonnwi hat, wie ich iit 
»einen Zusätzen zur 5t«ii Abhandlung xeigen irerde. 
Pas lang anhaltende Leuchten des verhüllten Chloi^ 
l^hB scjjaint also Mehr gegen, eis für die Emana- 
tiODShypotbese «u ipre^ien. 

-f&. Desaaign'ei dravltfeicb über diese HypothcM 
■0 ftus (/. '/. PJ'y«. LXIX, 194, »96.)' 

a) „Durch meine Vel-euche scbeiut's mir errtift« 
fien, daffl die Pbosphorescenz durch Insolation. nicht 
flas Resultat einer Lichteinsaugung, wie man bisher 
geglaubt bKt, tondara der E&ect eine* in den Körp«rn 



Im.*; 

durch Bestrahlung, 



|3S 



>rgenen, und dnrcli die Stofslcrsf); (acli'on repul- 
life) dpa Beätrahlungsüclila in Bertegang gesetzten 
Fluiduntd ist. Man sieht ja, daTs die Köqier niitieUt 
der SonuR nicht mehr leuchten, wenn mao jene.i F'lQs- 
lige «eraireuet , und dal's sie ihre 'Leuchtkrall wieder 
erhalten , wenn man iliiieti das E&tzogeue auf eina 
Ichickliuhe Art wieder giebl. " — 

Ä) ',,IVIun mvifs erstaunen , wie man nnler der Vor- 
itiBWtiung, dafa die Körper Licht «insau^eii, die Fol- 
^nttg überMheu kounle , dafs die Hohle, dieser 
Lichtichwamm , der beste Phosphor durclxJ Insolation 
»yn inüfste; er ist es aJier gar nicht." 

c) „Diese Meinung ist ein aus Unwissenheit bnt< 
standenra Vururtheil. In dem Wahne , dafs aller Licht- 
tiodruck (auf unser Organ) vom Ausüufs eines Flüa- 
ligeu hei'i'ühre , gluuhte man , das Leuchten durch 
Bestrahlung nicht anders erklären zu Itötinen , als wen» 
nian eine augenblickliche Adhäsion des Sonnetiliohla 
tn den bestrahlten Körper, und gleich darauf ein Zu- 
rücltprallcn desselben vermöge seiner ElasticilHt zu- 
lief^e. Nachdem es aber erwiesen ist, dnfs die Kör- 
per durch ihr eigenes Piuidum, leuchten, und dafs 



ichaft I 



nglich ist , so lang man die- 
icht zerstreut, so fällt jene 



diese Eigei 

8es Ptuidum in ihnen i 

Hypothese ron selbst." 

d) „Dieses Fluidum 
and es hat seinen tjitz i 
bundüuen Wasser. " 

Die Ausführung dieser Idee kai 
Zosätzeu meiner zwei ersten Abhandlungen finden. 

i6. Wach Deseaignen bestellt also die Phosphor- 
Cicenz sowohl durch Insolation, als durch Ignitiou we- 
7»«oi. / Cttm. • n,>. 19. Bi. fl fitf, y 



nun ist eleclrischer Natur, 
. dem mit den Körpern ver- 

in den 



I 



i34 HeInrich'Hibw Pliosj^bQtefic. d. Bestrahl 

der in der- Ziirüek6traUttiiig.id«§' fieatrahlungslü^liUy 
noch in eineni Att88lrdiiieil> defc ^c)iO|l früfaermit dgai 
*~ Körper rerhundenentLivlita, 1^iev^ in den Schwjb* 
gungeh eines feinea FlüÄsigen ^leetoisoher JNatur , w^ 
ches Termutbfich durch Stoüi« :»i4uQb der. Hujgjhefic« 
Eolerischen Hypotbese, auf nnsec Sehorgan jferirlct« 
obwohl er sich nicht «imständljoii.i.bieriuber ^laert.; 
denn die im. KörpW durobi . da^: ^^t^ablongslicfait ev^ 
regten Oscillationea müssen aich ui^serf in Auge filbl« 
bar machen. Ancli hierüber werde ish^mich im tfi^qh^ 
eten Ai&fslitieD&iiAerfl« 



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i) „, , 


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t l^en kugeligen Sphäru 


it bcBchiieb zuerst der Ober- ^H 


t, itergrath Beider in seine 


Bergniännisclieu Reise du/jh' 


1 Ungarn und Siebeubi'irg 


n (Th. .. p. i50- Ergeijört 


|, Jcm Peclistein - und Perlelein- Porjfliyrgebirge' nn uad 


,' kfwuDt in demadbcn e 


ngewachsen und gewöhnlich 


, hogeKdtmig vor. indem 


ich den m dem Perlsioiue 


, «U8 den Hliuiker Thale 


in Ungar» eiiigeM-ftchsencn, ' ^^ 


■ kngelfurmigen besonders 


ror Augen hatte, wiw es ana' ^fl 


merhwilrdig zu wiäsen, 


in welcliem Verhältnie^e der ^M 


Sphämlit gegen seine H 


uptgebirgsmasse stehe. ^H 


Sa die Gemengtlicile 


der Porphyre in der' Regelt ^H 


hryslftUiniaabe Gestalt xt 


igen, so künniepian aus jo^ ^M 


ner Kugelgestalt ful^ern 


dafs der Sphärulit älter sey, '^ 


fils die PorpLyire, und a 


um Geschiebe abgerundet als 


ßttlciies erst in dieae ei 


geschlossen wurde. Sein ge- 


rütger Zasammenhang m 


it diesem scheint sogar dafüt' ^H 


■ KO *preciien. Däb geog 


iosti«che Verhalten dei For« ^H 


^ 


J 



^^ pliyrs 



F i c I n u s 



pliyrs mi>c)itfr inderd schon vieles g^^en diese Ansicbl 
beweisen; mehr noch wird sie durch eine geiictue Be- 
Unchluiig der Aussenseite der Hiiincr widerlegt. Sie 
sind sehen vollkommen rnnd, vielmehr hoben sich oft 
2 bis 3 gleichgrofsc in rcrscliiedener Goslalt zu einer 
riiere vereinigt, tiflrer noch ist ein grofoerer tds Hera 
Ton mehrern kleinem überdeckt, und eihüll dadnrcli 
ein knospiges Angehen. Hr. Becker spricht sogar vsn 
Kugeln , aber derep Flächen Pnsera Lervorraglen, wel- 
che im Porphyre alernfürmige Eindrücke hinterliefsei». 
Diese Eigenschüft siimrat mit dcni Bruclie der Hug«la 
übercin, der lu-ystalltnisch , *U8 dem Mittelpunkte oii- 
ToUkomnicn strahlig, mit keilförmigen Bruchstücken, 
nach dem Umkreise lüuft. An dem Sphurulite aus den 
Hliniker Thale konute ich nie concentrische SohKl» 
bemerken. 

Ist aber der Sphärulit niöbt als Geschiebe in dift 
M:*'C des Perlsteins gekommen, so frngl es sieb ir»- 
ter . ist er dieser Masse fremd oder mit ilir rerTraadt 
und von gleicher Entstehung? Die Glimmerblältchen^ 
vrelche er wie der Perlsteiit selbst enlbült, eprecbta' 
zwar, für dns letztere, doch mochte die Keiinlnifä aei- 
ncr Best IUI dl heile bier nur die sicherste Entscheid ung' 
geben. Kldproth soll einst geäussert haben, dafs der. 
Sphärulit dem Obsidian nahe stuhe, doch da Ms jetzt. 
darüber weiter nichts nuhereä bekannt worden, so un- 
ternahm ich die Zerlegung des kugelförmigen von den 
eben angsgebenen Orte. 

Derselbe war der Farbe noch ^elblichprou , erb- 
Bengelb und blaulichgrau , in Kugeln von dem aiigo-. 
zeigten nierenformigen und knospigen Acussern, in- 
wendig matt, mit steraformigr^m hreitstrahligcn Bru- 
Obe und keiirönuigen Bruchstücken i innen und «ustea 



über den Spliärulit. 



.37 



Meinen Bleltche 
«d bedeckt. Er w 
luarE hingegen ril 

, gab I 



1 von ecWarzen Glimmer gemengt 
»r hart und riliie den FeldepaU», 
;lo ilin; er war Icioiit lerBpreng- 
Pnlver, brannle »ich in der Rolh- 



ilühlntze rülhlich und vorlor dabei 1,76 vom Hundert. 

Mit Borax giebt er eine grüne Farbe, die aber 
l«ri:h Anrühren mit einem Sapetcrltryslal nicht roih 
tird und auf Abwcsenbeit des BraunsteinB deutet. Die 
Uewolinliclic An^yse ist uucb niuht im Stande diesen 
Urin KU entdeclien, nur wenn ein hleinee Bruchstück 
ait FJuti'uni lange Zeit auf einem Platinbleche ge- 
ichmolzen wird, giebt das Gemisch, obgleich schwer, 
hirch seine grüne Chamäleon färbe äusserst geringe 
iptuen dieses SloS'es. 

Fünf Grammen Sphärulit, aufs feinste zerriebent 
ait i5 Gr. Itohlensauien Baryt gemengt, flössen im 
lalbslündigen Weifsfeuer ium grünen Glase. Verdünn- 
f Salzsäure «chlofs dicfs Glas vollkommen auf, aus 
[er Auflösung ward durch Eintrocknen u. e. w. Ji^Ju 
»rammen geglühte Kieselerde geschieden. Den Baryt 
rennte Schivefclsäure aus der übrigen Flüssigkeil, 
'eiche durch Eintrocknen neutralieirt, in einer ver- 
loplten Fliischc durch reines Ammoniak einen ihon- 
rdigen Miedcrschlag gab, aus dem Aetzkaii u. e, w> 
,6&3 reine Thoiierde"') auszog. Das Rückständige in 



*) Einige Anlinli rill eil im slert.förinifieil Gtfüge, welüiC der 
Sph'^tiilit mit <).Mii Wav^Uilhat, lirft mii^h in der 'ilioa- 
erila I'I.oiphonSurB lud.en. Ich losrlo sie \a iajlpclei'- 
ilure auf und vermitchleiie injl eiiiiauerm Kalk, li-an«- 
le clilr keine Sinir einci [iboipliamurtn Iv'ietleni^hlagfi 
erh»lc. 



Salzsänre aufgelusC, mh Ammoii zum iJreiraohed j 
gemacht, gab mil reinem Ammoiiink Eisenoxyd t 
geglüht uud dadurch ozyditlirt o,iSii ür. schiver.ijl 
Hoiilens&ureB Kali fallto aus dem llüssigen Reslfl 
der Kalte kein Mangaitoxyd , wfilirend des Sin 
aber TaiMcrJe , die noch dem Eintrocknen der ] 
■igkeit und ihrem WieJerauÜ eisen fijeglüht o,oj5 Gram, 
wog. Jene Flüssigkeit, welche durch reines Ammo- 
uiak den thonigen Niederschlag abgegeben halte, ent- 
hielt ausser einer geringe» Spur Tti/ierde — welche 
daraus dorcli Eintrocknen, Glühen und Auflösen im 
"Wasser geschieden ward — nicIiU ardigcs weiter, 
abei* wohl blieb ein fixes NeuLralsalz übrig, Um des- 
■en Hase zu erforsclieu, nahm ich seine ächwctelsäa^ 
Tt miitelst ea^igMuerm Bleioxyd hinweg und verwan- 
delte die dadurch mit Essigsaure verbundene Baso 
durch Gli^ien in eine kohlensaure. Sic wog gegläht 
o;45i Gr., war leicht aufiösUch, trübte die flalinanlV. 
lösung sehr wenig, die der Weinsteinsäure etwM : 
merklicher, sie zerflofs nicht an feuchter Luft, Ter» 
witterte vielmehr an trockner, und war demnach JVa- 
trum, welches zugleich Spuren von Xali zeigte. Für 
jene o,4Ji kohlensauren Alkalis kommen nahe 0,1^9 
reines Alkali in Rechnung. Es ist übrigens die Bei- . 
mischung zweier Allcalien mehrereu Steinen diesei' 
Sippschaft eigen, denn der Marekanit enthält nach 
JCiaprolh beide, eben so der Obsldian uud der Bime- 
■tein. — Mit Berücksichtigung des Glührerlustes , dea 
iok für "Wasser halte, ist der Sphärulit zusammengs- 
■eut 



k 



über den Sphät-ijlit. 



rioo Theilen aus 

Kieselerde 79ii2 

Tbonerde 12,00 

Kali und Nalrum 5,58 
Oiydlinltlgcs Eisen- 

oiydul a,45 

Tallterdc 1,10 

GlilLrtrrlust(Wasaer) 1,76 



dagegen der Perlat< 
II ach Klaproth, 



Kalk 

Wasser 
Verlust 



75,aSJ 

4,5o I 
1,65 



Der Sphiirulit giebt also 5c),565 Aeqoiralente Kieael] 
5,5ä& Thunerde, t Natrum , o,£> £iaen und o,5 Mag- 
nesia nebst I Wasser. Nehmen mir die Thoiierdc für 
voll := 6, 80 ergeben sich sechs Aniheile eiiies füof- 
fachsauren Thonsilikates =: GAS' + zweien eines eben 
solchen Talk-, Eisen-, Nalrum -Silikates = 2 MFNS'f' 
nelche zusammen noch einen Anthctl Wasser aufge- 
aDmmen haben: 6 AS' + 2 MFNS' + Aq. 

Die hier aufgefLindene cIiemJfche-Aehnlichkeit des 
Spbäralits mit dem Perlstein ist zn grofs , als data 
nicht für beide eine gleichzeitige Entstehung anzuneh- 
men wäre. Meines Dafürhaltens nach sind es zwei 
(Salz) Ceoiiache, in ihren Säuren gleich beschnffen, 
□ uT in ihren Basen und iblglich auch in ihren Ver- 
bältaissen der Erstarrung abweichend. Der Ferlalein 
iet ein Hiesel-Tho« -Kali- Halksalz, der SpharuÜt ein 
Kiesel-Thon-Natrum-Talksalz, Letaleres hat Aä ein 
^Btrumsalc, vor jenem Kalisalze, die leichtere Kryslol- 
lisirbarlteit voraus, und in dieser machte wohl eine 
der Ureacbeu zu sucheo >eyo, welche die Ausschei' 



I 



1 



:«4o 



».. 



' V i c i Hub 



düng des SphYrnliti.ausder Perlsteiinnasde Beding 
Tropfenweise in derselben zerstreut, erstarrte er 
Ech mit dieser seiner äussern Gestalt, da wahrscl 
lieh. durch gleiohzeitige Hitze sein Festwerden ^ 
eilt wurde, im Innern haben die Kugeln jedoch 
Krystallisation vollendet und sich dabey zugleich 
genseitig angezogen nÄd angehäuft^ 






über den schwarzen Pechstein« t4i 



r 
* 
t. 



Ueber da» 



1 m 



9 

schwarzen Pechsteine aus Sachsen 

vorkommende Alkali. 

• Vom 

Dr. F i c i n u Sf 

Professor in Dresden. 



^w^mvv%^v^^^'*y^0v^^f*f*'w*/*^*'*n/^fv*/w%f^m% 



H 



Lerr MoFrath Trommadorff aus Erfurt machte in der 
^i^ten Abtheilung seines Journala.von 1819 eine Zer- 
legung des schwarzen Pechsteins von Potschappel bei 
Dresden! bekannt, welcher zu Folge derselb.e Lilhlon 
^njthält. Die Geburtsorte der Mineralien, wenn sie 
^icht sehr ausgezeichnete empirische Kennzeicheiv aa 
^ich tragen, werden oft. absichtlich oder zufallig falsch 
^Uigegeben. Daher mag Hr. Hofr. 2K auch seinen 
^iirch den Handel oder Tausch erhaltenen Pechstein 
^it falschem Geburtsorte besitzen. Bei PotschappeJ 
liYimmen nur Kohlen, Schiefer, Porphyr -vor, Pech^ 
^tein aber erst mehrere Stunden davon entfernt, bei 
^rumbach, einem Dorfe zwischen Dresden und Frei* 
^crg. Hier findet er sich am h&ijfi^stea schwarz , aber 



' t4» F i c i n u s 

nie ander« als porphyrarligf mit PaarzliSri' 
der angegebenen Zerlegung felilt auch die gehörige 
Besclireibung des Steines, so dafe man doppelt unge- 
wiß seyn oiuTs ; whs derselbe unter den Hände» ge— 
babt. Dieser Zweifel wegen untereucbtc ich schnar — 
zen recltstcinporphyr T«n Grumbach folgen dergestalt 
auf Lilbion. 

soo Grane geacblemmtes Steiupulver wurden mlc 
600 Granen sehr fein zerriebenen kolilensanren Kalk^ 
drei Standen im heftigen Weifsfciier erhalten. Dl^ 
Masse baclitc etwas zusammen. Zerrieben liefa sie siffl» 
r.it verdünnter Salisüure yoUIiomnien aufschliefsen. 
Da es mir nur um den Gehalt ron Alkali zu ihun war, 
BO aiedeie ich alles mit hinreichender Schwefelsaure, 
verdünnte es, laugte den entstandenen Gips und die 
Kieselerde aus, dampfte die erhaltene Flüssigkeit ab 
und erhitzte den davon gebliebenen Salzrückstand etaik, 
lijsete ihn abermals aiif und entfernte durch hohleO' 
saures Ammoniak alles Niederzuschlagende. Die rück- 1 
siündige Flüssigkeit abermals eingetrocknet, gab einen 
Salzrückstand, der ausgeglüht, aufgelöst, mit Essig- 
l)arytsalz von seiner Schwefelsäure befreit und in eia 
EssigsaU umgeändert wurde. Nochmaliges Eintrock- 
nen und Glühen zerstörte den Essig und lieferte eia 
kohlensaures Alltali, das leiclit kryslallisirle, ebenfalls 
rerwillerte und weder mit Sal/sänre noch mit Salpe- 
tersäure zerllicfiiliuhe Salze zusammensetzte , wie es 
doch hätte geschehen müssen, wäre es Lithion gewe- 
sen; 30 aber war es nickts als Natrum, vielleicht mit 
etwas Hali »ermischt. AU Bürgen für die Wahrheit 
des Gesagten ist es mir erlaubt, die eben in Dresden 
x.n der Zeit gegenwärtigen Herren fon Bfr::(hus «od 
Arfvedaon aDzufübren, deren Urlheil hier gewifs to» 



k 



r. » . 



Über den fechwarzen. Pechstein. 

< ■ ■ * 

Sevricht i^^ ufrd-^welche jenes' ans dem Peiobsteino er« 

baUene Alkali n^it mir unters ucliten. 

Der schwarze Pechstein aus Sachsen enthalt dem-» 

nach kein Lithion. Ausserdem hat mich dieser Vtor- 

fach überzeugt, däfs bei Analysen von Mineralien der 

kohlensaure Kalk recht gut di^ Stelle des Baryts er* 

setzen kann» 



, • 



M« 



i 






i44 Chev f « ül 



Ueber die 

irkonerde 

von 

Chevreul. 
Eiste A6 handlang. 

Aus den Ann.' de ChlnÜB «t Fhys« 1820« März« 



ü / 



>MVV<^<^/V^WV<W<^»^»V^^^l^WKVWii<»<VM 



JL/er zu dcii Versuchen dienende Zirkon war roa 
Ceylon. Durch Salpetersalzsäure liefs sich daraus vie« 
les Eisenoxyd und eine Spur Titan ausscheiden : diese 
Beimischungen scheinen aber nicht wesentlich zur Zu« 
sammensetzung des Zirkoncr zu gehören, 

a. Ein Theil des vorher mit Königswasser behan« 
delten Zirkons wurde mit 2 Theilen reinen Kali in 
einem Silbertiegel zum Kirschrothglühen gebracht'. 
Die AufschUefsoog war Tollständig. Aus der geschmol- 
zenen Masse wurde mit Wasser eine Menge Kali mit 
Spuren von Kiesel und Zirkon ausgezogen. 

b. Die im Wasser unauflösliche Substanz war eine 
Zusammensetzung ron Kiesel und Zirkonerde niit Ka- 
li, die man als eine Art Doppelsalz ansehen kann. 
Diese Zusammensetzung hat folgende Eigenschaften: 



1 

1 



über die ZirkonM-de, 




. c Sie ist TollkomiueD weife. Im reinen Wasser 
»rlbeilt bleliit sie lange schwebend : im Lalihaltigea 
Wasser dagegen fallt sie augenblicIUich nieiler : es 
nitkt also reines Wasser mehr ouf diese Verbindung 
ib ein kalihiJtiges. Diese Wirkung kann man der 
Aniiehung des Wassers für das in der Verbindung 
licfindlichc Kalt zuschreiben: eine Wirkung, die ein 
schon mit Kuli veibunJenes Wasser nicht äussern 
Iisan. ' 

d. Die Verbindung ist in schwacher Salzsäure 
Tüllkonimen autlöslich; lafet man die Auflösung ab- 
dampfen, so 6chl;ip;l sich die Kieselerde nieder, und 
in der Flüssigheit bleibt salzsaurea Kali, mit salxsau- 
rem Zirkon und Eisenoxyd zurück. Ammoniak fället 
die beiden letzten. 

e. Um die Zickonerde v5Ilig von j^iaen. ui ba« 
freien, wurde die eisenhaltige Erde mit Kali in eineni 

I £ilbcrlieget von neuem ge.ichinolzcn , und die ge- 
scbmolzene Masse mit Wasser ausgelaugt. Es blieb 
ein unauflösliches Zirhonkali ( Zirhouale de pctasse) 
zarüclE, ?ermcngt mit Eise'noiyd, iriit Kupfer- und 
Silberoxyd (letztere beide Ton dem'Ticgel herrührend); 
Auf das Zirkonh.iti wdrde conccntrirlc Salzsiiure gflJ 
gosseH: es eutwicliellen sich Wärme, Wassbrduhst 
und ealzsnnres Gas. Die Masse, welche eine teigar* 
tige Oonsisleiiz angenommen hatte, vurde in' einen 
Glascyliftder von i Zoll Weite und 5 Zoll Länge äin- 
gfischlossen , und dieser CylindcV' von der L&nipe an 
dem einem Ende zu einer sehr engen Rohre ausge« 
zogen. Darauf wurde concentrii'le IjalzsStire so' lange 
durch die Masse gegossen, bis diese nichts 
mehr, als Salzsäure Zirkgnerde und salzsaurea Kali ini|^ 



I 
1 



] 



i46- ChevL-eul 

fortftilirle. DicBen Zeitpunia e^^t\^nle man 

») dafa dje Plüssiglieit mit Wasser gemischt liein 

ealzBau res Silber fallete , 3) dafs sie nicht durch Hy 

drothionsKüre gefiirhl wirde, 5) dafa Hydroihion-Atti- 

moniek darin einen Tollkommm weifsen ISiedcrschlag 

beirirkte. 

pie mit Sidzs^ure gewaschene Masse ^urde Dua 
in Wasser aufgetreicht , filtrirl, »md darauf durch Anv 
mbniak die reine Zirkonerde niedergeschlagen. Dni 
erhaltene Hydrat glühe le man in einem Glasschälchen. 

Dieses Verfahren, die Zirkonei'de rein darzustej- 
l^n, gründet sich vorzüglich darauf, dafs eine Menge 
conoenlvlrler Salisäiire, w^lcljß hinreichend ist, eine 
gewisse Menge salssaurcs Eisen und Kupfer aus der 
Mischung wegzunehmen, doch nicht ausreicht, nm 
iie Bftlzsatire' Zirkonerde aiifzulöseu. 

" Daraiif worden die Zirkonerde xihd das Titanhy- 
peroxyd, einer t ergleich enden Untersuchung unter- 
worfen. 

I , Das an der Luft getrocknete Zirkonhydra^ lost sich 
in Salzsäure aulii^Jes« V^rLinduug kr^slallislrt in 
kleinen weifsen . seiden glänxendaii ISedeln. Durch Ab- 
^uijif,qn kann man i»s Ueliermaafs an Salzstiur^ fort- 
t^eikeo. Liöset man den ^Büpkstaiid in Wasser auf, 
(p bleibt nur wenig Zirkouerde zurück. Uesonderf 
W^esn die abgcdunst^lc Auflagung sejj^- concentrirt ge* 
f*£Bea ist. Bringt man au- dem;,. Rücksland wieder 
Salzsüure, so löset sich dieaer. wieder Töllig auf, nur 
nufs man das Abdampfen nicht. zu weit treiben. 

Das Salzsäure Titan ist gelb, wenn man die con* 
concentrine AuilöBui>g desselben xur Trockne ab* 



über die Zitkonerde. 



.»47 



impft; dabei, entsteht ,ein weit grüeserer zersßtxter 
AOakstRad, als bei dem Abilani[)f(:ti des Sf^zsau^en 
Zirkons, nnd wenn mitii auf deu . UücltGtand nieder 
SalMäiire l>ringt, tio lüst sicli der^elLe nicht neitex 
«Bf. . ' ,. 

Was aber die beiden Aullöauiigen besonders un- 
terscheidet, Btsielit darin, dttCa wenn ao wohl das 
laliSRure Titan aU die satEt'aufe'Ktrltonerdc mit etvrit 
3 Vollim Wasser ^«r dünnt der Wirhung der Wärme 
iDsgeselzt werde», jenes viel Or^d oder basisch salz- 
Hurea Tilan schon vor dem Sieden ausscheidet,' wä^ 
read die Zirkoaauil&sung sich obaa.. abgeselztea Nie- 
derachliig abdampfen läfst. ,- In ^-t 

I Die rerdünnle salzsaurc ZirkoDauflösüng zerietzt 

' iich nicht, selbst nicht nach mehrern Monaten- die 

des Titans wird unter denselben Umstünden milchichti 

doch ereignet sich' diese Zersetzung nicht aogleicli 

St- dem Augenbliclte, da das Wasser zugesetzt yiitd. 

Die salzsaure ZirkonauHüsung wird durch Gal- 
|f)8tinl.tur isabeltgelb gefallet, ujjid wenn die Auflö- 
sung conoeiitrirt ist, 80 zieht sich die stimmtliche 
X^lüssigkeit in den gallerlarligen Kiederschlag zurück. 
Aach die Titnnaullilsung bietet beltaniiiÜch diesßlb« 
Erscheinung dar, doch hat der Niederschlag eint Ui> 
iinft oraogegelbe Farbe. '['J^^ 

Die salzsaure Auflösung der Zirkonerde ""wM 
durch das im Uebermaid's zugesetzte blausaure XaH 
«isiggelb gefallet, die des Titans dagegen rölhlichi 
braun. Beide Niederschläge sind auflöslich in eiiteta 
U^ermaaTs' von blausauren Kali, und unter gewissen 
Unutäadeu i«t ilas blnusaure ZirJ^oa fast forblo» , vrirtl 



i 

i 
I 



i48 



C h e V r e ji-t'^-i^ 



■her gell) durch neues zvgtieUtt» tll 
obgleich dieses keinen netien INicderscIilag in Her 
Auflösung bewiriite, die den meisten Niederschlag 
gegeben hatte. Aus der gelben Farbe des blanaauxen 
ZirkoiiB i«l es erkiiulich, wie Kkiproih darin Ni,kel 
Termuthen kounie, indem derselbe ein grünes Praei- 
pitat erhielt durch die Mischung des Itlausauren Kali 
mit der eiseahalligen.,2^irkonerde. 

Das Salzsäure 7/irlion wird nicht gelb durch den 
Zusatz Ton Zink, wie diefs bei der TitaBaaAöausg 
der Fall ist. 

• Beide salzsaure Auflüsungen habm einen ausnen- 
mead Trusammen ziehenden Geschmnck, beide fallen die 
Gallerte, ued zeigen dadurch weit mehr Anziehung 
fiir animalische Stoffe, als die Sähe der Vttererda, 
Sürserde und Alaunerde , deren Geschmack tbeiU «üb 
tind nur leicht zusammenziehend ist. 

Beide salxsaure Auflösungen werden in der Rolh- 
gluhhitze vollständig zersetzt, verlieren ihre Sfiure 
und lassen die Basis im reinen Zustande ^urück: doch 
ist die Zirfconerde roUkommea weifs, nnd das TitanA 
hyjieroiyd gelblichgrau. 

Wenn endlich die Hydrale des Titans und des 
Zirhons in einer Weinen Glasfthaale über einer Wein- 
geistlampe erhitzt werden, so nehmen sie beide eino 
flchwarze Faj-bc an, und erglühen darauf, als wenn 
sie eine Verbrennung erlitten. Die Zichonerde ist 
im halbrerglasten Zustande lebhaft weifs, wenn sie 
ejsenfrei ist, gr&nlich aber, wenn sie Disen enthält. 
Pas Titanuxyd gelblichgraa. ! 

lit einer '/weilen Abhandlung wird Hi'. CAevrettt 

ZuaanimcnscUung des ZirkoakaLi) «o wie mihi- 



über ditt Zirkonerda« l4^' 

M, Zirkonsalz» darlegen ^ und nntersnchen ^ ob die 
rbe. des blausauren Zirkons vielleicht ron einer 
pidea Ikimüchung , etwa roa Titanbyperozyd her* 
vet*y, 



^m* I I ifc— ^—^fcti 



) Herr Profecter ffsjF hst sueint in dieiaib Jonrll. XXl. 
a55* auf dio grofse Aehnlichkeit der Zirkonerde und de« 
Titanosjd« durch eiae aasfährliche Vergleichiuig der 
tbetniichen ^igenacHaften dieacn Kdrper aufiaerktam ge^ 
macht 9 wat Hr. C^««r««/,hier nicht berücksichtigt. Durch 
obige Uniersnchnngen wird jene Aehulichkeit eher he- 
etKtigt ila widerlegt. Nach tfäf sltid die Jirkoaerde uad 
da« Titanoxyd nur yerachiedene Oxyde ein uod detaelbeit 
Radical«. Dafiir sprechen auch die natiirlicheo Bildiio« 
^en beider Körper. In dem 9t MiB^rähgiicbn T»tih§»hmch^ 
fir D9uuchUni% die deutschen Fossilien, mit genauer An- 
gabe i^irer Hauptfundorte enthaltend, herausgegeben Ton 
HJtinsckt und Krferste(m^* {d^t in dieser Michaeh'smesso 
bei SchWetschke in Halle erscheint)» hat man daher aucli 
keinen Anstand genommen» die Titanfossil^en (Rutil» 
Anatasy Sphen) aus der Glaste der Metalle heraussuhe« 
ben. Und dicht neben Zirkon nnd Hyaaiüth au steUedi 
Wozn dt« oryctognostische Yerhaltsn dieser rer^andten 
Hüneralkörper nöthigt« 

D. Red. 



yukm^m^mmmm^mmm 



f. Of*. «»^1. a9« Mi, 2.ilift. " iq 



l5o Vogel über ein 



l Chemische Versuche 

\ üb e r e i n 



w 



faseriges Mineral aus Catalonien. 

Von 

Dr. A. Vogel in München. 



Y or einigen Monaten erhielt der Hr. Baron f, Moll 
yon dem Herrn v. Parga ein faseriges Fossil aus Ca- 
taloniea, welches in der mBtliem. physikalischen KUsH 
der k. Akad. d. Wiss. vorgelegt wurde, 

Hr. Asaessor Sck.iiiiz hielt es auf dem ersten Blick < 
für laserigen Gyps, mit welchem man es nach aeinea 
äussern Kennzeichen allerdings wohl verwechseln konii' 
te. Hr. ScMniti halte indessen späterhin kemerkt, 
dafs das Fossil eine grofse l^uautitiU Wasser enthielt 
und daTs die durchsichtigen Hrystalle desselben nach 
einiger Zeit in der Luft verwitterten. 

Da die Hülfsmittel, weiche dem Mineralogen ge- 
wöhnlich nur zu Gebote stehen, oft nicht hinreichend 
sind, die zusammengesetzte Platur eines Fossils aa8zq> 
mittein , um ihm seinen Platz in der Sammlung oiuo* 
weisen, so wurde mir ein Theit des Fossils zur che- 
mischen Prüfung übergeben. 

Durch den lelir hitMm Geschmack der faserigen 



natürlichee Bittersalz. 



i5l 



'"ff. 



tätiK entsland sogleicli bei mir die Verrautlitt 
Hofs es wolil kein leiner Gyps seyn könne , und dies 
Wurde noch mehr dadurch beslätigt, als ich sie mit 
tiner kleinen Quantität Wasser benetit und »ab, dafa 
lie sich schnell und voliliommcn in Waaetr Hiilldste. 

Die Auftöeung des Fossils, von einem sehr bit- 
tirn Geschmack, wurde Ton «alzsaurem Baryt, aber 
nicht Tom kleesaurera Kali niedergeschiagea , wodurch 
bigedeulet wird, ' dafs das Fossil wohl Schwefels&ure 
Ü>er keinen Kalk enthält. 

Ans der Auflösung im Wasser wurden durch Wein- 
'eist kleine durchsichtige prismatische Kryslallc nie- 
lergeschlagen , welche sich iat Wasser wieder anflöi- 



Das Ammoniak schlug aus der wässrigen Flüssig- 
;ett eine wcifse in Kali unauflösliche Erde nieder, 
reiche sich wie Blltcrertle Terhiell. 

Nachdem ich nun die Gewifsheit erlangt halte, 
larsdas faserige Fossil aus Wasser, Scliwrfelsäure und 
Sittererde bestand , blieb nichts mehr übrig als die 
tTsrh&ltuisse za bestimmen. 

Zu dem Ende wurden in einem Platinliegel loO 
Orsia des Fossils geglüht, wodurch ein Verlust von 48 
Gran entstand. Die geglühte Masse wurde in Wssser 
lofgelöst nnd mit kaustischem Kali aufgekocht , wc- 
dnrch ein weifser Piiederschlag herrorgebincht wurde, 
j^loher gewaschen und geglüht in 18 Gran Bitlererde 
Nslaiid. 

Die von der Magnesia abgegossene Flüssigkeit mit 
utisaurem Baryt versetzt, gab 91) Grau schwefelsaa- 
reo Baryt, welche 35 Gran Schwefelsaure reprasenti- 



Das Fossil, wovon sich hi«r ein Prachtstück b<- 



tS^ Vogel über ein natürliches Bittetsak 

findet, fldftt, ^^cMi5ge seiner ZnsaninenfelvnmK'^ 
klbbafUres Interesse ein, eis der faserige Qjrpe 
dies n^ so mehr^ da man, so viel ich weits, i 
Iceine StnfiW Bittersalz Ton einer so ausserordentli« 
GrÖfse angetroffen hat. 

Die Verhältnisse der . Bestandtheile sind den x 
angefthrtei;! Versaohen zu Folge. 

Bittererde 18 ^ , 

Sohwefelslore 33 , 

Wantr V48 

■ ■' ' 

J>9 



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)!t»^m0»mm 



\ • 



* 




iJit Angaben fiber die MMohung dieses Salzes, u 
< irie überhaupt über das Verbindungsrerhältairs der 
\ BiUererde siudiebr verschieden: diel» beslimiate Hra^ 

GaytLussac, töne neue Analyse des Bitlersalzes oder 
' 4er wasserhalti^a echwefelsaurea Bittererde ,TOna- 
: «el)men. 

, Dieses Salz in der Menge ron etvra )o Giammea 
~ ia (;iuem Platinticgel hirscbroth geglüHet verlor »acb 

drei Versucbcn in hundert TheUca an Gewicht in 

Mittel 1)1, 45o, nahe übereinatimmcnd mit Ilenry"» Ka- 

gnbG di,&a7, Uiernaoh ist die waseerhalligc (cbwefel- 

lUire UiUererde «usemmengesetzt au> 

_»cWe^]saarer Bittererdfl 48,67 
W««ap. 81,45 



Uf^W'fl '.■■■■ 



Jt^iuiei ist zu Itemerken , dafs beim bertigen GläKea die- 
ies Salzes sich ein TheO desselben zersetzt , was aioh 



*y Aus des Annslei de c^mie et pb/ii^uo, 1E20. AUtb, 



p 

i 



264. Gay- Liissac's Analyse des Bittersa 

den F49vl<«n «Im Moh-il««»- Glülie: 
tcn Salzea. Darauf ist jedoch bei dieser Analyse Rück- 
siebt genommen worden. 

Um deu Schwefel stiuregehalt zu finden , wnrdea 
l6,ao5 Gr. de» Itrystallisirteo !>idces .'mit Bariumchlo* 
rid zersetzt und i5,545 Gr. Baryt erhalteu , waoacli, 
wenu diese Menge zufolge Beneliiis 6,3745 Schwe&U 
säure enthält, das fSttersnlz zusammengesetzt isLbui 
Schwefelsäure 5,374^ 33,48i 

Bittererde 3>&9€& i6,oa3 

Wasser " 8,334ä' ' 51,496 



' i6,2o5o 100,000 

Derselbe Versncli wurde mit ifitSgS Gr. Bittei|^ 
WJedferUolt uul-da^wnib «rhaltea •>'■^ r-: < ' livi'l 

ul> ''Aebwdamtava "' 6,5oä64 '3b,5ij; 

:^«iWtMt<<a»<"<" -■" S,n45i- ■le.oößt.' 
-Wawwiv. «9*' ■.■! 9,97485 .. .9i,45i 

!. .; i.---.tl KWiT^ T^—- frrr-. : — ''"iSt 

ifjijgöoo 100,000 I 

Um endlich diesen Vetsuc^en .eine directel Aat I 

lyse entgegenzustellen, «l^rden, 10,197 Bittersais durch I 

Kali zersetzt, un3 dadiuch 3,ä^ Bittererde erballcni I 

oierB giebt 

iTT. ' SchwsiiBiainrei" " 5,946 53,68i 

^ '^''-jiJKeterJft^^'^'y' ?,,893 'i5,858 

WaMBT,, " ' ,, 9^359 4lj48» 

"i-i^ 18,197 100,000'' 

Nach dem erefen Versuche ist die Zahl der BitteMP' 
de. 3,46^1, nach dem zweiten 3,471 und nach dem drittfi^ 
»,457; und die niiiilore a,458. ffollaUpn oimwi nac^ 
"S/nry» Vertuclieu ä,4Öo an. ' . 



L 



• U,) i l^'^aV'!,' u!, .-.lirnA flab Vik ^' 




'Ö^.it^r den 

Tiih salzsauren Ki 



Heinrich Rose, 



J Jiegc» merkwürdige Sali entsteht, wenn man eine 
conceiitririe Auflösung ron «alzsaurem Kalke mit ka«- 
etischcnj Kalke kocht, filtrirt und die filtrirte Flüesig- 
lieit laiigsam erkalien lüTisl. iVach mehrere» Stunden 
bilden sich dann lange echin^e Kryetalle , oft Ton der 
Lange mehrerer Zolle, bei denen man aber, weil sie 
lu dünn sind, die itrystjillinische Gestalt nicht bestiio- 

Am leichtesten erhält man dieses Säle, wenn man 
den Rüclt^tand bei der Desliliation des kauslischep 
AiBmonfaki mit Wasser kocht nnd filtrirt. E^ jrtr bei 
dieserCrelcgeDheit, dafs ich dieses Solx zu^j^t bemerk- 
le, ron dem ich früher nichts gewufsl haue. Bei spa- 
teren ,IVaclisudiungeg fand ich indessen, dafs schon 
J3ud'Ao^i' ( dessen Beiträge, 3tes Heft. S, 4?) darüber 
ftactiricht giebt, der es aber für reinen krjsiaüisirtcn 
Kalk ausgiehti dafs er sich hierin geiirt hftt, wifd 
Sneine Analyse, nach der es ein basisches saizsau res 
Salz ist, beweisen. Auf Buchols'i Auctoriiät ist das 
Sala ala krystellisirler Kftlk la mehreren Lehrbüchern 



h, 



J 



Rose über deu 

»Bcbrieben worden. Wird dai SaU aua det Lugt 
des ialxsauren Kalkes kerausgenominea , und daran 
durch Abwaschen mit AUiokol befieit, so löit ea sich 
ohne Aufbrausen ia Salpetersüure auf. und giebt ml 
Sübersolution einen starken Niederschlag. Setzt taaa 
aber die Kryatalie nur knrxe Zeit der Einwirkung de^ 
I^uft au», io brausen eie mit Säuren, und das in d<n 
Maafse slärker, je länger sie an der Liifi liegen. Noch 
längere Zeit der l.uft ausgesetzt erfolgt eine gän»li- 
che Zersetzung, indem sieb das ganze Salz in koblen- 
aauren und Salzsäuren Kalli umwandelt, nelcbcr lets- 
lere «ich durch sein Feuchtwerden zu erkennen giebt 

Wasser bewirkt eine ähnliche Zersetiung in I«ü»- 
serer Zeit. Behandelt man nllmllch das Salz wieder- 
Jinlt mit warmem Wasser, so löst sich ^iu demselben 
ealzsaurer Halk auf, und auch noch so viel kaustischer 
Kallc, als das Wasser aufzunehmeti vermag. Die Auf- 
lösung bekommt eine Kalkhaut; das Uebriggebli ebene 
ist reiner Kalk, der, bat man die Behandlung mit 
Wasser lange genug fortgesetzt, in Salpetersäure auf- 
gelöst, auf Sllberaalze keine Reaktion mehr äussert. 

Auch Alkohol bringt eine gleiche Zersetzung her- 
vor, nur in einem ungleich schwächerem Grade. Ea 
ist daher uhmöglich der Analyse den erforderlichen 
Grad von Genauigkeit zu geben. Denn trocknet man 
das SaU nur durch Papier, so enthält es vielen ankle- 
benden salzsauren 'Kalk, der durch blofses Papier 
nicht hin weggenommen vrerden kann, wascht man die- 
sen durch Alkohol ab, so bringt dieser schon «ina 
Trennung hervor. 

Um das Sala zu analysiren, trarde ea schnell mit 
Alkohol abgewaschen und zwischen Papier g,etrDchoet, 
fodauB in eine lUeiae Rvtorte gebracht , die aus eiMT. 



basisch ->salzEau.cn Kalk. 9^1 

UtiMn Gtasrtlhre geblasen war, und gewogen. Der 
RetOTtenhals wurde in einer Spilte auigezogen , die 
Retorte durch die Flamuie einer Lampe tum Giflhcn 
gebracht, und darin eo lange erhallen, bis alles Hry- 
Btalltvasser entfernt worden. Zulelet ivurde die Spiuo 
KBgesohni Oleen und das Ganze [gewogen. Der Rück- 
•tand wurde io Salpetersäure aufgelöst, die SaUsäure 
durch aalpeter^aures, Silber geftillt, das Homsilber gut 
getrocltnet, und aus ihm der Gehalt an SaUsäure be- 
reohnel. Die übrige Plftssigltpit wurde vom überilüs- 
■igeo Silber durch Salzeüiire befreit und durch oxal- 
Mures Ämmoniah medcrgeschh<gen : der otalaaure Kalk 
geglüht, mit einigen Trujif'^n einer Lüsung des koh- 
leasauren Animoniaha befeuchtet, darauf eingetrool^ 
net und das Ammoniak verjagt, worauf dann aus dena 
erhaltenen kohlensauren K^ke der Cehatt an Kalk be- 
nolmet wurde, , . 

Die Analyse wurde mehrmaig mederfaoh, es war J 
jedoch nieht möglich trotz aller Genauigkeit es dahin 
•□"'bringen, dafs die Wiederholungen ganz liberein- 
«tüuBiten, Am echwerslen konute der Gehalt an Kry- 
stftUwasaer ^bestimmt werden, der oft bei den ver- 
«ofaieJenen Analysen um mehrere Procent variirte. 
Dftft « immer ru gering ausfallen mufsLe, ist klar, 
4« der AJkohol gewifs immer Wasser mit sich gcnom« 
inw kau fj 

Genauer war das VerhSllnifs der Salzsäure znm . 
lUUc xa bestimmen , doch auch hierbei erbielt ich im- 
■ur etwas Kaik mehr, als ich bekommen muftite, da 
Att Alkohol durch die bewirkte Trennung immer et- 
Wtu ialisaureu Kalk auHöste, Ich fand indessen, dafs 
der Saäerstoffgchelt des Kalkes nur um ein sehr go. 
ringea mehr als ^as Doppelte von dem Sauersto0g«> 



■SS 



Hose 'über den , 



halte der Salzsaure ecy, ao dtlt ich (■ 

eatiehe , AaSe -BJch SalzBäure and Kallt wip ia,4Q n 

8ü,öo Tcrhält. 

Ich CThielt aus ungeglaKuro Salse 4i,!36 Kalk aal 
g,68^ Saizeaure; i,9<oU, die fehlten, murrten Kryalsll- 
vMver »eyn. Durcli directe VersucLe faod ich li^t 
und 471O1 Procent. Hat das Salz Q Proporlioaen War 
•er, so wäre die ZusammeuBetzung folgende i 
59,79 Kalk 
9,&7 Salzsäure 

5o,64 Wasser , 

fräs , Venn man die Uamöglichlteit bedcnlit , daa SaU 
genau zu untersuchen, mit der Analyse ziemlich Stittiut. 
Wäre das Salz ein Doppetsalz, aus 1 Atom hrystaffi- 
tirten salzsaurcn Hallt und 3 Atomen Kalkhydrat, »0 
inOfsteu 9 Proportionen Wasser im Salze eütbaliea 
feya, und dann wäre die Zusammensetzung diese: 
' ' ' ' 37,43 ■ ■ ' liolk 

9,00 Salzsäure 

55,58 Wasser, 

was von den Analysen zu sehr abweicht. Da mir in- 
dessen diese Zusammensetzung im Anfange' wahrschein- 
Jich schien, so prüfte ich sie, fand sie aber nicht be- 
pläÜgt, Ich behandelte nämlich das Salz mit Wasser, 
dafs es nicht Tollsländig zerlegt wurde, 
lann., und onolysirte es. Ich fand es zu- 



I indes I 
trocknete ca dann., 1 
fiammeugesetzl aui 
60,3 



Kam 
3,7 Salzsäaro 
S6,o Wasser. 
Trennte sich" nun das Salz bei, der Behaiidlung mit 
Wasser m SEjisauren Kalk und KaUthydrat, «o nin 



der. G«lialk4tt«i|SC«m/«. yflin. idfl"^ jBakflAiiceaL ICalhe » 

der 5,7 Salssäure entspricht und von dem, das in dem 
flbrigen Kalke enthalten ist, w&re dieses Kalkhydrat 
nor 7,s84 + 17)9^ = s5,244 und 36. 

Die Zusammensetzung dieses Salzes ist also mit 
Äcr Kfifr^^ )frjf lyrsohf yKchke jl ^j , j ,, , , , . . 

39,79 l^ 
9,57 Salzsäure 
v> .' •.. w-^StkfitiiT 'WasiÄ^X n"»:V'.''.:.'.^' ■/'...; 
^ oder «s ist ein Murias bicalqicus cum aqua, und iitt 
'tUtnakcM ZTeiöheil dafof' ^tf e : ' ' 

» «y-Ä * « -A^. • •' " ^ '■ '• '■' •" •'^ • 



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Du Menil über den 


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Cbemishe Untersuchung 
jaipisarltgen tmä das gvneinen allen 

■Ü e"6 er g an g slci ^selschiejey] 

Ton Büohenberge am H«rE 
Dr. Du M n i 1. 




iL 



htersiichuiig.desjaspisarligen fiteren Uebef' 
gangskieselschiffers. 

xJie früher von mir analyairten KieselBchiefer wwe» 
nicht ohne Intereaie für den Chemiker nnd gewifi 
auch für den Geologen; diefs bewog mich den jas* 
piaartigen Kieselsehiefer vom Büchenberg bei Wer- 
nigerode, ehenfaUa einer chemiscUea Xergliedema^ 
SU Uli! er werten. 

Alle Eigeaschaften welche man an dem erwähnten 
Fossil (iherhaupt, in guten Lehrbüchern verzetchnvt 
findet, Itommen auch diesem zu, weshalb ich die Bt« 
Bohreiboiig desselben übergehe. 

f ."-in Eigengewicht beträgt 2,65. 

Nach einem anhaltenilea Glühen hatte es ^r4b> 
lieh zeretofien) Iiaum merklich aa Gewicht verlorea> 



J 



^aspisart. ,Uebergaiig9kieseIscbtefer. iCg^ I 

PxmStlg Gran des mit dem clreiradien Qewicht4< 

Kalis behandeUen Fosiila , gaben eine wohlgeÜnseen«' 

crSoe Msiae, die nach dem AoilÖBea mit Wasser, ei>. 

a« farbcDloäe Piüasigkeit darbot. t 

Kurz vor dem GlUlieii schien eich etwas gekoUt^'; 

tos Eisen sbiuscbeidea ^ es eatlarble sich aber oach,' 

fbnierer Wirkung des Feuers. j 

Durch Hinzusetzung von Salzainre und neitera 

Handhabung- wurden 48,ia wohl^eglüheter lUeaelerdfl 

nnd durch Anwendung von Ammoniak u, s. w. o,5ä 

' Thonerde und o,65 Eisenoiydul mit einer Ijpur Hi»- 

•elerde gewonnen, 

Die übrige Lauge rauchte man bis auf Euiderthal^ 
Unzen ab, und schied aus ihr die Kalkerde mittelst 
kobleDsauren Ammoniaks; sie betrug o,5o =: o,38 rei- 
ner. Kohlensäurefreie Kaliauflösung schlug aus dar 
Obrigen FlCssigkeit Talkerde nieder , die geglühet- 
O^O Gr. wog. 

Diesem nach ist obenbcnannter Kieselichiefe.- sji» 
■uuneogesetzt aus 

Kieselerde 48,1a 

Kalkerde fi,a3 • 

Talkerde 0,90 

Thonerda o,5S 

Eisenoxydul o,G6 

Verlust KohleoEtoff. 0,38 




^9-99 
Etch beobachtete bei dieser Zerlegung die neuer» 
TOR Longchamp empfohlene Methode die Kalk- 
ron der Talkerde mittelst kohlensauren Am- 
atoniaks zu scheiden, ob es mir gleich nicht uu- 
rtcheinlich Torkommt, Jafs sia. wenigstens zum 



ifö 



Du Menif über fleii^ 



Theil'dM Vorwurf treffe , Welchen JiuchJiaU 
Saude des Sfliwcigf^. Journals von der Anv^endunj 
Ah lioblensaureii ftalis zu diesem -Zweck, erwShnt; 
ich glaube nämlich dafs sowohl der präcipilirten Ealk- 
erde ein gewi§8CS Quantum ron Tidkerde, als der 
aufgelöst gebliebenen letzteren , Kallierde anklebe. 
Sie bietet indefs den Vortheil dar, dafs man der WähjT- 
lieit dadurch selir nahe kommt, und die Bittererde 
llis auf das fetzte Atom ausscheidet. 

Notbwendig ist es lAier bei diesem Verfahren, 
die Ton der Kalkerde befreiete PlüssIgUeit wieder ab- 
xurauchen xinA Aea Rückstand zur Verjagung alles' 
fibcrtlüBsigen Ammoniaks stark zu erhitzen, ihn dann 
wieder aufzulösen und mit möglichst kohlen aätireleereid 
Kali im Ueberechufs zu präcipitiren. ' 

Die Talkerde mufs endlich, scharf ausgeglldier 
werden. — Longvhamp schreibt den von KlaprOlK 
hin und wieder erhaltenen Mangel in der Bestand^ 
theilssumme, dar nicht rein abgeschiedenen Biltererde 
zu, inde/s Irifl't dieser Vorwurt den grnfveq Cbeau* 
ker in der letzten Epoche seines Lebens nicht, er 
Irediente sich ebenfalls des reinen Kalis zur Auaschet- 
dung der Bittererde, wie man diec«s, rkxa nur ein 
Beispiel anzurühren , bei der Analyse des sibiriscfatfi 
Glimmers ersehen kann. 



9,) Untersuchungen des gemeinen Uebergang$. 
kieselsch iejer. 

Er nnteracheidet sieb von dem uranfan glichen 
gemeinen Kieselschiefer von Steile -Stieg durch gröf 
■■ Dichtigkeit; eine hellere Farbe, indem die Sei 
«ritea in du Schwärzliche fibergeht, dieser aber 





gemeinen Uebergangskie^elschiefer. i63 

uchgran ist; auch sondert er sich In dichere Sctüe' 
fern ab. 

Mit Kb?1 geglühet gab er einen grünen Flafa, 
welcher aufgeweicht nnd mit SaliaRure versetzt blnth- 
roth erschien, nach fernerer Digeetion aber gelblich 
wurde und eine weifee Kieielerde hinlerliefs , welche 
^glühet aSi^a Gr. wog. 

Nach gewöhnlicher Weise mit Ammoniak zer* 
•etet etc. bekam man ^,7$ Thonerde *) und 5,69 Eisen* 
«syd, hierauf durch kohlenaauret Ammonialt au* der 
Änge engten nnd erhitzten FIüBsiglieit hohlen saars 
Kalkerde, berechnet = 4i7Ö reiner, ferner 2587 Bit« 
lererde durch reines Kali. 

Nach Behandlung mit Baryierde n. ■. w. zeigt« 
•ich ein GehaJt ron 3,64 Nalron ••). 

Die Zerlegung dieses Fossils Hefa steh auch dtircll 
Digestion mit Sehwefelsäare ziemlich vollkommen be« 
Wirken. Aller Eisengehalt wurde dadurch mit Leich- 
tigkeit aas demselben entfernt duch blieb die rüch- 
»täddige Kieselerde grau, wahrscheinlich well das 
ecknhlte Eisen desselben nicht zersetzt war; in der 
Aofiösung waren die übrigen Bestandtheile vorhanden. 

Der geinetne Kieselscblefer vom Bficheuberg ent* 
kBit also 



I 



Kieselerde 

Kallferdo 

Talkerde 

Thonerde 

Eiscnoiyd 

Natron 






5,63 Oxydul. 4,98, 
a>64 



49,56 



*) .Welche eine Spar Mangans eniMelt. 
**) B« einer niederholillcn Uaruiücbiuig nil ScIiweF«liXnr* 
nm 0)40 weniger. 



J 



i64 Du Menil üb^ den gem. ITeberg, 

100 Orsa ttes.Fossili rorloren nach dem ClUb»» s.li 
also auf 5o Gran i,i3, wodurch ein Uebefschufi *aa 
0,67 entsteht, dieser wird aber ßeboben, wenn mu 
«flnimmt, dafs eich das Eiien höchst wahrsuhsiiilich 
«Is Oxydul darin befinde. 

Vielleicht unteraiiheidea sich die beiden onalyb^ 
ten jaspisarligea KieseUctiiefer des Hareea von des 
Puarxfels daeelbst, nur durch die Beimengung Toa 
Eiaenoxydul und gelcohUem EiBen. JVlil Recht emäbot 
4er schätzbare Hr. B. C. Jasche dafs das Vorkommen 
desRothsteins im Uebergangikiescischiefer höchst merk- 
Tiürdig sey, mir scheint dies um so mehr der F|U, 
fds letzteres keinen Mangangehalt zeigt. 

Bei Destimmuiig dea kaiischen Gehalts dicscB Fl»' 
eiU , würde es sehr voreilig gcvresen seyn^ das nach 
^räcipitation mit kohlensaurem Ammoniak , Abdampfeo, 
Glühen u. s. w. übrigbleibende Salz allein für Kalt* 
oder natronhaltig anzugehen. Mit Kali erzeugten eicit 
noch beträchtliche Niederschläge von Talkerde darinii, 
und er^t nach Zersetzung durch Bariaauflöiung wurde 
die Gegenwart des Malrons hinreichend bewieseik 
Nan findet in den Schrifteu einiger grofsea Chemiket 
die fernere Zerlegung de^ mit kohlensaurem Ammo* 
niak behandelten letzten Satzes nicht immer bemerkt* 
es läfsl sich indefs denken, dafa sie solche* biaUng« 
lieh geprüft haben werden. 




Ciiemische Untersuchung 
veracfaiedeaer 

ätherischer Oele' 



Theodor von Sausga't*ti?* •-* 
' Am den Aon. de Ch, ei Ph, 1820. Min int AuMuge Ubenel^ | 
"* ^ ' ' »on lUtictekr. 



xJ'iBiÜtLdbii^m Oele verlitJten sicfa Wgen tnfölliger- 
Umstttndb-<H verscbiedf^n , ala dafs man ihre EigeiU 
soharien röUig bestimmt angeben Könnte. Ilire Be- 
icbaffenbtfit veründert sich liekenntlicli nach der Art 
ihrer EMtrstellung, naeli Ihrer Aussetzung an der Luft, 
naoli Äor 'Cikilftr der Ftlanzen, ,woruu3 sie gezogen 
werden und endlich nach dem Klima. Z. B. Lavendef, 
SBlvcy, Mnjornn, die i» Mnrcia M'schBen, liefern ein 
nit mehr hnmpfcrnriiger krystaUisirter äubatanz rer> 
Mi«chtes Oel, als die in unsern Gegenden voihommea' 
Jen, dieses Oal enlhfilt gewöhnlich nocli andere ilücti- 
tige Deimiachiingen, die man nicht leicht absondern 
t(Einii< £b ist daher oiobt auffallend. Trenn die ver> 
(cbiedenen Analysen oieser Ueie nicht übe rein stimiMu 
Zur Bestimmung aer IJ e ■ tan <[th eile orgaiiiscner 
Sabstanzon fordert die heutig« Chemie eine Analyae 



i 



i65 -Th. von Saussur* 

auf dem Wege des Verbrennrnigg^ocesrnni 
eultate dieses Verfahrens müsecii für die flüctktigi 
Ocle weniger genau ausfallen, als für die ßxeu, i 
dem erstcre durch ibre Flüciitiglteit sich leichter dei 
Zersetzung entziehen. Sie jind sogar noch schwieri- 
ger zu uiitersuclien als einige ZusammenBetzungCB, 
welche übrigens noch llächtig^r sind, wie JVaphtb 
«pd Aelljer* jndem sie sich doch nicht wie diese btl 
märsiget^ Wärme 80 laicht verflüchtigen, dafs maa lii 
als Dampf verbrennen oder terpufl'en könnte. 

Bei diesen Schwierigkeiten Jictrachte jch gegen- 
wärtige Arbeit nur siU den ersten Schritt zijr uüliern 
Kennlnifs" der flüchligen Oele vermillelst der ZerBt. 
tzung duFch Verbrennung. Nocli mufs ich bemerken, 
dafs nach diesem Verfahren biofs die' Mengen des ver- 
zehrten Oxygens und der dadurch erzeugten Kohl^». 
säure gefunden w«f den , wobei die ßeMiltbie tmant 
finch «ngewifa bleiben. Wenn man nicht atioh die «i- 
gleich e,r/.euglo wössrige Flüseighcit uniersncbt. Li 
jndes^n nach meinem Verfahren, das in einer Vtf* 
brennung der orgauischeo <Kürper in blofsen LSaue^ 
Bloffgaa besteht, in mehreren andern- Fillen dditselbtn 
JFlesulUlG giebt , die Guy - Limain und BeratUua nasb 
ihrer Methode erhalten haben, besunders für die Mev 
gen des Kohlenetoffs , der hier am meisten der V<a> 
l)rennung widersteht, so kann ich annehmen, diu 
J9iein, befolgtes Verfahren niclit weniger, siober ist. 
j Um die flüchtigen Oele zu verbrennen, rieb ith 
ein Gramme derselbe» mit Co Gr. sehr (einen, FüUig 
^urpb Glühen g^trocknetea hie^eUuiid während eüi 
'^der zwei Minuten zusammen , und brachte, *on den 
Gemenge 3i Gr. in einer mit sSo Kubikcentimelu 
Saueritoffgai gefüllten gläsernen Bohre zum Glühen* 



übor.4J«.ätI>^i59lxep .Oe|e. 167 

Sfl M«ng« clefl verbranntsa Oßle^.JtOimte dpjdiuch 
ftn genaLiiuMeii ^eslihimt wejrden, Anü man dtp ührt^ 
gen 501 Cr. des O^me^es glüKete, und m^ dt^jwj 
fc'erlusie dtsa Otlgvkalt ,dci deia.VfiM«':!» upterflrftrfi»; 
K0n Gomomjca (jeresbae^., ;, uvli -,ii ■ . ■ , 

tof Bei der Verbrennung oihielt , i^h. nu^ .*ine ie- 
^tiramU Menge Kohleqaäure , ^^lleui icl^ Jionate darauf) 
^.4i«. »ammtlicbe» Bes»ndil»eile, des .öqics iinv «u- 
h&hemit sidhliersen, indein Imroor einige jiticliligie ITi^i, 
Ift. wchder.Zersetiurigenfctog"''- ,.. . ..1...1.:. ,-,'i 
I Dj^et B<*cl»tapi.;li,iMSbea^o^re,4gp,.]t{qJi!es,tp8gjji 
li&U aucli dadurch zu beslinimcn, dal's icli rlwa so 
Graraincu Oel dur;;h eine jolliglühcnde^r^rcellanröhre 
ftersct7.tc. Wird dieser Procefa sorgfäliig geleilel, so 
dafs keift AUs«igM Gel e)ilstebti.^.to.-feBh&)t .insnl»chr 
gfctiBiit Hwillbrtof:«üe z«!- EifgonEuif; dcK'auf.^M^eml 
'yS'*go gewonailncii dienen küniicn^ übe' ofaaltt- iiciliuM 
(0 darch ^tocÜHUng::«! HolilL-usÄuj-e.'überUrgcafUBitBiti 
aammengehalien. init der ' durclt Verliarwtun^.^rKoy 
•ntintil,' zeigt« idi^i ioi-dprcL Gele baÜiidJücItcn iMcn^thi 
yoa Sauerstoff und Wassergtoff an. '.-A-.-riiJ 

• .0 Die t.ora«_i»ung'.^ttc\iio>titit ^ühtti^'.RiHük ge- 
'Vtlw^^en VoithiM, d^tfs innN' sm«I<dW Analyse ievAif 
|kei'«iclt bildendaD Sjrbniibami 4>ias«8'd»AntvtM^n}üiib 

* ■Ubs<'ldeinei--Meni<»n 'Onif^ti- »Si idnfclQcleukiciitiren 

rals durcb unmittelbare Verbrennung dat^Oelol :|in«liMr ^ 

kftnn', weil di«»es -'ÜKygen. sieb Liftjdnte ^fballenetLC«- ^^| 

>e in grdl«ef«rtIN4)^e'ver'hälttiiAmUl)g.J]ä£iixl£t.»,Aal|. ^M 

{■-der gmiMdtlVWiae SW» Oefei >ii< r1. i , .'c '.'ii "^ 
Vi iLii Dea Ber«abnt)nj>eii- umin^rnAakl^^e legt« tcfa'.dM 

i-^tx 'Jilah .iind Arago ■ ftri geige benBKi-apecifisulißn Gbh i 

inicHtodnriQaaexmaijStnniii eJb Itabiltdetiaii«i«ff><at« ^^M 

mosptiäi-iigba Luft wiegt hiernach ),2g3 Gramm. Weoa ^^M 



Th, von SausBUre 

' liier die Volame ohne weitere Ajixe'i^e an^geben^ 
den, so sind sie auf o" des Thel-inometws und 0,76 
Met. Barometerflöhe und auf völlige Tiockcnlieit le* 
dncirt. ' Ich nehme den-GehaU des Wassers ku 88,1 
Oxygen und 11,7 Hydrogcii »n, indem diese Vers uolil 
sähoi) Tor mehrei'ea Jahren angei^telk' wurden, da dii 
heuere» Aiiai^^en des Wasstrs von Berzeliaii und JJi»> 
long noch nicht bekannt wi»eni liiernach kaan mUi 
vrenn Ä»nn will,' meine Angabe leicht corrigiro». — 
Der Ausdruck Alom bezieht aiijh ai^ die von IP^eii^ 
s'ton augenommenen A«qtiiv(detate',"Ox^^R ^ i, 

' < OieKfl Oel TTOTde ihis gerle&Cnep'Chtni 
kn tiugedrückt. -Seinapecifisches Gevic&t irbr «tSäi^* 
Durah DestiUntidd zog ich daron «eBhs Zehntel b)K 
Diesei ron mir ancdysirte destillü-te ' Oel mar Iwtbloaj 
irtp ifcc. G*™. Ts' o;847 bei oa" €. "Die' elmiscbt 
Hr^t' dcsstibeu bsi> >&**> jC.^ ttot glekh g MitligaMa 
Quecksilber. -. 

■ '^-> Eiliälisaibirl! }fll Volum lAriimoniakga« Bei ifi" C 
ViJm^UjsoluUq.Alhohal, vird es )n,aUeaT Verb«]luiiMt 
tfitfgetött^ aliejr:.i09 Theile Alkohol voa 0,857 nabued I 
iB der angegebfin^n .Teaipfcatur mmt i4iTh. des deitil* 
lirt^n Oels tuf.I, I 

parotllMurühiv. :^\liAx (tesliltirte 3i,iatGn«inea Oel ia 
lieben Stunden durch eine gUhende' Röhre, rrortm 
flnie lange, mit.k^An WR>«er<amgeliäae Röhre, und 
ein.' nüt dem <p»eaunatisGl*en Apparlt fn Verbiodiu^] 
■tebtadcr lUbiüdr fiallan bcAsti^tWAr^fvIild ••Hii 



^afiCBE^OäKüi 




über die ätherischen Oela. 

]0,o8 Gr. Hoble 
G,5^b — farennbarcB Gu 
1,7 _ Theor ') 



169 



Hier ergiebt «ich ein Verlait von 3 Gminmen Oel, 
i mit dem Gase jn die pneumatische Wanne über- 
gangen. 

Ein Knbilcdecimeter des brennbaren Gases wog 
ir und zwanzig Stunden nach dessen Entwiche tung 



*y Unler Thcer. vanuhe icli hrsr dsi ichwarze brenzlieho 
feil« Oel, daa bei divien Zeriel^un^eu die ICöhrc und 
Vorlige iiiwcndifi wt da Tirnifs überziebl. Es iil dior 
lei l'rodnct VErniirht mil einem llütbligen 1 in duunoii 
gtänzeaden unit ilgrchaicEitigen Bli'llchen krystallibii'lea 
Oele, Aas Üticrfaänpt bei illea lolchen Zerteiiungea cor- 
kommt. Die Krysulle kunnte ich aichi inal^Bjrea, da 
MC durcb ihre Flüchtigkeii »ch der langscmRn Verbrea^ 
iiiiDg enUogen und bei ichneiler Verbt£nniing die Röh- 
ren zerbtachea. Nach der von Hrn. Sttflivi gcgeii mich 
f;eimiserten Meinuas konnten sie mit dem «ehr merkwitr- 
digcn Perlmutt erelänzenil«!! Product identisch aeyD> du 
Hr, Btrtri durch ZecieUung von Oetgaa , Uydrojien und 
Kohteni^urc in einer glüheaden Ruhte erhielt. Die &y- 
•tallo f<Dil irh abgesetzt in einem vsrscinaiieneo glüier- 
nea Ballon, worin lith mehrero Jdhre lang dai au* den 
durch Glühen dei Livendelola erhallioeu breonbarenGit 
' befand. Uai Cbi wjr .inen Tag nach deisea Enfvicke- 



lung in den Balloi 



ingelas 



1 gflWD^ti: 






lind ichicn ganz frei vud Dampr lu leyn. Schon öfter 
babo ich bemerkt, dafi ii:aa diese An Gate gleich nach 
ihrer Entwicklung uaiersuchen murii, indem «ie nach und 
nach immer vfcaijcr KoldeniloS' gaben. 



J 



0,42176 Granunen. ipo ^Yöliklne.-desselben. yerzelirtem 
126 Vol. SauertUnTgaftv'^ii^» gabeu 54)i Kohlensaures 
es war demnach dem^Gevvißhte nadfi zusammengesetzt 
aus 68,985 Ko^ilenstofT und 3i,oi5 Wasserstoff: et 
lionute also id ^dprn Cit!ronqnö\ kciqi Sauerstoff enthal- 
ten seyn. pringe ich* nun das bei der Öestitlatipa Ter« 
lorne Oel und' den iinzeraets^en^Theer in.R'ccnnÜDg, 
so habe ^ch i'6,47Ö Grammen Oel zersetzt, yioYOn'ioi. 
Theile nach einer annähernden Schalziing 87.07 Koh« • 
lenstoff enthalten müssen, 

JTerbrennung des CitronenÖls. Als ich S5,8o8 MiL 
iigrammen des Oeles in einer nit 260 Kubikcentine- 
ter Sauerstoffgas angefiklUcn Glasröhre rer^rannte, so 
erhielt ich Kohlensäure im Verhältnifs ron 7I928 zu 
100 des angewandten SaUerstoffgases und zugleich et- 
was Ammoniak, dessen Stickstoff hier 0,3 ^nbili;.cent. 
gleich geschützt werden konnte. Hiernach enthalten 
100 Theile Citronenöl 

Kohlenstoff 06,895 , 
Wasserstoff 19,326 » . 

. Sticlwtofi 0)77^ 

100. , 

Eis Gramme Citronenöl verzehrt also ss66,8 Ka«^ 
bikcentimetcr, Uxygen und liefer4; i6i&,8 Kohlensäure « 
und eine geringe Menge Stickstoff. 

Wollle man das Citronen- und das Terperithinöl 
als blofse Verbindungen von Kohlenstoff und Wässer* 
Stoff annehmen, so mülste man zeigen, dafs der vor- 
gefundene Stickstoff, dessen sämmtliche Menge sich 
wahrscheinlich bei der Verbreaaung nicht zeigt, un^ 
wesentlich sey. 



c > 



über di|^ ätherischen Oele. 171 

'^f,'ytrgM4:hung des Terpenthinöls mit dem Citro^ 
'^l Henöle. 

H 

A Das Terpenthiniöl hat bei aa^ C eine Dichtigkeit 
^l IT 0,86;. das Citronenöl -= ofil^j^ Diese beiden ge*^ 
bdren also' zu den leichtesten unter den fluchtigen 
'Oalen. 

• 'Die elastische Hraft der beiden Oele isl- beinahe 
^j^leiclu 

, 400 Alhbhol Ton 0,84 lösen i3,5 Terpen&hinöl bei 
'9%^' C. auf, TOihi Citroaenöle i4« 

Vom Ammoniumgas nimmt das Terpentliinöl bei 
iC^ das 7ifache Volnm auf, das Citronenöl das S^fache« 
Auch* durch das Verhältnifs der Bestandtheile sind 
sich diese beiden Oele nahe gleich , indem nach Houi^ 
ton^ Lohillardtere das Terpenthinö^ bei der Zersetzung 
durch Hupfer6xyd gab : 

KohlenstoflF 87,6 

Hydrogen ia,3 « ^ 



•Wi 



99;9 
Ich erhielt bei der Verbrennung des über salz« 

sauren Kalk^ rectificirten Terpenthinöls in Sauerstoff- 
gas eine Verminderung des Gasrolums ron 100 auf 
7*2,63, (Kohlensäure), und ausserdem eine bestimmte 
. Menge Ammoniak , wornach dieses Oel zusammenge* 
.sat%^ seyn würde aus ' 

Kohlenstoff 87,788 

Wasserstoff 11,648 

Stickstoff 0,566 

* 

100^ - 

Vorausgesetzt mit Hoution, dafs das Terpeiithinöl k^a 
Oxygea enthält. 



>7« 



Th. von Saussure 



Ein Gramm TarpenlUinöI verzehrt alBO as^^^l^, 
bikcentimeter SaueretoIFgas , und liefert iG53,4 £• C" 
Kobleniäure nebst etwas Stickstoff. 



lieber das Lav ende löl. 

Dieses Oel hatte nach dem Ausziehen a 
Lavendel eine Dichtigkeit ^r 0,89^ ;bei ao" C. , &t 
sich uach der Destillation , wobei nur sechs Zehoitl 
abgezogen wurden, auf 0,877 v'erioinderle. 

Das rectificirtc Oel löst sich im Alkohol von o,Bt 
nach allen Verb ältni sie» auf, aber ein Alkohol Toa 
0,877 '■■■I''»' ^B' Bc° "'"^ ^1° Proc. Oel auf. 

Die elastische Kraft des LaveiideloU iet bei 1J,''7& 
C. gleich 7,3 Millimeter (Quecksilber. 

Das eben rectihcirte Oel vetdichtet Sauerstoffgu 
mit grofser Leichtigkeit : im Schatten und bei einer 
Temperatur unter ja" abeorbirle das Oel, über Queck- 
silber vier Wintermonate stehend, das Ssfachc seines 
VohimenB Sauerstoffgas und entwickelte ^wei Volume 
Eohle'ieäure : und dennoch war es längst noch nicht 
gesättigt mit Saueretoff. 

Vom Ammoniakgas absorbirt es bei ao* C das 
A7faohe seines Volumens, und wird dabei tröbe. Die- 
se Absorption übertrifft um das Vier- bis FünfEacha 
die an vorigen Oelen beobachtete. 

16.44 Grammen Lavendelol gaben bei der DestU- 
Ution durch «ine rothglfihende Bohre 
4,88 Gr. Kohle 
'' 7,&4) — brennbares Gu 

0,339 -^- Kohlensäure 
fc» •- Theet 
14.8&. 



über die ätherischen Ode, : 

Bin Kubikdecimeter des brennbaren Gases wo^ 
^64091 Gracom. 100 Volume dieses Gases verzehrten 
>4d Vol. Sanenlofigas und bildeten 74,58 Kohleusiiure^ 
D eotliielten also 100 Gewichlslbeile desselben 61,61 
Kshlensioff, 16,46 SauerstoÜF und 81,93 Wasserstoff. 
Die iBinnitlicIie Menge des Kohlenstoffs in 100 Tb. 
Larendelol beträgt J%5. 

Als icb dieses Oel mit Sand in einer mit Sanei^ 
gelullten Röhre verbrannte , so verminderten 
joo Volume des Gases zu 74 Vol. , und es bil- 
nch zugleich eine Menge Ammonial«, die für 1 
Oel 2,84 Kubikcent. Stickgas anzeigte. Aus 
Verbrennung ergeben aicb nor 70^ Proc. Koh- 
fiir das Larendslöl (indem hierbei- ein etnai- . 
ger Sauerstoffgehalt nicht gefunden werden bann^. 

Wenn ich aber die Zersetzung vermittelst der glü- 
neaden Rehre zusammenhalte mit der Verbrennung 
durch Sauerstoffgas, ao erhalte icb für das Larenddül 
ftia YerhSltnifs der Bestandtbeüe : 
. KoblenBtoff 75,5 

Wasserstoff 11,07 ] 14,8 Wasser und 
Sauerstoff 13,07 j g)34 Wasserstoff. 
Stickstoff o,3(j 



I 

n 



Bio Gramme dieses Gels verzehrt also 1897,1 ^'" 
biltcentimelcr Sauerstoffgas, ond liefert i4o3,4 K- C. 
Kohlensäure nebst ein wenig Sticligas. 

Von dem Kampfer. 

lob tlelle den Kampfer hierher, weil dSrselbe 
den Ijarendelöl sehr nahe kommt nach seinen Bestand 
tkcileoi obgleich leio Verbalten übrigens sehr Ter- 



174 TB. .von Saussur« 

achicden ist. Auch 'fand fronst i 
Tou Murcia Kttiiipfer , und zwar «in Viertal de»«elb«n 
an Gewiclit und af>h axthr in den aadera'^QDohLigea 
Oeleo aus der dusigeii Gegend. Das von nrir aiiiJ;- 
iirte Lavcndclöl war aus Franlii-elch , und gab mir 
k«iue merltlicbe I^'Ienge Kämpfer, als ich es auf 
rou Proiitt beschrieleae Weise beliandeltf. 

Der Kampfer absorbirt von AmmoJiiaJigl 
ein gleiches Volum. 

loo Alkohol von oßcfi löseo' iso Kampfer ai 
rtrier Temperatur von i3° C. 

Die elastische HrnÜ des Kampfers bei i5, 
gleich 4 Millimeter Quecksilberhöbe. Wegen dieser 
geringen Plücblighcit ioiinte die Analyse desselbes 
durch blofsc Verbrennung besonders genau anafallea: 
ich erhielt bei dceinuliLjer Wiederholung dersclbea 
fast ganB gleiche Resultate. 

tSei der Analyse, die mir den mcisizn Kohlenstoff 
anzeigte, verzehrten UU Milligrammen Kampfer 81, l4 
Kiibikcenlimt^tcr Sauerstoßgaa, und gnken 6o,8tl Höh" 
loneüure, und eine geringe Mcn^e Amnioniah, welch« 
nur 0,1a Stickstoli' anzeigte (weshalb ich die Gegen- 
wart des StichstulTs in dem Kampfer fiir zvfeifelhall 
hatte). Hiernacli bcGlehl der Kampfer nach Gewiclil 



Kohlensloir 


74,38 




Waflserätoff 


..,671 
14,61 1 


iS,35 Wminr nnl 


Sftuer3[o(F 


8,7g Wasscmtoff 


Stickstoff 


0,34 





Das verzehrte SaueretofTgas verhielt sich zu der 
dadurch gebildeten Kohlensäure wie too zn yb. Von 
dem tnilUern Reiiuititte meüier Analysen entferne ifik 



über die äthcvisohen Oele. ^75 I 

mich Diulu meriklicli, wenn Ick den K&mpFer «cuiehia« j 
all lusamniengesetzt ,uus i Alüin liu4ilcnoiydgu uulO 
5 AI. Oelgas. 

Als ich «2 Grammen Kampfer diirch cioe roUigll^ 
litnde Purtcllanröhre ireibeii wollte, so verstopfte eich 
der Hüls (ier Retorte, indem eich der Kauiprer darin 
•rieder verdichtete, und die Masse ging durauf plSta- • 
IIlIi in die lUihre über. Oieies Uebcrtfelen dauert^ j 
,ji(U: eilige. Secunden, während Bii;h G Liter brenuba* I 
im GaSt und ein liquides tlücliliges Oel bildeten, weU'j 
clies letalere in Alkohol von o,S3 nach jedem Vethält-^ 
BÜge luiflüslifh war. Dieses entliielt anicrgetiten KaoY \ 
pfer aufgelöst', an- Menge mehr »Is die.lliilfle de> iei | 
Analyse unterworfenen. Koble halte sich in der Rül^j 
re fast gar nicht abgesetzt. 

Das K.ubikdecimeter des brennbaren Gases irog,l 
o,ß3i)7 Grammen, loo Volume desselben verzehrten 
l)fli der Verbrennung; ilib,5!t Vol. Sauerslofl'gas und 
liitiieten 9*>,Ii V^ot. Kohlensäure. Es enthielten olvo loa 
Gewichtettieile des Gases 6i,oi Kohlenstuä', i^,&9 
Wasserstofl' und 3^,4/ Sauerstoft'. 

Diese icrslürende Destillation war' freilich in 
Tollkommc-n, als dafs dudurüh die Beslandtheilc des , 
TCainpferB genau anSijemiKeU werden konnten, ttll 
die Analyse des dabei enlt^ickellen brennbaren Gases J 
bestätigt doch den grofsen Oxygengehalt, der durch i| 
die nnmittelhare Verbrennung des Kampfers gefunden | 
' wurde. 

Das Rosmariiiöt. 

Dieses Ocl hatte , frisch ausgesogen , eine Dich- 
tigkeit ^ o,giog bei ib" C; diese rerminder^ tick 



L 



* 

k 



t%76 Th. von Saussure 

'«nf 0,8886, als dos Oel zur Hüllte abgezogen wgnT^ 
Dabei enffnrble eich das Oel und es zeigten eich eini- 
ge Spuren von Wasser, vne iJieCa überhaupt bei itr 
Bectification der alhcrisclien Oele der Fall ist *). ^ 

Die elasiiscLe Kr»(t dieses Oels l>ei lÖ" C. Ill 
gleich gl MilUmeier 9*'<''^^Bi^ei' **)- 

Es absorbirte das f^l fache seines Voluma AmiU- 
makgas, vor und nach der Rectificntion. 

Alkohol von 0,85 löst das rectiiicirte Oel in jede« 
Verhultnisse auf; »her too Theile Alkohol von 0,88^ 
lösen bei 18° C. nur sj Th. Oel auf; es ist also ws- 
taiger im Alkohol auflüslich , als daa LavCndelöI, wo^ 
aus sich auf einen geringem Ozygengehall des Ro^ 
luariiiäls schliersen läfat ***). 



*} Nach Fturcrtj soll «ich »cbon bei gewöhnlicher 

lur au9 (Ion älherisclieu Oelen Waiaer luiicbeidfln > iTon 1 
man aie ia schlecht versRhloiseiien Gefäfion aaÜiewalirtf 
dieie Bemerkung habe ich nicht gagrüudet gefuadcD, w*- . 
ntgilena nicht bei den Oelen, welche »chon beinshe 5o 
Jahr geitsnden hallen, 

S. 

*•) DietB« BeialtBt itimmt nioht mit äeta SiedepanLie dietM 
Oslos, dei bei i6ö° C. eintritt. 

■f**) Die fliiohtigen Gele , ^reiche viel Oiygeu tnihillen, dnd 
im Allgemeinea wit sulloilicbGr in Alkohol) aJs die tay-, 
£enfreien oder minder nxygenr eichen. DiuCi gilt auch 1 
Tür die finenOele, doch mit einigen Auanahmen. Usbri-i ' 
geea vergrofiert lich auch diese AufliisIicUieit baid« ) 
Oelsrten in dem Maaae, als sie Jlter weiden oder nab 
Saueiiiaif aufnelweiia 

S. 



£'^er die ätherischen Oele. 177* 

Ivrch 3 1,9 4 Ml 11! grantinen die* es Oela werden 

r GlBBröbre 6i,i5i l^uhihcenlimcter SaneriLoS- 

iverzelirt und 46,6a5 K. C. Kohlensüure , und o,iQ 

L. C. Stickgas 4.11» AmaiontQk: enthslteiies) gebildet. 

Die Mengen des Sanei-^uffgiiiea und der Kphlensäara 

I tfrfaalten sicli wie 100 zu 77''^i>t woraus lief) Xür too 

I T^. Rospur^öJ ?in Kohlen stoßge halt Ton 8o,b6$ er- 

f«*'. .. :..,'' .^ , 

Durch die Destillolioa Tcriuiltelst einer rothglü- 

Wden Porcellaiiröhie trurden auB 3o,t> Grammen deik 

0(1« Erhalten, r ■ 

13 ' Grammen Hohlen 1 

i3,3i4 brennbares 6at 
o,9&6 Kohlensäure 
3 Theer 



»7'^7- _ l....„A': 

^ ^ : Der KubikdecimeUr des breontwOb Gase«: rvrogl 
'» Grammeu; , top Vpl. desielben vcrsehrtaa tSk 
toffgas, und.guhea .70 K,ohIeiisiiftrc. Ps enthi«}« 
lop Getvichtüiheiic 4ust)s Oaaes fiÖ,tij Kc4ft 
BP, 33,89' Waescrsloft' und ui,q4 SancvstaOV Di« 
I ober zeigt 82,31 KohlenstoS' in 100 Rosr 
1: hallen wir diese Menge zusammen mit 
bnirs der unmittelbaren. VertrennanB, ,jo 
als BeelandlhcUe des Rosmarinpls ja 100 
ibUtheilen : . ' , , 

Kohlenstoff 83,11 

Wasseratofi' 9,42 1 8,768 Wasser ausser 
Sauerstoff 7,75 j 8,336 WaMCrsioff 
Slickitotr 0,64 



178 -Tb. i von Saussure ■ 

■' ■■'■ Anisöl.' 

Dieses Oel, so wie man es aus äcn'änänai 
Anises erbdlt, bildet im fehlen ZuBiaitiJe eü 
liebe etwas weiche Itrystalliiäsohe Masse, die' 
d'e in Papier Flecken giebt, wie ein liquides flüclitl- 
ges Oel. " ' ■' ■ ■ 

' Wird das fnsclie' feste Oel- zVfscIieM ' Papitr W 
lange ausgeprefst, bis es nlclit mehr ßeckt, so SuW 
eB'eine iisrte< L^niigtr, vollkominen '#ei8e_ Masse dar, 
dib'iAWTU Pulv«*' aerreiben kann-i die Masse ist ui>^ 
xusammealiaiigetid wie Rohzucker, Durcb ein sotcbl^ 
Auspressen bei eifilf- Tempuacur von o? ,C. verliert 
djfs Oel ein Vicrl^.,-^)nee Ccwicbta: in hü^erer Tem- 
peratur ist der GcwicljUrerlust gi-orse^k^. _ Qas gewöhn- 
liche AuisOl ist also ein Gemissh ron zwei Oelen- 
Das von dem flüssigen abgesonderte will ich fesiu 
AuisÜl nennen. 

Das gew'ShWliclie Anisöl wird )>*i ty" C. flrfJsig; 
, Am feste bei 30°. ' Das spec. Gewicht desOretM bei 
96° IM 0,9857, das des lelKlem, eben falls im flJAsJgi(H^ 
Z^eMhnde ") und-bel dei-selben Temperatur, tf^^B^^l' ' 
«hsWasriBF bei la" €. als Einheit 'gesetzt. .Vloiuisl ' 

-■-r; ,..,: -.j^.:.. .. -^ ■., i..;j^i..ai 

"•) DiV'fc.le'AnHSl^i'.'t'iQ lelDsrnwilBlrten fev'ti'n^e tehK^ 

i.l wonig.leiis i,o44, ilEno » lu-ül nodi Li,tll>iasV^*l?'Äj> 
■einer OberDncbe surück, wcatt-'^ es ' unter '«t'ader dMn 
Viouo dsi LuQpuMpe ausgeietfe^.wird^ ' 

pk Diclilifitifit dieses OflsuB-geichinolEeiien Zustand» 
bei So" C. ijl o.ofißf, ^ i , 

bei gil C. i*t o,gi£6. 

8. 




üben die ätheriachen Oäle. 179 

«2a8t»Gbe ^raEt des festen Oet» bai iS«' C, 
ül gleJcii ) Millim. yitecksilber^ die des gtsmeineh 
liOciiateiis gleich il M. Bei gleichen Tem^Vaturen 
hierf die Fliiäsigkcit oder Erstarrung die^B OeU 
niclil merklich diese Resultate, und bei:aanllicb bleibt 
du Anisül, mehr noch wie andere tropfbare FlüsBig* 
ktilea, auch oft noch flüssig bei einer Tempetatur^ 
Worino es sonst vrohl erstarrt. 

'iböATko)iol von 0,04 lösen' bei aS'Cf '43'"gträei- 
aes Anisöt auf. Mit Alkohol von 0.80G und bei 'i5'' Oi 
^4sri)iiti«> ei sich i)i allen Verhältnissen. loA Th; die- 
ses nehmen bei 25° C. iC5 Th, de» -('eBteft-Oeler-inüft 
Die WSrme hat einen ungeAi,eii(>; grofsen Eiuflufs au£ 
diesB Auäüslieiikeit: denn in eben derselben Menge 
AUtohDl IÖ8fO[iM«jbi,liei 10° C, nur a5 TJb dieses Oets 

tut 

Das gemeine Oel absorbirt bei jß", C, nahe das 
Kchofachp seines Volums Anunoninkgas. . _., 

'SauorstbSgas zieht dAs faste Oel ntüht an, 8«-hufl 
g^ es Bbirr ist! wenn es aber In dnr^Saaimerwärmif 
Seh'i^ilA lind in einer dünnen Schtftht mit SauerstoSii 
ga« In Bei-tihrung gebracht wird, so ebsorbirt es ia 
einem Zeiträume von rwei Jahren das i56facke »eines 
VqluHis.. von jenem Gase »ud bilJi't das aöfache »ei- 
nes Volums Kohlensäure. Hierauf ändert . es nicht 
■W^r i»!i Volum seiner Atmosphäre; es erstarrt nicht 
mehr in der Kulte und verhält sich jetst weit auQöali- 
cheräm Alkohol. 

'" '4'^ 'Milligrammeh gemeines Oel Terhraimnten mit 
79,658 Kiibikcent. Oxygen eu 62,578 K. C. KohleU- 
•änre ttad o^hq K. C. (im Ammoniak eattutltenen > 



f 
I 



mSo Th. von SausEure ■ 

IfitiolBtoC Es 'bestehen alao iooGewichmfcciIe^| 
I Oel» SU«; 

'R^Hfcnstöff 76,487 

1^'."" 'Wmertitoft 9.352 1 i6,55 Wawp wna'i 

; ^:^''' ^«nersloff ,3,83» J 7,63 Waaseratoff ' 

""""" iJtiöLalofif 0,34 



.Das verzehrie Saueratoßgas Tcrhieit sich i 
gebildeten KoblensHure wie loo zu 78,56. 

3jt,fi GrflDiy festes Oel destUlirt darcb eiac 
■jAßbeade Piöhre gaben 

9,38 Grammen Kohlen 
6,5o8 — - breonbarsB Gm 

■IbÜ ir>^'\toS — KohleiMiiur« 

'' * *,55 — Theer 



ic6 './ .. ,6l44i, i 

Der Kubikcent. des brennbaren Gase« wog o,5St>j 
Ovän^ und 100 Vol. desselben' verbrannt mit ij4,4 
SaHei«U>SgM gidjea 6ti,ofi6 kohlensaure» Gas: ea b^- 
eiand also in lOO. GeTrichutheilen aus Go,58 Koblen- 
•toff, 18,4 VVassereioQ und ai,oj Sauerstoff. Uiernaeb 
CMlbidten 106 Th. des Geis 83,468 K-ohlenstoff. 

4r),5 MilligT. festes AtiisSl Terbrennten mit ^,6 
kubikcenilrtieler Oiygen zu 76,04 KahlensSure bb4 
ti,i8 K. C. (zu Ammoniak verbundenen) Stickguk 
Nach ditser Verbrennung entfaalten 100 Oel 89,614 
Koblenstoff, und das verbranchie Oiygen rerhält sich 
Kur dadurch gebildeten Kohlensäure me lOO zu 83,1. 
£■ eathaltya.ftlsf) jtQp fitstes Aiüatil. 



; üb^r.aie ätherischen .Qel$;;7 iBij 

Wasserstoff , 7,53 1 1 9,673 Wasser und 
Sauerstoff 8,541 J 6^ Wasserstoff 
Stickstoff 0,46 

100. 
Das feste Oel enthält hiemacli weniger Oxygen 
ä» das flüiBsige, und letzteres scheint, wenigstens zum 
Theil« durch die Oxydation des festen sich jifx. bilden. 

(Die Fortsetzung folgt.) 



• .. • 



i I . .» 



y49rß, f. Cktm. s. ?>;/• 29, Bi^ a. Utfi. 



... • «« * • 



r Äa W-eiHr und Gfiy-Lassac 







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Welther und Gay-Lussac 

den Aon. de Chimie e( Vh. lülo. 



JXiachdcm jetzl chemische Keuntiijgse anch 

Werkslätten einheimitch geworden, und ein Fabri- ^ 

kaut seine Malerinlien nicht eher L&uft und auf f. 

Treudet, ala bis er sich von ihrer Reiuheit oder thrcB. ■ 

AVerthe überzeugt hat, ao merkt man immer melu^ ^ 

die Ün/ulünglichkeit der gewöhnlichen Prüfung der , 

Sodactrcen. Die l*rüfung besteht bekauntlich darin, -^ 

doT« man ein beBtimmtes Gewicht der ätzenden oitt ^ 

lAhlensaursQ Soda mit Schwefelsäure von bekiini^ t 

ter Starke aättigt. Es würde auch dieses VerfaV _ 

Ten niclitB zu wünschen übrig lassen, wenn sich dtl r 

Soda oder das Natron immer blofs in einem älzendtl ^ 

oder kohlensauren Zustande befiuidc, allein sie tiSr .\ 
hält auch oft Schwefelnatron , schwell igaaures unj bi»* 
weilen untersch weilig saures NaErou, und deshalb v'ai 
jene Prüfung sehr mangelhaft. 



Prüfung der Soda. 



i83 



D* nämlich im Schwefelnatron durch die Scbwe> 
FelsKure zerselzt wird, an dienl ein Tlieil lUsselbea 
int Sülligiiiig dieser Säure und gicbt den üelialt der 
igeprürien Sodd zu hoch an, indem dn§ Scliwerrlna- 
ISOn für die Gewerbe fa«t nii^euds RäUliob, sgnJem . 
lidmehr »achtheilig ist. 

L Das schwefligsaure und uutcrschwelligaatirc Natron 
Utateht d'jrch diu Zersetzung des Schwefcinalronr. da» 
P de« meisten Sodaarteu in um so grösserer Meugs 
Wrkomrat, je schtechler sie fnhrlcirl sind. Jene l>et' 
pu Salae entwickeln bei der ZerseUmig durch Schwe» 
tisäüre schwefelsaures Gas, das sich durch ■einen Ge- 
Uch und seine Cigeuscliall , dos Laltmuspaijicr zu rÖ- 
MD, Terräth. Sie scheitieu zwar auf die Prüfung 
iSinfit grofseh Einllufa eu haben, allein machen sie 
|iM:h «ehr unsicher, wie wir sehen werden. 

Wenn die Sodn nicht sehr schlecht bereitet ist, 
■ enthält sie von diesen. Salzen blofs das sciiweflig- 
Knre Natron und kein unterschwellichsau^es C hypor 
inlEile^, wie uns mehvere Pioben gezeigt haben, 
i^iofs wfir uns aoffaUend, da die Schwele] alkalien sich 
La der Luft gewöhnlich i» uulerschwclligsaures SsJz 
lerwandehi: wir «ermutheti-a daher, dafs die Abwe- 
|«ah«it dieses Salzea von den« grofsen UebcTmaaTse 
Us ätienden NatronK im Verhältnifs eu dem Sc^hwe- 
lelnatronge halte henülire , und dafa dieses Uehermaafs 
lie Entstehung des unlerschweilligsauren Sal/es hin- 
lere, dagegen al>er die Bildung des schwell igsnuren 
Nig&itstige. Diese Veruiuthung fanden wir durch dea 
^arsuah voUkommeu bestätigt. Eine AudiJsung ?on 
tehwefelkali mit vielem Aetzkali verseilt, verwandeile 
ich «in der Luft nach einiger Zeit blofi in schivef- 



l84 Welt er und Gay-Lussac 

ligSAures Kali und zeigte nicht dio geringite Spur | 
Toij dum untcrscbnetligsaurea Sal^e. | 

Diese Thnt§ache, die es erklorlicli maclit, ma ' 
die tiodaarten von guter Fabrikation nur icliwelliguii- 
res ISetruii enthalten, Tereinfucht schon um eJn.Bfl- 
Irttchllichea unser PrüfungST erfahren der Soda. Wir 
wollen eUa zunächst nur iplchc Sodaorten annehmen, 
die aufäer dem ätzenden oder dem ItohlensaurenNalro» 
fclorx Schwefelnatron und GcWefligsauves Natron ent* \ 
halten, indem die andern zufällig aiit hetgemenglen 
NebensaUe, als ediwefelsaares INatron oder sabüaure 
Salae bei der Prüfung unlliiilig Bind und diese daher 
nicht hindern oder schwierig machen. 

Die Aniresenheit eines ach weilig«auren Salzes aber 
macht die Fiüfung der Soda sehr unsicher, wenn 
man, wie bis jeUt geschehen, sich begnügt, Tennit- 
telst LakmuB oder Veiloliensyrup die durch Schwefel- 
eänre bewiritte Sättigung zu bestimmen , und xwu 
deshalb, weil der Lultuius oder der Veilcbenschaft 
'nicht sogleich sich rüthet, wenn ein Theil des schweb 
, ligsauren Salze« zersetzt wird, oder mit andern Vfv 
ten: weil das saure schwetligsaure IVatron nur dano 
erst eine Rölhung herrorbringt , wenn das Uebermaall 
der Säure einen gewissen Grad erreicht bat. Um 
ganz deutlich zu werden, wollen wir u|tB über di« 
BeschafTenheit der hier ins Spiel l<ommeuden Salu 
näher erklären. 

Neutrales oder blofs schwefligsaures Salz nennen 
wir ein solches schwefligsaures, das durch Oxygeo 
völlig oiydirt ein neutrales schwefelsaures Salz giebt; 
doppelschwefligaaures Cbisulfite) aber dasjenige, wel' 
ches doppelt so riel schweflige Saure, als jenes, ent- 
hält. Verwandelt mau dieses Salz durch cMorinsau- 



Prürong der Soda. 



■-7 



als dic.Ffstronmenge , welche ilurcli die SchvTerclBäui 
gesättigt werden Itourite , die sicli durch die Osydallf 
df« ■ SchwefelgebaltB bildet. Cluht man aber »ort 
die Soda mit ehvas chlorio saurem Kali , bo verwandt 
•icb der Scbweftl ia Schwefelsaure, uiid sättigt Att' 
dorcb genau den Antlieil Nairon, der als Schwefeln^ 
tFDn in der Soda sich befindet, und deren Werl,h ver^^ 
mindert. 

Bei dieser Prülung haben ' 
maTsige Soda, oder das kohlt 
sichirgt, allein die rollen Sodaa 
eiitfach« Weise leicht zu priifei 



ir zunächst die fabri 
saure Nil^ön berüeb- 
irten flinil'aur dieselbe 
befreiet si« 



Kuvor durch Außijsen von den nnautlÖBlicheri BeiiteS^ 
schnngen, rersetzt die Auflösung mit etwas chlorin'- 
uurem Hali, dampft sie darauf zur TrocKne ab, und 
glühet das Üalzgemenge, «01 die Scbwcfelaltialieii' unJt 
die «cbwefligsauren Salze in schwefeUadl'e Sal'te r& 
renrandelii. - t-. - .1 - 

' ■ Wenn in den Sodaarien sich Iteine an'deVn 'nack- 
Öieiligen oder werlhlosen Beimischungen b^ßtnden,Äfc 
da» unterschwefligsaure Natron, so briüclite man si4 
TOT der Schwefelsaurepiobc' lirdit' mit chlorihsaorEni 
Kali zn glühen. Denn sobald ein Theil de» , ynter- 
Bchwefligsauren 5aUeö, durch die Öcbw,9f»Isäurii .zes* 
aetzt wird, 80 wird nf'iß^ Säure„frei vni4.»'it(tt auf 
dcp Ijakpiu^; und. da, ,auSB«rde«n diegp ^ur«. awey 
Atome Stbwcfei ef)|Jiyt,._wiibrend die Schwrfsjsäurft 
pur mit einem Atome .Schwefel auftritC, so würde bei 
der Vervyandluiig denselben in Schwefelsäure eine dop« 
pelt so grofse Meng^ der Gruudlage gebunden r/fv-, 
den, als vorher das unterschwefligsaure Salz enthielt, 
n»d dadurch würde mau den Werth der Soda «b ge- 
ring finden. In den PRUen also, vr« die Süda anfiel 



1 



i8S Weiterund Gay-tussac 

Schwerdnatron uod dem schn-efligiauren Nalron 
'nocli das uulert^hfveßigsADre Salz enthält, wün 
»erePrüfungsmelliode unsicher Beyn; gl öclill eher Wei- 
se ober' wird das letzte Salz, oder vielmehr die Scbwii- 
(elverbindung, aus deren ^eraeUüng an der Luft dsfr 
•elbe herrorgcht, nur sehr selten in den Sodaarten 
gefunden und zwar nur in solchen Tod aasserst schlech- 
ter fabriltation. 

..: Die Man^e des in einer Soija befindlictieii Echiref- 
ligsaurcn Naijron» Iioar man loiclit durch : 
gleichende Versuclic finden: zuerst prüft ninn die So* 
jda in' ihi;ora naiürliehen Zustande, und darauf nach 
^ta Glühen cJitef gleichen Menge mit etwas chlorin- 
1 taurem Kaii. Das Doppelte des Unterricht ede« dat 
jbeiden gefundenen Gehalle giebt dann dio Meng« des 
jGlmetligsaift;^]!' N/itrons an, die nun leicht in Proce«. 
te übertragen werden hami. Auf gleiche Weise hann 
Juan imch-die l^nge des Sthtvefelnatioijs finden, wen« 
^eses alleirti l^cigcmi^ojit ist, nurmuTs man alalt iit 
doppellen, ynjerfichied^p der beiden ^cfundeijea Ce- 
^te nur geradehin, Äw einfachen ansetzen. 

■■ üebrigeiiS siebt maa- wohl, dafa die Prüfuiig der 
So daarten immer eine deilicate Operation ist, die we- 
hlgGtens eiftige Üeiung erfordert, besonders wenn gicli 
die Soda ini roTien Zustande-' -befindet. Schon die Art 
«nd Weise, wie man die Anfhüuiig veranstaltet',' oh" 
^ der KfiltB oder in dir Wli-me, nnd in mehr oder 
minder langer Zeit, — oilc dinse Umstände haben auf 
die Schi^znng ibres Werthes Einätirs. 

Peni^ ^''^ roho Soda ist vorzüglich ein Getncnga 
TOD S<:h.7tfel!^iillt , der «ehr wenig aullöslich ist, mit 



Prüfung der Soda. 



1^1 



naanrem Nntron. Nimmt man die Auflösung ia 
|iKäIte vor, eo löset sich nur sehr wenig. Schwe* 
Luf: in der Hilze aber wird ivohl oller Schne- 
ielhallc aiifgclöal, und dicecr wiil;l dann sWsctzUnd 
auf das kublensaure Nalroii, wodurcli nun ScImefelDa- 
troa and Itohlensaurer Kalli entsteht. GiebC man also 
iem Schkvefelltalk Zeit oder Veranlassung i sit^h auf*- 
zulöscn ; so wird man eine betrScIiÜiche Meii^e ron 
Schwefelnalron hervorbringen. Man kann sitb Jaroa 
leicht durch dea Versuch überzeugen. 1 

Auch die Sättigung der SodaauJlöseng duvobxitie 
Schwefelsäure bei der Prülung erfordert «inigc beson- 
dere Vorsieh tsiDaafaregela; die wir hier augehen «vo.Uea. 

Als Reagans, den Satligungspunct zu erhenncn, 
nchen wir den Laltnius vor, weil dieser nicÜt alle!» 
leicht zu erhalten, sondern auch besonders bi^quem 
nnd eicher anzuwenden ist. Man bereitet davon cibeii 
starken Aufgufs, und giefst von diesenl'eij viel in die 
«B prüfende Sodaaiifiüsung, dafn diese clue' di;ullich 
l)U\ic Farbe erhalt. Darauf schüllct maii die Schnc- 
feUönre in sehr kleinen Porlioncii tiiiizu und rührt bc- 
siftiidig um. Udo diese Opcrslion Lcijucm vöitielim'cii 
SQ können, mufs man sich eines hinlan'glich-'weiten 
OefaT^es bedienen, elwa eines Pokals, eujlolkjlic Auf- 



>»UJig j; 



• cl\ta 5 bis 4 Cer\(in 



:_(ctwää ühei 



^dÜ) hoch darin stchL I 'in ilit Farßcnv'tifinderungen 
auscr beobacblen zu könneji, stuüt mau das .Gefäfa 
Blatt weifses Papier, Die Kohjci^säur« > wcl- 
lurch die Schwefelsäure aus der Siiö«: Uüi ge- 
irird, entwicJieltsich nicht t;Ieich i'nfangft, weil 
«Üifa %in Theil derselben mit dem Qbrigeii noch un- 
fCnetjctea hohlejigatiren NalrdR verbiMlet j'^&d ctatait 



jgö Welt er und Gay- Lussac 

ein doppelt holdenetiurf« oJer vielmelir gesitt^ k^ 
Icnaaitree Sah darstellt. 

lAiigenommeii, die zu prüfende Soda sey Llorgii 
KoUleiiSBUrce Nalron, so tiann das Aufbraueea mcht 
eher anfangen, als bis maa beinahe die Hälfte diese« 
Salzes ipit Schwefelsäure gesättigt liat. Hierzu ist 
«her nulhvrendig, dafa die Sodaauflöeting hinläiiglii^ 
verdünnt ist, eliva durch das Dreilaigfache des Soda- 
Goivichts Wasser. W.ilircnd der Bildung des gesätlig. 
ten kohlensauren Nalr'nis ändert Filch die blaue Lack- 
nMiafarbe nicht, weil die Kohlensäure noch nicht frei 
in die Flflseigheil Übergeht: sobald »her das kohleo- 
■aure ^iatron völlig mil Kohlensäure gesättigt ist, und 
anfangt, durch die Sclnvcfelaäure wieder zersetzt jiu 

'werdeiij so schwenkt die blaue Farbe ins Böthliche 
und das Aufbrausen beginnt. Nun mufs nsau sich wie- 
der in Aelit nehmen, .den Funct der SSltigung nicht 
an überschreiten, sondern sobald man die Annäherung 
desselben bemerkt, so schütte man die Schwefcfsiiure 
nur in Fünftel oder Zehntel des angewaudlcn Maarses 
hinzu, und nach jedem ZusalE streiche, mau mit dem 
t die Auflösung gctauehten Classtab auf Lackniuspa- 

Ipier *)• Maq wiederholt dieses, bis zuletzt der Siricb 



5 :, 

..»)Da» beut Papiüi; lUi 


ist Fein« geleimlej, wie äa, Brief- 


' .papier, das nitlit ju 


lark gefSrhl werilen darf, um auch 


■" 'i;<: Ueiniw' Spur Sä 


re BEzeigeh zu tfinnEii. Lackmut 


?"' eiEnet .ich zu «üpje 


Verauclien deshalb so TonÜKÜchi 



' wnil die wcai^ geßxbte Auflösung- desaelben dunh -dl* 
iKoUantÄurs garölhel wJid, wülirFiid dnseJbe suf Pt^er 
li anraa •lirk auf^getrageB «eioo Farbe in Bard'irupg mit je. 

iji^p^äiire nicht Ändert i iudcm die ncolge 3im« ^ v^UJiß 



. V 



Prüfung der Soda.' * »./ 191 



muC dem liackmaspapier entschieden roth- adMoblf 
dann ssieht mitn so viele Füiiflei od6r Zehntel- Maa£w 
ab , ftb ;jn«n rothe Striche zahll, weniger, einen ^ und 
#rh&lt . dadaroh den wahren Werth der' Soda. Um 
diefa SU* aärateKen , «lafg man wissen , dafs schön dann 
die'«8ch'weFeUäure Vorttrlierrschen anfangt, wenn* die 
FlJUsigkcit dift^'FÖ^liche Zwiebelsch aalen färbe anniflamt, 
welcfae'anf.viniiial schnell auf die von der Kohlensäu* 
«a bewirkte Rodiw^iafarbe folgt. > 

t 9 . m ' ^ 

Befolgt man genau das eben beschriebene Verfab- 
ven, so wird man leicht auch die Mengen des ätzen- 
den und des kohlensauren Natrons, oder des basi- 
schen und des gesättigten kohlensauren Natrons , in ei- 
ner Soda bestimmen können. Wenn nämlich die So- 
da gänzlich ätzend ist, so wird die durch Lackmus 
gefärbte Auflösung ders^lbea .erst dann und plötzlich 
in dem Augenblicke die Farbe ändern, wo sie durch 
die Schwefelsäure völlig gesättigt worden; «st die So- 
da aber blofs kohlensauer und zwar im gesättigten 
Zustande, so wird die Auflösung gleich beim ersten 
Zusätze der Schwefelsäure ihre Farbe ändern^ und 
dabei sogleich Kohlensäure entwickeln; hat man end- 
lich eine blofs kphlensäuerllche Soda vor sich , so 
kann die Farbenänderung durch die Kohlensäure und 
das Aufbrausen erst nach dem Zusatz die Hälfte ^er 
xor Sättigung nöthigen Schwefelsäure erfolgen. 

Die Stärke der Probesäure ist ganz willkürlieh« 



mit einem Glassta'bchen auf Lickmuspapier geafrichen 
wird, nicht hinreichend isti das Alkali des Lakrnus za 
fSttigen. 



1^2 Welter u« cGay - Cnissac Prüfung d. Soda. 



GeWdhblich- ( nach Decroizilles^ nimmt/ tnan tt 
me oonoentrirte SohTrefelsättre , cmd ^veniOnat. diete 
Menge so lanc^e mit Wasser, dafg man genau eiiieji i 
Gentilitre voll (an Volum gleich lo Grammen rWai^ 
ser) erhfilt* Als Maafseinheit nimmt man rdern Kvlnh* 
centimeter* Vortheilhafter wurde ee ^freiliob -aeynt 
wenn sich in dem Ceutiliter der. Bauern, Flüaeigkeit 
genau i Gramme wirkliche Sä^re befiind«,' und mm 
sowohl die Probesänre als auch,. tie. 9rii. prüfende -alla^ 
li^che Flüssigheit in gleiche Decimaltheilung bijchte. 



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>93 



Ueber 
eineneue 

Säure des S. c h w e f e 1 s *y 

T o n 

Weiter und Gay^Lussac^ 

An« den Annala of Philo«. 1819« ^^^* 



f*t*^t^ m %*ti¥*0t*m v *M^0^*t/ttyvtitM^/»tt v\t^/*t 



'XJiew Sfture steht am Saiierstoffgehalt zwischen der 
'•chwefligeii'und der Schwefelsäure, aber nnterschei* 
'det sich ron diesen beiden Säuren wesentijch in ih« 



'^ Die Veranlissung zu der Entdedcung dieser Säure i«( 
folgende*. AU 1fr, Wolter eine Bleicherei ' einriohtete» 
nnd einst schweflige Säare auf scliwarzes Manganoxjd» 
dsa er snr Bereitung des Chlorins anwandte» wiriea 
liefsf so erhielt er gegen seine Erwartung ein neues 
neutraleA doppeltschwefeUaures Sais (bisulfate)» worin 
das Mangan als Perozyd eingegangen war. Diese Beo- 
bachtung theilte mir derselbe mit» und ladete mich zur 
Untersuchung des Produkt» ein s wir stellten diese nnd die 
folgenden Versuche d^nn gemeinschaftlich in dem Labo- 
rstorio def Pulyerdlrection an. 

Cßj - LuußC. 
Vergl. die^ Torläufige Anzeige dieser Saure in diesem 
J- XXV. 366. 






iC4. ■ Weiter und Gay-Lussac 

ren Eigenschuften, wnd dtitirh rinc Art der Ät 
mensctzung, die bei keiner andern Säure vorkommt,. 
Wir wuJIcji sie Torluufig Unlci-aciifvcfeisäure (A. hy- 
posulpliuriquc) nennen, analog der Un[er§c!nreflig» 
Säure cA. liyposulpliureui ), uro anzuzeigen, daf« ei> 
weniger Oiygen enLliäll als die eigentliche ScLwefel- 
BHure , und mehr als die schweflige Säure. 

Mian erhält diese Saure, wenn man »chweBigSW- 
reg G«9 in Wasser treten lüfst, worin achwaiv-cs Man- 
ganoxyd schwebt. Es gehl sogleich eijie Verl>indui]g 
vor sieb , und CB entsteht eine rollkommen ueutrele 
AiiUusujng eiuer Zusammensetzung ron BCbwefeleaurcin 
und iinicrscliwefelsaurem Mangan. Da das unterScbw«- 
felsaure Barytaalz »aflös^ich iat , to bann man Jens 
Verl.ind,(rtg duvcli 
■eerlegci». Treibt 
aaunem Gas durch die 
Ton Baryt zu sJitligef 
GHure, wodurch etwi 
heilten wird, aus de 
den unterschwefciss 
reinigen, läfst 



Ucbermaois zugcsettl 
1 Strom ron kohlefi- 
i FtüssiglieJl, um das Uebemaai'i 
und verjagt man die Kohlta- 
8 kohlensaurer Baryt aufgelöst tr- 
• Auflösung, Bo erhält man leiell 
Uten Barit. Um dieses Salz lu 
I es kryfttallisircn , nüdurcb s>g!i 
sein Kalhgehalt ausscheidet, wovon selten der Brniin- 
stein frey Ist. Durch Zersetzung dieses Saiies isr* 
Tnittelst SchivefeUüure, erhält man die ünterscbwefel- 
eäure im freien /.ustande. 

Diese Säure zeigt nur dann einen Gerucbj wenn 
ele sehr conc«iilrirl ist. Ihr GeschmaJi ist sehr sanw. 
-Einen bleibend elastlschdfisaigcn Zuatand ei»ziigEl)eai 
scheint sie nicht fähig zu seyn. In Vacuo eiaer Luh- 
pumpe neben concenlrirtcr Schwefelsäure bei eiwr 
Temperatur von 5o° C. stehend, wird sie concentrlH, 
ohne sich merklich su rerllüchligen. Sobald sie aber 



über eine neue Schwefels äiire 



sie ftfi, ^^^ 



«la apec. Gewicht Ton 1,3/17 ci^^'>^^ti >*> ßngt 
sich XU zersetzen: tie duiMlet ichweflige Säure aus 
und ScbwereUäure bleilit zurttck- Wird sie im sehr 
Terdünitlcn Zustaade crbibt , eo dunelet ttie anfauga 
nur Wa^jcr aus: nach und nach ajjer entwickelt »icU 
■Bcb schweflige Süure , tind als Buchstand zeigt sieh 
wieder Schwefelsäure. Schon im Wosserbade geht 
diese ZerBetzuiig vor sich. In der halte wii-d sie 
durch Clilorin, durch couccutrirle Salpetersäure t'Jer 
darch rothes SchweCclinangansalz nicht verBuderl. Sift<. 
wttigt verschiedene Grundlagen und gtcbt mit Baryt« 
StroDtian, Kalk, Bleioiyd utid wahrschelulich mit al- 
len Salzgmndlagea aullöaUchc Salie. Das Zink löst 
■ie tinter Wasserstoßentwickelung auf, ohne sich zu 
zersetzen. Sie enthält zwei Proportionen ächiTefel and 
fünf Oiygen , ausser einer bestimmten Menge Wasser, 
das xa ihrem Bestehen wesentlich nöthig zu soya 
scheint, sobald sie nicht au eine Grundlage gebunden 
isL Zur Kcnntuifs der Zusamnienaetzung dieser Sau* 
ze bat uns die Analyse ihres Barytsalzes geleilet. 

Piesea Salz bildet glänzende vierseitige, durch 
»iele Endflächen zugespitzte Prismen, Es verändert 
gich weder an der Luft, noch auch wenn es im Va- 
cuo durch Schwefelsäure getrnchnet wird. Hundert 
Theile Wasser lösen bei 4*^" C. »on diesem Salze 
23,94 Tb. auf. Die Aullüsung wird durch Chlarin 
nicht xersetzt. Die Krystalle decrepitiren stark j sclion 
In mafsiger Hitze zersetzen sie sich, und entwickeln 
Waseer und schweflige Saure , worauf neutraler achwe* 
felsaurer Baryt zurückbleibt. Hundert TheUe des an 
der Lnft wohl getrocJuieten Salzes erleideu beim Glü- 
hen 39,903 Verlust, und geben folglich einen R^ck- 
•toad Too 70,097 schwefelsBurea Bvyt. Hundert mw 



• 



Weiter und Gay-Lus3ao 

dere Theile desselben Saleea , mit oblorinsaurem und 
knhltMisaa^em Kali vermengt und in ciiiem Platintiegel 
zum Rotbgiülien erhilzt, gaben nach der Fällung rtr- 
mittelst snlzsaurem Bar^t und nach dem AuBsüfsea 
des NieJerschlnges eine Menge von 158,2 achwefeUBu- 
ren finryt. Diese Zuitl ist nicht ganz das DoppellD 
roa 70,097 ; da es nber sehr fichwcr ia[ , alten Veilusl 
bei dem AussilTsen des Bchwerelsauren Barits zu ver- 
hülfen, so nehmen wir das letzte Resultat genau sla 
das doppelte des ersten au. In dieser Voransselsung 
kann das Unterschivefelbarytsalz betrachtet werden all 
zusammengeseUt aus 1 Prop. Baryterde, 1 Prop. Sehne. 
feUUure und i Pr. achwellige Saure: und nehmen wir 
als Verhältnifs dieser Elemente 5 für die Schwefd- 
säurc, 4 fnr> die achwctiige Siiure und 3,7 für die 
Baryterde an, so erhallen wir iu 100 Theilen d« 
ante rsohwefel sauren Salzes 70,1^ schwefelsaiu'en Barjt, 
•tatt der obigen 70,097 Tb. 

Der Wassergehalt des krystallisirtea Salzes hinn 
aus dem Unterschiede seines Gewichts und des Gs' 
wichts des schwefelsauren Baryts nebst der daraos ge- 
schiedenen schwefligen Siiure gefanden werden. Hier* 
nach ist dieses Salz zuBainnieDgeset7.t aus 
1 Prop. Baryterde gi/OO 

j — Schwefelsäure 5,ooa 

1 — . schwellige Säure 4:O0o 

2 — Wasser 3,064 



Oder 



1 Prop. Baryterde 9,70a 

,1 — UnterschwefelsHure 9,000 
3 — Wasser a,26/( 

Diesemnach ist die Mcyige der diterschwefels&iu«, 



über eine neue Schwefelsäure« 197 

weide X Proportion einer Salzgrandlo^e sättigt, zu« 

sammeiigesetzt a^s - '. 

';.., a .Prop« .SqWeM . I 4 

5 — .Oxygen, . 5 , ■ 

■ ■ 
und ihre Verh&Itnillzahl ist 9 

Nun haben wir also apch eine Säure, welche sich 
mit Salzgrandlagen Tollstundig neutr&lisirt , und deren 
Salze auch dann noch neutral bleiben (oder yielmehr 
zu neutralen schwefelsauren Salzen sich umbilden), 
^rean sie einen Theil ihrer Säure (^als schweflige Sau- 
re) yerljeren. Diese Unterschwefelsäure enihäit eben 
so 'yiel Schwefel als die unterscbweflige Säure, aber 
^T Mal mehr Oxygen als diese. Diese beiden Sauren 
trelea unter den Schwefelsauren als eine ]t>csondere 
Abtiieilang auf, welcher die schweflige Säure und die 
Sclivrefelsäure als eine zweite Abtheilu^g gegenüber 
stehen. Diese Unterscheidung ist deshalb nolhwendig, 
weil diese Säuren sich durch ihr Schwefelverhältnifs 
nnterscheiden , so dafs man sie nicht füglich in eine 
' einzige Reihe nach ihrer Zusammensetzung ordnen 
Icaiiu. 'Auch die Salze jeder der beiden Abtheilungen 
dieser Säuren haben unter sich mehr Analogie. 

Die folgende Reihe giebt eine Ucbersicht der Zu- 
sammensetzung dieser Säuren: .. 
üiiterschwcflige Saure 2 Pr. Schwefel u. 2 Pr. Qxygen 
Unterschwefelsäure « — — — — 5 — — — 
Schweflige Säure i — — — «.2— — — 

Schwefelsäure 1 — — — — 3 -«• 

Bei gleichen Mengen von Schwefel aber stellen diese 
S&urenN folgende Reihe ihres Oxygengehalts dar; 

1 ; 2 ; 2,5 ; 3 , 



V 



agS Welter und Gay-Lussao 

Kehren wir jetzt zu den Btgenschaftcn der aaitr- 
■«hireielBBUren Salze zurück. 

Wird auf eins dieser Salze SckwefelAsure rem «ol- 
cher Verdünnung, daf» sib nur wenig Hilae erregt, 
gegossen, lo' bamerht ^man keine Veründeruiig: le* 
bald aber die Misebung erbiut oder concentriiü 
Schwefeliäure angewandt aird, so entbindet eicb b^ 
gleich schweflige ^iänre. Dieser Erfolg ist leicht tf 
klärllcb. In nieJj-iger Temperatur bleibt die Uate^ 
schwefolsfiure auch für sich unxerselzt, aber, wil 
«cboa vorhin bemerkt, durch Hitze zerfällt sie it 
Bcbwefllge Säure und Schwefelsäure. Die Auflödungni 
der unter schwefelsauren Salze Teräiidera sich nicht an 
der Lufl, oder doch wenigstens nur sehr langsam. 

Das Kalisalz dieser Säure krystaltisirt in c^lindi»- 
trtigen frismen, die sich mit einer auf dereu Achn 
Siolirechlen Fläche enden. 

Das Kalksaii bildet regelmäTsige roseaftrmig t» 
«unmengeliä Lifte sechsseilige Tafeln, 

Die Hrystalle des Struiilioiisalzei sind selir klein: , 
«e acheinen uns sechsseitige Tafeln zu scyn , deren 
Selten wechselweise in entgegengesetzter Richtung gt- 
neigt sind , als wenn diese Tafeln aus einem Oclaedcr 
cntstanderi wären, das seinen zwei entgegengesctziu 
Flächen parallel abgeschnitten worden. 

Das Mangansalz ist eehr aaflöiUch, und selbst zer* 
Siefeiich. Diese Eigenschaft dient dazn, dasselbe roa 
dem Bchwefeliauren Salze, das sich bei der Einwir- 
kung der schwellljreu Säure auf Braunstein zugleioli 
mit bildet, abzuscheiden. Auf diesem Wege gebt 
weniger Barjt bei der Sättigung der Autlösuug 
loreii. Doch kann man xu die«ein Zweck sidl, 
anderer Bnsea bedienen. 



über eine neue SchvefelaStiie, I94/4 

'Sie Bildung äea achweMianren Mangans unisr 
fiSsen UoiBtUnden scheint eine besor^ere Untersu- 
sbung za rerdienen, wir konnten rorläufig nar weni- 
1^ «nd nnTollkommene Versuche darüber anstelleD. 
NbcIi 'der Zasammenaettung der UnterschwefelsSur« 
and des Manganhyperoxyds BoUte man vermutben, d&fs 
durch die Verbindung dieses Hyperoiydt mit schwef- 
li^r Säure entweder neutrales unterschwefeltanres oddr 
ichwe fei saures Mangan entstellen müfste. Das mit 
Chlorin behandelte Manganoxyd giebt kaum eine Spar 
des ersten Salzes. Vielleicht befand sich das von uni 
angenandte Manganoxyd nicht im Moximo der Oiyda- 
tion> so wie denn überhaupt di« Braun stein arten ia 
dieser Hinsicht sich verschieden zu verhalteD scheinen. 
Mit dem wasserhaltigen Baryumhyperoxyd und schwef- 
liger Säure die unterschwellige Sänre zu erhalten, ge- 
lang ans nicht, auch nicht mit dem braunen Bleioxyd, 
obgleich diese -beiden Onyde in ihrer Zusammense- 
tzung übrigens dem Mangaiibyperoiyd analog zu seyn 
■fihelDen. 

Wir schlicrscn diese Abhandlung mit der kurzen 
Anieige der wesentliche» Kennteichen der neuen Sau- 
re und ihrer tialze. 

Die UiiterachwefelsHure unterscheidet sich von diB 
•ndern Säuern des Schwefels durch Folgendes : 

. t.'Sie versetzt sich in der Hitze xu schwefliger 
SXnre und Schwefelsäure. 

9. Sie bildet autlösliohe Salze mit Baryt, Stroa- ' 
tian , Kalk , Blei und Silber. 

Die unter schwefelsauren Salze haben folgende wi- 
lentliohe Eigenschaften -. 



I 



I 

aoo Welter u. Gay • Lussac üb. e« n. Schwefek. 

1. Sie sind sSmmtlich . auflöslich. 

3. Sie entwickeltt in der Hitze oder mit Sinreii. ^ 
in der Wärme behandelt blofa schwefligsanres Gas. 

3. Nach der Entwicklung der schwefligen S&nre 
verwandeln sie sich in neutrale schwefelsaure Salze ^. 



<<) BekaoBtiicli ttdUta schon der Torsf. F$g§i sa BaireuA 
durch unmittelbare Verbinduug der wasserfrei ea (eiiföi« 
migen) Schwefelsäure mit Schwefel eigenchümliolie Säurra 
Jjir, die von ihm durch die üeDenaufigen hrmni9t glitt 
'und' hlaui Schwefelsäure unterschieden wurden (t. dieses 
J. IV. i33. vergl. mit Links Bemetkungen XI, ai9.}. Die 
blaue Säure hat ganz die oben als charakterii lisch ange- 
gebenen Eigenschaften der Uuterschwefelsäurei dem sie 
entwickelt nach y§gQl in der flitze schwellige Säure und 
verwandelt sich in Schwefelsäure » ohne Hückatand ■ von 
Schwefel« Ihrem Verhalten nach ist sie blofs eine Ver« 
bindung von schwefliger Säure mit Schwetelsä^^rct nnd 
keine unmittelbare Zusammensetzung von Schwefel uud 
Q^ygen. Man kann sie daher fii^lich achwefclsaure 
schweflige Säure nennen« Die sogen, unterachweüi^e 
Säure aber scheint dieselbe Substanz zu seyu» die mau 
sonst Schwefeloxyd oder geschwefelt schweÜige SÄire 
nannte, und deren Salze unter der Benennung geschwe- 
felte schwefelsaure Salze bekannt sind, indem sie kick 
durch die Verbindung von Schwefel mit einem schweCig- 
sauien Salse darstellen lassen* 

M9in9ck€^ ^ \ 



doi 



.r / 



lieber die 
Bildung einer neuen Säure 

durch die 

Einwirkung 

der Phosphorsäure auf den Alkohol, 

Ton 

LasBaigne. 

Aus den Ann«, de Chimio et de Fliyaique« iSr^o« T^Iatz, im 
Auszuge übersetzt von M§in§eh9^ 



fW«« w«»w^ww%^v» 



1^ achdem bei der Aetherbildung^ durch Schwefelsaure 
eine neue Säure , die dogenannte Schwefelweinsäure ^^^ 
dargestellt worden y ao konnte man yermuthen , dafs 
auch die Phosphorsäure auf den Alkohol auf eine ahn- 
liehe Weise wirkeu -würde. Dies zu untersuchen, stellte 
'ich, Tori Vauquelin aufgefordert, folgende Versuche an» 
1. Eine vermittelst Salpetersäure aus dem Phosphor 
dargestellte Phosphorsäure hielt ich eine halbe Stundd 
\\a.ng in einem Plalintiegel im Flufs, um alle Salpeter* 
aäure auszutreiben, und liefs sie dann in hinlänglichem 
Wasser zu einer Auflösung von i,5 spec. Gew. zergehen^ 
9, Diese Auflösung wurde in eine tubulirte Glasre- 
torte', woran eine in kaltes Wasser getauchte Vorlage 
befestigt war, gebracht, und bis nahe zur Siedehitze 



^^3 Die aber nach Gay- Lmssmcm Versuchen nichts anders ist alt 

. eine mit tty/As vegetabilischer Substanz versetzte Unter- 

schwcfelaäure (A. hyposulphurique )• S« Ann» de Chimie 

ef de rhyiiqae Xll)^ Ga, Dleintcki^ 



aos Lasiaigne 

des WaiRCri erhittt ; dann rermittelst einer in die 
berabrei eben den gekrümmten Rühre eine gleiche 
ge Alitobol von 4o° Baume tropfenweise zageaetzt. 

Nuchdem ich das Product der DeBtillation meh- 
rere Male von neuem über die Pbosphorsänre ebgeto- 
gen batte, so erhielt ich eine farteulose Flüssigkeit 
TOQ ausgezeichneten) Geruch des Sehne feie thcre ; sw 
war aber noch mit vielen unzerseUtem Alkohol rei* 
aüscbt, wovon man sich leicht fiberzeugte, nenn min 
die Flüssigkeit mit Wasser versetzte. 

Der Rückstand in der Retorte war Kälte , etwu 
bräunlich und von Aethergeruob. Ich Itiste denselben 
in dem aohlfachen Volum Wasser auf, sättigte die 
Auüosnng mit Kalkmilch, und filtrirte: es hatte sicli 
ein reichlicher gallertübn lieber Niederschlag von phsi- 
phorsaureni Ftalk abgeeetxt. Da die Flüssigkeit sich 
alkalisch verhielt , s>* liefs ich KohIeiieiLUt-& hindurch' 
Strömen, kochte die Aullösuag einige Zeit und schied 
dann den kohlensauren HuUc durchs Filter ab; jettt 
war die Flüssigkeit gesclimacklos geworden , und zeig- 
te bei eiueni Zusatz von klresaureoi Ammoniak die 
Anivesenbeit einer Kalkrerbinduiig an; denn die Hob* 
lensüure bewirkte weiter keinen Niederschlag,! 

Diese Flüssigkeit wurde zur Syrupdicke abge- 
dampft und hingestellt: es bildete sich eine weise 
weiche Masse, welche unter der Lupe aus kleinen aus- 
einanderlaufenden Nadeln zasammengesetzt erschien, 
pie salzige Substanz balle einen ettvas scharfen G^ 
■chmack, wie die Dopiielealze der lialkerde. Getrocknet 
in gelinder Wärme zog sie einige Feuchtigkeit aus der 
Lnft an; doch fand sich darin kein so zerfliefslicfaes Salz, 
wie der Salpetersäure und der salxsaure lialk n-i, 1b 
Wueer l<^te sich die Salzmasae Tollig wieder auf. 



über die PhosphorweineSu«. 

'Dm getrocitnete Sah gab beim Glühen in reiner' 
Olaaröhre Wasser, ei'iCses WeinSl, ein nsoh EssigsSa- 
re riechende* Cm, Hohle und neutralen phosphorstu- 
ren Kslh. 

Wurde die Anflfisun- des Salzes mit etvraa Salpe- 
tersäure rereetzt and dann zur Trochne altgedampft, 
so erhielt man einen weifsen in Wasser unauilü Blichen 
Rflckstancl , der sich ganz wie phosphorsaurer Kalk 
rerhielt. , 

Aus diesen Versuchen ersieht man: 

1. Dafs die l'hosphorsäure auf den Alkohol au*^ 
•ine Shnliche Weise, wie die Schwefehadre, einwirkt. 

9. Dafs sich dabei ein» e i gen ihüm liebe Säure bil- 
det, die man, nach der Analogie der Schwefelweio- 
•äare , Photphonveinsäuria nennen kann. 

3. DaTs diese Säure, welche mit dem Kalk (and 
«nch mit Baryt nach meinen spätem Versuchen} »ehr 
aufioslicbe Salze bildet , als eine mit vege labil ig eher 
Stibslanz ' versetzte hypophorphorige Säure betrachtet 
werden kann, analog der Scbwefelweinsäure. 

Es iet wahrscbeiniich, dafs auch die ArseniksSore, 
die auf den Aether wie die Sehwefelsaure und die 
fhosphorsäure wirkt, ebenfalls eine besondere aus 
Arscnikoiyd und den Elementen des Alkohols i 
meageiettte Süure darstellt. 



so4 * P rei s au fg Alben 



■«•■»■■■■■■■■^■»'«v 



■. .1 



Programme 

de la 

S^ociete Hollandoise des 'Slcieace5y< 

(■* ■ ' 

k H a r 1 e m , 

pour i'annee 1820, 



T ' . 

•■-'a Söciete des Sciences a leim sa soixattlc scpliemc, 
Assembice anjiiversairc, le 2:7 el 28 Mai, Lc I*rc»i- 
deiit'Directeiir, Mr. y, P. van Wickevoprt Cromvielin^ 
invita Mr. la Secrclalre, a faire rapport des pieces, 

Jiie la Socicle avoit regnes dcpuis sa derniere scaiice 
u 2 iVIai liii^, concernant. 

' Les Sciences PJiysiques 

II parut pc-ir ce rapport : 

I. 9ue Taulftur de la reponse Allemande siir la que- 
slion ; ,, — (luelles sont Ics reglos gcneralcs . d'aprts 
,,Ie8quelles on puissc juger d'avance , avec nrqb.iliilile, 
„et suns cxpcriences directes , de qucllos planles cxo* 
„tiques et uliles- la culture peut elre cssaye avcc avau- 
„tage dans ce pays?-^ — reponse qu'on aroit recue 
avant Tepoque du weis de Jaimcr 1817, sous la de- 
vise : Meliora sunt ca , qnae natura quam quae arle 
parala suni ; et a laquelle , apres qu eile eut elc corri- 
gee par uji Supplement considerable , fut adjugc, en 
1819, le prIx, a condilion aue Tautcur sc chargeroit 
de refondre son memoire et Ic Supplement susdit dans 
«n seul Corps d'ourrage, et qu'il satisferoit aux ob- 
eervations , qui pour perfectionner le traile, lui seroi- 
ent communiquees par le secrctaire, et que^ selou 
Taris de la commlsslon, chargee de juger de ceci, 



der Harlcmcr Sociötät. a45l 

riDleur «yant mainlenant anliüiiut ä eeacondilions , I« 
icdoille, i^ui lui etoit adjugec, lui devoll aclucUemeiit 
tu» renuse , et son iiom -tTiTutjfuc par ce progrAinmc^ 
A l'ourcrture du billet il piii'uE que Tduteur de ue mer, 
noire c«t Ju/iimn Carl Leuc/is a ^iirtmberg, 

llJ. Que. 1^ aulcurs de ileuif iHcnMiii-CB eii AllemBiid' 
^^a la questiun : — „Quelle eat la cause de la ter[iia> 
„sore (eij Hullundois hei wier'i, que Ics vilres tubis- 
fiSent, apr<>9 avoir ele e.iposess quelquc temuH a l'ttir 
„et au floUil? Quels soiit Ica moyeni^ le» pma eilicar 
«ees pour prcTenir cette alliJratioii dn veri-e?" — 
qni Bont iuvitea par k- programme de i!Ji8, de corri- 
ger Icur» itiemr>ires et. de lea rendre plua complels , 
«n obserrBiit Icb remarques fnlles par lua rapporteiirs 
lur ces memoire^, ea 8vi>ienL envoye des Supplements'^ 
J syant obaerve les remarques, qnij a la prJf'rc de 
chacaa d'euK , leur avuient ete cümniuiiii[ueea par le 
Ou a jugeJe memoire ayant pour devise: 



1 




diffue quon j 

.et n p 



!&t le prix. A l'ourerture dabillet il parut, qne 
ir de ce memoire est O. JV, Manche , Projesstur 
m Physiqiif ä IIeidelberf(. On a resola «ussi de faire 
imprimer le memoire ea AUemand, ayant pour devise: 
ha Nalitre par ies ex/ierien*es , et doffiir ä l'Aoteur 
une medaille d'argeut, quanck il lui plaira de se nom« 
in er. 

in. (|)uon avoit reru trois j-eponses an HoUandoia 
nur la queslion: — „(^(ueU sont las lÄtreins encore 
„ en i'riche daus les provinces Süptentrionales du 
„Royaume, dcsqueU on puissu allendre , Buivant de* 
„ ciperieiices foiles sur des lerres semblublea, qu'iU 
,,soieDt propres ä f^trc defriuiu-d avco succe», sans des 
„ depenses trop disproporttonticeE au produit ; et da 
„quelle maniere pourrolt on oommcdcer ce defriclie- 
„meat avec Tesperancc d'une rtussite farorable , !q 
,>tout fondc sur des excmpics tiu sur des expcrlences 
,,bien loiiuues? " Les reponaes n'eyant an i;uii erneut 
nie latisfaisanles , 011 a resciu de prolouger le tfrmo 
du cojicoui'S jusqu'au 1 Jnnvicr liiai. 

IV. ipu'on avoit regu dcui reponsea sur )n qucstiuii 
eoncernatit /e ilennifhement du •'ranil lac de J/arlrin , 
qii (ureoi jugces trop pcu salisioiBanles pour qu'uu y 
j)äl ftdjuger ic prii. 



346 Freisauf gaben 

' Vv pu'on KToit aoBsi rfl^n denx »pontea rar It 
question conceraaiit U dfntechemtm du fP'yker-tKttr , 
tK*\% qui ne niürtloienl |ias d'^tre couronnees. ht 
tmue du concouiH po«r In premi^re de ce» deux qu»- 
»tlf^ns iilt pi-olonge juscpt'au i Janvier iSas, et pour 
la scconde ju^quau i Janvier iSst. Comme la aaln- 
tion de ces deuz ([ucBlions demande plua de connoi» 
ahiilCS locciles , qu'on ne pent raisonnablement aupp^ 
■er dans un ctranger on a jnge quo rinsertioa de cu 
qnefltimis daas ce progratnme seroit inutüc. 

VI. Qu'on avoil reen sur la qoeslion : — „^fb 
„ moyaas artiticiela pourroit-en employer , ponr anJ* 
„Uorer le» bros de mer au Texel, aoit en general, soU 
„BDecialement pr^a le Sdudpen-gat , ei l«s rend/« 
„plui prol'oiida?" — unc reponse en HoIIandoiti 
ayant pour devise : Hoa opim , hie labar. On a jugä 
ce memoirs trop peu aatiafaisani , pnifiqiis l'aniavr v 
a pr.ipose un plan »! extranrdinaiteiiicot- couteux, gu'd 
äoit ^tre re^arde comme iuexecBtsble, et on « reaoln 



de repeler la quettion, pour qu'on y reponda aranl 
le 1 Janvier 1832. 

VII' Qu'on av-oit rc^n sur la qneatlon : — „Jasqa'k 
„ quel point coRiioit-on Ix natnre des diävrentes espe< 
„CBB d'üisectea, qui aoBt träa nuiaibles au> objett 
„d'HUioire nalurelle, tefqnels oa desire de coßserrer, 
„comme augsi k la conservalion des penux velues d'a* 
„uinaui et des lainages : et qiieli lorit les moyisa» let 
„plua elHcacea da les garantjr conlre ces inaeclM Od 
„ de lea en deÜTrer?" — dem reponses, dont A Wt 
Fron^oia a pour diifiae : T^'uxquam naiftra magis tle> 
et B en Allemand: Co^nilio Nalurae etc. La aeen- 
taire commiiniqua, qu'il aroit fait voir dam une atut- 
ce precedeute, que cette piece est copiee en granda 
parlie du toiae Becood d:Olivier »ur Im Coleoptert*, 
et que toulea Jes ügures d'inseotea, qu'on y a )oialc 
•oiit des copiei tree cxactes de Rclles , qiii ae Irontcst 
d^iiB le meme ovivra^e. L'aseemblue entendit arte 
beauoORp dindignatluii une lenlnlrvc aussi mepriaaiJc 

four acqu^rir de celle raani^re le pri; d'honneur, aani 
avuir meriie. La rcpi>iii>e B Tut )ugee n'avoir aucsn 
meritei On a rcaolii de repüter la qiieslioa , poiu 
Ou'on y repoudlt araut le i Janrier iSoa. 

Vlllt Qit'on avoit regu anr la question: — n"^» 



Ö 






der Harlemer Societät. '*47cl 

t ie r^cDnUmenl de la sive de quelques orbrea 
^ou arbriaseai)« au prinlemps, comme p. ex. de U 
„«igne, du pcuplier, de rorme , de lerahle et d'au- 
„tre»; que peut on apprendre ä cet eg'ard pur de» oli' 
„aervations uUerieure«; quellea conBpquenceB pem-on 
„an dediiire, ooncernant la cauie, qui fait nionter Igt 
^give dans les arbrcs et daoe les plantea; et quelles 
„ iostmcliona vlilea ponrrait-on tirer du progrca de J« 
„•cience, ä l'egard de ce sujet, pour la outliire de«' 
^arbrel utile«?" — dcux reponsea, dont l'uno ei« 
Franpoi« poor derise : La ^eve r^tieilli au rttour du.. 
prifUemps eic et Tautre en Hollandois : G*en ditr 
voortvaar eic. Ces deux reponseg ayant etc jugees com- 
ae nnllemeDt Batisfalnantea, on a rotiolu de repeter la 
qneatiou, pour qu'ou y repunde avant le i Jaovier 
189 s- 

iX. pu'on avoit re^u sur la question : — „La ora- 
„tique de l'Bgriculture ayant prouve, qi>e, penaaiit 
„le |>remier tempa de la ve;>otation des £läe ei autret 
^plaates dea cliamps, jusqu'ä la tloraison , la ten-e du 
„oiminue presqiie poiut ea fertilite, taiidi§ que, aurts 
„la frnctiücalion et pendant la maturation des grames, 
„la meme terrs est conBidcrablement epuisee , et pri- ■ 
„ri« de aa iecoudit^, la Sociele demende, quelle est 
„la cause de cc phciiDtneiie , et a quet point la eolu- 
„tion de ce probltroe peut eile fouruir des rtglei kj 
„auirre dang le perfectionnement de la culiurb de» 
„ohampB?" — une rcpouse ea Fran^ois, ayant pour 
je*ise: Praestnt nalurae i-oce iluceri On a juge cet™ 
ta piice' comnie n'ayant rlea de sattsfaisant, cl on a 
rcsolu de repeter la question, -pour qu'on y repoiidit 
d«iis un tenips illimitä. 

X- Qu'on aVoJt rei;u sur la question: — ' i„ Quelles 
„tont les causes piincipales de la degejieralitin de« 
„plante«, qui fönt naitre Ics varietea. et quelle» in- 
„airuclioiis peui-on en deduire pour l'am^lioratii'n dt 
„la cullure des pluuiea utiles?'' — «ne rt-potise en 
Fran^ois, ayant pour devise: Ftlix '/«* fwiiiif, eU: iJn 
A jugä que ce memoire .est trnp peu -saiisfaigaui, et oit 
a resolu de prolonger le term^ du concoura jnaqu'aa 
■ ■ Jaov. 1833. On desire que les caiises, ä iudiqunr 

£Br les auteurs, loicat fondiiea «or des experience« iia 
es Abaerrftlioa». ^| 



«48 Preisaufgabcu 

XI. puon flvoit recu eur la qiieslion ; ■ ._ 

,,BorlP» de pninmes de terre cuilirc-ttoo princi}Mjnneiit 
„daiH les diverses priivinces de ce Royaume; qvcH« 
„ cn est 1a diflereiice, cti tfjard an {^enre et am prb- 
„pri^les? comment dificrent elles siirloul ea fatre? 
„y a-l-il queique raison, foitdt'e siir des esperlcn- 
„ces, pour envisdger une de cca Borles comme plu« 
y,ntilritiVe, ou piug aenntageuse pour la saute, que 
%, I'aufre? et qaelles nnu'lioiiilions la connoif>9ance de 
i, cesobicis penteile faire csperer pour Ja cuitare de» 



inGS de teire d^ii 



e rt-po« 



9e en fran^oia , ayaiil pour devise; Nie labor, Ainc 
lat.-a'er-i e/c. Uji des IJirei.teurs de la Societe flyftnt 
rnv'i' depuis peu un ourrage en ^jieinand, pulrlie en 
iSig B if'eimar, ayanl pour litre : Veisui-h einer Slltr 
n^-^raphle der Ktinaf,U/,i eic. a fall voir qiie le plan 
de lauteur cloit de trijuper la Sueiete.'en offrant ir 
celle-ci, pour remporlcr le prii, un ecril, comme si 
lui mfeme Tavoit fm'l, mais qui en partie, est la Ira- 
ductioD de louvra^^e suadit. 11 parut aussi qae 33 
figure*, qui reiiresenlEttt des pommes de lerre , com- 
me ciiUiv-ics psr lauleur; sonl des copies irts exac- 
tR» di-a iisiircFj, qiii se irouvenl dnnsic susdit 0iiTTas[e. 
On 8 rcp'ilii de repeler la queslioii, pour y rcpondre 
avanl le i'Janv. lösS. 

XU. f lu'on''»7oit rPQ« sor la queslion: — Cotnme 
l.t iii:>iivelie nianicre de diaiüler, que, dppiiis quelc^M 
Hiiii:cs, on a praliqtipe premieremeiit k Muiilpellierj 
et qui a cle eiisiiile amcliorcc dans la France mcridi- 
onalc, procede d'npres lef{uel lea liqueurs spiviLueuiet 
ue sont pa9 immediBlcmcnt cvposccs au feu, mais sout 
e<:hauS'eea par la vopeur de l'enu Louill»itte, »'est pM 
■cnlement plus ecnnooiique que la ina:iiere ordinaire, 
niaisqu'clle a de plua cetavanlage, (Jueles üqueurs splri- 
tueuscs sollt d'im goiU plus pur et plus sf^reuble, et qa'Ü 
pül par consequent ä desirer. que cette uiauiLTe piti*M , 
e:re introduile dans noa fobriques, la Snciele deman* 
de; „Quelle est le meilleur appartil pour tircr At 
f.cclte manitre chez nous, avec le plus de proGt, An 
--grain les liqueurs spiritueusca les plas plures, COl»- 
„ine on les tiri du yin en France?"" — un memoir« 
en HoUandois , ayant pur deviae : Onhet'ooroordttlJ * 
üu a juge que cc mcniolie , uc contenant, CMWp** 



ä 



der Harleiner Societät. 94g 

ee qai est'conno) qae *des corrections ideales, ^ qui 
etoient nuUßment prouFees par des expericnceS) avoit, 
par Gelle raison, trop peu de merite, pour etre cdu- 
ronnesetc. on a resolu de repeter la question, ponr y 
tepopdre avant le 1 Jauy. iÜ2s. 

... Vloyoi Cbmffali smr Im distiil*t/on dis vim, Ann« de CIi. 

^ lii^ iSopüetc a troure hon de repeter les six questions 
euivanles, ^auxquelles on n'a point rebondu, et poui* 
kaqu'elles ,1c terme du concours est fixe. 

Au i Janpier 182a. 

I* „Jusqu'a quel point est-il actuellement demontn!^, 
,, que les fumigalions au moyen du gas rauriatique 
„ oxye^ne , ä la maniere de Gnyion , ont servi a -ard- 
,) Tenir la propagation des maladies contagieuses , dans 
jilesqttelles Teffet de ce gas merile d'etre essaye, et 
,,4iu'est ce qu'on doit principalcnient pbseryer danS 
„Of^s experiences? Y-a-il quclque raison d'attendre 
„ plas d'effet salutaire, pour prevenir la propagatiori 
,,ae8 maladic^s contagieuses, de quclque autre xnoyeu 
,, employ^ ou pröpose jusqu* ici ? ^^ 

Oa detire c^uet en repoiidant a crtte qiiestion» on donno 

une ennmeralion succincto des cas » dans leaqnels les fumig«»- 

lions suj^ites ont efficacement servi k emp^cher dificrentts 

maladips contagieus.-s. 

II. ,, Jusqu'a quel point . la Phj^siologie du corps 

yyLumain donne-l eile des raisons bien fondees de po- 

4,8er, ou rexperience a teile suiTisamment proifre, quc 

^^le gas oxygt'ue est un des remcdes les plus eÜicace« 

•,pour seconrir. les noyes el les sufloques ou asphyxicf, 

.^et quels sont les moyens les plus conTenables pour 

„remployer ä cet effet de la maniere la plus prompte 

f,et la plus sürc?" ^ 

La iSoriclö desire qu'on expose auccinctcmant et examine» 
d'aprcs Petat antiTel des connoiäsaaces d cet Cf^urd, ics moyeia 
propns^s successiveinent poar »ccourlr les noycs, et (ju'uu 
t^che d^c^claircir, autant que pos*ibIe) par des eiLpcricncei 
eu des ohservations nouvelles, ce qui est cncore plus ou 
tuoins drtuteux 

111. _}, Qae peut-on regarder comme bien prouve a 

' •' „Vesara du sug gastrique du corps liumain , et de son 

„influence sur la digestion des aliments ? son existeuce 

i,e8t'elle suifisamment prouvee par les experienses de 

^ wSpallanzani et de Senehier, ou est-elle devenue dou'^ 

L ■ • 



b5o 



Freisaufgaben 



f, teuse par Ics experiences de Sfamfgre? qu'eit f)t tp» 
„l'snatomie comparaltFe et principateinent l'ourerturc 
„de reatoniac dauimaui tue», soit ä jeiio xoii peu dt 
„temps apres qu'ila ont pris de la nourrilure, onl tV 
„le» demontr^ ou rendu Tmisembloble n cer enrd? 
,. Et au cas qu'on püisse reg'Brder l'exislence oa sno 
„gastrique dana le *orps bumain cniume bieii proa- 
„vee, qucstce qu'on doit eviler slor«, pour iic pu 
„en affoiblir I'eflet dana la digestiou?" 

IV. „Jusqu'ä quci point connott-ön, par le» expe- 
„rieiicea ohimiqueB de F'auqiietin j concüniant lea di« 
„Terses especea du Quinquina, caiume aiiasi par lei 
^eipcriences ou obBerraLiona fattes par d'autre«: 
„(Quelle est la ditlerente nature et la quaritit6 de leon 
„principea canstiluanta ? z) A quel principe la rertn 
„lebrifuge du Quinquina doil-eUe Stre altribu^e? i) 
„Ouela renseigneinents peuton en deduire pour di- 
„ Stinguer ies meilleures especes; ou celles qui ont le 
,,plus de vertus febHfugea, des autres, et des äiSi' 
„rentes ecorces qu'on emploie ponr Ut falsüicarian ? 
„4) Feul.or> en deduire des preccptea, pour conut- 
„vor en entier, dan» Ies diÖcrenics preparations du 
„ (^uiiiquiiia , ce principe, dans lequel consiate la ploi 
„grande rerta febrifuge ("■ 

ViivM AanaUs de Chlmh , vol. 5t|. p. MJ. 

V. Comme le ferment humide de bl^re , qui «toil 
ct-devnnt un produil trßs important de nos brasseriet, 
est actueltenient par difi'crentcs cauaes moina en nsagf 

Jn'auparavant, et qu'on y a substilue le ferment HO 
es fabriques de genievre: la socicte demaude : i) 
„Une comparaison , fond^e sur dea analyäea chimiqoM, 
„de la nature des fermenta humidcB et secs, et «a 
„ eipose de leura qualilea relatives. 3) t^u'on indiqw 
„Ies moyens, par lesquels le ferment humide pourroit 
„ötre deliyre de ce goüt amer et desagreable, qni » 
„Bon origine daiis le houblon, dont on se -eert daai 
„Ies brasseries. 3> Ou'on iiidique Ies moyeus, ptf 
„lesquels on pourroit conserver le ferment humide, 
„du moins pendent quelqtie tempa, de maniL-re au'il 
„no perdit paa la vertu d'exciter la ferment aiion dui 
„ 1« p&te feite de farine ? '^ 

VI. „Comme on a ob'serve en pluatentrs endroits, 
i,tt qa'on peut obierfer eocora, qoe dicaraea plante», 



der Harlemer Societ£t. 



fi^t 



, t l'McroiMement eat rspide, produi»cot nne e«pi- 

.^cc de tourbe, on dcsire de voir raBsemble et espo- 

;rt»i% Buccj'ictement et arec exaciitiid^, tout ce qiü a 
I ,,£t£ d6crit ou ce <^ui peut ctre obserte ä ce au [et, et 

ttqu'entuite on diauute; par de^ raUotmemeiita foodes 
I (»aar i^en oliaemktiuns , ce qu'on pourroil praliquei; 

nitaaa «juclques tourbiersa, puur en t'avoriaer l'acuroia> 
I „Mment?" 

! La Societ£ propaae lea neaf quMtlona euivantes, 
! ponr qu'oo y reponde. 

^Mnl /* I Jaapttr iSai. 
I 1. ,tBiI-il Traii conima pluiipur* loDticnnenl. qiie lo ttt 
t,\aAt%ete n'ail pai 1« bonl^ de atJul d« Suide on <1« qiielitus 
i,au're p^ys, el dnni on ^D itrl 'iaiia iioi ruatitvtt' et que ta«> 
'nine on ne pounaii p»» aVn itrtir er ptuiiauri cai i oü l'oa 
11« muQtenaat U Cuiituoie rle t'dii 
Hl'^tringcT? Au cai i|ue uaci 

„faat-il atiriburc Ce ddl'ani? Ijut-il lea chsrcher dan 
t,Ut£ da for indigine ou dm« la maiiiire de Je pri^patrr? ^up- 
„poi< qae ce demler cai ait IJetii ce fei peuril i'ia poriri i 
nan d«8>^ d« pcrfcciion , aoqiiel, bdi» inus lai rappurti, il 
(legale iD boait le IW eirang», et •luelle aal la mauiir« d« 1« 
(imttlre «a oeutre paur patienir a vb but?" 

ou plua niuevAe <je la yacrlne atl 
)ut, 'l'dpidemlB d< la p«tll( vex.le,' 
cependBut da Qouveau, dfi|>ui) ijucl— 
^aaa acuBBa. iti et ailleuri; et comme ■ depuii pru, il «'Bat 
^■nifeate chex ceux, qiil avoient et« vaorir^g aupararani, una 
tapiCB da puiluie* vari(ill<|uesi ddcrilca pitaii^ttniFiil pir tea 
Adfloia sotta le noui da mtd-ficstti tmmllaai on demdiiile: ,, i. Üb 
itqual geDte aout ca* pmiulea de t'auise petire rdiuls, et guet 
.^BB eai la cours? l^u quoi di Heren t-el lea äe cellta de la ttri- 
ntable petite v^rola et dei vtrittllill üai» le cas d'iuie ipidi~ 
. ttmiu chez dei iaitiildus uou Ticcim^i , r.ellei-ri iiroduiseut-el- 
mIm la v^rilable pelils vcroJe? Ue|ienireat~ellFa de U iDUitilii- 
hIHM porliculiire, da quctijue indiapoiriioQ, il« U m^ti^rd d« 
' (iTaccinor ellu-mcEne, ou d'autrci caujett et luel ejt le siuyen' 
,ida laa prdvenir7 a. Que peut-on loulenir, conccroaat la 
tadnrtfe de la tatultri prejer»alive de h »aenne'' PourroJt-il 
pitx» utile i|uei i chaque ^piJernie, l'aa Tacciaäl de nouveati? 
ff&, IjGi iDoyenai erpplojdt ches nous Irndaali ä eacoursger 
ulaa plua jjrsndsa vacciuaCiona , aoat-ili alilea et luSaiiili finite 
^Jei progrit da la raccine , et pour faire di>paniiire eaiiire- 
„saant la pelite veröle. Au ca> qu'on fül pour la nej;ii(ve, 
(i^uelaaeriiient le* moyeui lei plui propre« pour pirveiiir i u« 
„but «luii »laiaire?** 

' Ca Ma aoui peiul dai uhsiaa ntBDaaai ni an traill a 



11. QuoiquB I'ia 
6it oeuer, prenjL 
OClle jsaludic le r 



aSa _ .Preis.aufgab<(ii 



rutililtS de la taccine t qne Ton dei&ande , mais nno r^poii«' < 
«9 succincte et «ati^falsante sur lc qut a ^töd^maolitf ci j 
dessus , fondffe sur Texperience et sur deSsub^erralions. j 

' in, »I Quelle est la cause par laquellei de temps -en tempfy \ 
), et particulieremetit l'anD^a pässce« Ics huilres sont devenuei^ !; 
jynuisibles u la saniö; ceci Üsüil^ occasioni'ie par «juelque petit \ 
i»Ter qui se trouve dans^'Ph'nitre? Si cela est,' 4& quelle espkft i 
91 est celui-ci, et oik pent-oii le mieiix TobserTer daua Thoitriil. [\ 
t^Les huilres ue sont elles sujettes 4 ceci que dsn^ quelques A 
yytemp^B de l'anneei et y a-t-il des circon&tances qui prodoi« 
9iseut cet inconvenieiit? Le yeoin des huitres a-t-il quelqua 
,}aDalo|4ie avec celiii qui rend de tenips 'en tenips» lea mouies 
„ venimcu^es ou nuisibles a la sante» et queli sont \t% carac- 
,»tirea distictifs de cea deux espönes de vcnins? Quelles sont 
9> les indispositlons» oocasionn^es par l'usage de ces huitres oa 
yiinoul'.s veijimeuäcsf et quels sont les remödes les plus pro« 
9» pres ü krrSter d&ns l'origine ia progr^s du mal 9 ou a la 
I, gn^rir?** 

IV« )>A quo! dpit-on attribuer la propriet^» -^uo les che- 
,,vreties ont quelquefois d'dtro pernicieusfs a la sa&te? Aqnoi 
9,(!iAlinjkiur<-t.on leit chevrcUes eiiveuinieeit? He quei genre «out 
,^.leA iudi>po&iti(juSi ({ue l'usage de ce» chevre.ttes fait natre9 et 
y qtiels sont \tn remedes propres a eu arrcter Iq& progres ou k 
99 loa gucrir?*« 

V, iiComme on chauffe actucllement en Au^lcterre let gran<« 
99 dos serres d*one manicrc fort utile a la culture Aa^ planles9 
^, au moyen de la vapeur d'eau bouillaiite» dirigdo par dcf 
,;tuyaux» au linu de se scrvir de poÄIcS} ceci pouriait«iI £tre 
,1 imite ntiiement chez iious daiis des serres rabins clendu&s, 
,, et queU .seroiont rapp<>.reil tt la toiihtruciion ies plus con« 
„ veuaMes? ** 

Ou desire qu'ou rcpnnde a cette qncslion, non if^ulemcnt 
thcoriquttnent , mala d'une moniere fondcfe sur des e^ipä« ' 
riciiccs, en indiquant Täppareii et hi coustmction, qu'ou a 
tronvcs 6tre les plus propres penddut tout l'hwcr; quirlest 
]c dt i;rc de chaleur« qu*on a entretenu et quelle a etc Tiu« . 
llucnce d(* ce genre de chduflTu^o sur les plaiues, 
Vi* ))Qii(;!Ie est la connoissance acquiae coucernant la na-l 
,iture, i'cconoiuie et la (Generation de ces petits inseclea» qui 
^yfuut le plus de mal aux arbrcs et aux pjantcs, que l'oii cul- 
,, tive dans les serres chaudos, et quels tnoycns peuc-oii lirer ou 
yyiudiquer de cetie counai&sance, ^our pievenir ou pour dinii- 
9, iiuer« autaut que ceci est pralicablet la propagation de ces 
,,iiiHec(e» et pour ea deüvrer au plutdt les plaiites, qui en aout 
„iofe^tees?** 

Yll, ,,L'cxpcrience a-t-ellc suiTisamnient dcmontrc qu^'l y a 
%^^ti especes d'arbres ou de plantes,' surtout de Celles qui sont 
9, des plus utiles, qui ne peuveut pas bien vegeier9 lursqu't-Ues 
^t%% (rouveut les uuet pres des autres? Ct9 ea ce cas-la, quel* 



der H^rleiner Socieiät. 255 

1 lei oxp^ricnces gu'on pourrail en citer? Csite aoli-* 
Jufllbiii eiilre i|Ui.'!(jum espicei pput-ellsi es quelgue maniirei 
h('i9 upiiqut'e par ce qu'on connoit du la naturu ds cm plan» 
* Quelle« iiistruitioiii utile* peavem £lre titeci do cecii 
' iipvi la Dutlure des arbrei ■! dei plaDlet olile*?" 

Vlll. „Quell aout !«■ iiiieclM lea plua nuiiiblaa pour toi 
lu>rl>''»«< lea arbriixaux daui lei foräls? Ell quoi coniisl«ii| 
I nln dooiniJfici et los maus iju'il» fuat eprouver ä ce* »*ge^ 
Quell lons les rcm^de« lirei de la conaaiuaace da 
noiDJe au .du ^aore de vis de ce« iasectea, aifondei en 
B tempi lur l'eiperieiico i propiei ä ptL-ieuir le dommags 
CM iusectes fönt »mk arbrea au a lei cd dälivrqr?" 
„Jus^u'a quel puint coniioic-on i'icoiiomie ü« laupei^ 
(,«1 qneli moyena pL'Uvent en hlre äirivet ■.-ummc leji plus pro- 
„fm i eo d^Iiirec le< lerriri, ai. ellca sooi nuiiibki? Li au 
iiOnttalre , y-c-I-il (Im ubkcrvations gue les taup» , eu ddtrui- 
hHBI ou dimiuuant queli^ue veriuiue > plui ou moins nuUiblei 
^inient utilei dans quelques cai, et leiijuelleB ajeut indiqu^ 
„ea mÄmo tcmps ceiil, ni l'on doil eviler de prendro ou ds 
iidcuuire le« laupej?" 

Iia Societd a propoac dana lei ann^ea pr^cedenrei lei' qua- 
tun« queiiions auivaulesi Juni Itt Seiincij Pbjti^titi , pour qVoit 
uj faasa rapoose. , 

A9t»t h t Jtmitr i8ii. 

1. „Quelt sTantigei la Chimie, rerormde et t'lvndue dspiiii 
Is lempa de Ltvfiiitr et de «c» auccesscura . a-UeUe apporlei 
1 la Medecine > en faiisiit mipui counolirc raeiinn cbimiqua 
..de* medicimeBl) uauels , pour la ^iicriiOD de queJquei maia- 
lidiea du'corpi bumain j et qu< h inoyeni j auroil-it 1 ppeadtCt 
iipaur ac'qucrir une cunnoiisäuue fondee, et olile a U tnede- 
(rviiiei de l'ai^tjou cbioiique juiqu'ici iniMDaue de ijuelijuea aitu- 
iiiUcanicnti?" 

I, Juaqu'il quel poiot peut.on prouver par dei obierralioiia 

M, qiie les maUdiei > qui re^aent dam le» Pajs.ba^, onl 

HCbange de nalure dcpuU ua cerlain laps de tempa, et quellca 
■,aont lea oiises phytlquee de ce chan^eineul, am foul paf'rap- 
»ipÄrl ä ll maiileic <Ib »irre et da se iioutiir dam co pajs', 
„hqnallo Ml dillerente de eile d'aulrof.ni ?" 
' 111. „QucI eal dam lo paj« l'etal dei prlsoni en gea^ral? 

äucia (uat les (JefiiiU qu'nn exauteo phyjique pulirrojl y m- 
iquer? «I quets (noyeiit pourruit-on emplo^eri pour ame- 
biliarer le aort dea prltonniets -TelatiTemeat k U «aale de ces 

IV- ■■ Qnela ^a^t lei moj'cna les plua lacilcs et lea plui con- 
^iVenabelea ä employer p»r lea navigaleuii, ponr se preierrer 
^le »In» lanstemp» p'^slibk du danger de pcrit. eo caa de 
„WiLlViSe, el ponr auri'U'.''"" . par \k la poasibilüü d'elre »au- 
r», f, a,t». n. ro«. as. Bi a. Uiji. { 5 



I 
I 



^^^^H 






^r-i,laquHlB, !1 y «.'trente ai.s Gt an dM . » r.vafie plMrö 




^~~^,tr*es eepttnlrioo»!« ot auiii nolro jutriB? Y «- t-il 








, „jamaii lani Conta^ion (Um ce, Koiitrdri? fi'il «n » 




,,Iei motcDi i.'nipiuy^) dana Ici l-U's vuieii» i poar | 




„ l'inlrudu'rlioD el te pasiage de Lette conta^iun, soiHh 




„laiili pour loumir ä cpl «garrl uap i-ntiEre lecuril^i. 




„Teile encore <[uelijue craiiH» dp cunlapiofi poiir noi c 




„qu-- pellt et (jue duit-ou cnnacillor (i*nj ce cai-lft, po 




„venit, «uuni ijiir pnslible, loiit dmüer de cuulaßioa? 




VI, „Jmqu'ä qitel point <oimoil-on, d'apr^i des f 




„ de phjwqiie el de chimie , le» optrralioni uail^es pour 




' „lerie d» diffneates bi'jire« , et iju'y a-lol ä dcduire ) 




„■clael de« connoiuanrei tur cc iitjet, pour l'anitflion 




„biäres, ou pour Jea preparer aiec plni de profit?" 




VIl. „yu'c»t-ce qu» reip^riance s pnteigö(i i l'tgn 




„quon doil nbsBrver dms 1a rauitlplicaiion e( U ca 




„ nauvellei »ariiie» d'arbre» ttalticn au nmjea de grailU 




„pre-enir Is (limitiuüon des bunde. qualit^a det mbH 




„riiitea, qu'oil » oblenuea, el \ear depriii^jement toul 




Vlll. „En qiioi conaiüle la dllfereDce de Ii coa.tital 




„nitcale de r^lmoaph^re ätai les parlivs dca Fatyi-Bif , ' 




„lei dKF^renl le jtlu) etilre dies, ea egurd a la «ilMl 




, „ quali iotil lea niaux ou Iti miladiec qui e'prouv«m ul 




„ence ulile ou naUible de celte di.poiiiion diflerente 




„mo.phire?» 




IX. „Peur-on inrenler quelque proceile , psr taqnel t 




„te emplojer aTantageuiemeiil l'eclairage au rooyen 




„pour.de» familtej parliculitre» el peu nombrousMi 




, ,,pcii»enl |prj>o[ patliciper a dei entrapriiet jeoerüea 






^^^H 


^^^ X, „Quell isoyeni aiira et pralicables pent-on iü 





^^B^ der Harlemer SocietUt. s&5 ^H 


KS3i> eu <r^gittln, tuhicäent Aaat U comp»« Hon •{« leur* 




ppwliei conalilauDteB. par rsclion dn feu{ et (quclles ceglec 




ttpctl(-on ea <1c!iltiire puitr nodilier It pr^paritian- de »rtaiiii 




«itinanti, tfia qui'ils aoioni le mieui sildt)"-! i l> plui ßrind* 




MDmtriiiao e( i In contervaiio» äe U atnii de l'hamm«?" l^H 




XII. „Jusqu'i <iuel p'iint conuail on la nilur« et lis pro- '^^H 




hpritU» de ^celts cifice <lü ch^mpigaüDs, qiii naitBint (ou( ^^H 




\jIm pUiichul« de boii. siirluiil iljni iJea appertemenia humide«, ^^H 




tioni i'y muliiplirul iräi lubiiemiiU, Ft cuuient en peu ili ump* 
Vft pnUtfUoiJan du hoi>. Peui-un ildduiVe do la uaiuro can- 






'itBue de tKtte planter el de la inaiiicre dutii eile Bcct^t^r* It 




,tputrrf(action du hois, d«i moyeus d'en prerenlr la naisiaäc^. 




kiide l>tiitp«r eativremeiit oil eile a UaUi au d'eu diioinuer au ^^_ 




'nnolDs lea cffats permcirux ?" ^^H 




Xlll. „ Da quelle nature e>t U mallere Verl* , ^ui «e noD- ^^H 




„tro a la «urface de« oaui stagnantes, paudarit uQ tcnpi calme ^^H 




,r*l chaud, surloul cn Juilld et Aiiit, et qui eit coiiuiin aaui ^^" 




„l6 Hon de Bjini ß*i «fad7 Y-a-l-U d«> raison» de U regat- 




ui|*r> tuivanl lopiniim |a:plas adoplcB.-.pour un vegeial ci-yp- 




nlogame, ou eit-clle d'une natur« anJmale? Seralt-elle udi 




Mpmducliou iuorganiciue , priQiDt son «riginB dam l'uaian chi> 




«miquB tle quclquM prindpes , quand la doere de chalcur at 




„d'autrea circonstaacoi »onl favorablea ? Qu'et(-ea qua l'aiialy- 




„» chimiqiie pourra demontrer ä «t e'gard ? Y-a-t-il quelqu» 




nltioyen de prevenir la productio« de celte nialiiJre Jans l'eau. 




„ou de la f^irD dl.paroilre. en caa qu-elle füt nuisJbJe ä l'i».- 




„gc qu'on *eul faire d« l'eau, «ur laqueUe eile ae trouve? Lea 




„nUK Cnufertei du cetCc mali^re, qui donne une odeur ddia- 




„itiihle, ont-ellei une influeace nuiiible lur la aaiit^ da 




iil'hoiame. ei i'il en rsI aiuai : 9ue pourrolt- an faiie ou ob- 




(jlervar poar i< gsrantir de certe iDilueneo?" 




XIV, ., Ou demaade un «yafeiao complet et »uccinct dea rif. 




„la., «Ulvaw lesqueUea K-a larbraa frulliera doivenl *tre tailea 




H^aot lei Paya-ßai, alin d'en augmanler et amcliorer loa fruiU: ^^h 




»Bl qtieta Boni lei prindpes pbj»iiues , sui- Ics^jubU cea riigl« ^^1 




«aeal fonddag 7" ^^H 




. {(f dmx gilaeiala, aCHiiaenli Jans et pnptmwi, sni dtannl te- ^^H 




ntflK t la riltlvlitn qvt In Dincimri de U Si,cHi) ini frlit, gas, ^^^ 




bür U CM tu Ich rimdra ä diciuDtir far U in/», «n'unf rlpm- 




», tur im« futstit» prcfiiii par la Stciili eil cipilt tu gimiA* 




fftlü 4'ttu nevrogi imprlmi , laui gut ctt euvrtge itit eilit "i ai' 




irlr» »tirt h Ullil, tl oh «Hmaeera daai Is fragrtman It «on it ^^ 




M/cf , i«l aura 4nv,ji •«> c-pi, i, c, genri. ^H 




. To'ja iea Wbmbie« out la libeild de cancourir , ä conditioB ^^M 




>iw leura mamoires, comme autti lei billeta qui ranfenneDt la ^H 
IdriaB. soienl Diarques de la lettre L. ^^H 






Lei ri!poniea peiiTeiit elrc Mit, en Utllt«d>ii , en FrmfU, ^^M 




nUtin Uta AlhmcnJ, mall nnn en cararieres AUemaudt; ^^H 











r^ 



^56. Frefis^ufg^ d^.Harlemer Sücietät. 

• 

litthne le nom ^^ Tadreite de Tauteur» et en?oyi$et 4 jr.-fMir 
AUi^mi Sterifirt perfitMfi 4t U S^eiiti, ' . ^ . . . , 

Xi« prix deatine, 4 celul quf 9 ^u jugemant da la SoeiiSt/^t air 
ra le mietix röpondu a ohacune 4m quettions fnaotioiin^e« fci* 
deatat, eat una OiidsHh iOr^ frappäe au .coin ordipatre dt k 
Sociäte, aji bord de Ifiqualle aera marqu^ le nom da rauteori 
'^t Panade oik il a re^n la prix» ou ceni cinquante florins d'Ibl^ 
lande, au choix de autetir. II na tera pas permis capendti^ 
4 .ceux« qui auront remportö le frtx ou \xn .Atetsiitt de im$ 
imprimec. leurs mömoires > ' aoit en entier ou en par^ie« .seit ji ^ 
jpArt ou dan« quelque autre ouvrage» aana ou avoir obtenu ei» | 
|i*re88^ment l'aveu j de la Societ«^. \ 

La Society a nomme Jftimbres: ... , 

■ 

Alexander t^on HUmböldi, 
a Fans. <. 

Jean Baptistß Joeefh de ^iMmbre ,^ 
6ecretaire dö i l'AcsadMiia Röjtla 4 Ptfiib 

" Guillauine,0lber8, ' . , '', 

, Aatronome 4 BremOftn-.- ^ \ ■ 



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A u s ^z u g 
des 



eteorplogisphen Tagebuches 



▼ o n 



Professor H^ i n r i t h 



in 



Regentburg« 



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TT 



Jüny 1810« 



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Mo- 
ni« 


B a r o m e t e ^-^^M 


Tag. 


Slunde. 


Mailmiim. Slunde, 


Mi»]mum. 


1 


3. 
5. 


8 A. 
.0 F. A 

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«. io F 

IO A. 

4 F. 
10 A. 
IO A. 

4P. 
10 A. 


aS"ii"',on 
»S .1, oo 
sS 11, 8S 
»7 0, 59 
37 1 , 00 

37 , fla 
56 11, 63 
36 11, 04 
36 9, 65 
36 9, 83 


6 A. 

6 A. 

4 F. 

4. 6 F. 

6 A~ 
4 F. 
SF.4A. 
3 A. 
3 A. 


56" 7'", 84 
56 10, 64 
26 11, 18 
37 0, oö 

37 0, 34 


36" 5"-, 

36 10, 
26 11, 

37 0, 

37 0, 


6. 
9 

10. 


36 11, 08 
36 .0, So 

36 10, 44 
36 9, 50 
36 9, 04 


36 11, 
36 II, 
36 10, 
=6 3. 
30 9, 


i5. 


10 A. 
,o F. 
IO A. 
10 A. 
6 F. 


36 10, 73 

36 10, 9' 
s6 10, 5i 
•7 0, 39 

37 0, 37 


3 A. 

4 F. 
3 A. 

5 F. 

6 A. 


36 9, 64 
36 10, 55 
,6 9, 75 
36 10, 73 
26 10, 97 


36 10, 

36 10, 
3Ö 9, 
36 11, 

36 11, 

s6 IV, 

36 11, 

37 0, 
27 0, 
36 11, 


i6. 

;^: 

'S- 


10 A 
8 F. 

10 A. 
4P. 

lo A. 


37 0, 35 
37 0, o5 

37 0! 68 
36 .1, 79 


6 F. 
6 A. 
4P. 
10 A. 

3 A. 


36 10, 63 

36 11, 43 

37 0, 16 
aS 11, 63 

3C 10, aj 


s3.' 
»4. 

35. 


11 A. 

10 A. 

,0 K. A. 

lo P. A, 

a F. 


36 11, 93 

37 I, q5 
37 3 , 55 
4 3, i5 
37 J, .9 


3 A. 
3 F. 
6 A. 
3 F. 
6 A. 


36 11, 14 

37 0, oä 
37 3, 10 
37 3, 57 

37 3, 88 


36 11, 

37 1, 

11 $\ 
37 3, 
37 a, 
37 '' 
37 3, 
37 0, 
37 0, 


'I 


10 A. 
10 F. 
3 F. 
3 F. 
4. 8 F. 


27 5, 07 
37 3. -S 
»7 3, 77 
37 1, 53 

CT 0, 77 


6 A. 

6 A. 
4. 6 A. 
6. ÖA. 

SA. 


37 3, .6 
37 3, 04 
37 1, bj 

3O 11. 34 




d. s5. F. 


37 J. J!) 


d. 1. F. 


■"•"■ 


^ 


■ 



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'hermometer. 


Hygrometer. 


Winde. 




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Mfl. Mi- 


M«- 


T.g. 


Nioht. 




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9)31 


777 6'» 


711,0 


WNW. 5 


SW. so. 1 




4 


4,5 


io,8i 


ii5 608 


743,5 


SW. 1. 3 


WNW.i 




a 


5,5 


10,34 


764 64= 


7'4,9 


0. SVV. 1 


SW. 3 




l 


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lo, ^q 


769 600 


7,0,0 


!VVV. 3 


Vi. so. ■ 




7.0 


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11, /lä 


743 Sgl 
7's;,5o5 


693,7 


SW.WW. 3 


W. 1. 3 




ö,o 


i82, 


SO. SW. 3 


so. 1 


. 5 


8,3 


11,06 


7051579 


655,8 


SO. NW. 3 


WNW. 9 




1 o 


■ 6," 


a,o8 


Sji'SjB 


631,8 


WNW. 1. 3 


W. 1 




, 3 


6,1 


»,74 


6371575 


610,3 


W. 3,3 


WSW. 3 




, 6 


8,S>,,V 


740571 675, oj 


SW.'IVW. 3 


Vf. 1. 




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7.8 


10,04 


73i'633 


695,7 


SW. NW. I 


w. . 




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B,S 


9,07 


Coi:5S8 


C45,3 


SW.SO. 1 


OSO. , , 




, 3 


6,3 


6,3; 


640:553 


5o5.8 


.NW. NO. 1 


NW. 1 




, 3 


6,8 


10,39 


7io!6i6 


675,. 


SW. NW. I 


N. . 




, 6 


5,'o 


10,3ti 


738|5o6 


64j, 


NO. NW. 1 


SVV. 1 




1 4 


6,7 


0,41 


7466,9 


6ai,3 


NW. 3 


WSW. 1 






4 7 


il,86 


681,5 


SW. NW. 3 


W. 1 




' g 


6;i 


9>7S 


75660. 


689,= 


NW. 3 


W. 1 




1 5 


S^ 


10, 19 


68tl565 


6.9,6 


WSW. 1 


WSW. 1 




, s 


11,56 


7_o3|5_7o 


657,4 


SW.NW.i.s 


SW. 1. 3 




7i 


^6 
7." 


IJ 03 


7571647 


697.7 


SW. 1. 3 


Vf. 1 




i 

, 6 


,«,bi 


758'6oo 
785598 
1)14 Sgo 


679,0 

721,8 


SW. NW. 3 
NW. .. 3 


NW. 1 
NW. 1 




11,77 


, 5 


7« 


i5, ;to 


753,1 


NO. NW. 1 


WNW. 1 




. 3 


,53 


i5,54 


763 670 


7=5,7 


NW. 1 


WNW. , 




Ti 


n,« 


14,48 


786 608 


7>5.9 


NNW. 3 


WNW. 1 




, s 


ff, 8 


i5,0o 


859 


644 


774,8 


NW. 1. 2 


WNW. 1 




, 


10,7 


16,68 


8.0 


695 


Jts 


NW. 3 


WNW. 1, 3 




, o 




■5,77 


830 


675 


NW. 3 


NW. 1 




Li 


Vo 


16, «0 


850 


7.5 


79'. 4 


NW. 1 


NW. , 




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4.5 


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Os.,5.1 




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^ 



1 


,„ . üebgrsickt 
yy 1 1 1 e r u ng. ^^r 

Witterung. 


f o/-ffitV(ag-«.iVocÄmiMn^- Nachts. 


Heitere Tage 
SohÖne Tage * 


i. 

l'. 

b. 
7- 
H. 
9- 

i5. 

13 

iä. 
'7- 
iS. 

i3. 
is! 

17. 

lg 
=U 


rriili- Regen; 

S(um: 
Verra. Wind. 

Tiüb 
Verm. Wind. 
Trüb. Wind, 


Hegen. Siuim. 

Vermiächl, 
Verm. Wind. 

Trüh. 
Tröb. Wind. 
Trüb. Wind, 


Heiler, 

Schön. 
Tr. Wd Reg. 
Verm, Trüb. 
Vern, Wind 


Verrauchte Tagen 
TrübB Tage U 
Tage mit Wind .6 
Tage mli Sturm j 
Tage mit Nebel 2 
Tage mit ft(«en lä 
rage mit Gewitlera 

Heitere Näehle 4 
b\-hÖne Nächte B 
Verm, Nachte io 
Trübe Naohte ä 
NHubtemil Winds 
Nachte milSlurm 
Nachte mit Nebel < 
Nächte mit Re- 
gen , 
Nächte mit Ge- 

Herrschende Win- 
de NW. und W. 

Betras des Regani 
l5t Linien, 

Betrag der An.dün- 
siungjoJLiniMi, 

Zahl der Beohub- 
tungen 3o5, 


irÜb. 
Trüb. Regen. 
Tf. Wd. Reg. 

Tc. WJ. Refi. 
Fr. Wd. Reg. 


Trübt Regen. 

Trüb. W.nd. 

Tr. Wd. Regen 

Tr. Slüimi«h. 

Regen. 

Trüb. Wind. 


Trüb. 
Wd.Veraj.Tt. 
Verm. Trüb. 
Trüb, Wind. 

Trüb. 

Trüb. 

Verniiicht. 

Trüb. 

Schön. Nebel. 

Trüb. 


Trüb. 
Trüh. Regen. 
Trüb. Rügen. 
N=bel. Trüb, 

:4ebel. Trüb. 


Trüb. Regen, 
Trüb, Vorm. 
Trüb, Regen. 

Gewilter. Reg. 
VermiKlit. 

Verm. Donner. 

Regen. Wind. 


Trüb. Hegen. 

Vermischt. 

Verm.Tr.Wd. 

Trüb. Regen. 

Trüb. Wind. 

Trüb, 

Trüb. 

Trüb, Wind. 

Heiler. 

Triib, 


Verm, Wind. 
Trüb. Ragen. 
Reg, Tr. Verm, 
Trüb. Regen. 

Vermischt. 


Heiter. 
Verm. S.hön. 
Verm. Trüb. 
Trüb. Regen, 
Wd.Verm.Tr. 

Schön, 

Schön. 
Trüb, Verm. 
Suhön, Trüb. 

Schön. 
Verm. Heiter 

Heiler, 
Heilcf. Verm. 

Heiter. 
ScJlöu. Trüb, 


Trüb. Regen. 

Tr.Wd.RrKea 

Trüb. 

Sehön. 

Trüb. Verm. 


liub. Wind. 
HeiWr. Wind. 
Schon. Winil. 
Verm, Wind. 
HeitHr, 


Verm. Wind. 

Schön, 

Verm. Wind. 

Sdioji. Wind. 

Schön. 











Vorschläge 

pittgrun^sbeob^clitungjejä^ 

Professor W." W. Brandes 



bc-r 



JL/ie HoUeaclie nnluVroiflcliencle Gesellac'bnft hat Itflrzi 
lieh in einer gcilrucktcn Aufforderung acn WutiBfalt 
gcaufsert, ctats sieb eise grofse Anzahl von Beobach- 
tern rereinigen möge, um die Wittei-Mngsi'E't-cigiiiMB 
tibet-baupt, vorzüglich aber die Gfivitter zu beobach- 
te i» '*). Diese Aufforderung reranlafst mich, ttieiU 
Aber äle, Zwecke jener Ccaellacliaft, tbeils über aiide^ 
Ve lu »TÜnBchende Wit'lerungsbeobacbaingpn hier' ei. 
"ifige Beoierltiingeii mitzutheilen,'und eugieich begannt 
'iu machen, diifs ich, nach dem Wunsrhe der hdllfl^ 
'iclKn C^sellschaft, es mit ' Vergnfigeii i^li'erhehitie,'' die 
in^chlcBten angeetellten BeobacMiirigen von den Be^ 



obachlci 
kjtDnt ZI 



1 in Finpfang ^ 
I Ucbertiicht zusatnmeh : 
machen. 



und' 
steilen , 



' *J Ver^l. <(ie.ei Journ. XXVtl. 549; 




und be- 






t Brandes 

aclir eiiifaL'h, und fmpfehlen •'ich ia dieser Hinsicht 
allen, denen es an Zeit oder Gelegenheit fehlt, nm 
Beo blich tun gen dieser Art yollatändi^' und ununterhro-. 
che« fortau iticn. DicForderBnJten beschränken sich 
fttat gaux durauf, daTg jedqr Beobachter, die Zeit des 
Ausbruches der Getvitter, ihrer Dauer und den ^g> 
deir sie nehmen, angebe; daf» man die -Oegewden» 
welolie dabei von Regen uod Hagel betroFen werden, 
und die Hichjung der Geniltere türme an jedem Ortft 
bemerke. Ausserdem wünscht die Gesellschaft , daJs 
msji auch das stille Wettcrleurfiten an Sommer ab endeifc 
ond die Himmelsgegend, wo es ^^chcn wurde, an- 
merke; und endlich im Allgemeinen angebe, wel^M 
f)xiniiiQUgegetid|durch die Meinung des Volkes aIs.fo|- 
fl^e, aus^'ezeichiiet werde , die vorzüglich durch ihrf 
Au^eiierupg. oder Verdunkelung dos bevorsteheiidf 
jy^^Jfer fmkündigc. 

.^ , X)}e Gesellschaft hoS't durch solche ans gf,^ 
Deutsehland gu'sammelle Beobachtungen die Zügc>a/^ 
Gewitter kenne«, zu lernen, und dadurch manche Prif 
gen, z. B ob der Zug des ersten Gewitters für alle 
Torloedeulend sey , zu heantwürteii. Sie hofft im I^ 
fe mc'irerer .Tlbre die vorzüglich gewillcrreiohen G*> 
eenden^ so wie die Gegenden, welche oft an Haget 
^hlag leiden, konen zu lernen, und dadurch theil^ 
auf die Ursache der Erscheinungen geleitet eo wei^ 
den, theila zu. gemeinnützigen Pülgeruugen zu gelan- 
gen. , 

Eine Sammlung solcher ganz einfacher Beobaob* 
ttingen ist sehr wünscbenswerth und nützlich ; jedfr, 
ancb geringe, Beitrag dazu., wenn er nur auf eigeaer 
Ansicht oder ganz zuverUseigea Nachrichlea beruht, 



^H WitterüngBbepbachtungen. sGSl 

^^Hjl^-Dank aii£uoeItmea< Da sieb aber d9ch leicht 
^^^^chter finden, »verdeu. die ilna») mehr ^u lpie>t> 
^^tfßnben, so theile ich dazu hier einige Vcirschlä 
^^ftr^uerst in Beziehung auf die Gewitter, dann iiocb 
^^B|pes welohe andere GfgeiiBtände betreSTeu. 
^^Hnchon die GntBlctmag der kleinen Wnllie, derci| 
^^HQiarigCB Auwaclisen Gewilter bervorbriitgt, ve<v' 
^^HK,;Aiilaierk!$aiiikeil. Weno von muhreren Beobttclv 
^^K,4'^ Gegend, yfo sie suerst entstanden, und wa 
^^Klph am BchnelUten ausbildeten, angegeben würde, 
^^H^fae sich wubl entsubciden , ob sie sich am leich- 
^^■na iiber Berggi^jfäln , ob sie sich (wie /'olia be* 
^^■ntel bat) rorui^licb an den Stellen , welche den 
^^■|pa Tag mit Gewillcr drohenden Wollten beladen 
^^Hk i bilden, oder ob iv^«iid andere Orte sich als 
^^HjMgUob geneigt, die erste Wölbe hervorzubringen, 

^^^LsAnoh die reriinderlicben Winde , an den Tagen, 

^^Hiich GewitterwoUteii bilden , würden Gelegenheit 

^^HMl^li*^ben Beobachtungen geben, wenn eine hin- 

^^HWn4e Ansidil von Beobauhtcni an nalie gelegenen 

^^^■B thätig wäre, j Doch ist nur dann zu lioSen, dafs 

^HKfntdeoke, in irtloher Verbindung diese Wind«; 

^Ht^dej Wolkeubildung stehen, wenn auf wenigl^. 

^^hlretmeilcn eich zithlreiche Beobachter vereinigt' 

^^Bta, welche die Zeit der Aenderung dc^ Wind^ 

^^^KMine jedesmalige Richtung genau angäbei 

^HftnWenn sieb die Wolken autzulhürmen und wirk" 

lieh den Ausbruch eines Gewillera zu droben anfan- 

Mii) Bo wird ea nun immer wichtiger, sie gen. 

beobacbten. Ein Beobachter, der etwas recht brauch' 

liMtea zu leisten wünscht und dem eine fiele Aussicht 

^nh ttllen Himmelsgegenden e« moglieh, >iiai;ht, soUtl 



I 



I 

isicht ^^H 

J 



204 



Brandes 



dann den Stand der Wolken und ihre *^*M^HBli 
Veränderungen «orgfiltia anmerken; er miirste lu dem 
Zwecke mit cimger Genauigkeit, entweder nach de* 
tG Windslriclien (Kord, PfordRordwest , Nordweaf} 
WeetnordwCBt ., Wejt w s. w.) oder nach den Oän[ 
.Über weichen ihm die Woljien erscheinen, zugleich 
mit nngefal-rer Angabe der «cbembarcn Höhfe,' dtt 
Ort der Wollte «nd die Zeh," watm er eie Bö sahl-h* 
summen: nach einiger Zeit, mit fieinerkutig der nS' 
terders »trflo^aenen Zeit diese Angabe wiederbolea 
und niio die Zeit uud den Ort dir ersten Blitze bt- 
Itimmen, Man hat zuweilen bemerken wallen , iliff 
die Annäherung einer andern WoUce die ersten EliUB 
bewirJte, (und ea liel'sen sich wohl theoretische Grüit- 
de, "wie dieies bewirkt werde, angeben); es ist daher 
wichtig, eine Bolch« AitnShernng anderer Wolken und 
älinliclic Unisllinde zu beachten , und zu ^jEhen, ob 
damit der AuBbrucii »on Blitzen in Verbindung stehe, 
Indefs mufs man sich TOr allem hüten, nicht au »iel 
gehen tu wollen. Es ist eo ieioht der Fall, dttfa man 
durch eine Meinung vcHeiiet , eine Deutung in die 
Beobachtung hineinbringt, und diese Deutung fUrfie 
obachtung ansgiebt; — dieses ist im höchsten Gmda 
Bch&dlich, und es ist daher dringend noihweudig, dafi 
man die ganz einfache Darstellung dessen, was man 
gesehen hat, getrennt von allen daran gclinüjsilen B«- 
irachtungen vortrage ; miitheilen mag man allerdings 
auch diese, aber man eollte immer genau nnterschei' 
den, wo die Schlüsse und Vermulhungen anfangen, 
und was man dagegen nOcb iüs genaue Beobachtni^ 
anseben darf. 

Worauf man hier achten solle , das läfsl sich hti 
der grofecn Verschiedenheit der ümslünde ia einkrit 



— niititfiT — Tiirn 



WiitewingEbeoijachtungcn. iCSl 

Bt nicbt gut aUgemem ui^ebvn ; ilocb n 

anstünde, wii; folgende, woiil immer Aufmerk- 

üeiien. Wann man die ercten hihze aietit, 

rfrolcitem Thetle der Wollte, in trelcliein PanXle des 

I Korizan[9 und in weither Hohe O^ei- doin Hnmonte. 

1 Durch mehrere Beobachlnngeii, die von verschiedenen 

[ Orten aus ani^estelit, da^aethe Genitter zum Gegea- 

•tonde haben, Jiönnle mau dann deu DtE, wo das Ge* 

vntter zu dieser Zeit im Zetiith stand, finden » und 

dieses künnle ivenigstejis dann, wann es GerenstÜade 

■ «uf der Erde wären, welche den Ansbrucfi dea Ge- 

j wilters hcgüoBtigen , von WicJttigkeit seyn. Wir te- 

traohte» gewöbnliph das Gewitter als ein «choa *6l]!g 

ausgebildet zu uns heranziehendes, und wundern uns, 

f. wenn in einzelnen Fallen ein plötzüeher, heftiger 

I, Donner und Blitz, ohne dufs wir entfernte Donner 

gehört haben, uns überrascht ; aber vielleicht befinden 

I wir una in solchen Füllen grade da, wo dos Gewitter 

\ sich ausbUdcle , und halten Unrecht uns das Gewitter 

I. als ein heranziehendes zu denken. Jene Bestimmung 

des wahren Ortes, tvo das Gewitter sich befindet, 

könnte selbst durch die Beobachtung eines Hiniebien, 

wenn dieser nämlich auch den Donner hört, und bei 

«iner uicfat zu schnellen Folge von Blitzen unteraehei- 

den Itann, welcher Donner jedem Blitze zugehört, 

i vohl statt finden. Zählt man nämlich von der Deob- 

I achtung des Blitze« bis man den Donner hört, Seoua- 

l dea, so entspiticht jede Secunde der Z^visohenieil un- 

geluhc einer Eutlernuug von iioo Fufa, und es wäre 

'also möglich, ziemlich ^enaa den Ort, "o jeder ßüt» 

aatst&nd, anzugeben, wenn man den Punkt, wo man 

iliü aalt, hinreichend genau bemerkte. — Auf Kleioig- 

Jteitcn kömiBt es |a 'ihuehtii hier nicht an. 



^ 



366 Brandes 

Durch solcbe Beoh&ohtungcn, Torzftj 
9ie ron niührern beuoähbarlen Orten au« angestellt 
werden , liefse sich die Ausdehnung der gaui«» G»- 
witternolltc, die Lage der ätellen , wo sie Blitze aus- 
■endet, der Weg, den eie durchlauQ, — bestiffimea, 
und sicher würden sich aus genauen Angaben ni«nche 
Fragen, die wir jelit noch niühl einmal aufwerfän 
dürfen, beantworlcn lassen. Denkt man sich »olcb« 
Beobachtungen über bedeutend weite üegeiiden, fiber 
gaii£ Deutschland Eum Beispiel, autigedeluit , so nrird 
sich ans iiiueu fuet von selbst ergeben, in welchem 
Zusammenhange die in verschiedenen Gegenden gleich- 
zeitig eiilateheiiden Gewitter stehen, ob ihre Zöge «f 
was Regchnafsiges haben u. s. w. 

So lange die Wollte noch nicht zu nah« gekom- 
men ist, huiiu auch die Beobachtung der iu di-r Wol- 
ke Forgtheiideii Veränderungen nützlich seyn; weua 
sie dagegen dem Zenilh sehr nahe ist, so wird ge- 
^ wohnlich der Himmel durch einen, gu^-en dag Ganti 
nur uubedeutendeii Tbeil der WolLe bcdeclu, mas 
befindet sich entweder in einer alles verbergenden He- 
genniH»se , oder kann wegen der tief herabbängeuden 
Wolke nur die nächsten Theile deiselben übersehen; 
daher dann die Be<jbaühtung über die Gestalt der Wol* 
lie und ihre Verunderung voa wenigem Nutzen ist, 
-Dagegen geben dann die Blitze und. Donner selbst in 
mehreren BeobüuhLungen Gelegenheit. Manche BliliB 
sieht mau wie Feuerstrahlen zuweilen in mehrere Ae- 
ete zertbeilt aus der Wolke fuhren, und eotneder ge- 
gen andere Theile der Wolke /,u, oder gegen dia 
Erde zu Hchlagen; dagegen sieht man andere Blitze, 
die, als ob sie hinter den Wolkenmanaen entständen, 
flietie nur erleuchten, ohne dafs luan den eigentUcben 



hL 



Witte^ungsbeobaCliiiingen. aBy 

Bliustraljl beu«r](en kann. Die Donner untenohaidrin 
■icfa bald duruh einen kurzen Knall , bald durch ein 
Knckltern , bald durch ein anhaltendes, mehrmalB mit 
•rneuerter SUirke wicderdehrendps Rollen ; ja man hat 
zoweilen bemerken wollen, dal's derselbe Donner an 
rerscbiedenen Orlen ander« gehört wurde. Cm ru 
entdechcn, worauf diese Veracbiedenhcilen beruhen, 
können gleichzeitige Geobachtiingen dienen, und durcb 
rie würden Behauptungen, wie die, dAfii man die ein- 
«eblagenden Blitic an dem Schall des Donners erkeft> 
neu könne, bald bef^ründet oder widerlogt seyn, 
■ - Wenn da« Gcwilter vorbei gezogen ist, bo bieten -f 
täeh Ähnliche Beobuchiungen , wie beim Anfange dar, 
Mab hann dann zu bestimmen suchen , ob die Gewitr 
•erwolken eich allmähüg auflösen, ob das Gewitter 
inrlilich aufhört oder wohJu ea §ich zieht, und wo 
I man zuletzt noch Blitze sieht; endlich auch, ob nian 
!' noch Tielleicht ein Wetterleuchten am Horizonte be- 
[ merkt, nachdem die Wolhen schon unsichtbar geiror*. 
j' d^ sind. 

' Das Wetterleuchten bei meistens faeiterm Hiuitnel 

verdient auch dann, wann keine Gewitter Statt gefun« 

den haben, Aufoierlfsamkeit ; bei einer voUetindigAi 

I Kette von Beobachlungspunkten würde sich lehr bald 

t «nUcheiden, ob in der Richtung, wo der eine Beob- 

1 achter ein Wetterleuchten sah, wirklich Gewitter zum 

t. AuebrucU kamen, und aus weli:ber Ferne die Blilce 

«]s Wetterleuchten wahrgenommen wurden , _ oder 

« ob Wetterleuchten ohne eigentliche Gewitter Statt üa- 

^ den kann. 

Bei den Gewittern sind nun ferner die Regen 

I' und Hagelsohl^ge vorzüglich merkwürdig. Es würde, 

wenn sieb jeder Beobachter in dbn ihm benaobbitrten 



I 

I 



I 



Gegenden um.. rfacKrichten Lcmühtet nicht ecliircr 
•«y^, dep 'gai)Een Strich, welchen die Platzregen oder 
Hagel betroßea hubeo , kennen zu lernen; und weniK 
nftn dann damit die übrigen Beobachtungen verbändav 
nameittlich auch die Beobachtung des Windes und. 
der Wolkeniüge in den benachbarten Gegenden, 8«3 
frürden sich ohue Zweifel Schlüsse ziehen laBsen , dl^ 
von Wi<;hligkeit wären. Herr Sciweigger führt ein ^ 
in Beiern augefcrtjgle HagelcbartQ oa, wo, nach vieÄ-- 
jührigeu El fiihrungcu , die Orte, welche rorzüglidi 
ofl vom Hagcischiag leiden, angemerkt, und als saX- 
che, denen man eine mindere Bosteuerung zalegaMi- 
tollte, ausgezeichnet gind. Könnte man frühere Nact»- 
richten von bedeutenden Hagelwettern zusumntcn briv- 
gen, so liefee sich durch diese und damt durch j&h)r> 
lieh fortgesetzte , gesarumelte Beobachtungen tiwfs 
Aebnliches wohl auch für andre Gegenden ausfahre^; 
denn gewifs ist es,'darB einige Gegenden dem Hagtl 
pehr unterworfen sind, wülirend andre, z> E. die njf. 
drigen Gegenden an der Nordsee höchst selten Tqn ' 
^aget z^ leiden haben. In Beziehung hierauf werden 
.daher äitere Nachrichten von Hagelwettern auch für 
die Zweelie der Halleschen Gesellschaft nicht unwiU- 
liommen seyn Wie interessant die Zusammenetelluag 
solcbcr iNachrichlen über Hagelwetter wird, -wenn 
man im Stande ist, derselben einige Votlstäudiglieit 
KU geben, zeigen die Nachrichten von dem grofsea 
Hagelwetter am i5. Juli 1788 *^, An diesem Tage 
waren z^ei grofse Hagelwetter neben finander bin 
von der Garonne bis nach Holland über ganx Fraulf- 



*} la der Main, de ItAcftdi its •ciencesi annee 1739. g 





Witterun gEbeobachtungen. 

nicli fortgezop;en. Zwiachen beiden war Überall «Ja 
Emun von einigen Meilen breit vontiagd frei geblie- 
htn, wöbreud zwei ciernJich parallel laufenden Strci- 
&n, der eine etwa i, der andre a I.ieueB breit, auf 
eine lÄnge von 1^70 Lieiiaes ganz verhagelt nareu. 
*<- Die von diesen Hagelwettern mlihgatn geaammellen 
^Bchrichleri würden nicht bloa Tollaländigcr, sondern 
ftuch belelirender geworden seyn, neun eine verbun- 
dene Gesellschaft von Beobachtern damttiB für diesen 
Zwect vereinigt genesen wäre; denn, statt dafs jetzt 
|u> mauclien Urlea die Beobnihtungen erst epät aas 
^er Erinuerung hervorgerufen wurden, wäre dann oi- 
les sogleich nach der Erscheinung selbst, mit Berück» 
•iohtiguDg kleiner, nachher vergessener Pfebe nun) Hän- 
de aufgezeichnet; es ist daher wohi za hofi'en, dofi 
^rir woM eiiiniid duich gut verbundene Beob ach tan gen 
pi Stand gesetzt tverden künnen , die Entstehung und 
dea ganzen Fortgang solcher Hagelwelter, ihre Veiv- 
tiindung' rait deq Gewiuerstürmeu u. 9. w. deatlicli.zu 
Abersehen. 

Ganz vorzügliche Aufmerksamkeit vordienen aucb 
^ei Ge;nritlcrn die dabei oft jilöuUch entstehenden kal- 
ten Winde, Wenn ein . einzelner Beobachter dieses 
ftuf einiiaai ausbrechenden stürmischen Wind bemerkt^ 
imd, C^'B es oft zu geschehen pflegt), die Wolken 
Bcbuell bis zu seinem Zeiiith eich ausbreiten eicht, aa 
läfst sich über die eigentliche (Quelle des Windes 
kattni jemals etwas bcsümnitcs sagen. Aber hätten 
pebrere Beobachter au nahe liegenden Orten ange- 
pieVltt, wann und aus welcher Bichtung bei ihnen die- 
«(T kalte, Btüi-mische Wind eintrat, so würde sieb 
gu wob] bestimmen lassen, ob er als ein einzelner 
^trov «OB der Wolke hervorbr«:!» . odev (»b er sivli, 



p«7° 



B r a n d < 



«rje Ton einem Mittelpunkte, nach allen Seite» 
breitete; ob seyn EnUieJien mit einem schnellen A» 
waobfiea der Wolken oder mit einem schnellen Fort- 
rücken derscliieD verbunden war; ob er mit dem e^ 
sten Ausbruche d«r Blitze oder mit dem Entstehen 
des Begcns und Hagels in Verbindung stand u. 6. W, 

Wenn sich aber einmal Beobachter m' Mittbei- 
lung von Witierungs- Beobachlungea TCreinigeo, » 
würden sich unter ihnen auch wohl einige finden, dit 
auf die Beantwortung anderer Fragen ihre Aufmeiktai» 
keit EU riclilcn geneigt wären. Ich erwähne dabn 
noch einige andere GegensIÄnde, die za gern ein ach si^ 
lieber Untereucfaung empfohlen zu werden verdieaten. 

Die so oft. vertheidigte Meinung, dufs der Mood 
Einßufs auf daa Wetter habe, liifst sich n\te durcb 
solche rereinigte Bemühungen be§t3tigen, oder wider> 
legen. Wenn, nie ett in diesem Sommer der Fall ijt, 
•äaa Wetter anhaltend regnigt ist, so hgrt man dea 
einen auf denNeumond, den andern auf den VoDmoad, 
den dritten auf die Erdnähe des Mondes hoflTrn, null 
Ions da eine Aeaderung des Wetters rersprot;hen ; reg* 
net es nun an einem solchen Tage grode bei nn) 
nicht, so bat der Mond (meint man), das bewirbt, 
und es ist nicht schwer auf diese Weise oft ein» 
scheinbare Bestätigung der Meinung vom KinflutK 
den Mondes xu finden. Um aber darüber gründlich 
EU entscheiden, sind Benbnchtungen von mehrern Or- 
ten nölhig. Triili es sich nämlich auch znfiiltig, d«f» 
es am Neumondstage an meinem Wohnorte elwas hei- 
terer ist, 80 werde ich Iteinen Grund haben, diMtl 
dem Monde zuzuBcbrciben , wenn in ao Meilen Ent- 
fernung der Regen furtclanert^ und wenn andnrswo ^e 
euföUig« Unterbrechung des Regens einige Tnge frv- 



Wirteningsbeobachitungen. sj^i 

faer odär spüler eintrat. Dafs dieses der gewülinliclii! 
Pali Ist, lärst sich aus Vergleichong der Witlening 
tn mehrern Orten dentlich beweisen; ob es aber den* 
'ttoch' Fülle fiebt, wo eine allgeirieine Aenderung des 
Weilers für ganze Länder mit dem Mondvrecliset zu. 
lamm^ntrifTt," tntirs durch fortgesetzte Beobachtungea 
noch erst boslimmt werden *), 

£in andrer noch selir wenig untersuchter Gegen> 
stand ist die'ürsacTie der tiefen Baromet erstände. Die 
Beotachtunj^eri zeigen, dsfs die vorzüglich tiefen Bn-^ 
rOmeterstaiide immer nur auf kleine Gegenden be- 
Bchrfinlit sind, dafs, indem man von dem Orte des 
tiefsten BaromelersBlandes ausgehend die Beubaclitun- 
gen an benachbarten Orten vergleicht, maji hier das 
Barometer immer minder niedrig findet, so äafs zum 
Beispiel am 9, Februar 1783 das Barometer an der 
eoglischen Küste des HanaU i4 Linien unter dem 
IKittel, dagegen in der Schweitz und ficlilesieo nur 6 
Ijiaien, in Rom, Ofen, Petersburg und Toroeä nur 
3 bis 4 Linien ttnier der MitlcUiohe stand **). Die- 
fer Ort des tiefsten Baromeierslandes rückt auf der 
Erde fort," so dafa wenn wir zuerst z. B. in Frank- 
Teich einen vorzüglich tiefen Barometerstand finden , 
das Barometer hier schon wieder za steigen anfangt. 



*J Mehrere ßeabachlungrn lind in dioier Hiniicht auaatiiaieni 
geiiellt in ntlnca Beitiätiea lur Will«rui>e«kuudi>. S 
*74- 

I^J D« i'}i In meinen Beiträgen zur Witterangiluinde mchv 
Tere aufTallende fjeitpiele der Art gesimmvlt, und toIU 
ständig dargeitelU habe, la mufa iuli auf dieie ^z. B, r^i 
98, loj, 211. MC'] vervrwtei), 



^m 



4 

J 



Styji Brandes' 

wäbrend ea in Deutschland noch immer tiefer sinkt. 
Mit dioeen tiefen fiarometereländea sind nun tneistenft 
ieftige Stürme verbunden, von denen sich melirmids 
hat naohivoieea lasBen, dafs sie mit einem Hinetür;ccp 
der Luft nach der Gegend I« , wo der Druck d<!r 
Luft am scWächsten, der Barometerstaud am niedrig- 
iten war, sehr wohl übereinkommen. 

Diese Resnlteite, die au» Vergleichong von Beo- 
tachlungen in sehr vielen Gegenden von Europa bet-^ 
geleitet sind, scheinen mir die sichere Hoffnung za 
gewähren , dafs wir bei fortgesetzten Beobachtungen 
die Ursache dieser grofsenl WaturBrechclnungon wolU 
entdecken könnten. Aber dazu werden Beobachtun- 
gen voii recht Fielen Orten her erfordert, damit wir 
genau den Funkt des tiefsten Barometers Landes und 
genau die Gegenden, ^o das Barometer um j'enep 
Ort herum i Linie, 9 Linien höber u. s. w> stand, 
Rennen lernen, damit wir von Stunde zu' Stunde be- 
stimmen können, wohin jener Punkt des tiefsten B^ 
iromctcrstandes fgrtrticke u, b. w. Dam gehört nu&. 
freilich ersUich eine iSglich fortgesetzte Beobachtung 
^ des Barometers an jedem Orte, erteheaa eine sehr oil 
wiederlioblle Beobachtung an den Tagen, wo so merk- 
würdige Ungleichheiten staLt iiuden. Beobachter also, 
die ein gutes Barometer besitzen, sollten täglich xu 
bestimmten Stunden die Höhe des Barometers wenig- 
stens auf Vicrielliiiien genau angeben, um dadurch 
im Laufe einiger Jahre den mittleren Baromeicrstand 
ihres Wohnorts zu bestimmen. Dafs dieses zugleich 
nQch in andrer Hinsicht wichtig ist, indem, wtjm 
man zugleich auch das Thermometer beobachtet hat, 
sich daraus eine Bestimmung Jcr litihe des Ortes er- 
giebt, ilt bekannt; für den bier «rwithntea Zweck 



es aber nptfawendi^ Ate mitllere B&foinel«rböIie 
Sa wisdfo, weil bei Vfrgleiöhung deV ilvfi-n oder ho« 
keil BoromeieritSnile nur die Rede davon «eya kann, 
brie viel livfer unlfr oder hiilier aber dem miltleri^ 
btande « am einen Orte, als ntn (rndem- stand. Da- 
■ut man aber ienf besonder« mei ktrürdigcn ?,eitpun](- 
fte ▼ollstsndi^e UeohocMiingen einhalte, eutlle jedef 
pBenbachter , sßbsld er das Bnrotneter 4 l>iii ^ .(^'iiiiea 
huter der Milte!h?^lie findet, sorgfiihig Achtung ge^ 
^■B) ob^in TTciteres echxi^lles Fallen eintritt, und niii 
tg;stiii Biirfiere' Dal« zn künftigen Vei-gleiciiangen " ztt 
IneferB , entweder angdrüctlich bemei ten , dafa keinfi 
Wffallende Wechiel in d<:n Zwischenzeiten xwiscliea 
\,4^a gewöhnlichen Beobachtungen eingeireien sind, 
!*der wenn diese statt fanden i stündlich die Hühe des 
'^arometert und die Zeit, wann ea so stund, amner; 
l.ken. Wenn dieses alle Beobachter oder doch viel« 
Beobachter in ollen Theilen von Eurn^^a tliäcea, so 
wOrde sich bald eine vollständige Kenninifs von dem 
WM in Beziebang auf Aenderuog des Druckes zu sot- 
Ucn Zeiian in der Atmosphäre vorgeht, ergeben, tinj 
a» damit gleichzeitigen Beobachtungea des Windes 
Würden uns' geWlTs zu einer' bessern Eitisicht tn diO 
078acbe der Stürme leiten. Es i^ einleuchtend, daß 
[diese Anfiti«rksenikeit auf nngevrohntiche Barometer* 
tSnde nicht dann erst eintreten darf, wenn man m'ei- 
;iieiD Wohnorte das Barometer stfit- niedrig steht , son- 
dern jede Benbaohtnng die gleichzeitig nlU dem ticf^iC 
Barometerstände an einem, vielleicht loo Meilen ciit- 
feruten, One ist, erlangt durcb die Vergleichüiig Ä/ 
<nen bohen Grad von Wichtigkeit, daher tnara ' hiStf 
lechOD, wenn das Barometer /| LinleA unt'er dcr'itftlt 
i|elhöhe •teht, vorzüglich wenn dfts Wetter unruhig 



I 
I 



374 Brandes, Wiiterungsbeobaehinngen, 

\ 

aassiehl . dem 'Barometer tnelir als gewühnliche Anf- 
merksamlieiL Hcheokeu. Wa» die hiemit lu verbinden^ 
de Seobacbtutig der Stürme betrifft, so würde jedet 
Beubauhtiing die {ficiilung des WiniJes zu solcKe» I 
Zeitea auch d^u» anmerken müssen^ wenn dw Wind 
siebt sturniisck; eben so verdient die oft denn StüKr 
men vorangehende Bchwüiile fil'Ue , die den WiHenwigit 
beubavhtern als Sturm ankündigend woUl bekannt isti 
ansdrücklich angemerkt lu werden , fiimal da sie 
wukrecheinlich andre schon T(im Slurpi« J^Mr^S^H 
Bind, Wird der Wind wirklich stäniiis|i)ht M fm^ 
die Bicittung des Sturmee , und die Zeit', wann fii.a'taH 
erhob, und sich wieder legte, angemerkt, weiiden; dt^ 
auffullendsle Periode seiner {itürke, ob e( seine Rieh» 
iung änderte, und wann dieses ig^ficksili,, ob er tüik 
Pialzregen und Gewittern begleitet war, und 'ähi4toh4 
Umstände müssen angeführt werden, dnmit men au 
den einzelnen Bepbaqhtungen eine DarsLeiluag ,do* 
ganzen Ereignisses zusammen flellen könne, 

Wenn Beobachtungen, wie die hier vorgeschlagenen^ 
yop f/f^»Pcrioiien mglelch unternommen wcvdBa,LU«lA 
yon Jedem auch nur Einzelnes dazu gelicfcFt w<ür4e,-fli 
yvdi'de doch der Gcwiim im Ganzen sehrgrefs »ffä. .Jm 
zahlreicher die Beobachter sind, desto leicfateii ' mnd sn9 
färiedeunToUstüiidige ßeobaclitung, weuu^^e jiur kein« 
Jrrlhünicr enthalt, eine Ergänzung von dei* i'enachbkrttn 
^ef}baehlongBp«nkten aus ergeben, und so gar wirltlicHc 
Jrrtkümer berichtigt werden. Jeder kleine Beitrag ist> 
tiält, indem er sich einem gemeinschoitlifllisii, Wirken 
isacWiefst, einen WertU, und jeder Beob»chler wird 
bald die Ueberzeugung gewinnen , dafa seine Seoathun* 
gen nicht ohne Wutzen aufgewandt sind. i v. - 



Experiment! 

circa effectam 

Conflictus electrici in Acum 
magneticam *). 



jrtinui experiiäenta circa rem , qunm itlmtrare ii^grjt 
dior, in schotiit de Elnctricitaie, GalvaniAmb et Mag- 
oetismo proxime-supennri hiprne a me liaJtitia instituu 
■unt. His expfriaienlis munstrari Tidebatiir, acuiQ 
magneticam ope apparatns galvnnici e situ moveri: itt 
(jae circiilo galvRiiico claueo , non aperlo, tit frutlrä 
tentarerunt alii|iiet abhinc annis pTiyBici quidam cele- 
berrimi. Cum autem haec expcrimenta b pp erat n min ub^ , 
cScaci tusliluta essent, ideix^ue phaenomena edita prq 
rei graritate non satia luciilerita rideretftur, socium ad,* 
•Gtri smicum' EamarcA^ regt R coiuUiis )aititMe , qt 



I Der Abaicht iet Hrn. Verfsiiors gem'ift wird Sieti wicli'- 
(ige Anieige in der Ursprtche abgedruRtl , Wftriii m t'ik 
ininheiH. Ohnehin wäre zu iriinichen , dtTi »on der nif. 
Ict dm Gclahnen aH-r Völter gullenden QnflrinftpfiiifiV 
Öftni Gebraucli lemiclil wvfiU, tU ■* aeuerdiogi gi* 

nhiehtf _. .^., luhi ., ... ,,, ^ 

iiyiiitUitMi niilit cbtfLJ fli ^i^f 



\ 



fi'jd O e r 5 t e d über ein 

flxperimenis cum magm apparatu galrantco, & fiSl 
^Oajunctim instructo, repctereiitur et ou^erentur. Etiam -• 
-rir egregius ff'lnugel , eques auratuB ord. Dan. et apad 
nos pracfcctuB rei gubernatoriae , experimenüs iiiter- 
fuit, nobis eociua et teslis. Praeterea tesLes fuerunt 
harum eiperimentorutn' v!r excfell'tintlesiifaus et a rege i 
tnmm!« honoribus decoi'atua Maniok., cujus ia rebus 
nntiirulibuB ici^ntia jam diu Inclaruit, vir tkcutisfliimi^. 
iÜinharSt, Hi«toriae oaturalis Pl-ofe9«>r,-^ir in etpe- 
rimentis inatiluendis sag'ociesimua JitaoltMn , Medicinae 
Professor, et Chemicua experienliiigimua Zrise, PhilO' 
loaophiae Doctor. Saepiua equideon solua eiperimenta 
circa maLeriam propositam Institui, quae auteui Jta 
mihi ontigjt dcLegere pliaenomena, in^conventu ho- 
rum Tirorum dooliB»im,oruili repetivi. 

In eiperimentii rece^isendia omnia praeteribo. 
ijuBC ad rationem rei inTenieiidam quidem conduxe^ ' 
runt,, hao autem inventa rem amplius iltustrare neqiie* \ 
unt : in eis igitur, quae rei rationcnt pcfapicue demoa' 
Girant, acqu!eacaiau8> 

Apparatus galraiiicus, quo us! surnua , conatat ri- 
ginti receplnculia cuprcia reciangularibiis, quorum et 
loneitsdo et alütudo duodeoiiu aequaliLcr est poUicum, 
latitudo autem duos pollices et dimidium fix excediti 
puödvis receptaculum duabua himiiiia cupreis instrod- 
tum est jta inclinalia , ul baculunr oupr«««! , -qui Im»*- 
nam zinceam in aqua receptaculi prosJDii, austendnt, 
porLare poaainl, .Aqua receptaculorum Vc flui pondo 
El« aoidi aulphurici et paritcr su ftcidi pilrioj conliaet. 
Pars onjueque lamiuae ^ineeae in aqua nubmei'aa ^aa' 
dratum est, cujua latua ciroiter longiudinem lo poUi- 
cum habet. Etiam apparntua minores adliiberi poa- 
•luit, H modo filum melaUlcum candetacrs vaitnnb 



f elecMo - magnetisches Pbäiiom. 277;'] 

ig«iili>r. ternini appositi apparatus galvanioi' 
ptr £Ium inelBlIicuin, ijudd brevitati» cauna in pofile- 
niiu coaductorem coiijungünlem vel «tiain filuni cun- 
faugena appellebirnua. l^ffectui atiteut, qiii in tioo con> 
dnctore et iji «i'nlio circumjaceiile locum habet, con- 
lictua elct'lrici uomen Lribiienius. 

Poiialiii' pars rerliliuna hujus fili in situ hnri/.on^ 
Idi «uper acum niagneLicam riie euspcnsiini, piq.uepa-, 
nUeia. S! opud fuerit, filum conjungeuB ila llecti po« 
ut 'pars ejus idonea situni ad eipefimentiim ue^, 
HWarium obtiiieaL Bis i'ta comparati», acus n^ague-; 
lioa .tnovebitur, et quidem sub ca Uli con)uiigeiitia, 
p*rte, quae electricitalpm proxime a tern.iuo tiegalivo 
Rj>par&tua galranici accipit, occiduiilem «erBus decU- 

Si dlsUnlia tili coaiungeijtis tkb eicu magnetica V 
|M>llicea non excedit, declinalio acut^ angulum circiter 
t^" efBcit. Si distantia augetvr, anguli de^K^Bcunt ^t 
Icrescunt dislantiae. CfQterum declioatio. pro «iEcaciit 
•ppttratus voria eel, 

Filiim conjuiigens iQcum inulare polest vel orieof 
.|pm vcl occidcnteiu versue , di,minodo qi'Hin acui pa- 
rallelum teilest, sine alia elTecluti mutatiape, .quam rc 
Bjtectu magniludinis ; iUqtte cfl'eclus uUraütiojii minime 
bibni poteBt , nam ideui acus magneticae poIuB , qui 
ad filtim GonjungenB sccedit, dum ei ad latus orienla- 
Ib positum est , ab eadem recedere deberel , quando 
locpm ad Inlus occidentale occupat, bi liae declijialio- 
jws »k atlraclionibuB rel rcpulsiouibns pendcrcnt. Con- 
^tictor GonjungenB e pluribus lilis aut laeniis meialU- 
cis connexi» conBtare potest. Nutura metalli effertus 
JQOu niptat, DiBi forte qunad rfuaatiletem. FUb ex pU- 
ys»tn.f.Cbim.u.Php.-uj.ßi.i.Hffi. 16 



I 

I 



O e r s t e d über ein 

' tino, nuro, irgcnto, oricbalco, ftrro, tlt*nitkt 
bo et Blanno, tatatam hydrargyri aequ^tli cum luocW- 
5tt BdliibaimuB. Conductor aqtta iiilerrupla nou omni 
effectu careC, niii inlerriiptio spftlium pluriura poIB- 
etim Inngitudinis cemplectatur. 

ESectua fili conjungentis in acnm magueticam per 

rilrum, per metalla, per li^num, jjer aifuani, per re- 

siiiatti, per vass figltna, per lapidea transeunl; nftiB 

interjecia lahula vilrea metallica vel tis^ea miniiuf {ti\- 

rnnlur, iiec tCkbulis e vitro , metallo et ligno sintul- ii» 

terjectia eranesctint, imo rix dectt^cere ridentur. Wem 

e«te«ntiis, ei interjtGitur discng eleutropbori , tnbnl« 

ex porphyrita, vaa liglinuin , ai vel «oua replelout 

Experintenla nostra eiittm docuerunt, effectns jai» 

I jnoraloe non mutari, si acu§ magnetica pyzide ei Ofi- 

ebaico aqua repleta includilur. KffeiHutihi trantiloni 

I per omnes tinä materias in electricitate et galranit« 

I (num aniea nunquam obeervatuiti faisse, monere hifoi 

] npus est. Effectue igitur, qui loctim habent in con- 

j fliclu eicctrico, ab effeclibu* imius vel alteiiua rii 

I clectricae t^Ettn maiimc sont dJversi. 

I Si fiium conjungeita in piano hanzontali sub an 

I magnetica poniEur , omnes efTectua idem sunt ac in 

piano BDper acum, ts&tummüdo in directionei invertlb 

I Actis enim magneticae polus , sub qao ea est fili con* 

'. jungends pars, t[uee eleotrioitatem proiime a termisS 

negatiro apparatua galranici accipit, orieiilem vecnd 

declinabit. 

Ut facib'aa baec memoria retineantur, hac form» 

la utamur : Folus super cpiem itttrat electricitaa negt- 

tira ad occidentem , infra «juem ad orientem vertitur. 

I Si filum conjnngens in piano horizontal! ila nr^ 

I t^r, uifcuai nieridiano magnetico angulum eensiia m^ , 



electro- magnetisches PliSnom. ^7^M 

rinqtie crescentem formet, decUnatio acus magneliGa« 
Jing6^r, si raotus liti tendit versus locuia acus detur- 
baue; seil tniimitur, si filum ab boc loco discedit. 

Fi'Ium conjan^ens iu piano horizonUli , in quo mo- 
Vetar acus inagnetica, ope sacomatis sequilibrata , si- 
klini, et acul paratlelum , eandem uec Orienten) nee oc< 
cidenlem rerBus deturbat, sed tantumoiodo in piano 
iocUnationis nutare facit, it« nt polus, pencs quem 
ingreditur in filum vis negative electrica deprimatur, 
^wtdo ad littus uccidemale, et eleTetur, quando ad^ 
Orientale altum est. 

St filum conjungens perpendicutare ad planum 
»eriduuii magnetici, rel aupra vel infra acum poni- 
tnr, faaec in quiete permanet; eicepto si filum sit po- 
Jo adniodum propiiiquum: tum eiiim elevatur polus 
quando Jntruitua fit a parte occidentali fili, et depri- 
■litur quando ab orieiitali fit. 

puando filam conjuiigenB perpendiculare ponilur 
e reginne polo acus magnelicae, ei extreuiitas supe- 
not Ali eleutrici Latein a termino negativo spparatua 
galranici accipit, polus onenlem versua movetur; po- 
-«ilo aulem filo e regiooe puncto inter poluot et me- 
dium acus sito, occideiitem versus agitur. I^utiudo, 
. ■mtremitas fili superior eleclrioitutem a termino poaili- 
..VO accipit, piiaeiiomeDa inversa occurruut. 

Si filum conjungens ita flectitur, ut ad ambaa fle> 
iXUrae partes sibi üat pmalleluni, aut duo formet crura 
. pMraUela, poias magiieticos pro dlversie rei conditi'iui- 
- Jiiia repellit aut attrahlt. Ponatur fitum e regione po- 
-ilo «Iteriutri acus, ita ut planum crunim paraltelorutn 
■ sit ad meridianum magneticum perpendiculare, et con- 
wgntur crus Orientale ouoi termino oegativs, occiden- 
tsle cum positiro apparatus golranici ; quibus iia in* 



1 
i 



O e r s t e d über ein 

«truclis, poluN proximus repellelar, vel *i oriciiMii 
Tel ad occidentem pro situ plani crurum. Conjnncto 
crure orientali cum termiim pogiilro et occiilentuli euxa 
lermiüo negative , polus proiimufi altrahitur. Qusnds 
pl^inum crurum ponitur perpendiculare ad looum initr 



polum et medium acus, 
occnrrunt pfTectui. 

Acna t^ orichalco , 
suensa, eÜectu fiK conJL 



iidem 



tautummodo itiTersi', 



Titro , 



<el 



ad instnr acus roa^elieee vif- 
ugecaie nOn moretur. EUbib 
c dicLo t^uaimi lacra , gimifi 
qiiiete maneiil. 

meiita quacdam ad ralionem 
eddendam afferre liceat. 

parliculas magae- 



eapevimenlo Bubientae in 

Ex his omiiibus mo 
borum phnenomenorum i 

Contlictas clectricua 
ticas materine agere ralet. Videulur omnia corpora 
non-raogiielica per conftictum Eleciriciim pcoetrabilm 
esse: niagiictica vero, aut potius parliculae eorxin 
magneticae tiansitui tupis conflictus rcsistcre, quo fit, 
ut jnipetu vii-ium ccrtantium niuveri possint. 

Conftictum electricum in cotiductnre non inctntf, 
sed, uC jam diiimus, sinaul in spatio eircumjacenie i^ 
que setis lale diepergi, ex obs^vatiouiJbus jara prope- 
flitia satia patet. 

Simlliter ei obaervatis colligcre licet, hunc oob- 
fliclum gyros peragere, nam liaec esse videiur condt* 
lio, sine qua fieri nequeat, ut eadem pars ßti conjni» 
genlis, quae infra polum magneticum posita com orita^ 
lern versus ferat, supra posila euodem occidenlem »«r- 
sus agat; haec enim gyri est natura, ut motua in p«. 
libus opposjlis opposilam Labeant directioncra. Pne* 
terea motu« per gyros com motu progressiro 
longiludiuem couductoris, conjunctus, cochlei 
liueom spiralem formare defaere vid^tur, qnod 



fe. 



1 



polum 8e|>lenlr!onaleni eGTectus, hie €i_ 
iteiliguntiir, ponendo, vim vel materiatn 
im spirtitein deslroreum tlexam percur- 
) aeplentrinitalem propelleie, in meri- 
I mluinic agerc. EOectus iii polum me' 
liier explicanlur, si vi vel mKlcriac po- 
! mitum contrarium et factulutem in po. 
em noii aiitem in BeptenLricinalcm agen' 



tlecii'O - magnetiEcLies Phänoi». 

nisi fallor, aA pliaenorneoa hucuaqiie observata ex3>]i--' 
candtt nihil confcrt. 

Omiies in 
poaiti, facile in 
electricam Uaei 
rere , et polun 

ridlonalei» simi 
sitive cleclricae 
lum meridionali 

ii tribuiinue. Hujus legis cum natura congruenüa me- 
Uns repclilioiic eiperiinontorum ijuam loutja exptica- 
ttone pcrspicitur. UijniltcatU) auiem *!?tpcrimento mm 
■nultu ßet iacilior, si ciirsus ririum eleclnu.irum in filo 
conjungente signia pictis rel incisis indtuatus fueril. 

Dictia hoc tantum adjiciam: De mon Strasse me in 
}ibro icplem abhinc annis edito, calorem et liicem esse 
conflictum eleclricum. Ei obBervationibns nuper aJ- 
JatiB jam concludere licet, inotns per gyros etiam iit 
Ifis effecttbus occurrere: quod ad phaenomena, quae 

jpolaritatem luois appellant, illustranda perquam facere .^ 

jnito. ' 

. Dabam Hafniae d. 21. Juüi 1Q20. 

Johannes Christianus Oersted, 

Equei auratui Ordinti Dannpbronicl > ia Univeral- 

late Htfniemi Prof. Phymeoi Oril., Socrelariu« 

Societaiia Regiae Sciaaliunai Hafaiesui. 



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1 

Beiträge 

sar 

isheniischen Kenntnifs 


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s. 



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Heinrich Ro.se*). 

\jj% ^t unitreitig von grofsem Nutzen für die Kennt- 
nifs der Zusammetisetzung der Mineralien, wenn die 
▼erscbiedeiien Arten einer grofsen Familie, welche 
alle dieselbe lussere KrystaUgestalt besitzen, dabei 
aber von den yerschiedensten Fundorten herstammen, 
Ton einem Chemiker mit gehöriger Genauigkeit ana« 
lysirt werden. Diese Arbeit ist zwar bei den mahnig- 
faltigen Schwierigkeiten, die mit den Analysen sehr 
zusammengesetzter Fossilien verbunden sind, kein 
leichtes Unternehmen, aber der Wissenschaft wird da«* 
durch reeller Nutzen gebracht. Denn Y^t^^ ein Cher 
Kniker bei den rerschiedenea Arten einer grofsen Fit« 



^) Ich hatte das Glffrk diose Uiit«rtfiehHQgen In dem Laba« 
ratorium dut U^rin Prgf« Jifs#//i/ in StocUiolm aoxu^ 
sl0Ueti2 



'über die Glimmerarten, 

milie denselbsit Weg zur Aoalyae eiaevUägt, «e «r--^ 
]«Rgt er eüie grof^e Ftirligheit darin, die PoBsUian 
«OR gracle dieicr ZutammenseUang ^u untersuche«, 
die ResuIUile werden genauer, und die mogllcliea Feh- 
ler, die vorfaJIen sollten i üind bei ajleu Auolyiea di<> 
•eti>e». 

Um mioli einer aolchen Arbeit zu uaterBieben , 
wählte ich zuerst daxn die Familie des GlimmerB. Von 
tbni besitzen wir nicht viil Analyte», und die, die 
behariiit aiiid, freicben beträchtlich <roii einander ah. 
Viele Arien indefs zu itnlersucbeu , hielt ich nicht Tur 
rnihsara, da grade der Glimtner, wete» «einer nicht 
völlig au Ige bildeten ItrystsIltniBcheii Gestalt, durch die 
■nim ihn nicbl BcfaRrf genug eis eine selbEtatändige 
Gattung unterscheiden hano , sich vreniger zu einer 
•olchen Arbeit eignet, eis andere Familien, in wel- 
chen die Arten durnb die gräfele Ideulilät ihrer prt- 
mitivea und secundaren Formen deutlich dartbun, dafa 
•ic durch die äussere Gestalt unläugbar zu derselben 
Oattung geboren. Findet man bei den Analysen aol' 
eher äusfierlich gleichen Fossilien oft andere Bestand- 
theile, so iianu man mit Hecht schliefsen, dafa hier 
«n Stoff durch die gleiche krystallinische Gestalt, die 
•r mit einem andern besitzt, die Stelle dieaes vertritt 
grade •(>, wie nach MiUcherlicfis Versuchen*) Eieen- 
oxydui und Mangan oaydul sich mit Zink und Ku)»fer- _ 
0>yd, Kalk und Talkerde rertauscben könaen, ohnsfl 



*) Sieho detien Abhaadluog in den Sehrirtea 4i!K AHiienia 
der WiiiaiiBo haften la Berlin über die Kry*UtliaaiioD der 
3, in deneu du Merall dar Jlait« oil * tro^riioQCa.a 
LSioerttoS' reibunileit in. 



Rose 



dem rusammengexetzten Körper eine andere, KrystuBi- 
Balio» zu geben, la dieser Büo)««iolit die veracbinfc- 
nen Arien des G ran als , der Hornblende, de» Feld- 
spalhj, des Angin, des Scliorh zu betrauhteo, >R 
eine liüchsi intertissanle Aufgebe, duroii deren Löauiig 
die Ctiem<e>wicdei'um unläiigbar die Fülireiiii in du 
. KlaHiliculioi) der Mineralieu seyu murs. 

Die Aualvse des Glimmers ist mit rieten Scbvria« 
rigkeileu veriiundeu. Den gewonnliciien Weg xur Un- 
tersuchung der FoBiiilien eitizuBeiilagen , rcrhindertfl 
nioh die wnhrend der Analyse gcmacbte AulKndung 
der FtuC^eJiure in allen Glimmerarten *). Auch die 
Ton f'awjsieli't befutgte Aufscliliefsung durch Schwe- 
felsüure wollte mir uicljt gelingen. IVachdem ich nooh 
mehrere andere Methoden mit nicht glücklicbeia Cr- 
folge versucht, fand ich endlich folgende sIs branob- 
bar: 

Der Glimmer wurde, da er nicht ungeglflht gB' 
pulvert und gesdilämmt werden kann, durch mechc- 
nische Theüung in möglichst recht d&nne BUttcfaen 
gespalten, sodann schichtweise mit diei bis vier Thei- 
Icn seines Gewichtes kohlensauren Natrums gemengt 
unu Btavk geglüht. Die igescbraolzene Masse worde 
mit Wasser digerirt, das Aufgelöste vom Unaufgeld- 
alen abgegossen, und dieses mit neuem Wasser ia 
Berünrung gebracht, worauf ich diese Uperation noch 



•) Auf die Emdeflung der FlufssSur* wurde ich geleitet, in. 
dem ich nschsuchie. Worin der Vttlu^t bEilchl , den der 
Giimmer durcha Gliihea erJeiilet. Ich deilillirte dabei 
Glimm« iu einer kleia<;n PorcelUnretorte . wobei ich 

ticMlliaitijie f lufiaäure in der VofUj!« btkun. 



cimiuJ wiederhoItA Dm UnmfgelÖsie wurde nun mit 
eioer hinreichenden, aber nicbl, eu grofsen Menge 
SalzsBDre übergoBsei), die es in {'elindei' WSnne gäiii- 
Üoh BuHöBte. iJiese salisikurB Flüisigkeit wurde nun 
nit der FUiasigkeit gemistht, womit die geschmolzene 
Klause digerirt worden, und durch sie die Erden luid 
das Eitenoxyd pri<ci|>ilirt. Um auch alles Mangan 
md alle Magnesia nieder/.uschlBgen , wnroc die Flfts- 
sigkeit rorsichtig geknclK, worauf ich dann den gan- 
EBo Nieder«chiiig durch ein Filtrtim eohied and uus- 
■üfste. Ich inuT^le diesen Weg einschlagen, da der 
nit Natnim geschm'dzene Glimmer für sicli nach Tier- 
wöchentlicher lleifeiger Anslaugung eret mit heifsem 
m^asBer und zuletzt mit einer schwachen Auflösung 
von kohlensaurem Ammonialc nicht auBzusüffien war. 
Die durchges^hto FUUsigkeit mit dem AuBsüfsungs- 
wasser wurden durch Ahdunipfen zu einem Ideiiierea 
Volomen getiracht, wobei sich immer noch kleine An- 
theile Erden in Flocken abschieden, die ich dem Nie- " 
derschlag beifügte. Das Liquidum wurde sodann ia ' 
einem Getäfse von PlalJna mit Salzsäure etwas über- 
ffUtigt, und an einem warmen Orte islt bis ^8 Stunde« 
uicbt bedeckt hingestellt, damit alle Kohlensäure sich 
«Umählig aus der Müstigkeit entferne, worauf )>odann 
Ammoniak im Ueberschufs liinzugctban , das Ganze 
todann in eine Flasche, die eine Salzsäure Kalkauä6- 
suDf; enthielt, gegossen, und diese fest verslopft wur* j 
de. Piachdem eich der entstanden.' FlufsspaLli am B<^ ' 
Jen gesammelt hatte, wurde das überstehende Wasser 
abgegossen, i; <d dureh neues ersetzt, welches ich ei- 
nigemal wiederholte, worauf sodann der flufssaore Kallt 
iilinrt, qusgesüfst. getrocknet, geglüht und gewogen w 
ie^ um aus ihm dea Gehalt der Flufssaure ^» beatimmeo» J 



»6 R o f • 

D«r Ton deir Flur8§Xure bsfreit» Niederacbbg wur- 
de in Salziäure aufgelöst, und aus der Au^lÖ^ung dio 
Kieselerd« euf die gewohnliclie Art durch l^tuLrocknen 
geschieden. Das von ihr getrennte Liquidum wurde 
mit den) Bikarbonat des Kali niedei'geiicliiagen, da> 
Prücipiiat von der Flüsaigkeil getrennt uod ausgeBÜfst. 

Diese mit dem AiiSBüraungswasser wurden nun ab- 
gedamT^f^ eingetrocknet, wieder aufgelöat i'ud cinge- 
trockneti mas lulau^e wiederholt wurde, bia sich Bl- 
ies Bikarbonat in Larbonat verwandelt batte, worauf 
lUesea aulgelöst und gckouiiL wurd«, um alles aufge- 
löste Maugan und alle JMagneaia roUständig zu tchei- 
den, die von der Flüssigkeit getrent, autgeHülst, ge- 
glüht uud gewogen wurden, worauf mun sie in Sab- 
eäuro auflöste, und das Msngau durch ächwefelwMh 
seratoß'- Anunoiiiak niederschlug. Die von Mangan ge- 
trennte Flüssigkeit wurde soilanu entweder kochend 
durt^h kohlcnGRurcs Kali t^cfallt, oder auch, da iht% 
f^uaiititüt imuier ao äusserst f^cnnge war, durch pboe- 
^phorsaurea Natrum mit Ammoniiik vcrseti^t. 

Das obige durch dos Bikarbonat des Kali erhak 
lene i'räcipiiat wurde iu kaustischer Kalilauge aufge- 
löst; das Eisenovyd getrennt, auBgesüfst, in einem of- 
fenen Gefulse geglüht und jgewogen. Sodann wurde 
aus der alkaliscbeu Flüssigkeit die l'honerde durch 
balzsäurc niedergeschlagen, in derselben aufgelöst, 
und dann durah Icohleneaures Ammoniak präeipilirt « 
dai-Buf ausgesüfst , geglüht und gewogen. 

pm den Alkaligehalt des Glimmers su bestimmen, 
wurden feine Ülutlchen im Silbertiegel mit der seclia- 
fecben Menge ealpetei-sauren Baryts geglüht, die zu- 
«ammeugebackene Masse in Salzsäure aufgelöst, die 
Auäötung eingedickt, di« Kieselerde ab^escbieden, |Ue 



über die Glimm^rarten. ABy 

JHfeit durch sobwerelsAurei Ammoniak prficipi- 
t, der Niederschlag nbgesondert und armg^esüfst , Jie 
i^9i*keit abgedampft, von der erhaltenen trocUnen 
a«Be das «abwefelKiure Ammoniftk verjagt, dns scbtre- 
IsBure Alhali, das sich immer als Kai! zeigte, g*- 
öht, getvogen und ans ihm der Gehalt an Kali b*- 
ebnet. 

Der Wassergehalt wurde so gefunden , dafa la^ 
altener Glimmer in einer kleinen PorcellanretwrM 
iglüht wurde, worauf sodann der Verlust der Retoi» 
mit dem durch die überdeatillirte saure PlÜESigkett- 
baltenea Zuwauha der Vorlage übereinstimmen muf»- 
•; TOB diesem wurde der schon bekaunte Gehalt «h 
Mnfiure, und so riel Kieselerde, als sieb im kiestl- 
iltrgen flufsa&uren Gase befindet, abgezogen, vraronf 
dlann der Rest für Wasser genommen wurde. 

Auf diese Weise wurde quantitativ die Zustunrnsn- 
txnng des Glimmers ron Utö bei Södermannlend , 
■oddbo bei Fahlun und Kimito in Finnland durch 
ederholte Analysen bestimmt und folgendes Resultat . 
lultea: 

Glimmer von 
VtS Broddbo Kimito 



••elerde 


47,5« 


46,10 


46,508 


iMnosyd 


3,ao 


8,65 


4>533 


loiierde 


57-'» 


3.,6o 


36,aoo 


angan 
agneua , 


0,90 


1,40 


o.no3 
Spur 


aU 


9,60 


8,39 


9,230 


ufsaäure 


o,6S 


1,13 


0,765 


Asser 


i,C3 


1,00 


1,84» 



loii^ 9S>b6 99)Bi< 



r^BB 



Rose 



-Vergleichen wir diese Resulute , so finden wir, neb- 
■nen wir deu Saueratoffgelialt des Halis als Eii(heit an, 
und nehmen wir Wasser, FluTssäure, Mangan und 
Magfiesia für unwesentliche Bestandtheile , dafs der- 
telbe ri des.SauerstoJl^chalts der Kieselerde ist, da& 
»ber der Sauerstoff der Thonerde und des Uisenosyds 
einzeln genommen in den drei verecljiedenen Glimmeiv 
arleit nicht dasselbe Multiplum von dem Sauerstoff de« 
Kali ist, wohl aber wird der ijaueretoffgebalt beider 
Kusammengenommen io allen dreien ein Zwölfl'achci 
TOn dem des Kalis. Nun wissen wir aber durch MiC~ 
teherlkhs Entdeckungen , dafs Eisenoxyd Und Thon- 
Cfde dieselbe Krystallgestalt haben, und dafs sie sich 
gegenseitig in einem zusammengesetzten Körper vtv 
tauschen können, ohne dadurch dessen Form zu äa- 
dem, Nehmen wir daher den Säuerst ofl'geh&li des Ei« 
•enosyds und den der Thonerdc zusajnmen aU ein 
Mulliplunv von dem des Kalis, so linden wir folgeado 
höchst einfache Formel für alle 5 Gliniinerarten : 

KS. ■^ „ [^j s. 

Um diese Ansicht zu rechtfertigen, mufste es für 
mich TOn sehr grol'ser Wichtigkeit seyn , bestimmt zu 
wisseii, ob das Eisen als Oxyd im Glimmer enthalten 
sey. Ich habe sehr viele Versuche mit Broddhoglim- 
mcr angestellt, um das beweisen zu können, sie ha- 
ben mir aber alle keine genügende Resultate gegeben. 
Ware das Eisen als Oiydul im Glimmer enthalten, so 
würden wir für jene einfache Formel folgende 
lehr zusammengesetzte bekommen. 
Utöglimmer: (Fi' + a A3] + 3 (KS' + 9A8) 
KJmitogiimmer: (FS' t 3 AS ) + 9 tK»* + 
Brodibogllaimeri (F^' + ASj + (HS* + g ASt 



über die>GUinmerarten. 2B9 

'0^ei zu bemm-ken , dafa ausser dem TmiliUM' «a Ei*' 
tnoxyduls noch elwits mechaniach TBrbuudBnea EiieA- 
ti dinlmer vorkommt. 

' Merkwürdig Bciieint mli- deT Gell alt der FluhsH- 
[.- Er kann Tielleicht aufallig seyn, (VA hab^ lÄw /***' 
ScA in aUen G/ünmerarten gtfitnJen., tlU ich dutatif 
i^iüß. Klaprulh miA /uüy«-'//« haben Ttiii^^iM^ 
^«rsetieii. Nur eine Art Cliinnier fdnd ich, dierliBi-* 
ifSpW Pliildsäure enthielt; es ist dies der vörr'J''(r/- 
iu !a Dreüdeo tintersuclUe' säulenförmige Glimio'fc'v 
tm Neustadt bei Stcilpen, der aber wohl mil Ü*itect_it i 
mu Glimoier gezählt wird, da ihm alle Charakteristik 
äe'KeiinzeicIien desselben fehlen. 

Es findet indessen ein betriiVihll Icher ün'lersrbied 
n der (Quantität der Flulssaure slult Einige tjlim' 
nerarten ealhalten deren so nenig, dEtTs man eie'ge- 
nfa nicht bei der Aoalyse finden würde, gienge man 
licht besonders darauf ans , sie zu suchen. Diese 'un- 
erscheiden sich indessen von denen, in welchen die 
''lufssäure in weit bctraditl icher l^iiantitHt vorkur^mt 
leSiiQtend, schon durch das Aeufscre. Diese nämlich 
ind die charakteristischen Glimmer, die einen ße- 
hndtheil des Granits ausmachen ^ jene hingegen sind 
'(U andern Formationen, und es scheint, dafs dei^ 
3ebalt der Flufssäure in dem Grade Rbnlmmt, in wet 
ibm der Glimmer dem Talke Ähnlicher wird. 

Um dem Mineralogen eine bessere Uchersicht von 
e& an FluXssfiure reichern und Srmern Glimmerarten 
it geben, theile ich hier ein Verzeichnifa der Glint- 
ler mil, die ich auf Flufssäure geprüft, ungefähr iit 
er Ordnang, dafs die reichern zuerst genannt sind. 

Glimmer yon BroUdbo bei J^ahlun in Se/uvtdtu^ 



aä*> 



.f s 7' i f ^ ^ 1 -o s e 



hiaitnOsaUifigj Von grauer Farbe, vorktmnttti 
eaneia «ehr f^robküroigem Granite. 

Ciimmer •■■on Ziiinwald in Böhmen , in Bechlfl 
gftH Tafeln kryatalliairt , von grauer Parl;ie, in, 
HJte T»rkumnieiid. 

-* Glimmer ton jillenbiirg in Scidinen i eine 
TOD Ziunwald, in lecbeaeitigeA Tafeln, von' graqcr 
Farbe im Granite. 

_ . Glimmer von Alursinsk int it<esllic/ien ■ Urai TQH 
^auer Farbe, itn Granile Torkoromend. 

Glimmer von Sibirien ron grauer Farbe , im Grit; 
ollß vorkommend. i 

Glimmer von Kimiio in Ftnniaitd, von goldgelbe^ 
Farbe im Granite vorkümmend. 

Glimmer von BörstiU Sachen in Roslagen in Scbivem 
den^ von goldgelber Farbe, im Granite. 

Glimmer von Ülä bei Södermannland in &chmt~ 
den, goldgelb, im Granite. 

Glimmer von Mafsachueeta in, X>lor damer iha von 
'ötblich grauer Farbe, im Granite. 

Glimmer, angeblich aus Rvfsland TOa grauer 

ii:«rbB. 

Glimmer- von Parpas hei Atio in Finnland von 
ibeila sohwarzer, theils toinbackbrauuer Farbe, in et- 
ner Formation ron Urkalk rarkoumead. 

Glimmer von Sala in fVesimannland in Sehmedeu^ 
von grüner Farbe, gemein biegsam, und dadurch 
Talke ähnlich, in einer Talkformetion. 

In chemiecber Hinsicbt unterscheiden eich dies» 
verschiedene Glimmerarten ebenfalls bedeutend. Die 
mit mehr Plufsaäure , (die ersten 7 bia 8 Arten) ver- 
lieren durchs Glühen ihren metallischen Glanz nnl 
werden mftU; die mit Spuren rön FlufwaarB veräa- 



7^ 



Ü 



über die Glimmerarten, 

lern JnrcliB Glfihen vrohl Ehre PArbe, beliklten -aber 
die Slürhe de« Glanzes bei, uixl äitih in dem Grajtf 
i» dem sie weniger Säure enlhullen. Dofa die VcrSa' 
derong des Glanzes nur vom Verluste der Flureaäur» 
und ntrht von andern Ursachen faerrülirt , zeigt 'sieb 
dadurch, dafs Glimmerarten , die wenip; Säure enlW* 
len den metallischen Glanz darchs Glühen nicht fflfw 
lieren,' wenn sie anch Wasser enthalten, nie z. B4 
icr Glimmer von Mafsachusets oder von RnlVIand, 
TOD olenen der eratere 4,81 w>d letricrer 4,o6^W«ss» 
2ieaitKt. 

Der Gehalt am PlufüsSure röhrt iii9ht von zufäl- 
lig damit T-erbundenen flufssäitr ehaltigen Fossilien wie 
Flufrtspalh *;) und Topui her. Es ist zwar wahr, dafii 
bei Broddbo beide Fossilien In Meni>e rorkommen, 
hiogegen iindet man in Utö und in Itimita Iceine Spur 
davon und wiederum trifft man in Farpas eine, so 
grofie und weitverbreitete Menge Flufsspath , dafs er 
aut vielen doi'tigen Fossilien verbunden ist, auch cnU 
hÜt der Glimmer von dort so viele sichtbar meoba- 
•iacli eiogesprenjte Theilchen von Kalk und andern 
Fouilien, dafs er erat durch langes Digeviren mit 
Esaigsäure etwas wenigstens davon gereinigt werden 
Knfste, and doch enthält dieser Glimmer ntu" bScfitt 
Wesig PlufssSuTe. 

Es ist nun in der That ein gonderbares Phänomen, 
Cafe die kleinen Antbt^ile FIufMHure in so veränderli- 
eheo puantiiaten allen Glimmerarten eigen sind. Wir 
-Coden indessen Beispiele ühnticher Art. Nach StrO' 



M 



4 



•) AI* FIiirss|>itli fc«nn die Tlufn'ian im Glimmsr niclil ent> 
halten leyn, weil ich keinen KUk fand. 



tgi Rose über die Glimmerarten. 

•ie geben milcliweiae Massen» Atif Platmablech nil 
Soda bringen sie., selbst der ron Kimito^ ein scbÖDSi 
Chamäleon berror« Borax löst sie leicht, das Glai 
seigt das Farbenspiel des . Eisens ; Phospborsalz iiiii- ^ 
terläTu ein Skelett, und glebt eine vom Eisen gruss • 
Kugel, die beim Erkalten weift und opak wird. 



Ueber 

das Iii.*(>.vt ,h ,T o h r.j 

-. Auszug einer Abhandlung 

f,\ -, Assessor Gähn in Fahlun. 

'"" (Atu dem Engliichsn Ubertetit vom Prof, BttiMtr.^ 



Vorbemerkung des Ueberseizers, 

^t leicht hat sich ein IVatnrforBcher so lange un2 

^ mit dem Lüthrohre beschäftiget wie Gähn, 

K^boa Bergman nnter die Wenigen gezaUt hat, 

{ke die Erfindung und den Gebrauch dieses Jn- 

tents für wlssenschaflliche Untersuchungen jvbr- 

t verbessert hnben *), Es war mir daher sehr 

^ch, als ich Tor beinahe' zwei Jahren in Tliom^ 

t'Aiuiflls of Pbilosophy, Vol. XI. I'ag. 40 — l^m 

K Auszug eioer Abhandlung ron Gakn über den 

Irlduiten Gegenstand fand ; denn man konnte mit 

f Recht von ihm einen lehrreichen Beitrag Zar Kennt* 



•^ Torb. BirgmiHi Opmcuh V. 11. p. 4S6. (Edil. UpiilJ, 



J 



'9^6 Büchners Bemerkungen 

nifs de* Verhallens der Körper vor dem LSthrohn 
erwarten , und ich würde damals schon den Aufsnti 
für dieses Journal übersetzt liolicn , wenn ich Zeit da- 
zu gehabt hatte. 

Das Lothrohr tat gegcuwürtig dem Cheintlier mi 
dem Mineralogen gleich unentbehrlich; denn in dea 
meisten PfÜlen läfst sich durch dasHelbe die IS'atur ei- 
nes Fossils ric(Äig bestimmen,' wenn die äussern Mc>f[- 
male noch Zweifel übrig lasse» ; und sehr oft wirJ 
der Chemiker durch das Lothrohr den besten Weg 
zur genauen Analyse eine» Körpers schnell auBznout- 
teln im Stande aeyn. Man liann daher dem Chenii-] 
her wie dem Mineralogen den Gebrauch dieses In- 
atrunvents' nicht nacJidrücklich , genug empfehlen, Dad 
es wäre sehr zu wünschen, dal's es einmal einem Ch^ 
miher von gereiften Erfahrungen über diesen Gtgei> 
hiititd gefallen möchte, alle bisherigen Erfahmaga 
über dus Lüthrohr zu sammeln, zu berichtigen, und 
mit seinen eigenen bereichert als ein geordueler^ 
atem des Verhaltena der Körper vor dem LüthrolM 
herauszugeben. 

An guten Vorarbeiten liierxu fehlt es hetnetWfegli 
ich möchte in dieser Hinsicht beGonders an ' Torh, Betf' 
mans Abhandlung „de Tubo fcrruminalorio , e)asd«Bf s' 
qnc usu in eiplorandis Corpoiibus'^ COpasc. VoU A 
Pag. 4lJ5), ferner an H. B. Ton Saussüres Abb 
lungen, in CrtlU Beitragen z. d. ehem. Ann B. ft '•' 
S. 3. und in Crelis ehem. Ann. \j(fi. B. I. S. 58, % 
198, 3io, und 410; — auch nn hnusmaims AbhS!i6 
lung über die Untcrsudiung des Verhaltens der Fos- 
aillien vor dem lilas - od^r Lölhrohre 
hards Taschenb. f. d. ges. Mineralogie , Jahrg. IV. 8. 
17. erinnern. Doch mr wollen uns inzwiachen >üt 



über das Löihrohr. 



=97 



Haea Beitrügen zu einem solclien Systeme b6gnil'< 
en, und ich glaube, difa der nncliatchcnJe niclit zu 
en unwicbligern gt-liüre. IcU liülte freilicU gewünscht, 
ia/ins Abhandlung niciit ioi Auszuge, sondern güns 
i»eu zn küiincn; allein Thomnon hat die Quelle nicht 
«gegeben, woraus er Beinen Auszug geschöijft, auch 
Leheu mir schwedische Schriften durchaus nicht zu 
»böte. 

d. L\her». 



Ueber das Lothrohr. 

Witl man eine Substanz vor dem Lothrohr pT&- 
!iLj so legt man sie gewöhnlich auf ein Stück Kolile, 
äer auf ein Platinlöffelcheii , oder man befestigt sie 
ohl auch noch Saussure auf]Kyanit. Gut ausgeglüh- 
1 «nd trockene Pichtenhol/- Hohle verdient den Vor- 
ag.> Man nimmt die Seiten und nicht die Enden der 
Iwera, weil sonst die zu prüfende Subst&nz verslreuet 
'«rdeu könnte, ohne ein rundes Kügelchen ,zu bU- 
eo. In die Kohle wird ein kleines Grübchen ge- 
tBoht, wozu man sich am besten eines länglich gobo- 
IMien (beut longitudinally ) Streifen Eisenblech bedte- 
en kann. Von der zu prilfendcji Substanz legt man 
(or eine sehr kleine (^uautität in das Grübchen; siä 
ftrf die Gröfse eines halben Pfeli'erkömcheiis nicht 
bertreS'en, wenn man anders eine starke Hitze dar- 
uf will wirken lassen. 

'Will man Substanzen, die vielleicht durch die Be- 
Ihrung der Kohle eine Veränderung erleiden könn- 
n, für sich vor dem Löthrohre prüfen, so bedient 
aa sich des metallenen Lölfelcbena. In diesem Falle 



I !eil 




Gähn 



leitet man cüe LSthrohrSamme »uf die Stelle ie» LSF^ 
fetcheai , worauf die zu prürende Substanz üegl , nicht 
Bbtr unmittcIbAi- auf die Subatane selbst. Den ÜIibI 
de» Ltiffelcbens kann man in ein Sldck Kohlo itecken. 
Will man aber eine besonders intensive Hitze anitria* 
gen , so steckt man aucb die Scliaale des LöfTelcben* 
iu ein auf der Kohle gemachtes Grübchen ; kleine 
Theilchen k.ann man mittelst eines Platin zängelchsni 
in die LöthrohrQamme bringen. Salze und flücbtigs 
Substanzen werdeu ,in einer Glasröhre , welche an ei- 
nem Ende zugeschmolzen und nach Umstanden etirs) 
aufgeblasen ist, so dafa sie ein kleines Kölbcfaeu bil- 
det, erliilit. 

Kachdem man die VerSnderung, welche die Snl^ 
•tanz für sieb in der Hitze erleidet, beobachtet fastt 
■o mufs man auch prüfen, wie verschiedene Flufiinit 
tel darauf wirken, und ob sie sich nicht zu 
reducirea läftit. 

Die gewübniichsten Flafsmittcl sind; 
1. MikrokoiiaUchgs Salt, ans PhosphorsSura. 

tron und Ammoniak bestehend, 
f. Halb loh lensaures iValron, welches chemisch mo, 
und vorzüglich frei von Schwefelsäure' sejn nwftr 
weil diese sich »ersetzen und Schwefelnatron bil- 
den würde, welches die Metalle, die man zn r** 
docireo beabsichtigte, auilSsen und damit ein p- 
farbtes Glaskügelchen bilden kannte, währet 
ausserdem die nümliche äubstanz ein farbenloili 
Glas gäbe. 
I S- Borax, welcher yorhcr von seinem KrystaUwU- 
är befreit seyn mufs. Derselbe wird als PuItu 
in kleinen Fläschclien aufbewahrt, und beim G*- 
brauche mit einer bef^uchtetea Messerspitze he^ 



über das Löthrohr, 



»991 



^^^BfMf^enontmeD ;. die Feuchtigkeit maclit, iali das 
^^HC^ll^er einen Zusammenhang bekommt, und TOa 
^^H^ KoMe nicht weggeblasen wird. 
^^^Bb Flufs läfat man zuerst zu einem hlaren Kugeln 
^^^Vachmelzen , legt dann die zu prüfende Substanz 
^^^■C, und läfst hierauf anranglich die äussere dai 
^^^Hnere Flamme wlrlten. Hierbei mafs man auf 
^^^Hle Umstände genau Acht haben : 
^^HDb die Substanz aufgelöst worden; und wann 
^^ßars der Fall 

^^^■pb mit , oder ohne Aufbrausen , welche« durch 
^^^Büt Wickelung ron Kohlensäure, oder schweSigter 
^^HUnre, oder SauerstofF, oder Kohlenoiydgaa fite, 
^^^Etraolafst werden kann. 

^^^nie Durchsichtigkeit und Farbe der GUsperl« 
^^^nihrend des Erkaltens. 

^^^R)Ie nämlichen Umstände nach dem Erkalten; 
^^^DOie Beschaffenheit des Glases, welches in dtr 
^^^■nssern Flamme gebildet worden ist, Und 
^^Hbcs in der innem Flamme gebildeten Glases; 
^^^HUe Verschiedenheit des Verhaltens zu jedem der 
^^funannten Flüfse. 

^^iBf ist zu bemerken, dafa das mit Natron gebil- 
^^H^figelchen bei einem gewissen Grade der Hitze 
B^n äer KoLJe eingesogen wird. Will man daher eine 
[Sobstanz mit Natron schmelzen, so muTs man diesen 
l^ufs in sehr kleinen Quantitäten nehmen, und aniäng- 
lich nur eine sehr mäfsige Hitze , bei welcher eine 
iVcrbindung erfolgt, anwenden, 90 wird das Natron 
Sticht absorbirt werden. Hat man anfanglich za viel 
Patron genommen, und ist es mithin absorbirt woi^ 
dtva , HO Haan mau es durt;h eine inteiiftiyere Hitze wie- 



[ 8oo Gähn 

der Buf (!io Oberflriche der Kohle twrCcIt ond mir" 
an utitprsucl'cnden Subslnni in Verbindung; Lringen. 

Einige Mineralien verbinden aich gerne nur in 
•ehr kleiner Portion mit Natron , eclimelzcn aber 
Schwerin grüraercr Menge, und s'mi endlich in nodf 
gröfserer pusnliLüt durchaus unschmelzbar. Hut d» 
Substanz keine Verwandlscliuft zu diesem FlufHiaitUl, 
BD wird «lieses von der Kohle absorbirt, ohne daü 
eine Verbindung erfolgt. 

EnlhSlt das Mineral oder dns Nalron Schtreftl 
oder Schwefelsäure, so bclionimt das Glas eine dB«- 
lielgelbe Farbe, welche beim Lampenlicht so rolfa «■ 
scheint, als wenn sie Ton Kupfer herrührte. 

Wird die Glasperle beim Erkalten uadurchiieli- 
tig ohne eine bestimmte Farbe zu haben , so maTl 
man sie zerbrechen, und einen Theil davon mit mehr 
Fluf» BÜscben , bis die Farbe reiner und besiimoiter. 
erscheint. Um ^ie Farbe besser zu erkennen, hau 
man die Perle vor dem Erkalten znanrnmeudrüGltcii, 
oder lu einrm Faden ausziehen. 

Will man ein Mclalloxyd, welches in eincai riav 
glasten Gemische euthallcn ist, mit einem von in 
FliirsmlUcIi höher oxydiren, so erhitze mnu euent 
dqi Clae bei einer starken Flamme, und xiehe ei, 
• .nachdem es geschmolzen ist, nach und nacli aus def 
Spitze der blauen Flamme zurück. Biese Opcrntioa 
wiederhole man öfters, indem man das Glas bisneüu 
erkalten Ufst, dabei wende man ein Lötbrohr mit «i- 
Her weiten OefTnung an. 

■■ Pic Rcduction der Metalle bewirkt man auf fbl* 
gende Weise: die Glasperle, welche, wie bereits an- 
gefflhrf, gebildet worden ist, lasse man auf der Koble 
•ctuneUeo, so lange als sie Stehen bleibt, uod nteht 



ii. 



über das Löthrolir. 



SoK.I 



irt ist, daax'i' 



die Metalllbeilc 

imcn ]jcg;elicn. Hiev: 

n QuanlilBt Na 



hen gicli i 



■ Kolile absorbirl ist, glühe man die 
I §tarlt, wo die Absuriition geacbehen, mit einem 
feiner Ot-ffiiiuig. ßurcli diesea fortge- 
t Glühen wird derjenige Aiitheil vom Mptall, wcl- 
t:zuerBt nicht reducirt worden war, in den Met.dl- 
md zu rüdi gebracht. Der Proccfs Iiunn nocii raolir 
ntülzt werden, wenn man die Perle in eine ran-, 
Flamme bringt, damit sie sich mit Rufs be-' 
der nicht leicht weggeblasen wird. 
per grdTste Tbcil tod Kügclchen, welche melall- 
[ sind, bedeckt sich leicht mit einem metHllischen 
, der sehr leicht durch eine gelinde, flatleinde, 
nde Flamme hervorgebracht werden Itann, nach- 
ie intensivere Hitze zu wirkeu aufgehört hat. 
I eiiier mürsigen Hitze bleibt die metalliäche Ober' 
ihe, und bei einiger Uetiiiog wird man im Atlge> 
meinen leicht erkennen, ob die untersuchte tiubstanx 
metallhaltig ist oder nicht; zu bcmerhcn ist, dufs selbst 
3ai Boraxglaa bisweiten äusserlich eiueu Mciallglanz 
annimmt. 

Nach dem Erkalten der Knhle wird derjenige 
Thcil derselben, welcher mit der geschmolzenen Has- 
8« durchdrungen ist, miilülst eines Messers wegge* 
nommen und in einem Cl.ismöräer , oder noch besser 
nem Achatmürser , mit destitlirtem Wasser £errie> 
Jben. Auf diese Weise wird das Nalroi» aul^ülöst, dl« 
Kohle durchs Abgicfsen der Flossigheit weggesnhlämrat, 
ttnil die Mctalllhcilchen bleiben im Mörser und höa- 
, jien nnchher weiter untersucht werden. Auf dieie 
' 'Weise kaun man die meisten Metalle reducireu. 



I 



^B Vcrli 




Gähn 



Verhalten der Erden und 

(1cm Ijöthrolir. 
I. Die Erden. 

Baryli-erbindungen fHarytes), wenn aie 
ballig sind, Bcfimelzen, und breiten »ich. auf der Koh- 
le aus. Befindet sich der Baryt in Verbindung mil 
SchwefeUätire, so enlstebt ia der innem Fli 
Sctiwei'üUiaryt , welcher von der Kohle nnter Aufl)na- 
sen, du soltuigc andauert, ata das LSUurobr eintrirk, 
eingesogen wird. 

Slrunlianuerbindungen (Slrontites ). Befindet llA 
der Stronlisn an Kohleusäure gebimdeu , so wird di(: 
Se aasgetrieben. Wenn maa einen dünnen SpUtUr 
des Fossils mittelät des Flatinzangclchetis in die innt- 
re Flamme hält, so sieht msn von dem Fossile «•{ 
am äusseren TLeile eine rolbe Flamme, bisweilen mit grt* 
nerEirfaBsung, welche oÜerbei der Flamme eiuei'Lanj]« 
Iiaum beiuerhbar ist, Ter schwefelsaore Strontian wird 
in der innern Flamme ii> Scbwefelstrooliuii verwandelt 
Diesen löse man iu einem Tropfen Salzsüure auf, fägt 
einen Tropfen Alltobol binzu und tauche ein Stäbchen 
ia die AuHösung; aie wird angezündet mit einer icU- 
uea reihen Flamme brennen. 

Üail:, I^er hohlensaure Kalk wird in der Hitii 
leicUl utzcnd, wird er nachher befeuchtet, so erhlUt 
er aich von selbst; er ist dann unschmelzbar vordem 
Lütbrohre. Der schwefelsaure Kalk reduoirt sich leiohl 
»u SchwefcihalL, und besitzt ausserdem die Eigeo- 
Bchalt mit Flufs, bei einer mäfsigen Hitze gescWat 
»en, gin klares Glas zu bilden, flierbei soll man vom 
Flufs lieber zu viel als zu wenig nehmen. 

MiignQsia giebt, lue der Slrontian, dcrLothrokr- 




J 



über das Löthrohr. 3o5 ] 

l einen Btarhen ^Glanz. Wird eiß Tropfen Ko- 
(fläaiuig beigefügt, ijnd hierauf aach dem Trock- 
Rtark geglüht, so enCsteht eine matti'ülhliclic, in's 
ahrothe getiende Farbe, welche aber bei der Flain- 
EÜner Iianipe kaum gesebea werden kann. Auf 
Weise lüfat sich die Magnesia in zusammenge" 
letzten Itjjrperu entdecken, iiisoferne diese nicht son- 
derlich metallhaUig siud, oder eine (puanlilät Tlion- 
erde entboiten, welche die Magnesia an Menge über- 
ttiQu Au9 der Intensität der erzeugten Farbe l&fat 
tieh einigermassen auf die puantilät der MogaesiA 
scbliefsen. 

Alle diese alkaüacheit Erden lassen eich, wenn s!» 
rein sind, mit dui Flufsmincln leicht und ohne Au& 
brausen ^u einem Maren fiirhclosea Glase schmeUen,' 
fügt man aber eine r.oue Quaulitat Erde hinzu, sa 
wird das Claa undurchsichtig. 

TTionerd* verbindet sich langsamer als die vorher 
geoanatea Erden mit den FlufsmiLteln, und bildet ein 
helles Glas, trelchea nie undurchsichtig wird. Allein 
der auffallendste Harakter der Thonerde ist der , d«ra 
sie eine schüue blaue Farbe bildet, wenn sie mit et- ^^_ 
nem Tropfen salbte tersauren Kobalt rersetzt, und nacl^'^^^l 
dem Trocknen einige Zeit lang, geglüht wird. ■'^^^I^^l 
diese Weise läfst sich die Gegenwart der Thonerdo~ 

Iin snsammengeseLzten Fossilien entdecken, wenn iin> 
den das Verhältnifs der metallischen BcstandlJicilQ 
nicht zu grofs, oder die Quantität der Maguesia nich^^^^H 
iiberwiegend ist. So läTat sicli im Agalmatolit die^^^^| 
I Tboaerde entdecken, L'^^l 



I 



4 C a h n 

H. Die Metalloxyde. 

jirsenih verfliegt mit einem eigen thilmliolien Ge« 
rnche, der dem Knoblauche nimlirli ist. Wird ein 
gröfseres Stück" weifäur Areenilt auf einer glühendca 
KoKIe erliiExt , so bemerlit man Itelne» Geruch. Um 
diesen wahrnehmbar zu machen: mufs maa das weiTtt 
OxyA mit Kokleagtatib vermengen, um es zu rednd, 
ren. Befindet sich der Arsenik in AuHosung, 60 lifil 
Btch dersclhe dadurch cnldecken, dafs man ia die AnE- 
lösun^ ein Stück rcider woldauBgeglühter Kohle tauuhli 
und dasselbe nachher trocknet und anzündet. 

Chrom. Das grüne Oxyi, als welches das Cbron 
am ' gewühnlichstcn vorkommt , und in weiches ci 
durchs Crhitzen in atmosphärischer Lnft leicht ver- 
wandelt vrird, besitzt folgende KigenschaAen. Es 
BcIimilKt mit dem miL-iahosnusc/teii Salze in der inntra 
Flamme zu einem Glase, welches im Augenblicke U»i 
IZnlfcrtiung von der Flamme eine ins Violette spielen- 
de, dem Dunkelblauen oder Rothen sich iiühernda 
Ftirbe hat, je nachdem das Chrom in gröfserer oder 
geringerer Menge vorhanden ist. Wach dem Erkalten 
ist das Glas bläulich grün , jedoch weniger blau als 
das Kupferglaa. In der äiiisern Flamme wird die Par^ 
be heller, und weniger blau, als in der innern. Mit 
Eorax giebt das Chrom in der äussern, Flamme ein 
hellgelbes oder gelblichrolhes Gins; und in der innen 
Flamme wird dieses dunkler und grüner, oder bläa« 
liphgrütt. Die Rcductioa mit Natron wurde uichl vcr- 
«acht. 

Molybdän^Sure schmilzt schon für sich auf der 
Kcble mit Aufbrausen, und wird absorbirt. Anf ei- 
nem tlatinläffelchen stöfsE es wcifse Dämpfe aU8> viA 



über das Lothrohr. 3o5 ' 

idelt sicli in der Innern. FJamme in raol^bdänigs 
welche blau ist; in (Her äussern PlnannB über 
Hrird es wieder oiydiit aii4 weifs. M.\\. Aem mikrckus- 
^Hiecherf Sdhr giebt eine Weine Porlion Molybdüiiaäure 
Hi» der ä/isaera Flnmmeein griines GIrs, weiches bei 
I «Infenweiser Vermehrung der SSure durch's Gelblicfa- 
FgrBne iiia Röt1)licbe, BraunKohc und Hyacinthbraune 
nnJt einem si:hwaciien Stich ina Grüne übergebt. In 
■«1er. Innern Fbimme gobl die Tarbe vom Geiblicligrü- 
f ften durchs GeJbücbbrnunc Und Braunrotbe ine Scbwar- 
' se wbcr; und die SSure, wenn ele in reichlicher iVIea- 
l'ge' angewandt wird, bekommt ein metallisches Anae- 
1 Jien, wie Schwefelmolybdtui , welches bisweilen nach 
I dem Erbalten des Glaaoe zurüokblcibl. Vom Borax 
I wird die Molybdiinsäure nur in geringer Menge auf- 
I .gelöei. In der äussern Flamme beliommt daa Glaa eine 
granlicbgelbe Fiirbc, In der Innern Flamme acblagen 
.sicjl aus den^, bellen, Glase einige schwarze Theilchen 
nieder, und lassen das Glaa fast ftirbenlos zurück, 
wenn die Quantität von Molybdän gering iat; war die 
Proportion gröfaer, so erauheiiil das Glas achwürzlich. 
'\Pird zu einem Glase, welches aus Molybdän säure und 
mikrokoami Sehern Salze gebildet worden ist , etwas Bo- 
■ rai hinzugefiigt, und Jas 'Gemiach in der äussern 
Flamme geschmolzen, so wird die Farbe augenblick-' 
lieh rölbbchbrann; in der tnnern Flamme aber wer- 
den wieder die schwarzen Tbeikhen ausgeschieden, 
jedocb in geringerer Menge. Bei lange anballender 
Hitze Termiiiderl sieh die Farbe des Glases, und aie 
erscheint beim Lampenlichte gelber ah im Tageslichte. 
Die Molybdänsüure wird durch 2\'a!ion in der inncrn 
Flamme nicht redncirt. 

WvlfiamsHurK (Tung;elic Acid) wijd BwfderKohia 



I 



fZo6 



Q ali.D-, 



:a durcIlF 



[ »aerft briunllcbgelb, rerwandeU eich hieriuf, 
Vftunee , Oxyd , und wird zuleUt schi^arz ohne it^ 
Äobmelzen oder zu :dainpfeu. Mit miJtrolosmisciua 
Sähe bildet sie in der iitnern Flamme ein bbtues Glu, 
welches nicht ina VioleUe geht: in der äussern Fla» 
-me yerschwindel diese Farbe, luid bomrat in. der in- 
nern wieder zum Vorschein. Mit Borax giebl ue is 
lüeiner Portion in die innera Flamme gebracht m 
farbeloees Gla», welches bei Vermehrung des Oiydu 
scbmulziggrau und denn r.ölhlich wird. Setzt mftn M 
ktBgc Zeit der äussern Flamme aus, so wird es durcIlF 
sichtig, trübt sieb aber wieder beim Erkalfeo 
lieh, und verwandelt eich, beim TagGslicbte gi 
ins Rothe. Das WoUram wird nicht reducirt. 

Ta'itoloxyd erleidet für sich I: eine Veras dei 
scbniiht aber mit mitroiosmlsc/ient Salze und mit 3a- 
rax In ein tlares uhgcrdrbles Glas, woraus man dnreli 
wiederholtes abwechselndes Schmelzen dnd Ablcfiblca 
dos Oiyd niederschlagen kann. So wird das Glas V» 
durchsichlig, das Oijd redncirl sich aber nicht. 

TUanoxyd im Platin löffelchen geglüht wird gelb- 
lich, auf der Kohle aber dunkelbraun. Mit miiroto». 
misvJiem Sähe giebt es in der innern. Flamme ein 
schönes violettes Glas , mit mehr Blau als das rOD 
Manganoxyd. In der ausaern Flamme verschwindet 
diese Farbe wieder. Mit ^orax giebt es ein schmnui- 
gea Hyacinllirolh. Mit JValron ist kein Versuch ge- 
macht. 

Ceriumoxyd wird beim Glühen rothbraun. In g». 
ringev Portion mit einem Flufs geschmolzen giebt e« 
ein klares farbenloses Glas; vermehrt man aber dia 
Menge des Oxydes, so wird das Glas gelhliuhgrün , 





über das Löthrohr. 

es heifs ist. Wird das Ceriumoxyd mit tnU 
tcfitm Saljtt lange Zeit in der Innern t'lomma 
so giebt es ein klares farteiiloses Glas. Mit 
•ax giebt es unter Slinlichen UmslÖnderi ein Glas,, 
welches, so lange es warm ist, eine blafa gelbÜch- 
grüne Farbe besitzt, nach dem Erkalten aber farben- 
loi erscheint. Wird es nachher nieder eine Zciüani^ 
der äussern Flamme ausgesetEt, so erscheint es mit 
rötblicfa gelber Farbe, welche es beim Erhalten auch 
EUIQ Theil behält. Werden zwei durchsichtige Kügel- 
chen , wDTon das eine tbit mikrokosmischcm Salze und 
das Bindere mit Borax gebildet worden, zusammer- 
gescbmolzen, ao nird die dreifache Verbindung un- 
darchsichtig und weifs. Dos Cerium verflüchtiget sieb 
bei der Reduction (?J. 

Vranoxyd, Da8 gelbe Oxyd wird beim Olill'en 
grfln oder grünHchbraun. Mit mihrokosmisrhen SaUi 
bildet es in der innern. Flamme ein klares gelbes 
Glas, welches beim Erhallen eine inteniircre Farbe 
annimmt. Wird es lange Zeit der äussern Flaranie 
ausgesetzt und öfters abgekühlt, so giebt es ein blo- 
fte«, gelbliches, rothbraunes Glos, welches beim Er- 
fedten grünlich wird. Mit Bcrirx bildet es in der in-i 
ntm Flamme ein klares nngcfiirbtes , oder blos grfi- 
■fls Glas, welches schwarze Theilchen enthält. Tiet- 
leioht das Metall auf der niedrigsten Oxydalionsstufel 
bt. diese schwarze Subslanx nicht in zu grofser Men- 
ge vorhanden, so wird sie in der äussern Flamin.^ 
aafgelöst, und das Glas bekommt dadurch eine a-Jh:''- 
ne gelblichgrüne, und nach weilerer Osydatiop, qell,- 
Hohbraune Farbe. Wird die I'erle wieder in die yil 
MM Flamme gebracht, so verwandelt sigh die TPavb't 



i 



J 



k>8 



Gähn 



W 



nach und nach int OriiDc, und <li« schwtdr! 

wird wieder atisgcschieden, eine weitere Redulitios 

iadel aber nicht statt. 

Manganosyd giebt mSt mihrokusmincheni Salze la 
'4er äussern riuninle eine »chüne Anielhysl -Fai-le, 
welche in der iimern Flamme verachwiiidet. Mit flo« 
^ax giebt es ein gelblich hyazintbrothes Gla*. Im 
Folie das Mangan wegen Verbindung mit Eisen oilef 
[derer Ursache Iieitie hinreichend intensive Y*f 
|)e des Cliilieiis hervorbringen sollte, so darf man oar 
Jler Masse während dea Schinelzens ■ etwas wenig« 
^Salpeter beifügen, wodurch d-imi ilfts Glas, so lang» 
heir» ist, eine duiikelTiolcttc, nachdem Ethellea 
■bcr eine rölhlichviolctle Farbe annimmt. Das Man- 
gan wird nicht reducirt. 

TelUiruxyd wird bei mäfsigem Erhitzen ntCHl 
gelb , dunii heilroth , und zutctxt schwarz. Es scfainilc^ 
und wird von der Hohlp absorbirt, und rediicin »ich 
mit einer schwachen Detonation einer grünlichen PIbbi» 
me und einen Geruch nach Retlig. Dae mihrokosmi' 
tche Salz löst es auf ohne sich zu furben. 

Sjiitjifglansoxyd wbd in der äussern Plunme tf 
ducirt und verbreitet auf der Kohle einen weilnii 
Jtauch. In der iniiem FUiume reduoirt es sich Irieht 
TOo selbst, anoh mit NaXron. Mit mihoiaamCsehtm 
Salze und ikiI Borax, bildet es ein hyazinlbrotbei 
GIab. Metallisches S^ticfsglauzt wenn es auf der Hob» 
le geschmolzen, und hierauf 'Unberührt sich lelbM 
überlassen wird, bedeckt sich mit spiefsigen strablea« 
förmig auseinander laufenden Krystallen von weifaeo 
Oiyd. Schwefelspiefsglanz schmilzt auf der Kohli 
vnd wird ablorbirt. 



über das LÖihrohr 

I ' IFUmulftoxyd Bchmiht im Loffelclien leicht zu ei- 
••in brauiMtD. Glase, welches beim Erhallen hellär 
wivd. Mit mürolotmisc/iem Salze bildet es ein grau- 
gelbes GlaSj welches beim Erkalten seine Durcbsich- 
ligheit verliert «nd blafs wird. Wird eine neue Por. 
tion Oiyd beigefügt, eo wird es nodurch sichtig. Mit 
Borax giebt es ein graues Glas, welches ia der ia- 
nem Jlamme verknislert, während sich das Mclall re- 
ducirt und Tcrfliichtigct. Es reducirt sich auf der 
Kohle sehr leicht von selbst. 

Zinkoxyd wird beim Erhitzen gelb , beim Erkal- 
ten aber wieder weifs. In geringer Proportion bildet 
«B mit mikroiosmUvhem Salze und mit Borax ein kla- 
res Glas, welches bei vermehrter Menge des Oxyd» 
trübe wird, «elzt man einen Tropfen satpeterssarep 
Kobalt zum Oxyd und trocknet und glüht es, so wird 
ea grün. Mit Natron reducirt es steh in der innem 
Flamme, Terbrcnnl mit der dem Zink eigenthümÜcfaen 
Flamme, und setxl auf der Kohle Oxyd ab. Durch 
diesen Prozefs kann man selbst im Automolit das 
Zinh leicht entdeck^. Vermischt man es mit Kupfer- 
Axyd, so wird das Zink hxlrt, und man erhält Mes- 
sing. Doch eines der unzweideutigsten Kennzeichen 
llee Zinkoxydes ist dieees, dafs es sich in EBsigi,&>i^D 
aatlöst, bnd nachdem die Auflösung zur Trockne t^- 
gedunpft ist, ein Salz giebt, wclclies, in die Flamme 
einer Lampe gebracht, mit der dem Zink eigentbüm- 
lichen Flamme brennt. 

Eisenoxyd giebt mit miiroloi/nischim Sähe od^r 
Borax in der äussern Flamme ein Glas , welches , so 
'luge es heiTs ist, blutroth erscheint, beim Erjialtea 



I 



atcr gelblich •mrA. Das Protoiyd des Eisens bildet 
mit dieaen Fiufsniilleln ein grünes Glas, netohee- ijb^ 
vermehrtem Verbäliaiasc des IV^t^alls durch dos So» 
leillengrüne ins Schwarze niid Dunkle übergeht. Da». 
Glas viim Oxyd wird in der innem rlaniine grün, in- 
dem es siüb ZI» Pi-otoxyd reducirt, so zwar, dafa es 
Toni Mnainet angezogen wird. Wirft man es auf den 
Sacht einer brennenden Kerze, so verbrennt es mit 
einem knisternden Geräusche, welches dem Elsen «!• 
genUiümlich ist. 

Kohalioxyd wird in der äussern Flamme schwarz, 
und in der innern gl-au. Eine geringe Portion des- 
flelhcii bildet mit miiroiosmiscAeiii SaUe und mit Bo- 
rax ein blaues Glas; das mit Borax ist duulder. Im 
durchfallenden Lichte erscheint dos Glas riiihlich. 
Durch Vermehrung des Oxyds geht das Glas dnrcbs 
Dunhelbtaue Ins Schwarze über Aus dem dunkel- 
blauen Glase kann man das Metall präcipitircn , wenn 
man in die schmelzende Masse einen Slahldraht stecht. 
War das Kobalt arsenikfrei , so ist das Metall dehn- 
bar , und es kann durch einen Magnet gesammelt 
werden. Vom Eisen lafst es sich leicht unterschei- 
den, indem es auf den Dacht einer brennenden Ke^- ' 
ze gesircuet, nicht das knisternde Geräusch, wclchea 
dem Eisen eigen ist, hören läfst. 

Nick'eloxyd wird an der .Spitze der äussern Flam- 
me schwarz , und in der innern grünlichg'rau. Bs 
wird TOm milriihosmisc/wm SaLe leicht und schnell 
aufgelöst. Das Glas besitzt, so lauge es hcifs ist, ei- 
ne schmutzig dunkelrothe Farbe, welche beim Erkal- 
ten blälser und gelblich wird. iVaclt dem Erkalten 
erfordert das Glas einen reichlichen ZusAtz von Oxyd 



über das' liöthrohr, 3ri 

le aasrldfcht FarbenTerSnclerung ZU zeigen. Die 
5st fibrigens BO ziemlich dtesell c sowohl in der 
iiinern Flamme; in letzter ist sie nur 
:h rülhliüh, SeUt man Salpeter zur Glasperle, 
cI sie schaumig , zuenst rothbrauu und dann 
Mit Borax ist das Nickeloiyd leicht schmelz- , 
iMv^sn Farbe ist dafs Glas dem rorhergehendf^n ähn- 
liehi StUl man es lange Zeit einem hohen Hilzegra- 
de in der innem Flamme aus, so geht es vom Rölh- 
lichen, ins SchwSrzliche und Dunkle über; dann wird 
es fchwärzlluhgrau und durchscheinend, hierauf blSfser, 
röthlichgrau und Klarer, und zuletzt dirrchsiclitig. das 
Metall schlagt sich hierbei als Itleiive tveirne Melall- 
hflgelchen nieder. Die rothe Farbe' scheint hii-r her-r 
surfihren ron einer vollkommenen ichmelzung oder 
AuAüiiing des Oxydes , die schwarze von einer an- 
fi^ngenden Reduction, und die graue von den kleinen 
metallischen Theilchen, ehe sie sich zuBammen bege- 
ben und Kügcichen bilden. Setzt man dem mit Bo- 
rax gebildelcn Glase etvvaa Natron zu, so erfolgt dis 
JteduhLion leichler, und das Metall eammelt sich in 
ein eiuzi;<es Hügelchen. Enthalt das ISickeloxyd Ei- 
gen, so behalt zwar das Glas seine besondere Farbe 
BO l^Qge CS heifs ist, beim Erkalten konunt aber dil 
Eiseufarbe zum Vorschein. < 

Zinnoxyd als Hydrat, und im höchsten Grad der 
neinheit, wird beim Erhitzen gelb, dann rolh und, 
jrrernt es dem Glühen nahe ist, schwarz, befindet sich 
Eisen oder Blei im Zinn, so nird die Farbe dunkel- 
braun beim Erhitzen. Diese Farbeti werden beim 
Abkahlen gelblich. Auf Kohle in der inrwrn flamme 
wird und bleibt das Oxyd neifi , und Vrenn es schon 



k 



Zu Ga'hA 

ehror rrtiC» an<I wasger&ei war, so erleidet M 
Erfaitxea Iceine Färb cb Veränderung. Uebrigena rtit* 
cirt e« sich Bchaa für sich «ehr leicht; durch Zniati 
eines Tropt'ena Natron - odErKali-Aufiöamig nird ilitf 
die Recljilion uocJi muiir hefürdert. ' 

Bl-k:-yd »'^hmilzt und rtdncirt »ch sehr leicbt 
eawobl für sich, als auch mit mikrolioamiaclieiii Salu 
oder Borax. Paa üichl reducirtc Glas ist echtran. 

Kiipproxyd vird in der äussern Flamme nicU 
rerändert, in £er innem aber verwandelt es alch ia 
Protoxyd. Sowohl mit mikroltas mische na Salze all 
mit Eorax giebt ea eia gelblich grünes Glas so langa 
ea beirs ist, was abe" beim Erhalten Mäulichgrüa 
^Tti'd. Wenn mau ea in der innern Flamme strengB 
erhitzt so rerliert es seine Faibe, nnd das Metall wird 
reduoirt. lat die Quar.tilfi^ des Oxyds so klein, daü 
die grüne Farbe ninht wahrgenommen werden kaao, 
■a wird sich die Gegenwart desselben durch cinea 
]cJeinen Zucali von eiv.as wenigem Zinn entdeckca 
lassen, iiidem dadurch das Hupferoiyd auf die erals 
Oxydationsstafe zurücl: geführt wird, und so ein ob- 
durchsiehliges ro,"ijea Gtaa bildet. Wurde das OijJ 
jnit Borax geschinolzeu, so erhält sich diese Fari«« 
längere Zeit; allein mit mikroliosmischem Salie m* 
scliwindet sii^ bei fortgesetztem Erhitzen bald. 

Das Hupfer kann oinn auch auf Eisen niederschla- 
gen, aber das Glas mufs zuerst mit Eisen gesälti^ 
«cyn. Alkalien oder Kalk befördern diese Fällong. 
Venn man ein kupfer haltig es Glas einer rauchende^ 
Flamme aussetzt, so wird das Kupfer oberflächlich re* 
ducirt, und das Glas erscheint, so lange es beÜs ist 
mit einem irisirendea (iridescent) Häutchen, welcbet 
BtcRt immer permanent ist nach dem Erkalten. Du 



über das Löthrohr« 



3i5 



ICnpierbzyd wird'üit Natrdn sehr ^eic&l ' rediicirt. 
^lU^fersalze, wenn 6ie vor dem Löthrohre erhitzl wer- 
den, färben die Flamqae schön grQa« . 

Quecksilberoxyd wird vor dem L5throhre echwars 
ud gänzlidh yerflüchtiget Darch dieses Ttfittel kann 
«lan eine VerfUschung desselben leiohf entdecken. 

Die übrigen Metalle werden für sich reducirty 
«nd sind an ihren Merkmalen leicht zu erkennen. 



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V o.p eis 



Chemische Zevleguog 

de« " 

■i'^:-» •■ ■ ^- ,u..tit an. 
*H e 1 V i tl' 



Dr. A. Vogel in München/ 



tlcrr Inapector Breiihaiipi in Freyberg Iiatle 
Güie, mir eine kleine Quitniität HeMn aus der G( 
gend ron Schirarzeiiberg zu fibersendea, und erBDcll-l( 
te mich , eine Zergliederung damit vorzunehmeD. 
Er bemerlcte dabei in seinem Schreiben Folgei- 
' des: „Der Helvin bildet, fvie ich micb nun genug 
r ftberzeiigt habe, mit dem Spben Co<Ier Gelbmcnakm 
Von Saliburg, aus der Schneiz, aus Daiipliine) m, 
Geschlecht, und es wäre voa beiden das gemeinscbail' 
liehe Innere darzulhun, ivcnn aucfi schon der Helm 
noch gar niuht zergliedert ist. Freilieb erkldreo ül 
bis jetzt aufgefundenen Mischungstheile des Sphen't 
•elbst nnch nicht dessen äussere tieschaffenheil , nnd 
, 80 vermuthe ich nameullich eben auch die DoraisSort 
als ersten wesentlichen MischungsLiieil filr die KrysUÜ* 
lisalion, weil ich hier für diese nur Boraisäure alt ü^ 
nern Grund gefunden habe." Bis dahin das Scluti- 
bea des Hrn. Breilhaupt. 



i. 




Zerlegung des Helviab^^^^^lHI 

Den Vermulhungen des Hm, Breilkaiipt m Folgt 
^ufBle der.Helvin also eine sikalieclie Erde Tiluioiyd 
^Xieselerde und Büros,saure ,enlhnlteu. 

Bevor ich die Reeultale meiuer Untersuchung üi' 
^bre, ,wird ea nicht unnülz se^n, noch elwas fiJoei 
das Gescliichtliche dieses Fossils miuutheilen. ^ 



. Freie tiebr/i. ip teiueo 7 geogDOStf BC^en Arbeiten B^ 
5. S. 126. drücU sich iiierüber «is wie folgt: . .,'4 
„Mit der Benennung, Hclvin hat Hr.BergralI*-/f>r. 
ner ein I'osail belegt, das nur erst «eil einSgti 
Zeit in den IVIineralhnndel gekommen ist und wai 
unter dem I^amen Aplouigrauat rerhauft wurdet'" 
Hr. Professor Mo/ts in seiner Beschreiimng Ata 
Toa der IVuII'scbi>n MineralienkaljinetB (Abtb. 1: S. 99] 
SBgt, dafa der Helvio ein Fossil sey, welches vlfel 
Aehnlichkeit mit dem Granat habe, aber doch nicTit 
Granat Za seyn' sCfceine , er setre es nnr einstweilen 
hieher und bemerke , dafs es zu Annaberg im sächsi- 
sehen Erzgebirge nicht mehr als einmal rorgckommen 
Objr, *-* ' " ■' ' ■ ■ - II - .. -1 . 

-" ' Nach Freies/eben iil d«r Helvin gewßhnliiA schwfe- 
l^lgblb, das sich zuweilen dem lichte gelblichbcaitnen 
'ftahert. Diä schwefelgelben KryeiaUa sind in d«n 
"Eclren bisweilen dunkel honiggelb gefärbt. Dieflry- 
stalle sind kleine Octaeder, theils ▼eilkommen/ theils 
4ftit Abgestumpften Ecken. 

''■ Der äussere Glanz ist Glasgiahz, dti- innere neigt 
slcfa'eln'as zuih Fetlglanz. Sie sintl- ^olfebart und sprtf- 
■Je.''-Cor(/Jt7-"glaübtj daft der Helvin dem Craitonit 

gleich komme. ■ ■!■ 

So weit das Geschioblltche, was ich über den 
{felrin mitzutheüeit iüx nöthjg gifilndea hab«. ^- 



"3i6 Tegels 

Versuch^ 
tlie KrysUUe im Plalintiegel eine bal}>e StunJi 
gegläht ) werden grünlich und undui'cbsii:l)tig , obai 
d(jB sie dadurcTi etwas von ihrem Gewicht verlieren; 
es war hiehei kein Anfang des Schmelzen* zu beme^ 
ken. 

Der HelWn in ganz Itleinen Stücken auf eioit 
Kohle Tor daa Löttwohr gebraolit , echiselzt nach «O- 
• haltendem Blasen mit Fuokensprühe» »u 'einer echwan* 
ln-äunliclien FriLte. 

' Mit oalcinirteMi Boras ror dem Löthrohr befaia* 
-daitverhSlt mnn ein gelbliche« Glas, was durch ciafil 
,2^»atz TOa Salpeter auaethielroth wird. 
, Der HeUin ist leicht zerreiblich und gieltt eia 

rgetbliches fulver; er ritzt das Glas, aber den Quv> 
. nur sehr schwach, . , , , 
,,.,!,.. £«in specitiacbea Gewicht it\ nach Hrn. Brtiikaufi 

*^. .. .^:....uA ^^ uA '.. 

.'..-..., . 1m..u1,/. A.-.M,;,, .,5_. r 

Ein Gramme fein geriebener Helrin wurde mit ä- 
<ierLa«ge, welch« 3 Grammeu haustiechea Kah' eat- 
hielt.t eingediclit und eiite halbe stunde im Flaliali*- 
i^al BcharfugegliUit.. £a blieb eiae.grane poröse zub 
TheU geeclimolzene Masse, welche iiin und wüte 
,J>Eaune .Funkte »zeigte , zurück. 

Mit kaltem Wasser gab sie eine grüae and mil 
jkochendem, Wasser «ine rothe Auflösung. Durch eU 
.»ea Zusati; ,YOti SaJsaäui-e vcurde die Flüssigkeit tonte- 
-foth, wobei. .sieJi ein surker Geruch nach oxjdüljw 
Salzsäure wahrnehmen liefs. 

,..! :©. 
^ubdem dib flüfeigkeit mit. Salzsäure ubenKttigl 



^ 



Zerlegung des Relvins, 5 17 

l'£einabe :lns.stcr Troclttie ttbgeraucht wxt, 4rur^ 
der Rückstnnd mit Alkohol erwSrmt: nnd dieser in «• 
icn duoklen Ziomler abgebrannt^ wobei aber diii'a&- 
^WM Jceine gvttne Fl«mme xa btmerUea war. Durcb 
diesen V«r»uch wird auf das cteutlichelt dargeüia» , 
itfa .der Helvin keine Bsraigäure enthält, wie Herr 
Ureilhitupt rermulliet hatte. Da aiqh beim Abrauch«) 
der Auflösung kein gelbliches Pulver absetzt, so gebt 
hieraus zu gleicher Zeit tierror , dafs kein Titan vor- 
-fccndeq war. 

Beim r&ttlg^n Avtetrtickuen Hieb eine gelbe ShIiI' 
»e aurüok, welcbfr mit heissem Wasser tind' etlrm 
S«l2SÄure ül>ergos8en irurde; ea blieb ein neifses Pul- 
ver zurück , 'welches sich nach dem AasSüfi^a und 
Statten w« 3f),öo Kieselerde verhielr. " ' ■■ ' '■ 

/'■ c. ' ■ ,;;,'' ''!j2; 

Die Ton der Kieselerde abgeschiedene iSuerliohcL 
Flüssigkeit wurde mit Ammoniak vermengt, wodurch 
^a brauner Niederschlag aentbUnd. 

■D,—- . > 

Die Ton diesem .Fi'iederscblage durchs FHltruai ab- 
gMchiedcneFl&Migfkeit wurde m'it kleeSBurem Aväta^ 
aiak versetzt, wodurch nur eine schwache Trübung 
fpo kleesaurem KaUi entstand. JNachdem dieser. abge- 
foliieden und geglüht war, blioben o,5ft Kalk zurück; 

■Ev 

■*' Di« filtrii-te FHirtigkeit Vriirfle mit Kadi versetzt} 
« legte sich ein weifses Pulver nieder, wefches nach 
IMid nach braun Wurde; ee.be«and aach.dem Aueirock- 
Itea in 2,75 Manganoxyd. 

F. 

Der im s.'C. «i^-fthnte braun« Nitdenehlag a ward« 



I 



.S>6 



'' ■V*^6)5rii»Mi«.t 



Aiil -KälUaoge' flbergafiien, ' dsafit -.ifagcnkiieHt 

■fUian mit liciracio Wasser widiec Aufgeweicht. Dm 
Gajizc wurde, aoi (Im ttllrum ^ebrschi ,< die äluwtl 
FiüMtt^kait i eiiitlwoileii bei Seite getteUt,' obdiA* 
.auf UciD Filter bleibeudu lirsuiie NiedersobUg wurdw, 
attcbileiD er g^etuirigi^ewascben.wftr; au«geglal]t 
■hn 311,73 EdwAoiyi bttehcn. 



Da das Eisenovyd iiacli eluas M^nganoxyd I 
btJtcn konnte, swgjiSliete ich es ,nocb eiumal mit kau- 1 
^tUch^ üitiii y^f^ii den Rüclulajid joitkaUeu W» 1 
■eri .iÄlt^irte ,4ie granc, flQssigjbCit und liefB sie eiuigc I 
n^age,.^ deEjLvXl Bteben, wodurch «ie eicb ei^dlicii 1 
gnns enlfürbte, >^)4S!fi^^^ eia.,lu1innUcIies Pulvf 
derfallen liefa ; welches sieb nach dem Glühen i 
Maneanoxyd YCibielt. 

.-,.„,... ., ..... .■■H- .., , . 

Die forfiin bbi ■Rl^Terlawene aihatieohe PlflaÜg^ 
Iielt, b wurde mit sfllManrem Ammonink versem, wo« 
dpfclt eiil'weilse», Pjiederschlag 'geJ)i]del trurde, wel- 
cbeFi.*'(^'i pc^ti dem A,bw4L9cIien uild Glüht a wie Alanv 
erde. , »erhielt _«nd i5,ö5 wog. /■ '• 

Nacb den oben ongeführten Vermchett stimmt def 
Helvin in^seiner EUjaoimeiigeselzten IVatur un'Dieialtd 
mit einigen Grnnalen überein , und ich iweifle dsher^ 
dafs die iVIineralogen, i^ ferner «li eitt.eigcnthGnil)- 
^es FcssU betrachten .irerden. . , .; , 

, -. .Pa, mein ',^nnger Vorratfa von Helvin fiisl gimi 
erschöpft ist, so mufg ich vor der Hand unenlschi^ 
den lasien, ob er eine Spur von Flnfssaurc enthili, 
. dfnu das FaaheaBprühco , was nftn Jaein SchmeUeB 



-' ' . / 



ZerleguTtg . dfis i Ekl vins. 8KC9 

ir d em ' Lflt t i i e h t» w aMghüJ fl rt KrH^abrihffaat^datt^ 

ideuten. 

' Die Zerlegung des Helyins hat als Resultat fbl« 

mde Besiftndtheile gegeben; 

Kieselerde _ 1 .3q,5o 

Alaunerde ' i5,65 

Kalkerde ^' o,5o 

Mangan ozyd Cnacn C. ' ■ 

und G.)' 3,75 






Sumina ff/ji5i 

.4: '.f. .'.l Ii.' 'ivi. -^ * ■-. *♦. 



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F i e i A u « 



Z erlegung's 
des 



Kieselspaths o(jer Albits aus SachscnJ 

Dr» H e i n s.i c h F i c i n u s * ] 



D» 



/ie GraaUe bei Penig in Sachsen bestehen aas 
nem Gemenge roa j:i>LU£ia. Feldipathe , röthlichcm 
Glimmer, vreÜBem, bisTreilea kryatallisirtem Teldspadlft 
echwarzem Schorle, einzelnen Apalitkiyetallen , grün- 
lichem Talhe, au9 Amblygonit iBreiihaupi'), und atf 
einem röthlichcn, glänzenden, hrummblättrigea G^ 
nengtheile, der bisher für FeMspath ^-alt, nach uro. 
BreUhuiipta Beobachtung aber mit de» Kiescispadil 
Jlfiismanus oder dem Albile Iledenberg's und Eggeru't 
dbereiuliommt. Dteeer Kieselspath ron Penig ist von 
Farbe gewöhnlich lichte fleischrotb und rotblicli* 
freirs. Er bildet, ohne selbst äussere Kryslalirorm n 
zeigen , einen grobkärnigen Gemengtheil des GraüU 
und ist häufig mit krystallitirtem auch körnigem pniv 
ze durchwachsen. Innen ist er krummblältrig , mit 
dreifachem Durchgange derQlättrr, die sich von iwej 
Seilen in einem spitzen Winkel schneiden und dadurch 
koilförmige , breite, Afibarlkantige Bruchstücke bilden, 



k. 




Zerlegung des .Kteselspaths. 



' den Kanten du rchicti einend aintf. Cr Cibi 
trifi't ia der Härte den Kalhspath, den er riut, fri- 
«chea Fddspalh litit er nicht, rom pasrze wird er 
geritzt. Sein Glatte !*t stark, zwisclien Glas und Perl- 
malterg!anz. Er ist leicht «rapringbar , giebt einen 
weifGen Stricli , bat ein eigenlhömlichee Gewicht roa 
SfSo bei-ao* Reaumür. 

Vor dem LÜthrohr konnte ich ihn ftr sich nicht 
tn Plufs bringen, doch brennt er sich 'tveifsifr Und' 
mürbe. Ein kleines Broobttück üofa weder nut PhoS' 
pfaorsalz nOr.h mit Boras zDcaramen, Mit Notnim Ter' 
einigt es sich langsam zu einer undurchsichtigen Perle. 
rrieboii liefert er ein weifses, etwas röllilicbea 
Pulver, vretcbes durch starkes Boltiglühen keinen Ge- 
■vichttverhist noch sonstige Aenderung erlill. 

Zelm Grammen dieses feinsten PiiWcrs n-urdCn Init 
der achtfachen Menge rerwitterten kohlensauren Na- 
trnins gescbmelzen. Durch Auflüsbn , Sättigung mit 
Salzsäure, Eintrocknen u. s. ir. schied sich Kieselerdd 
nach dem Glühen 6,773 Grammen schwer. 

Die übriggebliebene Flüssigkeit verlor durch Ein- 
tcookoen und Wiedernuflüsen ihre freie Saure. Rei- 
nes Ammoniak trennte daraus in einer wohlverstDpftea 
Flasche einen aufgequollenen Kiederschlag. Der tlüs- 
f MgB Best nebst dem Absüfsewasser kryslalliairte beink 
Eintrocknen in rcgelmüJVigen Würfeln, seine Mutter- 
lange gerann zu einer uafürmlichen Salzmasse. Beide 
edefsen im Glühen viele Dämpfe von Salmiak aus, 
»ach deren Entweichen die Masse leicht InFlufahani. 
Erstarrt war sie zicgelrolh und setzte während ilrr 
Auflösung im Wasser ein braunrothes PuUer, die IJr- 

I ihrer Pärbnng, ab, dn» geglüht 0,0a Gi 
wog und sich wie Eiaenoiydul mit Osyd verhielt 









3a2 F i<io:i n u s 

On in <]er abgeheilten AdHubuti^ vieict- 
atißöaung, n«eh' ItinUIciisanrds Ammoinnlt ,' nocb Iilee« 
uiurcR,.n0fb endlich kohleinnarcs K?li. auchi nicht 
>räbrfiiil tlaai^ieiieiiB. «ine Trübung erregte, bo koiin« 
te itt, ihn, ftglioh. kein ßeslftnclthcil de» Albits melir, 
aoa»ei Ptaliuioi, emhalten s^yn. 

Ana jenem aufgequollenen NietlCTBtililage löset«- 
Stzeitiie Kftlilauge die Thondrde auf, 'welche nsch 
ItuABtuMiraiger Darstellung und Rcitiip^un^ i,S65 Gram' - 

fo^. Der Rest ^ab mit Salzsäure eine eisenfsr- 
tene Auflösung, welche mitreist hemsauern Ammoniftkft 
lOjOyS Gr. KiseiiOicyd , tniltelat hallcm itohlcnsauent' 
.02^ Gr. Braunstein unj während des Siedcna 
'tind Biiilrucknens nuch o,dö4 Gr. , in ächwefeUäure 
lOo).! ;:'ic, Talherde lieferte. Diese Zerlegung zeigt 
demnach 



Hie sei erde 6)770 Gr. 

Thonerde i,B65 — 



Ciaenoxyd 



r 0,075 

[ OgOao 

Braunstein c,oa5 

Talk erde OjOSi 

Natrum? als Verlust 1,206 



BtP«^^ 



^ 



Um die Gegenwart dieses vermutheten NatM 
KU liestütigen, schlüfa ich 5 anderer Grammen des 
IliescUpalhes von Penig mit kolitcnsaurem Brayt auf^ 
trennte die Kieselerde (S^yÖ Gr.), schied den Baryt 
mitlelst Schwefelsäure, ncutralii^irle die Flüssigkeit 
durch vollständiges Eintrochhen, schied durch Wie- 
deraiiflöseii im Wasser erst jenes braune Eisenosyd 
nU freivritligen Reit derAuflösuug, hierauf durch koli-. 




Zerlegung des. Kieselipaths. 

res Ammoniak alles absolieklbar« erdige fzctam* 
men am GewicLt 1,040 Gr.) trochneLe und glühelei 
den Rückstand und erhielt Mxa. ihm eine SalsauHöeung, 
irelcbp mit Plntlna hell blieb, in grafseii Krystalleii 
anschofB, wetcbe in gelinder Wärme eohnell zerliefen, 
leicht »ej-witlerlen und alle EigenecHarion des Glau- 
bersalzes, selbst den Geschmack bcsarsen. Geglüht 
II wOg diefa Sula i,iä Gr. und ist ffl eich zu setzen einer 
Menge Natron von o,5o3 Gr., dcseen Doscyn in uii- 
aerm Steine hierdurch, so wie seine Menge dargethan 
ist. Das doppelle des Gehaltes von 5 Gr. oder 1,006 
kommt dem Verlugte jener Zerlegung 10 Granimen 
»ehr nahe, 

Was das Verh&ltnils unsers Ilieselspathes . ron 
Penig gegen die aordischeo IietiüFt, eo .sieht er im 
Vorkommen und Aeufsern dem von J/afsacbusets ohno 
Zweifel näher als den schwedischen Arten. Uer ame- 
rikanische bildet ebenfalls den Gcmenglheil eines mit 
£cbörl und Granat vermengLcii Grajiites und lallt im 
Buthliohe; der struhlige Aihh von Finbo aLer ßndet 
■ich in gröfseni Massen, ist weifs, selten nur durch 
Körner von Ytlertanlal geräibt, soll nach ßerzelUtt 
bärtAT seyn als (^uarz und hat ein vom Milelpunkt 
nach '^ ■ Umkreise laufendes, strahligblaltriges Ge- 
filff- t dem körnigen ron Uroddbo (Zuckerstein) 

. läfst sich der von Penig gar nicht vergleichen. 

Die chemische Zusammensetzung zeist ähnliche 
Abweichungen. Der schwedische ist frei von färben- 
den raetallischen Theilen, der amerikanische hat davon 
wenig, der von Peiiig schon eine bedeulendere Men- 
ge, sa dafs man dieselben kaum mehr als zufällig an-^ 
«eben kaao. lene beiden erstera halten halk , «a 



i 

4 



b4' F i in US, Zeiieguag. d^s . Kieseispaths. 

I Statt in dem lüofasi gehen die Talkerde vilim^ 1 
NSmUch es ist ziisn mm enge setzt in Hundert 

der ecbiredische der amerikanische der säcbsiM 



Kieselerde 


70,48 


70,68 


b'T.'lB 


Tbon erde 


18,45 


.q,80 


ifi.<^H 


Hairon 


io,5o — 10,9 


9,o5 


10.06 — i<>.d^| 


Kalk 


0,55 


0,35 


—^M 


Eisenoiyd 


— — 


— 


ni^H 


Braunstein 





Spur 


0,^1 


,. TaUiud« 





- 


oZ^ 



99198 99-76 ioo,go 

Diese Abweichungen eind jedoch immer nochf 
unbedeutend, um eine specielle Trennung veranlasse 
XU künnen; alle drei sind viehnehr nur VarietStgn, 
Ton welchem sich der sächsische eben sv wie die «n* 
dern ansehen lätst , als eine Vereinigung' voa i 
dreirach mit Kieselerde ühersKtttgten Thonsi]Ll<at oA 
einem eben eo bescbaäenen Natrnmsilihal ; indem dt- 
bei das Eisen , oder Braunstein und die Talherde tb 
snisse wesentlich betrachtet werden, bezeichnet 1 
diese Zusammensetzung- durch 3 AS* -)> NS'- [Siebl 
f!ggerlz in IHsingei^s mineralogischen Geographie P 
Schweden, übersetzt von G, i'. Ji. ßlödt. PreyhtqV 
bei Gerlach 181g. pag. 4g4-l 





Chemische Untersuchung 
des 

Molybdankieses aus England. 

Vom , 

Dr. Hudolpli Brandes. 

Uer Wunacb, eine Reihe molybdaiisaurer Salze ge« 
UBuer zu uateriucben , betttimmle mich zur Oar°tclliiiig 
der MölybdünsSure. Bei der Zerlegung der daiu ver- 
Weadeten MulybdÜukiese konnte icli die Gelegenheit 
sieht rorbei^ehen laaaen, die Verbättnisse der Bil- 
iuQgseleinenlc dieeca Minereda zugleich aufa neue ea 
prüfen. Der reiebruiigawürdlge Jim-hols hat in «tiner 
lebrteicben Abbandlmig über .dnB Molybdän {Cehien's 
Journal f. Chemie und Physik. IV. 6oj} auch da> 
'Sohwefclmolybdä'n zerlegt und das Piesultat seiner ge- 
nauen Veraucbe hierüber war, dafa im Molybdiiiithio- 
nide Co Theile Molybijün ko Tbcile Schivelei äufnch- 
mea. Es ist ausser dieser LnLcrsuchung mir Steine 
andere (Uier diesen Gegenstand bekannt; und auch ich 
tfOfde sie nicht wiederholt haJbeu , wcnii sie mir nieht 
BO nahe gelegen halle. Ich theile meine Untersuchunff 
indesaen um so lieber mit, je mehr sie einen neuen 
Beleg der genauen und achöuen Arbeiten mein 
ewigten Lehrers ui<d Freundes giebt. 



1 
I 



3a6 B' r 'a II d e s 

Der iiutersuclite Molylxlänities war aus 
und in eine sehr quarii,,e jedocli ii*clit genau lestimm- 
baie, wahjscheinliuh granttiache Gebirgsoiasse einge- 
wauheen und einge sprengt, t'bglcicli demllche Lagen 
des blättrigen HJeses isolirt waren , so war doch , selltst 
bei dem genauesten AuBsncben, es nicht müj^lich, al- 
les Freoidat'lige von denselben 2u trenne», wie dicfcf 
die Resultate der Unteraucfiung ergeben werden. 

Unlersuchwig des Molybdünkleses. 
A. 

100 Gran des nur grublich gepulverten, möglicbat 
von ellem Fremdartigen getrennten Mol^rbdänkiesei 
wurden in einem gerünmigen CeecliBzefaauRKigenj Ar<- 
neyglase mit vier {Jur.tu reinster Asotsäure und eiMv 
Unze HydrochlorsSure überguBsen. In der Kälte Ww 
die Reaction der SauremasGe fifBt unbeträchtlich, kIp 
ich aber dae Glas auf ein mlifalg erwärmtes Saadbad 
setzte, so ivurde sie alsbald bemerldicker und stärkeC' 
und das Glas füllte sich mit rothen Dämpfen, ledocti 
stieg die Action nie zu dem heftigem Grade der 
schnellen Zersetzung der Säure, wie dieses beim £ii> 
senkiese unter j^leichen ümsländen der Fall ist Schon 
nach seclia Stunden war sie bemerklich schwacher ge> 
worden, und die Temperatur des Sandbiides wurde 
wiederholt bis zum Sieden der Säure erbäbt. Am an- 
deren Morgen fand sieb eine reichliche Menge eine* 
weifsen Bodensatzes im Glase, welches in gebildeter 
Molybdänsäure bestand. Das Glas wurde niit Beioena 
Inhalte noch den ganzen Tage einer erhöhten T«inp*> 
ratur ausgesetzt. In der Siedhitze der SSure löste sich- 
fast alle Molybdänsäure wieder auf. Am Abende die- 



Analyse des engl. Molybdänkieses, ^^f^l 

lea zweiten Tages schien die Säure fa§l gSazIicii tep« 
setzt zu Bcyn , wenigstens war die Reaction nur noch 
eehr schwach. Dafs aber noch nicht aller Molybdän- 
hies zersetzt sey, zeigten die noch am Boden befind- 
lichen «nongegriiTcncn ßlättchen desselben. Am drit- 
leb, Morgen wurd« daher die Flüssigkeit abgegOBSca 
find der leichtere Bodensalz der ausgeschiedenen wel- 
fsen Molybdänsäure von dem unzersetzten Kiese mit 
abgespält, und letzterer aufs neue mit einer Unz« 
Azot- und zwei Drachmen Mydrpchlprsäure übergos* 
aen , Und erhitzt. Nach obngefiihr acht Stunden war 
■llea noch rückständige Erz zersetzt, und das noch 
im Glase befindliche Unaufgelüate bestaDd in reinea 
Qnarzstückcben. 

Die aämmtlichen sauren Flüssigkeiten wurden jeUt 
mit einer reichlichen Menge Wasser verdünnt, alidanii 
TOD der Molybdausäure und dem quarzigen RjlbketaiW 
de dnrch ein Filier gelrennt, das auf dem Filier Vet^ 
blrebeoe noch dreimal ausgelairglf, 'nnd au<i letuterenl 
durch Untertauchen unfet destillirlcs Wasser, alle dw*- 
ia noch befindliche eiugesogeee Säure entiemt, 



B. 



Die vereihigten sauren Flüssigkeiten ans Ä wur- 
den nun noch mit einer Unze SaUsäurc versetzf^iBl 
dann denselben so lange eine Lösung des hydrtTcbtoi^- 
flauren-Bariumoxydes hinzugefügt, als auf einen tieueh 
Zusatz derselben noch ein Niederschlag erfolgte. Es 
schlug sich auch eine reichliche Menge Schwerspalh 
nieder. (Dafa sich unter diesen VcrhältJiissen kein mo 
IjKdUnsaures Bariumoxyd ausscheidet, geht ans Bu- 
'ehoh Versuchen C»- a- O- 6oi-) deutlich herror, Iii' 
desseo mufs ich hierbei bemerken, dafs man eralenfl 






i 



Brandes 

die Flllssigkelt sehr verJünne und zweitens 'mit du 
Absouderuiig des auagescliiedeneji Suliwerspallis niolil 
zu lange zögere ; denn als ich die zuerst von dem Hie- 
derscUlftge abtiUrirte saure Flüssigkeit , gelrenut loa 
den Abwascbvrasscra, eiuigc Tn^e steheo gelaasen liat* 
te; 80 aetztea sieb am Boden des Glases und an den 
Wänden desselben eine ziemliche Menge sehr Ueiiiu 
«piefsiger in \Va»Mr iinluslicher Hiystalle ab, welche 
m« molybdniigsureni Bariuniuiyde beslanden. Als kh 
die darüber Stehende anure Flüssighelt abgegossen ul- 
te, uud die auigeschiedene tjülzmasse mit Waaser 
Kbütlelte, veilohr sie ihre Krystollgestalt und zerfiel 
zu einem feinen vreirsen l^ulver). Uer ausgcschiedeof 
Schnersjtatb wurde, nachdem die überstehende Flui- 
eigbeit bell abgegossen und der Kiederschlag aoch m 
drei . rerscliiedwiicn Mulcn mil' Wasser ausgewaicIteB 
worden war, auf einem 17,5 Grau schwerem Filter ye- 
»dmudet, dieser gehörig ausgelaugt, gelrotltnel und 
um %g3 Gran sctiwerer gefunden, welche gcglühet »3" 
Gran äcbweidpath biotcrlieJaßjt^ und daniil jb,lja Sti 
J'ri anzeigte.'i. 



ii 



Der ja A durch die Süuren unaufgelost gebl! 
Kückslaud wurde, jetzt vom Filter in ein Glas gegelxa 
und so lange mit Ammoniahlüsuug geschültelt, bi> 
Jteiue Absorption des Alha)is mehr bemerklich war, 
sonder« dasselbe in reichliclicni Uelicrscbusse hervor, 
etacb. Die gebildete Molybdänsüure wurde dadurch 
gänzlich zum Salze aufgelöst, uud eine geringe Men- 
ge Quar%aiuctchen blieben zurück, welche ausgc 
•eben, gesammlet und geglühet nahe 5 Gran bei 



ausgeufc , 
letnHH 



\ 
/ 



Analyse des engl. Molybdänfcieses. 829 

. ' ■ -D. - ■ 

Als icfai nun einen geringen Theil der ron dem 

.'Schweripathe in B gesonderten. Flüssigkeit noch mit 

^ Ammoniakauflösung . übersättigte um zu sehen, ob sich 

3 jladurch noch etfvas Fremdartiges ausschied ; so. be« 

- merkte ich dadurch noch die Entstehung geringer 

?. bräunlicher Flocken, welche 9sx% Eisin und Alauner^ 

de bestanden, und wahrscheinlich von der Bergart 

^ 'I|ftrrührten, aus welcher durch die lange Einwirkung 

.«.der" Säuren diese mit aufgelöst worden waren. Sie be- 

^ tragen ausgelaugt, gesammlet und geglühet und auf' 

ganze Flüssigkeit iierechnet i,5 Gran. 



■ E. - 

Ziehen wir nun die Menge des Schwefels und der 
Bergart 38,62 •(- 4)5 ^on 100 ab, so erhalten wir 
&6,88 Molyhdänmetaü als Gehalt des untersuchten Mo- 
Ijbdänkieses. 

Resultate. 

1) 100 Theile des hier untersuchten Schwefelmo- 
lybdäns enthalten. - . 
-^ ■ Molybdän 56,88 

Schwefel 38,63 

Bergart 4,&ö ' 

lOO. 

9) Das Molybdänthionid ist hiemach zusammen- 

'gesetzt aus 

Molybdän 59,6 100 i47 

Schwefel 40,4 671^ ,100 

100 



V 



\ V. 



. 33o ^ 



I I 



B i^ a n d 6 s 



'Bucholi erhielt aus loo äehwefelmolybd&n 990 Gran 
Schwerspath, welche nach seiner zum Grande geleg- 
ten Berechnung 4oT!ir Schwefel, nach der hier befolg- 
ten aber 40,008 Schwefel entsprechen würden. J^er» 
%eliu8 und Lagerhjelm haben in ihren Tafeln (dieses 
Journal XX VII. 178.) unter den Sulphureten das des 
Molybdfins nicht mit aufgeführt; in Bischofs Lehr, 
buch^ der Stöcniometrie (S. 369) aber ist das Molyb- 
dänthionid als MoS*' zu 59,8o3 Metall -^ 40,197 Schwe- 
fel berechnet, welches sehr nahe mit Bucholz und 
meiner Analyse üBereinstimn^t und fast das Mittel des« 
falben if t» 




KeDütnifa der 

raolybdänsauren Salze*! 



Dr. Rudolph Brande e. 



Oo vi«le wichtige Anflilürangen wir aucH in dni 
Henntnifs der molybdänsauren Salse durch die TOr« ^ 
trcSlichen Arbeiten von Schede, Biithoh , Heyer, 
Hichter, Klajiroih und Ber:^eUus erhallen haben; bo ist 
doch nicht zu }äugnen ; dafs in diesem Tbeüe der 
Chemie noch TJel zu thiin ist, ehe der Gegenstand 
als Totlkoni(neii erscliöpft betrachtet werden kann. 
Um ein Geringes dazu beizutragen, wenn auch nur 
einige dieser Lücken auszufüllen, habe ich die fol- 
genden Versuche angestellt, welche indessen auch in 
dem bei denselben beiüchsichtlglen Funkten auf eine 
vollkommene Erschöpfung ihres Gegenstandes keineS' 
weges Anspruch machen sollen; wenn sie auch nicht 
gerade etwas Neues geben, sind sie doch dazu be- 
Etimmt die früheren schatzenswerthen Erfahrungen zu 
ergänzen, zu berichtigen durch diese neue Prüfung'. 
— Die an den folgenden Versuchen verwendete Mo- 
lybdäasäure wurde aus dem lUolybdÜnkiese gewonnen. 



S32 



Brandes 



indcni letzleres gepalten In einem gci 
Üegel fasi Bw51f Stiuiden lang geröstet ^vu^do. Di« 
rüt'kätändige gelblichbvnun gewoiJene Mnasc wurde 
nun iii eiü Gl:is gegeben, die gebildete Sänrn durch 
Animoiii»l^Iii6iuig ausgezogen und hierauf die amniO- 
nijÜscbe Flüssigkeit mit verdiimiler Sc! itTefcl säure ver- 
sel/l, wodurcb eicb ein weiTscr feiner Bodeiisalf jatl- 
dete, welcher gesammelt nnd gelrocltnct wurde. Ei 
zeigte sich bald, dafe dieEc Säure noch nlisht guu 
rein, sondern rielnicbr noch saures m oly b da n saure! 
Aoimoriiak sey , da f'ii-.li bei der Pi-iifung dpr Heinlieil 
der Sä ice mil kuiiuiur>Kydlsisuiig allerdings nncb An- 
m^niakduubt cntnickell^, Dieser Antheil an Ammv 
niak wurUe indessen theils durch starkes Evlitlzen in 
sauren Pulvers uud nachheiige Behandlung mit Salpe- 
tersäure um die (liircli die ErbitKung entstandene Dei- 
oiydnlion der Säure wieder auficuheben, iheils dnrdi 
Digestion mit »erdiinuter Schwefelsäure Tollkonioicn 
euifernt. 

Die Eigenschaften der MoIybdÜnaäure , wenigstem 
ihre physikoijschen , 'sind bekannt genug; daher icb' 
mich bei Aufzählung derselben nicht weiter aufliallcl 
sondern zu '!en Versuchen übergehe, welche itb nril 
dieser Ijäure und einigen Basen anstellte, um die dar- 
aus herrorgebende Salze und TOriüglicb ilire chemi- 
sche Consliiution genauer kennen zu lernen, da be- 
sonders die Analysen dieser Sah-- mancherlei Schwlr- 
rigkeilen mit sich führen. Diejeiiigen, welche maa 
als Niederschläge erhälf aus den AnßöBungcn einiger 
Basen, sind nicht ao unlüslich in Wasser, als es «uE 
den ersten Blick scheint, und viele desselben werden 
beim Erhitzen znr Wasserentfernung blau un-l zeigen 
dadurcli au, dafa lie in- einen schon dcsoxydiricn Zu- 



ik. 



' / über die Molybdänsäure, 333 

Bland über^e^iangen sind, }a manche dieser Satze wer- 
den schon blau gefärbt, wenigstens an ihren äusseren 
Schichlen, wenn matx sie als Niederschläge zu lange 
auf dem' Filter läfüt, wi«i afese's bei dem molybdansau- 
ren Uranoxyde der Fall ist , bei anderen wird auch 
0chon die Säure desozydlrt, wenn man diesem 8alze, 
. um die Molybdänsäure auszuscheiden, Hydro Chlorsäu- 
re hinzufügt. , 

Im XXVII. Bande S. i4!> dieses Journals sind in 
der Ta]3elle über die Zusammensetzung chemischer 
Verbindungen von Berzellus auch die molybdänsauren 
Salze. bezeichnet. Wenn die^e Berechnungen sich in- 
dessen auch auf die gründlichen Normalanalysen des 
molybdänsauren Blei's von Berzelius stützen : so kann 
es doch nicht für überflüssig gehallen werden , auch ' 
hierüber die Erfahrung in Anspruch zu nehmen , wenn 
sie auch jene Rechnungen nur bestätigen könnte. 

I. Molybdänsaures Ammoniak. 

In SiQXi chemischen Handbüchern wird gewöhnlich 
angegeben, dafs das molybdäusauve Ammoniak keine 

. Krystalle, sondern die Auflösung desselben beim Ver- 
dunsten nur eine krystnliinisrhe Masse ^ bilde. Das 
neutrale molybdänsaure Ammoniak aber erscheint, 

- wenn man die Auflösung desselben beständig mit einem 
Ueberschufs ron Ammoniak: versieht , beim fr(ji willi- 
gen Verdunsten in selir schönen vierseitigen sternför- 

.'- ionxg znsammengehäuflen Prismen, welche oft einen 
]>etr&chtlichen Durchmesser haben, und an dem üusse- 
reu Ende stark abgestumpft sind, die heinesweges 
eine blofs slrahlicre Masse bilden , sondern ausser ih* 
rer gemeinschaftlichen Verbindung frei und ohne wei< , 



B ] 



indes 



''tftren Zvtunmtahtaig erscheinen. Aaaser dicMu zu- 
aammeugehauften Hryaiallen fandea sicli am Boden <ier 
All dam [ifLuig« seil aale «ucli nocb g&az einzelne ncbl- 
wiiikliclite vierseitige KrystuUe mit zwei breiteren und 
zYTpi stiimaleii Scilenllächcn, uad nm oberen Ende dei 
Gefälle« fnuiieii sich kluinenUohlalinliche uDionnlicbe 
BUS feinCD ijpielschea zuGamoiengeselzle IVTasaen. 

Dieses Sali hailzt einen au^iigs schwach billeiv 
lieh aulzigen, etwas scharfen, nachher stark zueanunen- 
schriin);>reudcn metallischen Geschmack, und löst lieh 
ia znci bi§ drei Theilcn Wasser auf, 

10 Gran dieses Salzes wurden eine Iialbc Slvdb 
lang mäfsig roth geglühet. Sic hatten dadurch ai Grin 
an Gewicht verloren. Das Salz erschien jeut gelb ge 
färbt stellenweise bläulich und schwrirzlicli, und an ei* 
nigen jjlellen cißcnlierlen sich fast metallisch glänzen- 
de Fonkte. Beim Uebergiefsen mit Kattlö^ung coi- 
stand eine blauliche Flüasigkeit und es enlwickeliea 
aich noch bemerkliche Spuren Animoniak, so daTs leM- 
teres, obgleich ein sehr bemerkiichcr Thcit desoxj'dirt 
zn BCyn schien, doch durch das halbstündige Rolhglü- 
hen noch nicht vollkommen eutferat worden war. 

s5 Gran dieses Salzes wurden eine baibe Sluadt 
jang nur mrifsig erwärmt, das Salz halte jetzt nach 
seine vollkommene weifse Farbe behalten, und hatte 
auch nur i^ Gran an Gewicht verloren. Dafs «her 
dennoch schon ein Tbeü desselben zersetzt, oder du 
neutrale Salz vielleicht zum sauren Salze entbasirl 
worden sey, zeigte das Verliallen des -ftücItstaRdei 
gegen Wasser, in welchem es sich längst nicht mehr 
so teichtliislich zeigte, denn zuvor* Die AuHösuog 
dieses Rückalandes in Wasser erfolgte aber bald, il» 
der Flüssigkeil einige Troffen KalUoeung hinzugegeLit 




über die MolybdÜnsänre. 

trnrtten , be! gröfserem Znsalzo erfolgle eilte reU^ili- 
che Amiuoulakentwickelung. Dieser V'craucli zeigt 

nnach, dafs die partielle Hnlbasiruag des niolybd^n- 
Murea AmmooialB schoa iu geringer Wärme äuu 
finde. 

sÜ Grsn der reinen Kryslalle dieses Salzes , vrel- 
theila an der Luft, theils bei nur sehr geringer Wär- 
me getrocknet worden waren, wurden in einem sau- 
beren Clüacben mit sehr verdünnter Hydro cliiorsäure 
übergössen, ti^ die Säure abzuscheiden, luid so die 
quantitative Constitution dieses Salxes zu priiTen,' da 
sieb auf einem weniger umstandlichon Wege dje Men- 
ge des Ammonialts nicbt gut finden Üefs. Die ganze 
Ptassigkeit aber wurde bald sehr scliön blau gefärbt 

1 ejne Ausscheidung von Molybdän saure war nicbt 
wabrtuneiimen. Die Salzsäure hatte also ebenfalls hier 
die MolybdSn säure zur molybdänigen Säure desoxydirt. 
Die Fiflssigkcit vrurde daher jetzt mit Salpelersäuro 
versetzt und gelinde gekocht. Sie cmfarble sioli bald 
vnd es Hchieden sich weifelichc Flocken aus, welche 
sieb beim Erkalten sehr vermehrlcit und als ein wei- 
fses Pulver zu Boden selzlen. lis wurde nun alles in 
ein sauberes Porcellanschälchen ausgegossen, vci-diiU- 
■tet und durch stärkeres Erhitzen die überschussige 
fremde Sä- e verjagt. Der trockne Rückstand parde 
in wenig Wasser aufgclüsl , das UnUisliclie auf einem 
Filter von feinem Josephpapier gesammelt und gehö- 
rig ausgelaugt, hierauf alle Flüssigkeit nochmals wie-> 
der bis zwr Trockne vcrdunslet, um die aileufalls wie- 
der aufgelöst gewordene Säure wieder zu gewinnen, 
pnd diese trockne Sahmaese aufs ircue in einer noch 
Uetnereq Menge Wasser aufi^elöst. Tis war ober eins 

r lehr tuunerkÜcbe Menge v6a IVIolybdänfäure, wel-> 



I 



836 



Brandes 



, cHc sich onf dicdem Wege r.och &nd; 'naeh^i 



auKgcw 



ichen 1 



iiden \ 



■ rde eie dT crsterea hia^ 
mllicite Sä4i 



«iigrfügl. Pic hierdiircli crhal£enc t 
tuende betrug 20 Grnn. 

Daa ntolybdiineaurc Ammont^tk wSre biernild 
Ltamincngcsclzl in 100 Thcilcn aus 

.AntmüliiHk so 100 35 

MoiybdäiiBÄurc iSo 400 100 



2) iAoh'bdünsaiires Nalroniumoxyd. * 

19 Cran reiner MoIybdSnsiiure wurden io Wa«<tr 
verbreitet, und darauf dem ÜüJ'tiigen Gemenge eins 
sehr verdiiiinle Autlusvng von karbutiBaiiren ISalroniuiii- 
ox^de hiiizugctügt, xuleut in groifien Zwisctienrauata 
und nur tropfenweise um eine uiüglicbst genaue Tie» 
Iraliatrung der ääure hervorzubringea. Als diesu 
l'unJtt, ohne dal's ein Ueberscbuls der kaibonsBUfBa 
Base vorhanden, genau erreicht worden vai-, ertichiea 
die t'lüsgigkcit ganz helle und unget'ärbt. Sie vriuiU 
iu ciQein l'lalinticgel verdunstet und geringe geglQJtei, 
V üdurub eine echneetveise waöBcrlecre äuJz,iua«iie tr- 
halten wurde, velcfae nicht die geringsten sparen tUA 
DesuxydaEion der ääurc zu erkennen gab, Ueltr« 
liaupt scheint dieeea tiaU im teuer nicht 00 leicltt 
verändert zu werden, als die meisten anderen Mo!yi> i 
dänsulac , womit auch liichtei-'s frühere Erfabruiigci 
übereinstimmen. , 

Die erhaltene trockne Salzmasse wog jetzt gen» 
ay Gran. 27 ->- 19 r= 8 zeigte demnach dafe dieM ^ 
Cran molybdfuisaures ^Natronitunoiyd ti Griui Kfttn* 



k 



über die MolybdÜnsäure. 357 

tumoxyd enlhallen, mid folglich in lOO Tbeilen ile- 

iB Sttl/e« gefunden worden sind. 

Nalroiiiumoxyil ^Q.Gö loO jo^^ 

Molybdänsäure 70,37 sjj joo 



'' Diesea Sn!i lirjelallisirc fast in denselben Formen 
ie das neutrale mnlybdansaure Ammoniak und besitzt 
ineD äbalidicn Cesclintaclf wie dieses. 

S) Mol^hdünseures Baruimoxyd. 

TJm die VerhiÜEnisse der Bestandtheile dieses Sal- 
e* zu bestimmen, schien mir der synthetische Weg sm 
e«ten zum Ziele zu führen. Zu dem Ende wurden s5 
Jran reines kr^slallisirUD essigsauren BaritiinDxydes, 
reiche »4ii75 reines Bariutnoxyd enthielten in Wasser 
[dfist und dieser Lüsung go lange molybdänsaur? 
ialiumosydlösung hinzugesetzt, bis ilns essigsaure Salz 
(dlkonimen zersetzt war. Der erhaltene Niederschlag 
rnrde geböiig ausgelaugt, gelroclniel nnd mSfsig g«* 
liihet, wodurch 2750111« molybdÜiisauresBariuDiuxyd 
rhalteil wurden. 

27,5 — i/'i,t75 ^ iS-SaS giebt an, ^afs in den er- 

«Ttenen 27,5 Gran molybdänsoiircn BariumosydeB 

£,335 Gran MolybdänsSure enthalten scyn müs«eii 

n^ folglich dieses Salz in 100 Tlicilen bestehe ans 

Bariumoxyd 5i,&5 100 io6./f 

Molybdänsäure /i8,45 iß.r^ lOo 

Dieses Salz ist in Wasser Tollhommen vnroslich. 
)iiroh Zusatz ron Säuren aber wird es bald aufgelöst. 
<ä&t man ober diese Läsung sehr lange stehen, so 
ehetdcii eich nn den Wänden des GlHses kryslaJüni- 



338 Brandes 

eclie Salzrindeir ab, und die Lösung trGbt «}(£ ■ 
der Zeit. Bei anhaltendem Erhiticn" wird dieses S«lr 
«tw-ae Mau geförbl und partiell desoxydirt. 

4^ Molybdänsaures Magnesiumoxyd. 

Beines MagnesiumoKyd (BiUererde) wurde ia 
Wasser rerbrcitet. und mit einer liinrcicWndeR Menge, 
reiner Molybdänsäure gekoclit, Die Flüssigkeit irurde, 
nach.' völligem Erkalten von dem aus noch unaufgelö' 
Gtcm Magnesiumovyde bestehendem Ruckstande abfil- 
tciri und darauf in einem flachem Porzellans chälcheo 
4em freiwilligen Verdunsten überlassen. Es entstan- 
den hierdurch Kleine blumenkohlähnliche Sulzmaasen 
und, SaUrlnden, welche indessen aus vollkommen liry- 
etsUisirteu kleinen vierseitigen Prismen ünsammengC' 
seLtl waren, welche auch au den Salzrinden in freien 
HryeiaÜen hervorragten; so dafs demnach dieses Sals 
iteiiiesrtcgea wie früher Heyer behauptet hat, nnkry« 
stallislrbar ist. An der Luft ist das molybdüDSauri^ 
Mignesiurnoxyd «nverandeilich. Es ist yollkommea 
welfs, besitzt einen anfangs bitterlichen, nachher 
schrumpfenden metallischen Geschmack und lüset Bich 
in zwülf bis fünfzehn Theüen kalten Wassscr auf, 
Gegliibet wird es gelb, ohne dafs mau eine bemerk- 
liche Desoxydation der Saure wahrnehmen könnte. 

sS Gran molybdänsauren Magtiesiutnoxydcs war- 
den geglühet, sie verlohren dadurch 7,3 Gran, welche 
ich als Wasser in Rechnung gebracht habe. 

25 Gran des Salzes wurden in Wasser aufgelöet 
und dipser Auflösung Aetzkalilauge hinzugefügt. Als 
auf diese Weise alles Magnesiumoxyd" auagc schieden 
worden wnr, betrug die Menge desselben 'nach roll* 
Ifommenem Auslaugen und Ausglühen 3,8^5 Gran. 



über die MolybdänsJiure. 5 

'b bleiben demnach für die Molybdängfinre iS.SsS 

Gmn übrig und loo Gran des Itrysielliairiea SkIm« 
euthidten 

Magnesiumosyd i6,£ 
JVInlybdfineüure 54)5 
Wasser 3o,o 



Oder im waescrleer 


sn Zusta 


nde ist dasselbe 


•ammengesetzl aus 

Mai^nesiumoxyd 
Molybdänsäure 


33,l5 

77,83 


100 3o 
5biA im 







5) Molybdiir.saures Uranoxyd. 

sS Gran wasserlceres scbwefehaures Uranoxyd 
trordea mit einer Losung des mulybdünaaurcii AmmOr 
^al(s zcrseUt- Es entstand ei» fast scbwefelgelber, 
Dor elvras blassei- IViederscIJag;, der aber nicht, wia 
Sichter- es bemerkte , brüunliib wcifs erecbien. AI« 
die Flüssigkeit auf neuen Zusatz der Lösung des 
Mol^bdänsalzes nicht mehr getrübt wurde, erschien 
0ie-.docb no«h etwas gelblich gefärbt. Der gesammel- 
te Niederschlag beirüg getrocknet und gelin'de ge- 
glübet 32 Gran. Dafs hierdurch nun kein richtige^, 
sich der ^Vahrheit einigcrmässen nKherendes Resultat 
erbaltext worden war zeigt sich leicht. 

Um daher zu eiuem genügenderen Erfolge ZU 
, gelangen, wurden lo Gran des trocknen Niederschla- 
ges mit Salpetersäure übergössen erhitzt und durch 
Verdunsten bis zur Tro>:kne die überschiifsige Sfiura 
entfernt. Der' tröcluie Rückstanil wurde in wenig 
Wasser anfgeiveicht , doa Unlüsllche auf einem Filter* 



iQja 



3io 



B r a u d I 



^esninniUt , aosgenaschen , gelüido (i;eglab«l,' 
Cnin sdliT^er gefunden und -«1b reine Mol^bdiil 
erluiiiiL 

Uns ipolybdänsanrD Uranonyd enthalt boorco! 
100 TheiUn. 

Uranoyd 56,q5 loo 198,6 

MolybdäfiaSiipe lt5.,j^ 77,8 loo 



Durch langes "Eciülitn ivird daa nolybdäl 
Uranoxyd blau pefärbt, dasselbe findet sclion «Utif 
wenn nKHi den ?iiedersclilaß lange auf dem feuc)iUs 
Filier ISfsl. Wird dftS-ntfllybdHiisuitre tlranoxyd nuh 
gelindem Erhiuen mit IfydröchlorsSure übergosm) 
EO findet keine Abscbeldjiig von IV1nlybdäaääuj-c eUlt: 
sondern vs löüct sieb vielmehr alles zu einer blaiua 
Flüssigkeit anf: setzt man aber alsdann nur etKU 
Salpetersäure hinzu und erhitit die Flüssigkeit: 
scheidet sich alsbald unter EnlfArbuiig der lel 
weifse Molybdänsäiu-e aus. 

6) Mol'jbdt'msaures Kadimutnoxvd. 

5 Cron Bchnrcfelsaures Kadmiumosiyd wuri 
Wasser gelost und durch molybd an saures Ai 
zersetzt. Es entstand dadurch ein grauüchi 
"^'iedtTscblag welcher gelinde geglühel eine braui 
Farbe annahm. Der erhaltene IMederscldag wog ooi' 
^^75 Gran, welches offenbar nicht hinreicht, denn ill 
die ö Grau des schivcfelsauren Hadmiunio^ydes 5,i^ h. 
Hadintumoiyd enthalten : so hätte das ntolybdänsaurS j 
Kadmiumoi^d G,5 Gran betragen müssen. Das H»i t 
uiiuu verhält sich daher in diesem Falle auf 
liehe Weise wie das Urauoiyd. 



ä 



- **" " ^Vbet Jih 'Mölyfadfiiiiäorfe. 34r- 

"■' if) Mölybilän'saures^inkoüvd: ""^'^ 

Das molybdinsaure Zinltoxyd I^elqt.bei der Mea«. 
Bestimmung Beiner Elemento. d^cpeJJ^jen Schwierigr. 
.keiteu dnr, wie das rgrige Salz: ,dciiu ;3ä Gran ge- 
'^lüheles BfWeflelsaurds Zinkoxyd . iluiclt molybdiiiij; 
|«au»e AoinaoiiiakftwiU)^ ^efiiltt gaben ei^sa^'i^derfelilag 
you gelblichiTeilser l''aiJjc,- wclehar .(i^f^lnugt, ,gp- 
■RDiiulet nnd gelinde geglühet nur 17,6 ^ira», Joelrug, 
Die von diesem, ^Niederschlage abfiüjrirte Bal^bflajiBigheic 
Mtzte nacli mehreren Tagen an den Wanden dfs Gla- 
iCB dünne weifse Salirindeii ab. Dieses sclieint zu 
lii^tüi däTa diesesf&lilz iri Wasser nioht gfinzlic tuhJÖ'sücli 
ÄTf, welclies auch folgende Verauche di^uliich 'MWeisea: 
i'%t'ik u'hMiUsUh^K ZU\\oTji wurde in einei'Üril/« 
Wasser aufgelöac und darauf molytulHnsaore Amtiio* 
ninkTSsiing hin^^tij^eaetzt , ohne data sich eine l'rübung 
der FlüsaigUeit xn erkennen gab. Eben so Terhielt 
CS sich wenn in einer gleichen Menge der Flüasiglfeit 
9 nnd 3 Gran schwefelsaures Zinkuxyd aufgelüsl wor- 
den w->ren. Bei 5 -Gran des Schwet'elzinksalzes fand 
aber eine geringe Träbinr^ etstt.~ 

Um über die Zusammensetziing dieses Salzes in- 
dessen durch Versuche nähere AuBkunft zu haben, 
lerseUtc ich 10 Gran desselben nachdem sie vorher 
♦on allem Wasser befreiet worden waren durch Schwe- 
lelsStire, in einem I'Iaiiutiegcl und verjagte die über- 
■ehüssige Schwefelsäare durch Erhitzen, und da ein 
J<heU des Rückstandes blau gefärbt erschien, liefs ich 
darüber etwas Salpetersliure verdampfen. Die trockne 
Maaie wurde in Wasser aufgelöst , das Unlösliche auf 
[,«iliein Filter gesammlet, die abGltrirLen Flüssigkeilen 



■•>-'«- 1^- 





Brande»: über 'die'Molfb<länsJiure. 

warden aufs neflB- Verdnoal^t, der nückatsnd w!edc#) 
in Waaser niifgelÖBet , uiid als tich dnliei abermnls et- 
was Unlösliches' %U eHceiinen ^ab, dieses zSi dem er- 
. ttercm auf dem Filter gesammlct und dieses Yerfatii 
reu nochmals wiederhohlt; Hilf 'diese Weise erhidl 
icli naich dem Anslsugen , und g<»l Indem Ausglüliea 
dee Ptitrnts 6'37ä''OrBn MolykdiinKäure. Sonach «U- 
halten loöTheile "des molytidansauren Zinkoxydes ' 

^ "Zinkwxya"' 56,25 j«o 66.8 

■'^'" - MoIjrbdänsSnre 63,75 '7^9 tno 

-t* :> K r ' — " 

' '.. vih -.r ^ -"■ '"'»• 

^- -Durch mehrere Umstünde bii^ f^tjh verhindert, die- 

•P; Versuche für; jeut foitzusct;fe^. ., J^h w«^d?/ns 

. 4(^er üu seiner Zeit yieder au£uel)ii(en|nn.(i| auf dk^^; 

ieiea Mal]ibdmaJifUe,a.vitdeiip^a^ .,, 









' ■ .i PwaH L] ■ ..i 1, 



I 



343 



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1 . 



>■'.•. ..'..'• f !■ f"**;« III.'«-.-. 

-4 lieber die , . . 

■ ■ ■ -^ 

Vterwandlurig animalischer Substanzen 
,'Jn.neue; KÖrpei: yermittelst Schwe- 

felsäurie/'- . ^- 

/:'•:' r.j'j. ' Von 

f?i*:, .r. H. B r a c o n o u 

'Gelescä' in der k. Akademie dfer'Wissenichtfnen zu NanVy im 
-'' * 3. Febriir i8ao. '■ ' 

Aas den Ann« de Cbimie et Phys. 1820« 'Ferr« Übersetzt 






>4 i . 



S^fachdem ich gefaädett'^hatte/'dafs sich^ahe Arten 
4i6l2ffger Körper, als Hofefiifcr, Rinde , ]9troh , ' Hanf 
n, 8. w. durch Schwefelbft'ire in Gummi und Zutker 
verwandeln *"} lassen , so dehnte ich meine Untersu« 
chungen »auch 'übei^VerscIii^deoe an^iteallsehe Subhtan- 
leii aus. und i% ein ffrofseir Tbeil derselben, ivie die 
•laat, das Zellgewebe ^ die Membranen . Sehnen , Bjän- 
'ief und Knorpel sich £:änzlich in sieaendem Wasser 

^.' ^ .'^ ■ i . . -^^ ." ■ i ■ ■ ■ ! '•7.1""^ 

auflösen und. sich in Gallerte Teryrandeln , sV zog die- 
•e letzte wichtig'e Substanz zuerst meine Auunerksam^ 
iceit auf sich« , 



f, 



/ 



344 Braconot über Zersetzung 

Wirkung der Schwefelsäure auf Gallerte; 
13 Graromen genühnlicher Tischlerleim Trurdcn ge- 
palvert uad tuit 34 Or. concentrirtcr äch^^efelsäure 
vermischt; nacb vier und zwanzig Stunden erschieik 
die Flüssi(jl(eit nicht etarlicr geTiit-bt als eine LciiUMiC- 
löiuDg m Wasser, Lianu rrardt dje Auüöaung aiJt 
{inem Üeciliier Wasser versetzt und flinf Stuudeu lang 
geliQcht, iiulcr irtederltoller Erneucruiig dea Wassera, 
worauf sie hirJünglich ver4ü:mt« mit Kreide versetit, 
üllrirC und abgedampft eiuen Syrup gab, worin nack 
etwa einem Monate körnige Kry-aialle von deutlichem 
' Zuckergeacfamaclt anschosbcu, und ncL febt an dem 
Bodcu des Gef.itlieB anlegten. Nachdem die überste* 
hende Syrupllüssigkeit abgegossen und die I'ryatalle 
mit schwachem Alkohol guwascheu und dadurch .ton 
Syrup befreiet worden, drückte man sie in Leinwand 
aus und liel's sie von neuem krysCatlisiren. Die Kry- 
itatle waren jetff ziemlich rein. [Die Eigenschaltea 
dieses Zuckers , der geuau genommen eine neue Art 
dAistclten könnte, .wenn ni^ft.^uicht türchlen müfMe, 
dafs dadurch ■üe ^nlen zu sehr )^rvieifjltigt wurden^ 
-> noUqa wir jetzt näher untiCEsucliea. 

,,.i!.i. 1 Ueier dea Z.uc6ei- aus Gallerte. 
.,t ... . , 

" -Dieser Zucker Ttrystalllsirt' weit leicbter «lif 
' Rohrzucker,; denn -sobald maii nur die AüilöBung d««- 
selben durch Warme einengt, 80 bildet steh an der 
Oberfläche ein krystallinisches Häutchen, das nach dem 
Zerbrechen sich sogleich wieder erneuert. LüTst man 
aber die Abdünstuag langsam vor sich gehen, so n>- 
hält man körnige, ganz harte Krystatle,' die zwischen 
dea Zähaen wie ^aadiizuclwr huiricben , und ticti ül 



aniinaL Substanzen d. Scliwefelsanre, 345 ] 

niedrigeu Prlamen oder Tafeln zuBamiuenbäufen. An 
Goschmacli gleicht dieser Mucker dem Trsubenzucken 
»11 Aniloslblikeit dem Miluhziicker. Mit etwas Hefen 
vernuBcht xeigle die Aullösung desselben keine Spur 
vott Gttbruiig, Er wird nicht aufgelöst von siedendem 
^lk«iIiol, selbei nicht »on stark verdünntem. Er eobmilzt 
«chivieriger als der Rohrzucker, und wicderstcht ISu- 
cer als dieser der Zcreelzung in der Hitze. Deslillirt 
giebt derselbe ein Iclclitca tvcifses äublimst und ein 
ajuwoniakalixchea Produkt , woraus auf eiiteii SlicTi- 
ftoOTgehalt zu schlieli>ea ist. Diese zuckerige Suhetunz 
fclieiat sich beim ersten Anblick einigermaefaea dem 
Milchzucker uhnlich /.u verhalten, nilein dieser ver. 
, wandelt sich nach f'o^-'el Aarch Schwefelsaure lu einem 
in Wasser und Alkohol leicht auflöslichen Zucker ; auch 
eiebt der Callertzucker, mit SalpeterBÜure behandelt, 
keiiic ächleimsäure, sondern eine neue eigen ih um liehe 
^äure, die ich jetzt unter der Benennung Sa/,pefer£u~ 
^J(e/>sdure (A. nitrosacchuriijue] beschreibeu werde. 

I I Von der Salpeterzuckersäitre. 

Giefst man SalpeterEÜure auf den noch gefarllea 
Gällertzuckec, so scheint sich derselbe nicht autzulö- 
aen : er wird nur weifs , indem die Säure den füben- 
dcn Theil aufnimmt. Wenn man aber das Gemisch 
erhitzt, so erhält man eine Auflösung, aber es zeigt 
»ich weder eine Entwicklung rother Dämpfe, noch ein 
Atifbrauscii, wie man dies sonst bei der Behandltmg 
vegetabilischer oder antmaliseiier Substanzen mit Sal- 
prtersKure wahrnimmt. IVacii lan/rBamer Abdnnslung 
Wieb ein Rückstand, der beim r rkalten zu einer Ury- 
itslliniscbeo Masse auec' ofs. I iese Masse /wischen 
l<Ü8clip»pier etarh ausgedrückt, und Ton ni 



I 



] 



» 



' Braconot über Zersetzung: 

lUtliiatio» gebraclit, stellt die Satiietcrxuckenl 
dar. Uer Gallertiucter liefuri derscllien mehrTl 
sein Getviclit belrägt. 

Diese Siiure ist sehr antlösticli, vod leicht h 
litirbar «u sclifinen ungcrärblen niedrigen Vr. 
vrdclie durchsichtig und etwas gestreift sind, t( 
Glaobersalz. Au saurem, etwas zuckerigem GeBchmMt 
gU-iciit sie beinahe der Wcinsteinsäure. Der Ilitu 
•uagt^et/t bl^iel sie sieh «Inrlt auf, und 
aber nicht vuiUläuili^, und verbreitet einei 
de>. Dunst. lu Metall- u»d Erdej.auiläsungan bl 
■Je heiiie Vcränderuug, Mit lloli »erbunde« 
tilcse Saiite ein saures und ciu neutrales Satz , 
Beide in suhünen Nadeln hryslddlisiren. Sie ha! 
neu frisuhen 8a1|>elerart]gen, nachher euckcj 
BchiuAclt. Anf glühende Kohlen geworfen vi 
diese äaUe wie Salpeter. 

Der kohlensaure Kalk wird von der Salpeten«* 
ctiersäure mit iebbaficm Aufbrausen aufgelösL In ge- 
linder Wümie abgedampft Iirystallisirt die flilssiglieil 
TCllig XU nadeltiirmigcn Prismen, die au der Luft kei- 
ne Feuchtigkeit anziehen. Im conccntrirteu Alkohol 
ist dieses SaU ein wenig auäüsUch. Auf glühende 
Kohlea geworfen schmilzt es in seinem Krystalliw^ 
tionswasscr und rerpuSt dann wie Salpeter. 

Auch mit Kupferoxyd bildet- diese Säure ein luy- 
•uUi»irk«res , an der Luft uorerÄuderlichea SaIe; imI 
Magnesia ein unknstallisirbarea, zcrlliefsUcfaea Sab. 
welches iu der Hiuc »ich beträcbllicb aafbUiiei, 
•chniUl, und eineA braunen, scbwammigen , ve^ett- 
üousfitinUchea RacLititnd bUdel. Mit BUioird ^itbt 
dÜ ä&wr« *m unkrytuUisvbare«, ober u der Luft tu- 



^ 



animäl. Substanzen d.^SchweffelsJlure. Sd^l 

pperlnderliches dvm Gummi ähalichlt» Sals, dus Bichin \ 
^-dfer Hitze mit einer Bxplbsiou zers^Ut. 
r Eiacn «nd Zink werden von der Salpeterzuckcr- * 

Mare mit Wassers tofl'entwicktung zu unUryslaJIiaipba- ' 
reA' Vorbin du» gen au%elü3t. ' 

NhcIi den angegebenen Versuchen «cbeint diese 
%äure eine Verbindung von Gallert;cuctcr mit Sofpe. 
tersSure zu eeyn. R'Jerlttrürdig isL'e, dafa dieser !£t,- 
Vker in der Kälte der Eiirtvirkung ,der ;Sulf>eler8äure 
widersteht: es müssen aleo die Elementfi-'d^oaeliieu. bc- 
»ODcIers innig «erbundcn eeyn, iitdßijn ditt-jibri^t^^f 
'panischen Substsnuen Bi^b iin AUgf meinen leti;^ uOct 
■miti Entvrit^kluiig von Salpel^i^aS' iu (lecÜalfieiersSufe 
.atütel^en. Inder« bilile.t sich aiicli der GklleiLcuc^ker 
j^bler ganz beaandern (Jmstwä^Qf (Ulif^qi Arganisolkeh 
.[^eb«a fremd «iadn-^ i '; ,,11«..;.* .m.,! ^i-l 



.: 



.;! . 



Untersucitung. des vom_ GaUerlzucker a&geschie- . 
,■ : dene(i Syrups» 1 y^. j, ,, .., - \ 

•*'* Dieser ganz sfifse -Syrup enthielt'noch etwas Oal- 

Tkrtzucker, der §einc Conaislenz verloren zu hsbeb 

'stitiieo durch eine eticksIöfl'haUig^t 'Sulistuji^. Diese 

Titef» 'sich grofsleötheils durch cin'cii' Zusatz ron Oerb- 

Stoff in Gestalt eines röthlicheii fein zerlheilendeh 

Niedersclilngs absondern. Der gereinigte tiyrup, mit 

.Wawer verdünnt ''uihI mit Hrfen rebniftfcbt lange V(ti 

einen warmen Ort geslolU, gieng weder in die Wein- 

bälirung noch in Fäiilnifa: über. '''iM-Vetier verbrannte 

f -derstAbe mit Atlfblüben , aber' ohne den stinkenden 

} Geruch verbrannter animalischer ■^uÜBümzea zu rer- 

II breiten, und' *«■ blieb eine Kohle' zörfitk, dte liieÄ 1 

I Mhr leickt ein^sobem licfsv Es botVe bIiSo die Gnl^ttl* j 



Krystaliisatiou gebracht, stellt die SatpeieraackcnSun 
dar. Der Gallerlzucker liefert derselben mehr, all 
•ein Genicbt Lelrügt, 

Diese Saure ist seW aullösliclt, uud leicht Itryitlt 
lisi'rbur zu scliSnen ungcfiiiblen nicdiigen Vnatatti, 
welche durchsichtig und et<vfts geatrcifl sind, ft«st tne 
GUiibersiJz. Au saurem, elwas zuckerigem GeGchmack 
gleicht sie beinahe der Wcinsteinsäur«. Der IliM 
atisgcsct/.t hUliel sie eich iitttrk auf, und schoiilit, 
al>er nicht vollstüudif^, und verbreitet einen siechen- 
den DuuDt. In MctuII- uud ErJeiiaußÖsungcn bcwirU 
sie kei>.e VerUndcrong. Mit Itoli verbunden bildet 
diese Stiiiic ein snurcB und ein neutrales Salz , veliMe 
beide in schönen JNadelu hiyslullisircn. Sic hüben ei- 
aeu Irischeu ealpelerartigen, nachher zuckerigen 6c- 
aohmitck. Anf glühende Kohle» geworfen vcrpulTea 
diese SaUc me Salx>eler. 

Der kohlensaure Kalk wird ron der Salpetenn* 
ckersüure mit lebhaftem Aufbrausen aufgelöst, in gt- 
linder VVäime abgedampft kryslallisirt die t'lQsgigkeit 
Töllig zu nndelfürmigen l'rismeu, die an der Loi^ket 
ne Feuchtigkeit anziehen. Im conccnlrirlen AlVq 
ist dieses Salz ein tvcuig aullüalich. Auf gli 
Kohlen geworfen schmilzt es in seinem Kryal 
tionstvasser und verpuÖt daan wie Salpeter. 

Auch mit Hupferoiyd bildet- diese Saure ein tny^' 
Btallisirbares, an der Luft unveriiiiderlichca Salz; mit 
Magnesia ein unkrystallisirbai-es, zcrüiefslicbes Salzi 
welches in der Hitze sich beträchtlich aufblüheti 
schmilzt, und eiocn bronuen, schwammigen, vegeia* 
tionaähnlichcn Rückstand bildet. Mit lileioxyj ^iebt 
die Sfiure e'm unkrystalliGirbares, nber andcrLaftua- 



i. 



j 



aniiäat. Substanzen d. Schwefelsäure. 

'^rerSiiderliches dsin tiumni) ähdlichev'Salz, das sii 
der Hitze mit einer -BxplÖHion £ers<dtzt. 

Eieen und Zi»k werden von der Salpetejzuckcr- 
sätire mit Wassers! ofl'entwicMung zu uiikryslallisiFba- 
- weA Verbindungen aufgelöst. ' ■" ■ 

Nach den angegebenen Versuchen «cheint dieaa 
'%äure eine Verbindung tou Gallertznckcr mit Si^fe. 
terB&ure zu seyn. Merkwürdig isl's, dafs dieaer Zh- 
Uker ia der Kälte der ßiiiivirkuiig ,der^Sal4>e|erBäure 
-«rideriteht ; es müssen also die ^lementfi.dtiuelbeu. be- 
sonders innig verttundcii scyn , indpni div^^^bri^b.^r- 
'g^DiscIien SubfitviiKen sieb im A)Ig«n]eir)en')e(ofi{ >u4d 
ä Entfricidaiig von Salpet^rgasria der.SuJpe^ersäu^e 
zecseleen. Itidefs bildet sich ajich der GbtlerlzuQlier 
ituler ganz besondern Umsliuidqni'^t'ifk'P <'i'ganiB<ilw|i 
.Li«bei> fremd siod^t - i '. ,iivJ><!.' miil ^.. ••)-| 

' ■■.:'. ..„ ,..■ I : [ii; ..■■.n«;.yin .'1 nuim 

Untersuchung des vom. GaUerlzuckef a&gefchie- 
, ,, de'ngfi SyrupSk [ --n j, ,, ,,, 

'Dieser gdnx sBfse'Syrup enthielt noch etwas Gfl- 

"UinKitclter , der seine Conaiatenz verloren zu babcb 

'i^fiicn ddrch eine stickstofflialtig^ "Subsiajir. Die«B 

liiers i'slch gröfstentlieils durch eirieii'Zuaalz von Gerh- 

eloff in Gestalt eines röthllchen fein zertheit«nd«b 

, Nieilcrscliliigs absondern. Der gereinigte äyrup 

, AKuffC'' vetdünnt "^and mit Hefen retinia^ht Ittnge Via 

' einen warmen Ort geälelll, gieng weder in die W 

bShmng noch in Fa^ilnifs übcr.'''liü-l'etler verbrannte 

■ÄetiK^be mit Aüfblätien, aber' fthnO den stinkenden 

G^ueli verbrannter animaliacher 'feüüstmizeii in re»^ 

hreiten, iind'^S' blieb eine Kohl'e' zurück, 

nhr teiclU einäschern liers. Es hatlä tüto die GaUetl« 



I 



i 



^Ihren fioimklikcben Cbanliter .>^rö&nalh«U« vi 
und Bicb mehr den Tegetatti^uclicu Subslansen genl- 
hert. Da während. der Einwirk.ung der SuhwertrlsSun 
•nf die G«llerte sioli Iieio merltliches Slick^as entni- 
cKelt hatte, so rermutheie icb lüsr eine AnmiDiiiat 
hildung, und , wirklich iia,hni ich eine Gntw!cliluni;*aa 
.A^mouiek wahr, iJ» icb den Syrup mit Kali zuBi» 
^^enrieb. ,, , , , ,^( 

Di<Mr SytHip ceigte -weni» Neigung «ich i« AI- 
~1<ohol anftwlöeen: nur wenn ich den Alltotiol Mirfc 
"Vcrd&ntt'^AÄ siedend anwandt«, löste »ich ein Tbnl 
^tfn Syrujid'iiufi'tind-Jjeim Erkalten letite eich wieder 
^■Cin'w«irte»'Sediment ah, wolcho« Bus Zucker uad (i- 
'ner beaondehi weilveit Substanz iiestand, die wir nack 
'her kennen ievnl!»'' worden. Die- «Ikoholische Flui 
keit gal) beim Abdampfe 
aelem Honiggeruch und 

Der gröfsta Theil des Syrups , welcher von iA 
'TCrdiinnten Alkohol' nicht Bul|fe^dminen wordeD wir, 
.hatte noch einen etwas zuckrigen GescHraack , mit et' 
jpcm. merHichcn Bcigeschniack foii Flei8chi.rühc. Di» 
.animalische Substa/t^, die ioh daraus durch GerbsloS 
flllete, 2Uf J^sjtalliaatioii £u.hnj|;eiiy gelaBg -nif 
niefit. . , , -, . . , ,, ■ -,'.,.,, 



Wirkung dar Schwefelsäure auf die Muskelfasü. 

Ein Stück-, ^i«|lfl«iscb wurde fein zertiieilt, mit 
.«ielem Wasse« yviifji^rholt gewasclMD r und danu aH- 
JBähüg und ekdlich stark ausgedruckt,, um «lies Aui- 
liulichc . aus dßr M>iskelfaser,zu entfetaea. -5o Grai» 
»ea dieser Fafier, mit einer gleitsbCa Klenge Spbwi* 



! Flüssit 
) Sjrap'*qn duegezelaV 
liger KryetallisirbarkeJt 



ntiiiRl.£nbstaiizen d. Schwefelsäure. 349 

dsSare Tcrtelzt. eriveiclileit «icb und lösten «ich faat 
äostlich iu der Süure auf, ohne (tic«e. zu färben oder 
ohweilige Saure zu eiilwiclielii. Die Misehung wurde 
cbitzt, um die Aiiliösun^ cinjger surückgebHc/bene^ 
^belieben zu befarJcrn, und daan zum Erkalten hißr 
«stellt, um die Schicht Feit absqndeni za büiiaeii, 
ie siol) TD^fand, obgleich zu diesem Versuch« sehr 
lagere« Fleiäcb gewählt worden. Die Auflösung rruf- 
A.' nun mit clw«' einem Deciliter Wasser verdünnt* 
»d beinahe neun Stunden lang gekocht, unter wi^ 
^riiolter Erneuerung des Wassere. INachdem die At^i- 
ianng mit Kreide gesättigt und filtrirt wordeo, bo. e*f- 
lielt man beim Abdampfen einei\ Estract, der nicht 
lerklich xucitrig war, sondern vielmehr wie Oiiußxff- 
nC Bchmeojit^ >, so dafs ich glaube , dieses Verfahren 
ur Darstellung von Fleische^ tract vorschlagen zu ItÜa- 
ea. Der Eitraut entnickelle heim Reiben mit KaU 
Mmoii*!*- I'' <^C' Hitze verbrannte derselbe ,, und 
jaJi» «iue leicht einzuäsoherndc Kohle. Die Auflösung 
le^selben ging auch nach langer Zelt in mafsiger 
Kirme nicht in iFaulnif» über. Der Eitraet wurdo 
liederholt mit Alkohol von 3/i° £aum^,,gei(ocht , und 
laun der alkoholische Auszug lum Erkalten Jiiii|;^ 
UUt, worauf sich etvra ein Gramm einer besondpig* 
nifsen Substanz ausschied, die ich vorläufig Ltucin* 
;^TOn AfUXof weifs ) nennen will. . -•, 

Von der Leucine. 

Diese Substanz erschien nach dem Trocknen weift 
Ad i^ulverformig. Sie enthielt noch etwas ihieriscb» 
ubBtana, die mit Gerbttofl' fiiUbor war; um sie aben* 
indem , löste ich das Fulver in Wasser auf, schäMete 



Braooiiort Über Z&s'eiti 



ng 



' voWchttg eine kleine Menge Gerbstoff ra der AuitS- 
Bung, iiimI liltrlfte ilicsetbe nKcIi einige» Stunden, wo> 
auf sie furblos wurde. Dictitlrirte FlfinHigkeit dampt 
te ich ab,l)i» aur Erin^heinilin^ eines Häutcdeos , du 
nach Tier «nd iwnmig Htviriden ahgenomnien trontt. 
JetKt zeigten liClt'Miti BotlcndesGefnrses kleine vet- 
tae körnige und ^arziii^c Hr^slnlle, die Ktiischen die 
^Saline gebrftclit kniiscliten. LSI'at man die AuflätuD^ 
der Leaciiic in lauwarmem Wasser lattgsani rerdofr 
•■leh, 8(1 bilden sich nri iJer ObeHlüche der Auil4isuDg 
tiiit Me'ige einz^bier kleiner, niedriger, rmidJiekff 
Kryttalle , welche wie HnopHormen auesebea, tndM 
''lie am Bande eine Brbühung, nhd ia der Mitte äak 
Vertiefung ieigen. ' " }:,'•■• ' 

' ' Die Lcucine bat den angenehmen G^schmabk in 
Fteiscbbriihe. Sie scheint epecilisch leichler zu eefi 
nis das Wasser, denn sie echwimml auf diesem, li 
einer kleinen Glasretore terbitit, schinol^ dieLeuciliri 
doch erst ift einer Weil Über' den Siedepunkt des AYWf 
»era gesteigerten Hilze; dftbei Terbreitele sich eii 
Geinch nach gor stetem Fleische^ und es sublimirlu 
kleine weirBC-nWd nndurchsichlige kryKlatlinische KW 
ner; Öer übergegftngcne fii 



empyreu matis c b 
tndent die bli 
durch wieder I 
Substanz ii> \ 



Aiitbeil eiubiell ein 
Gel, und verhielt eich alkuliscb, 
Farbe des gerülhetcn Lackmus d^ 
CElellt wurde, Die Auflösung dteKt 
ier wird nicht getrübt durch ßlei<* 



k 



clicr, auch nicht durch' andere IVIetsUauliüsungen , am- 
genommen dLirch salpetersaures (Quecksilber, wodurch 
die I.eucine aus der Anllösung gänzlich abgesoadeit 
wird in Gestalt eines weiften flockigen Niedcrschli 
Einä-Bcbün roecnroih geCtirbte Fldssiglfeit bleil 
niok. I 



I 



animal. Substanzen cl. SchwcFelJÖure. 35t 

' Die I.eiicine iGst eich leicht in Salpetersäure auf. 
liUtxt man diete AutlQsung;' um daraus einen Theil 
er fjiiure zu enircrnen, 80 bemerkt maii kaum ein 
iiuhtes AiiiVaHen und durcliaus keine röthlichen 
)ljb))fe. Der Rückstand eriiurtete in cinera Sandhade 
a einer kr^slallinisL-hen Masse, welche ..jsgedrückt 
wiBcben Lcischpapier und wiederaufgelüst in Wasser 
ieutUcherc Krystalle gab, in Geslalt tcinei* anscinan- 
lerlEUifender fast farbloser Nadeln. Auch dieses itt 
ps besondere der Salpeterzuchersäure analoge SHure, 
pfer tOii weniger saurem Geschmack. Wir troliea 
le jixotteuci'isäiiri! (a. nitrolcueiqu*) nennen.' 

Die AzotleucinsHHrc glebt mit den saWliliigen Ea^ 
en Salze von einem ganz andern Aeitssern, als dip 
lalpelcrzuckcrsid/e zeigen. Sie bildet mit der Kalk- 
rde ein in kleinen rundlichen Zusammen hau fangen 
naohiefsendes und an der Luft unTeräiiderllchei Salz, 
las auf glühende Kahlen geworfen ia seinem Kryslal- 
tsations Wasser schmilzt und zergeht , doch minder 
chnell als der salpelerzuuliersaure Kalk, Mit der 
AAgneeia verbindet sich die Säure zu einem .körnig- 
Lr^Etnllinische», ebeniiills an der Luft niuht zerßiefsU. ' 
Sien Salze, wahrend die salpclerzucktrsaure Magnesia 
inlirystallifiii'bar und iciilii zerniefsHch ist. Weiter 
iä^e icli. meine Untersiieliuof^en nicht fortgefeelit; ieli 
W^Rlt mich bbjfs vun der Ki gen ikümt ichkeil dieser 
Mure überzeugen. 

Vatersuchung der alhoholischen Avßvsiing des 
durch Einwirhiing der Schwefelsaure aitj' 

Muskelfaser geliildeCen Kxtrads. 
Diese silkoIioLische AuQüsuDg setzte beim Erholten, 



353 Braconot über Zericgung 

nie gesagl, Lcucinc ab, aber eine bcUScIilIiche 
gfl dieser Subatanx' blieb uoch darin aufgelöst. Bci^ 
iVbdaoipfca blieb eiit körniger Rücltätand, wuraua dunb 
k^tisn Alkoliol sich ziemlich reine Leucioe , und zu- 
gleich eine extraclaitige rölhlicbe äubslaiiz aiisziebn 
licfs, Oie^ »Dg aus der Luft etwas l'cuchligkeit an, 
und hatte Jen billerlicheii Geschmauk des stark gc 
räslele» Flciscbca. Coacentrirte ächwefeisäure wirkt« I 
nicht merklicb {darauf. ,Üic Auflösung der Snbsiant 
ia Wasser -vriirde durch Bleizuckcr und durch Galliu^ 
tiitktur nur echveach gcfullet. Auch durch schwe&tr 
Mures EUenosyd irurdc sie nicht veiäiidert. 



Vntersuchung der im Alkohol unavßöslicheU 

üulisianz, welche durch die Wirkung der 

Schwefelsäure auf die Mutketfaser ent~ 

standen war. ' 

Diese Substanz machte den gröfBlen Tiieil der 
Masse aus. Ich ,löslc sie von neuem in Wasser auf, 
um den beigemischten schvcefetsoureu ftalk abzusclieir 
den, und erhielt darauf nach dam Abdampfen der Anf- 
lö^ung einen exlractäbulichen gelbbraunen B-ilckstaud, 
der an der Luft etwas f'euchtigkett anzog und an Ge- 
schmack der l-'leischbrühe gleich, wahrscheinlich yoa 
der noch beigemischten Leucine. Bei der Erhitzung 
verbrauute der liückatand mit Aufblähen nach Art we* 
iiig ammalisitter äloSe , und gab eine schwammig« 
leicht ein^iuescheriide Hohle. Die AuHösung desselben 
in Wasser hatte auch einen deutlichen Geruch nadl 
i'lcisolibrfihe. Mit Gallustinktur gab die Aiiirdsuj 
neu röthlioheu Niederschlag vun fein zertbeiliei« 



1 



animal. Substanzen d. Schwefelsäiire. 353 

lehen, wie ihn die Auilösungeu der wCnig Stickstoff 
nJtigfn Sabstaiizen zu liefern pllegeii. ' 

Schwefelsauies Eisenoiyd bildete einen reichlichen 
tocliigen röthlicheu Niederschlag', Balpetersaiirest Sil- 
ier einen grauen, und Salpetersäure» Quecksilber ei- 
teo geronnenen weifsan Niederschlss:. D« aitcli der 
Hrizucker in dieser Auflösung einen sehr reicHficTi'itf 
ireifsen Niederschlag herrurhriiigt, aber die Iicncinti' 
tfeht föllt, »-J hoS'e ich hiera<jrcb die miitEi^af^it;(i 
hwtesende Leiiciuc ebi^cheiden "eH ItännCn; fcR'fitll'etb' 
9M> die AnllöBung durch das e^igsnor^ Blei,' undYr-' 
fielt nach dem Fillriren eine fceJnjÄe farUtöse Flüs-' 
iglteit. I^achdem ich darairt das UebenuaBFa an Blei 
nreb kohlrnsaurea AmlnoniidT gcstMedcn liatle, blieii 
eilte Abdiimpfen ein syrupartiger «ehr wenig gefärb-' 
tr Eitract zurück, der an Geschmack sich wie dii' * 
euciiie verhielt, wovon aber nur' wenig in reinfilft'' 
UVtKnde dargestellt werden konntet' • ' ' '"'+"»' 

. .™,.. .,.....■' i>.ip>J(A itt 

Wirkung der Scliwefehaüre auf Woltei^' " 

■ '■ 1 5 Grammen weifses -woilenesi 'in kletnte Stfloka 
Brachnittenes Twch wuiH^en- h^ieltt init 6o Gi^l'SötWe- 
tfcSure, die rail dem Viertel ihres Gewicht'* Wasser 
BrdOnnt war. Es enlwickelle «rch dabei ein wenig 
phweflige Säure, und die Wolle nahtn eine rötblidüS' 
^iirbe an, ohne jedoch merklictV zu erweichen. Nach'^ 
lem aber die Mischung in eiirem WaSBörbade' tf^r* 
iMdehitze dea Wassera ausgesetzt und dabti' umge- 
ühtX werden,' so verwandelte sie sich in eine gteich- 
ntige schleimige Masse, üei forlgeseiitcr Erhfl^n^ 
QKkm die flüsäigkeit eine rothe Farbe an, verlor 'am 
Mbleisüge Aaseben oad gÄb, üftchden idic EntmcK«- 



I 



b 



1^ Braconbt üb/Zers. aürAiat. SuissU d. Schtr. 

ü. Diese ITtAädJernn^ schfeiiit dorch eine Efaiiie' 
hnng von Wasserstuff und Slickaloff im Verhältnün 
des 'Ammoniaks, so wie auch durch eine AofiiShiM 
toa Sauerdtoff aus der Schwelelsäcre zu eutfrlehen. 

3. Man kann auch die Utillerte in einen eigeih 
ßiünilichen Zucker, der w&krscIieiDlicb sonst aidu in 
aei' Walur vorkoninil , Terwandeln. 

■'■■"' 4. plöser Ziictter verbindet 8i<!Ii intiig mit Stdp» 
^rKnre, chn<^ die^e merklich zn' xersetzen, «eUnt 
liJÄt-^n dtr ' W;(rfa4e . liöd' Üüb dielser Vei*indunp enl- 
s'fehV eilic eigenmiMiliehc Säiart, die hiee &'a/jielenil. 

ciJrsdr«'j-e genannt Worden, ■"' 

"''■5'. Dle'SciiweMiJbro Tei-ti-andcUdie Musk^ätii 
ixjiS die Wolle in eine ^igtnllMmliclic freiTfiie SiiWli«; 
iiV wirZe^i'cVne tieiinert. ■ ' .i.it - , ,4 

' ''6.' Änch' diese ilöfcstanE zCi-Mtzt' tick' nicht iuerk^ 
lieb ihit eTMinclbi'S%eiei^aut-e\"Boadern bildet du^ 
toiäkryitällfsrrWfÄ STalrdVaie Nitrbleucinsäure. 
.' ' V,' Endlich scheinen auch noch andat-e unltryetal& 
'firbare den ve'gelatiilf sehen Subslanze'n ähnliche KM 
p^r'^aa^ den^ aniindHachen Substanzen' dut-cli di^*ᚠ
iTu-1ftin^g''^r'Schv(«fela!lura hervorsug^ebäit. ~ 



8- Aif* 



I 

\ 

I 



* ' • ^ 

» 



357 



Untertttchatig 

einer besondern Säure ^ die sich durch die 
Destillation der Harnsäure bildet ^^ 

von 

Chei^ällier und Lßssalgnf. 

m 

(jSmü den Ann, de Ch« et Fh« 1820« Febraar« roii SUimcki.^ 






Sehs^ hat in seiner Abhandlung über die Harncpn- 
iq^etionen zuerst bemerkt, dafs bei der Destillation. 
i€v Harnsäure eine wf ifse crystallisirte Masse subli« 
muri) frelche der Bemsteinsüure sehr ähnlich ist. 

NacUier untersuchte der englische Chemiker 
Pearson diese SubstaQ2 und erklärte sie für &hnliph der 
Benzoesäure. 

W. Henry hielt die sublimirte Snbstane f^ür eine 
Verbindung einer besondern Säure fiMt AmWoniak« 
Er beschreibt sie folgender Maa/sen : Sie ist gelb ^ 
bat aineii kühlenden bittem Geschmack , löst sich 
leicht in Wasser und . alkalischen Flüssigkeiten auf, 
und wird daraus durch Säuren nicht geföilt« ( dier- 
durch unterscheidet sie sich besonders ron äer Ben- 
soes&ure , womit Pearson sie vergleicht). In Alkohol 
l&st sie si6h leicht auf« Sie ist flüchtig und läist .sich 



. I r 



358 Clievallier und Lassaigne 

durch eine zirejie Sublimation in reinerer weifser 
Farbe dar§ teilen. Durch Balpetersaures I^ilber und 
Quecksilber und durch essigsaures ülei wird sie ge- 
fiJIet. 

Da hierdurch eine neue Säure zwar angezeigt, aber 
nicht näher bestimml worden, so haben wie sie ebge- 
Bondert dargcBlctlL, um ihre Cigeiidchaften keimen zn 
lernen , ihre Verbindungen zu untersuchen , and Oii-' 
lieh ihre Zusfniinentttt^ung, iin Vergleich mit dct 
Harnsäure, zu erforschen. 

Man eihält diese Säure durch DeBtillation dor 
Harnsäure, oder auch der Hiniisteine, welche ani 
Harnsäure ,oder barnsaurem Antmoniak bestehen; ^jf 
Be Steine müssen vorher gcjiulvert und mit etwas sie« 
denden Wasser gewaschen werden. Der zuletzt g«- 
nannte Harnstein giebt indefs zugleich eine gro/M 
Menge brenzlichcB Ocl und kohlensaures AmniomaK. 
Wir erhielten bei der Destillation der Harnsäure und 
d'er beiden genannten Harnsleine immer foIgende.Prd- 
dukte; 

I. Die eublimirte Saure in Glätlclien im Halse 
der Retorte, versetzt mit etwas Ammoniak. 

a. Säure mit mehr Ammojiiük in der Vorlage, 
und aufgelöst in Wasser, woraus sie eich e^eofkUs 
krysiallinisch darstellen läfst. 

5. HohlunsBures Amnionialf, 

4. ßUusaiires Ammoniak. 

5. Freie Qlausdurc. 

6. Endlich, stark gefurbles breniUches O'el, . 'V 
* Um die neue Säure rein darzustellen , setzten Vir 

geirtJcImete Harnsäure in einer Retorte, die piit einem' 
Vo'rstols und einer Vorlage _ verbunden war, der Ein- 
wirkung des Feuers aus. Wir beiuerktea in kante 



M 



-•über die brenüliche Harnsmir«. '35g . 

"Vitit selir reichUctie wcifse DSmpre , die sich zum Theil 
'fh rftm-Vorstfifse verdithiften und ein Salz AliBelzteb 
if) G»iall Von Farreiikranl blättern lini in einBtider 
geechlungcriea Prismen. Als wir den A))[mrBt sogleich 
'kufieiifänder ' nahmen, and das Haie untersochlen, so 
'fanden wir es ziisamtupii^eseLEt aus MaiiBanrem Ammo- 
»iftlt mit einem Uel>erniaars an Blausäure, und Te'lf- 
miacLt mit etwas kulileusaurera Ammoniak. 
' " '!Vachdem die Operation Wieder in Gang gebracht 
irorden, so bildeten sich noch eine Zeitlang die ere- 
nanilteD Salz6, dann gieng eine ilibke brenzliche Flüs- 
sigkeil über, die sogleich erhäiplett. ' Endlich überzog 
>icH die obere Wand der Retorte mit schönen glän- 
Sendeii ailberweifaen Distichen. IVahm man diese sa- 
'IgTftich heraus , so behielten sie ihr schönes Ansehen, 
äbföfc'rdem aber wurden sie bald ächmutsig- gelblich 
und rerschwanden endlich ganz diirt^h den Zirtrilt 
"dfefl rtft brenilichcm Oeie verbundenen Wngsec», wo- 
'dUrch' sie anfangs reriinreinigi und zuletzt aufgelöst 
*'wür4en, 

TTaa reine Sak hat * fitigende Eigenscheften : Ea 
"Irtiitterlich ; löset sich sehr gut in heireem Wasser 
' am dnd röthet dann das LackmuHpspier. Durch sol- 
"^eteriBÖrCa Silber und pueck'Silbw weiden aus der 
A'uilßsyng weifse Flocken niedergeschtVigen , die sieh 
'^^^ durch cirf Uebermaar» «von SnIpMei-säure wieder 
"iAilGeen. 

Durch essigsaures Blei wird die Anfl&snng nicht 
'^trßÜlj^bpr dsa basische essigsaure Blei bewirkt 
'einen ifeichlichen weifsen Niederschlag. Kalk - und 
''ß^ryhrasser fällen nichts; Aetzkali entwickelt einen 
merklichen Ammoniakgeruch, wonach *Aiif» Hiia en 
'«mmoniakhalti^eS saures Sek »eyn mwft." ' ■ - > 




36o Chevallier und Liassai 



Um daraus die SSure anszHscIieiden , löftten wir 
dia Hi-ystalle in »iedendein Wcueer auf und fiyUetfn 
die Aullüsung mit basischem eesigsaurem Blei. Der 
erhaliene neir^ie JNiedertcLIag wurde mit heifsem Wai- 
Her ausgeaülst uud dann duruli eiue Aufiöaung tod 
ÜchwerelWasserstoff zerselzt. IVacli der Concetitratioa 
itr riiisaiglieit erhielten wJr die reine Sfiure , in Gl- 
slutt kleiner weifser P^adeln. 

Ehe wir ihre Keunzeichea beschreiben, woDea 
wir nocb das Vertaliren angeben , wodurch wir die 
Sä'ure auch aus der in dem Vorstofs« uwd der Vorll- 
ge Ließncllichen Mü^gigheit erhielten. 

Diese Müxsigtieit halte eich zu einer festen Masse 
verdichtet. Sie wurde inil siedendem Wasser bebas- 
deli. - Vor dem Siedca schied sich schon eine geringe 
Meivge Blausäure und etwas blausaurea Amnnmiok 
aus. Hin blaues Papier wurde dadurch gcrutbet; eia 
anderes in ein» Aullösung von Eisenvitriol getitachtcs 
Paj'icr erhielt dadurch eine blaue Farbe. Die PlAl- 
sigKcit liefs auf dem Filter eine dunkelbraune. M.as.fS 
zu'ück, die sieh im Feuer wie eine harzige üubatana 
verhielt. ISachdem die Flüssigkeit mit etwas ^Unnt- 
niak gesättigt und durauf abgedampft worden, fiO VH' 
deteri sich kJeio» bilscbelfürmig Eusammeogeh&vft* 
Hryntalle, die, noch vorwaltende Säure zcigLen iu)d 
mit etwas durch das Filter gegangenes Oel veronit)- 
nigt waren. Diese Krystalle waren das saure anyB|»> 
oiakaliscbe Salz der euhlimirteu Säure. j 

Wir lösten sie von neuem auf und seilten, der 
Aullösung vegetabischc Kohle zu, um dos Sa\^ v0d 
Oel zu bcfreiea: allein die darouf erhaltenen Kjjrslal* 
le hatten «ine gelbe Farbe. Endlich zersetzten wir 
die AuüÖsung der Kxyetalle mit basiackent essigsattrea 



aber die brenzliclie Harnsäure. 



'S es Sa1< ^^1 



filei Fobne Üebermaftra en Basis bewirkt clieseB 
Iteine Fällung), und sammeUen aaf einem Filier den 
Niederschlag, der gut gewaschen, vertheilt in Wasser 
und bebandelt mit einem Strome- Schwcfelwassersloff- 
gai das Blei wieder augscliied, womit auch ein Theil 
der färbenden Subatane abgesondert wurde. Doch be> 
bielten dib nun wieder gcvronnenen Krystalle noch 
immer eine im Citrongelbe sich ziehende Farbe. Durch 
wiederholtes Auflösen und Crystalliairen kann ninn nß 
reinigen: schneller noch mit Hülfe ihierischer Kohle, 
der man man vorher den Itohlensauren Kalk durch' 
Sal^saTirfl entzagen hat. 

Die neue Säure bezeichnen wir mit dem Namen 
brensiiche /Harnsäure ( A. pyro - urique ) , indem sie 
durch die Einwirkung der Hitze aus HarnsÜ 
auf ahnliche Weise bildet, wie die brenzlichen Abän. 
d£rtingea der Weins teJusaure , Schleimsäure und AepfelV 

'Eigenschaften der brenzUchen Harnsäur€i,i-it\ 

Diese SSure ist weifs. Sie Iryslallisirt in kteineik 
Nadeln, die zwischen den Zähnen knirschen. Sie 
schmilzt in der Hitze und sublimirt gSnzIich in wei- 
fscn Nadeln. Treibt man sie durch eine rolhglühend« 
Glasröhre, so zersetzt sie sich zu Kohle, Gel, fCohlen- 
yrasseritofigas undhohlcnsaures Ammorllal:. Haltes Was« 
«er löst iD der S&nre auf. Diese Auflösung röthet den 
LakmuB. Durch siedenden Alkohol tuu 56" Baume 
vrird sie ebenfalls oufgenommen, aber beim Erli..al- 
Kn wieder ausgeschieden in Gestalt kleiner neifseüf 
Körner. 

Von concentrirter Salpetersäure wird äie' aufg»- 
Idat; «US dieser Auflösuug erhält man sie beim Ab-' 



i 



L 



^^ 



56« Chevallier und Lass-»ign«v ' 

dampfen, ohne alle Umänderung wieder; sie ztigt üt^ 
SelbL-n KigeuHchaften wie TOrher^ und unlerBcheidel 
«icU dadurch wesentlich von der, Harnsäu«, weich« 
dQdurijL ia Puiporftäitce vervriuideit wird. , , 

'"■'■'.", merizlic^-fiärnsaure Salre:;' , \ '"■ 
,-,, Die KaikBvdc bildet mit der br^nzlichcD Hararfn- 
W ein auöoslichei ww*ciiforniig krygiallUirleB-Sali, 
yaa hitlern» elWM sihnfen Gpschmacli. Ib geliuder 
Wärme Bcbmil/t dieses Sal», und erhftlt beim Erlallen 
das. Ansehen uud die Cguaisleuz des gelben WscIims. 
In einem Flaliiitie^el verbrannt Uefa dasstiUjo 8,ti Pc 
l^alk zurück: es besieht also aus 
Kalkerde 8,6 
Säure <ii4 

Mit der Barjlerde »erbindet sich die Süure lu 
einem weifüe» pulverförmigen, lu kaUem Wasser we- 
nig auflüslichen Sähe. Die brentlich- harnsaure Hall-, 
Ammooink - und Piatrnnsalze sind autlöGÜrh und die 
beiden erste» zugleich krysiaHisirbar. AuB den cdd- 
centrirteu ^uflciEungen diexer Salze wird durch, Sal- 
petersäure die Säure als ein weifses Pul?er geftUet. 

Unter allen Melailauttüsungen werden blofs die 
^ea höchsten Eisenoiyds , dea zweiten Kupferosyds, 
des Silbers, Quecksilbers und das basische essigBaure 
£lei durch brenzlich - faaiiisaures Kali niedcrgeschli^ 
gen, woraus fulgt, dafs die ihidurch gebildeten breui- i 
lich'harneauren Salze jeuer Metalle unauflöslich sind. 

Das brejiglich-harneaui-e Salz des Eiaenoiyds iat 
gelblichgrau, das des Kupleroxyds blaiilichweirs; dii 
brenzlich - harnsauren Salze des Silbers, Quecksilben 
nnd def ijleis sind volllcommeD weifs. 

Das basische brenzlich-harnsaure Blei, d&s man 



A. * J.V^^'^tII 



über die brenzliche Harnsaure. 3G3 

(durch die ZersetzuDg d^s baii^chen essigsauren Blejrs 
Terniittelst Jbrenzlich - harnsauren Natrons erhält, ist 
zusammengesetzt aus 

Bleioxydol 71,5 
' ^ Säure a8,5 

Elemente, der brenzlichen Harnsaure. - 

Wenn das zuletzt genannte Salz getrocknet , nnd 
in einer Glasröhre mit dem zwanzigfachcn Gewichte 
Kupferoxyd verbrannt wird, so erhält man eine GfL^ 
mischung, die aus 4 Volum Kohlensäure und 1 VoL 
Stickgas zuAmmengesetzt ist. 

Aus einer Analyse der Säure ergaben sich (ilr 
dieselbe folgende Bestandtheile nach Gewicht: 

Sauerstoff 44)32 
Kohlenstoff 28,29 
Sickstoff 16,84 

V ' *> Wasserstoff 10,00 ^ 



-I 



99»46. 



Hiernach ist das Verhällnifs des Kohlenstoffs zum 
Stickstoff in dieser Siyure doppelt so grofs als in deir 
Harnsäure, indem letztere, nach Gay^Lussac^ nur 2 
Volum Kohlenstoff gegen 1 Vol» Stickstoff enthält 



/ < 



,. "SSi .'■' " •■■ ""'iJ e r s t c d' s 



'Neuere 

. electro - magnetische Versuche"' 

e r s t e d 



Seit der Bekannlmacbung 'meiner ersten VomsBp 
Aber die magnetiBche Wirkung des galraniBcben Ap- 
parats ^J biibe ich meine UittorBuchungeo über diein 



*J Vergl. Aia Iileln. Ahhxndl. S. i?S. diiMi H»n>. £■ ^ 
dieft eine der bedentenditcn «nlei dui nsnern pbjukib , 
■chen £Dldei'kiin£eii , die flir die Wiuaaicliart tob p^ 
{mu Folgen Mjrn wird. Durcb gügenwirtigs niUign Biu 
lüateinag«!! worden di« Leter in dsi^Sluid gatetat, di* 
VariDcha auf eine einfaclie W«!m iu wiedsrholBD ud 
•ich von der WicIiIigLeit der Öintediciien Entdecka^ 
•elbit zu iiberaoDgen, Seit Cm/wni"! enten Veriutb itl 
vielUiciit Lein iricIilij[8Tcr Tür die Lehre der Eleeukidt 
und doi Chemiimat angeiielll worden) itia der Otrtmt* 
(übe. 

».Red. 



uere ektitro- magnetische VerBUche. 365 



K 

^^^Brenslend renielfiiltigt, ao Tiel difs mein« äbHgM 

^^^MhSftigungen erlaubten. 

^^|r Die electro- magnetifchen Wirkungen scli»n«a 
^^nfit von der luteiiGitat der Electricität abxDiiangcot 
•ondera bloB von ihrer Quantität. Wird eine starke 
electrieche Batterie durch einen Mctalldrath auf ein« 
JUagnetnadel entUden, 80 erhalt lelitere Iieine Bewe- 
{^ng. Eine ununterbrochene Reihe von eleclriüchen 
Fanken nirht auf die Nadel durch gewöhtitiche elec- 
trische Anziehung und Ahstofgung, aber bringt keitie 
eigentlich magnetiacb - electrieche Wirkung hervor,, 
£iiie galvanische Süule, die aus hundert zwei rn zfiUi- 
gen Plauen roa Jedem der beiden Metalle susamnien- 
geaeUt ist, und als flüssigen Leiter i'a^ier mit .Sslx- 
waBser angefeuchtet enlhalt, wirkt auch nicht merklich 
auf die Magnetnadel. Dagegen aber erhält man ein! 
Wirkung durch einen einzigen galvaniKchen BogBS 
TOD Zink und Kupfer, der mit einem Leiter vnn einer 
Stark leitenden FlSssigkeit, wie von einer MiBchung 
von gleichen Theilen Schwefelsäure und Salpeters&ure 
und sechazig Theile Wasser, versehen ist, Mnu kann 
ancb die doppelte Menge Wasser nehmen, ahne die 
Wirkung bedenlend zu vermindcra. Ist die Obertli- 
cbe der beiden Metalle gering, so ist es auch di« 
Wirkung, und diese vermehrt sich nieder in dem 
Maafee de'r vergröfserten Oberflächen. Eine Ziiikplat- 
te von Gechs r)uadrat£oll , getaucht in eiueiT^up fernen 
Kasten, worin giuh der erwähnte flüssige Leiter b*- 
findet) bringt schon eine beträchtliche Wirkung ber- 
»or. Aber, ein ähnlicher Apparat mit einer Zjnkplalltt 
von hundert puadratzoll wirkt auf die Magnetnadel 
mit solcher KraA, dafs man die Anziehung iiauh ia 
einer Entfernung ron drei FoTs deutlicli b^aMrlt' 



1 



366 O e r s t e d' 

mth wenn die Nadel nioht sehr •np6ndl!c!i i»t. Mk 
einem Apparat von vierzi» gleiciftn Klemcnien liabt 
ieh Keine grofBcte Wirkung hervorgebracht, Tielmehr 
^cbie» wir die Wirlciing geringer ku seyn. Wmi> 
> llfloLiaQhl'iiig, diit ioli jedoch nicht ausdrückü^ 
rietlcrholl halte, richtig ist, ao möchte ich tuinehineiii 
daf» eine, wenn auch geringe, Verminderung derlei- 
tendeii Kraft, welche der Vermehrung der Eleotentt 
des Apparats zuzuschreiben ist, auch die electro- nitj- 
neiiD'lie Wirkung vermiDcleru oiüchle. 

Um die Wirhung eines einzigen galvaniKlicp 
Bogen» (Dit der eiues aus mehreren Bogen oder El^ 
meiiien zusaipmengcbetzten Aj)parats zu rergleicheot 
ist zuTÖrdersL iiilgendes zu ^bemerken. Es sey Fig. 1. 
«in galrnnischer Bogen, zuaammengeseut aus einem 
ßiackZiukz, einem Stiiuk Kupfer c , einem MetsU- 
drath aZ>, und einem. Iic[uiden Leiter l. Das Zio|i 
theilc immer eine Menge von seiner poäiliren Electri- 
cität, so wie das Kupfer TOn seiner negaliren Eleciri- 
cität mit, woduri;h also eine Anhäufung von negativer 
Electricilät in dem obern Theile des Zinks, und voa 
positiyer Klektricilät in dem obern Theile des Kupfen 
entstehen würde, wenn die Communication durch abj 
«Us Gleichgewicht nicht wieder herstellte, indem sis 
einen freien Ueberlritt der negativen Electricilät fop 
S zu c, und der positiven Electricilät von c z« a »er- 
stattet. Man sieht also, dafs der Drath ab die atffr 
tirc Eleciricitit vom Zink und die positive vom Ko- 
ffer empfängt, Blatt dafs ein Dralh, der die beiden 
l'ole 6tii«r Säule oder eines andern zusammeugesetitM 
galvanischen Apparats ferbiiidet , die positive Electricilil 
des Ziiikpols nud dicneg.-ilive des Kupferpots empiäng[(. 
Richtet man auf diese Verschiedenheit seilte AuC- 



lere elcctro-inggiietiscIlQ yersuche. 56?, 



in^itT 



1 einzigen galr%-. 



Usohen Bogen, der wie vorhiu. beschrieben , gcorinef > 
isti alle die Versuche, die ich Anfangs mit einen 
] MMmengeselzlen golvanischej? Apparat anslellle, 
ii ^rholen. Die Anwendung eines solchen einfaoheif ' 
liBogens gewülirt echoo dadurch einen grofsen Vortheili 
I dafa man damit die Verauclie mit wenig Vorbereitung 
tifid' Aufwand wiederholen kann ; aber ein gröfserer 
Vortheil ist noch der, dafs man den Bogen «Isrk ge- 
j yqg für die elitctro-magne tischen Versuche, und dennoch 
Ij^icbt genug einteilten hann, um denselben au cittendün- 
ven Metall drath aufzuhängen, so d^fs derselbe sich dreht 
nach der verlängerten Achse des Dralhs. Auf diese 
^VTeise lutnn man umgekehlt auch die EinwUrkung 
eines Magiicies auf den galvaniacben Bogen beobach- 
ten. Da ein Kiirper eJjjen aJidern nicht in Bewegung 
^eteen kann, ohne selbst bewegt zu werden, wenn er 
beweglich ist^ SD konnte man leicht voraus sehen, 
dafs auch dem galvanischen Bogen von dem Magnet ei- 
se Bewegung ^rlheilt werden müfstc. 

ich habe den einfachen galvanischen Apparat ver- 
*(;hieden abgeändert, um die Bewegung, welche ihm 
ron den Magneten erlheüt wird, zu untersnchen. Eine 
^eier Vorrichtungen sieht man flg. 9., wo der «c'nk- 
tvechte Durchschnitt in der Breite dargestellt ist. ccco 
ist ein Kasten von Kupfer, von 5 Zoll Hohe,. 4. Zoll 
Jjinge und \ Zoll Qreiie. ' Djeee Dimensionen kann 
^anan ohne Zweifel auf mannigfaltige Weise ändera , 
doch mufa man dahin sehen, dafs die Breite niciit zu 
grofs werde, und dafs die Wände des Gefiifses so 
dünn als möglich gearbeitet sind, zz ist eine Zink- 
platte, li sind die beiden Stücke Kork, .wodurch ..diese , 
Platte in ihrer Richtung erholten wird. '^fJXfr *" 



Es€8 O er s t e d' s 

V'prMh ron MtMing, fron wenigBlens \ Linie Dtucb- 

■ messer. ab ist ebenfalls ein Mesaiagdrath, aber nnr 

■ 10 dfiaii, dafs derselbe blof« stark genug ist, den A[>- 
E parat zu tragen, cac ist ein Faden von Hsnr, womit 
I der MeUltdrath rerbunden ist. Das Gefafs cntkättden 
I liquiden Leiter. Der leitende Drall) dieses A^parati 
k wird den Nordpol der Magnetnadel anziehen , weaa 
I diese sich zur Linken der Ebene cffffz, in der Rieh- 
B toni; fi betracLtet, beßndet. Auf derselben Seite irirJ 
W Aer SQdpol Kurückgcstursen werden. Auf der andcn 
E Seile dieser Ebene wird der Mordpol abgestofsen , und 
K'der Südpol angezogen. fJm diese Wirkung herror- 
f snbringeu, niufa sieb die Nadel nicht über /t wi 
i nicht unter yc oder fa befinden. Wenn man siatt «i- 
I aer beneglicben Nadel einem der Enden ff einen der 
I Po'e eines starken Magnet cntgegeohält , Bo wird sich 
% der galraiiiscbc Apparat in Bewegung setzen , und sich 

nm die rerlangeiLe Acb&e des Drallis a6 drelwn, ga> 
Ȋfs dem angebrachten Pole. 

Nimmt man statt des leitenden Dratbs einen brei- 
ten Streifen von Kupfer, von der Breite der Zinkplatle, 
so unterscheidet sich die Wirkung von der eben be- 
schriebenen nur dadurch, dafs sie weit schwächer -ist. 
Dagegen verstärkt man dieselbe ein wenig , wenn msa 
den Leiter sehr verkflrzL Fig. 3. siellt den aenkreclh 
ten Durchschnitt dieser Verrichtung dar, !n der Drei- 
te de« Gef^fses. Fig. 4- ia- dieselbe Vorrichtung per- 
gpeclivisch gezeichnet. Man seht leicht, dafs aebdcf 
die leitende Platte darstellt und czif die Zinkplatte. 
Bei dieser Vorrichtung wird der Nordpol der Nadel 
nach der Ebene abc angezogen und der Südpol ab- 
gestofsen und daron entfernt werden, eny bringt die 
••ntgegengewtaten Wirkungen herror. Hier bat diu 



neuere electro • magnetische Veisuche« 369 

alao einen Appiuraft,' d^ttep. ^den wie d}^ Pde einet 
Magnets wirken. Man mufs indefs nicht rei^eisen, 
daTs hier blofs die beiden Enden und nicht die Tfaei« 
le zwischen denselben diese Analogie darbieten« 

Man kann auqh einen ■ beweglichen Apparat roa 
Bwei Platten , ron Kupfer .'oad ZinH i die in Spiralen 
Mbogen , und in den li<{uiden Leiter aufgehangen sind, 
einrichten. Dieser ist leichter beweglich, aber erfor- 
dert kaehr Vorsicht , um sich nicht m irrey l^i dien 
damit angestellten Versuchen. 

Bis jetzt ist es mir noch nicdt gelangen einen 
gsdranischen Apparat, di^r sich nach den Polen der 
Erde richtet, hersusteUeii Dazu «mis die Verrieb* 
fang unstreitig eine ungemein gröfsere Bf irtgliohkeil 
bsiben« 



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^ Geatmet and I 



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Cr lcul«te dieser Aufforderung ( 

^ugleicli Rchrirtliuli se!n Verfahren luit. Dit% i 

g^'-Jf* = , 

j, Nimm ein Viertel Pfund Pergamentschttitzel (vm 
gutem i'cr<;ament) und lege sie ia eine Pfu 
8tnu KW ei Quart hÄlt ( ttvo quart *) - p^n), und fülle 
fie Obdii mit Wasser. Lafs ea Un^Bam rier bis ßnf 
Stumicii kochen, und gief&e immer Wasser nach, daDi 
die.l'fanne vul| bleilit. Dann seihe die Flussiglieit 
durch Leinewiuid, um den diuken Bodensatz abzusoi» 
dem. Diese Auflösung giebl, wenn m«n sie ItaU wer 
4tw JM>l^i .C'oe Gallerte, die wir den Leim Nr. i. 
»cnneti wollen. 

Den i;urückgebiJebcn(|n Bodensatz las«e nocli «ooil 
Itenkea in derselben Pfanne rier big fünf Stunden .Uogt 
filtrlre die Außöaung wieder durch Leiiienand, uu 
du hast den Leim Nr. 2. 

?JU> nimm drei Foliublatt Schreibpapier, üheh 
gtreiiibe sie mit einem feinen feuchten Schwamm, nnl 
leime sie »uBauimen mit Nr. 2. Breite sie noch feucht 
■uf einem Tiochc rmS und lege darauf eine Schiefert»- 
fei, die etwas Iclciner ist, als das Papier: biege die 
Bänder des Papiers um, leime sie an die ScblefertaTiI 
Und lafs das Papier langsam trocknen. Dann feurhl« 
wieder drei eben >o grofse PapierblStter an, leime ft< 
auf die vorigen: die Ränder, die über die Scbieferlv 
fei hinausreichen, schneide mit einem Federmesser ah 
Wena alles trochen ist , so wickle eins lUciui ScbiO' 



• ),U«. etigliwhe.QiWrt.O'iortBl einei Gallo 
Her all aiu Bertinei Quirl, wsicbci I 



1) iil etn» ilcl- 
S P*r, KubikioU I 



^^r ,£tfenbeinpapier. 

fifCtttfel in grobei Papier und roibe damit die Blnller '| 
auf der grorücii Tafef, hi« die OberOäclie vejch und • 
flalt geworden ial : dann leime nocli lin GUtt ieiiief ' 
(chänes Papier darauf. Mit einem Federüiesser scJinei. * 
de die überflüssigen Ränder ab, und reibe die '" 
fluche noch einmal, aber dieses Mal mit gejiz feinem 
Ratten Papier (tine-glafs- paper J , dafa sie ganz fjlatt 
wird. Wenn das geschehen, so nimm ein halbes Quart 
TOD dem Leim Nr. i., lafs Ihn ili gelinder Wärme 
«obmelzen, und rühre drei Efslüffel roll feinen Gypa 
hinein, Ist die Mischung ferlig und gut, so trage sie 
attfa Papier mit einem weichen feuchten Schwemm so 
gleicliütirmig und eben als mügliuh. Dann Infs lang- 
■am trocknen und reibe wieder die Ohefflücbo mit 
ieiifem Papier. Endlich nimm wieder einige Lüffel 
voll von dem Leim Mr i., gter«e dazu drei Quart 
reines Wasser, rühre dip Mischung um in gelinder 
Wärme, and lafa sie wieder erkaltoii Ist nun die 
Gallerle halb flussig geworden, ao glefse diivon Jea 
dritten Thnü auf das Papier und breite sie mit einem 
Schwämme darauf aus; wenn dies trucken geworden, 
S» giefse das zweiie Drillel auf uud endlich das lelzte, 
Ist auch dieses getroclinet, so reibe die Oberilacha , 
mit einem Ulatt feinem Papier. Jetit ist das Elf^n- 
beinpapier fertig: man kann es von der Scliiefertafet 
abnebmen und sogleich gebrauchen. 

Ulil der angegebengii Menge dcjr Jpgredieoüien 
läfst sich ein Blatt Elfeuboinijapier von iji Zoll Län- 
ge, und i51 Zoll Breite verfertigen, 

Nimmt man Cyps (feinsten Alabastergyps, Böge, 
nannten Pariser Gyps), so erhält man ein ganz wei- 
fspB Elfenbcinpapier. Vermischt man drei Theile Gyp» 
y.iir»./, ri.B.H.l'ij.. jg.Erf. 3.//(/t, 22 



374 



T h m s o n 



mit vier Theilen Zinhblumen , so betiommt es d!« b£ | 
(Qrlicbe Elfeiibeinfarbe. Will miui aber eine i\tii(cl- J 
färbe haben , so murs man statt 0;pa ond Zinkblunn I 
koUlenBaareu Baryt anwenden, " 



Thomson 



über die Fersisclie Naphthfl 



Vori der Flücbligkeit und leichten BreunI 
der Napbtba in Persicn erzählt man bekanatlicb 
Wunderbares : ich wünschte sie daher genau keanei 
XU lernen. Ein reisender, der sieb eiitlge Jabre ia 
Fersien aufgehalten hat, verschaffte mir Nttphtbeiv 
ihrem reinbteii ZuMande. Sie ist farblos wie Watseri 
und bat ein spec. Gewicht von 0,755. An Geruch niil 
Ceechmack gleicht sie völlig' der aus der Destillatist 
der Stei[ikohIe zu erhaltenden naphtbaartigen F1a8li0> 
keit; auch in ihren übrigen cUemisohen Eigenscblt 
len scheinen eich die künstliche und die naiOrlicIia 
Kaphtha sehr ähnlich zn scyn , doch kann man tnlf 
re niemals von so geringem specißschen Getvicht iu* 



■ die leichteste war noch ^r 0,817. ^"ck 



1 



■teilen 

hätte ich sie vielleicht durch mehrmalige Rectilicatioi 

anch bierin der persisci. 'n ähnlich machen können. 

Die Angaben über die ausnehmende Flüchtigkeit 
der Persischen f^aphtha bestätigten sicfc nicht atA 
meinen Versuchen. Sie bedarf zum Sieden einer Tem- 
peratur von üso" F. Bei fortgesetzter Erhitzung 




über die PerstBche Naphtha, 3/5 

■üe dniiMer, und liedel danu erst bei 338° F., auch ., 
«p&ler. In einem ailbernen Gefafse trieb icK ihren | 
iSiedepunkt« bia zu 5I>3°. Dieselbe Erhöhung des Sie- 
I depnnkts zeigt auch das Terpenthinöl bei gleiclier 
k Behandlung. Hieraus mofs man entweder schliefsen, 
dafs Naphtha und Terpenthinöl aua xwey an Ftücfatig- - 
keit versohiedcnen Oelcn bestehen, oder dafa sie zun 
Tbeil in der Siedehitze zersetzt vrerden. Letzteres ist 
das Wahrscheinlichste nach der Farben Veränderung, 
diCdie IVaphtlia beim Sieden erleidet. 

Als ich 1 Ctaan P«rsieche Naphtha durch Kupfer- 
Oxyd auf die bekannte Weise zersetzte, so erhielt 
ieü- t,35 Gr. Wasser und C,5 KubikzoU kohlensaures 
Gas. Nun ist die in »,55 Gr. Wasser enthaltene Men- 
ge Hydrogen an Volum nahe gleich y KobikzoH, unä 
6} K. Z. Kolilensäure entsprechen einem gleichen Vo- 
Jupi KohUnstoS': es ist also die IS'aphlha hiernach zu- 
fanuuen gesetzt aus 

6V Volumen Kohienstoff, und 

7 Wasserstofi". 

Verwnndeln wir diese Volume in Anlheile, und 
S«ar in ganzen Zablen ausgedrüakt, was wir in dte- 
«an Falle ohne fehler thun könne n , so erhalten 
wir 

i3 Anth. Kohlenstoff ^ g,^5 
14 Anth. Wasserstoff — 1,76 

II, 5o 
Und da das speo. Gewicht des Kohlendunaies o,ln6 
«nd das des Hydrogengases 0,069/^ beträgt, sa sind 
^6\ Vol. Kohlendunst =: 0,823 Gr. 
7 .— Hydrogen ^ 0,148 — 



i 



376 



übet die naiürtiche 



Uiernaob fehlen bei der Analyse drei Procel 
Die»e geringe Mens« möchte SücliBtoEE seyn , der auch 
in der Nfi|jLtha wie in den Steinkohlen enthalten eu 
»tya BeheinL Doch konnte ich dessen nicht ganzgf 
wiTi werden. 

Ann. of Philoi. i8ao. April. 



natürliche B< 



Häftr entdeckte und beschrieb 177S die 1 
che Boraxsäure von Toskana, ihren bis jetzt *) einzi' 
gen Fundorte. Klaproili analysirte sie (Beiträge III. 
99), und fand darin aufeer 86 BoraxsSure 11 schwefel- 
•anres eisenhaltiges Mangan and drei Cyps. Diesel 
BOnit seltne Produkt ist jetzt in den Handel gekon- 
men, nachdem Dubrouzet , Besitzer eines BoraxseM 
zu Cherkajo , darauf aufmerksam geworden. Das Wu* 



*) Nüalich bi* auch der verst. Smition-Tenliuit *\ii d«r In» 
■el Vulcano dieae Säure .«uideekte, di« lich aber Dick 
Sirtmiyiri Analyse (Vergl. dieses J. XXV, aä?. ) MB 
der zu Sisio TorkommeiideD Boraiisure (Saisalln) duicb 
ein» gröriere Reinheit nntersoheidet, loden ihr blofa rin» 
guius* Menge Schwefel einfiemenit itl. 



k^ 




i Abdunsten xwei Prooent'Siure. Si» 
liir 3 Franliea das Kilogramm auago- 



xtbiqaet hat .diese natürliche ßoraisäure 
ae Farbe .und ein 8chuj>pig;ee Ansehen. Sie 
seht etwas bitler. Ihre' Anflöson^ rJiihet den 
BsBy' sie wird nicht gerallt. durch SBl|icterflBuree 
- oder durch kleesaurcs Ammoniak, aber stark 
..salzsauren 3aryt, Es ist also ein atkaliscbes 
ifelsaures Salz beigemischt. Bei der Auflösung 
aaser bleibt ein Rückstand, der von IMinenalsäu- 
icht angegrifien wird: derselbe besteht au» rer- 
[enen erdigen Substanzen , und «ntfaÜit etwu 



'r«9-' 



■d. 



Journal de Pharmacie 1819- p- 261, 



U e b e r d 1 e 
fc^^ttp^"'iin Innern der ^rden, 

lg tu Oäj-LaiMt nod Arrtg* Aaaalei XIII. )89 — ' AhTi 

;» iBt-eine merkwürdige Thatsaohe, dafs in dor 
bei beträchlliobcTi Tielen die Temperatur Meigt, 
war beinahe im Verhällnifs der Tiefen, -wen« 
I -nicht in ollen Gegenden in demselben Grade. 
1 eiuem Sohaoltte zu Bex in der Schweiz steigt 
Smamr» bei 108 ; i83 und 99o Meter Tiefe die 
enttuT ♦on i4°/i z« »5°,6 imd >7%4 P* , 



5,8 



Ucber die Wünnö 



Z« Gironagii^ bei Sefort fanfl Cmsoiinkirei' 
to6 ; 5oS und /|j3 IMel. diu reap. Temperaturen il*^; 
i5»,i ; 19» «na sa^y C. 

In der nretagne beobachtete Daubu.iMan zn Ponl- 
laonen bei eiiipin Unierschiedc von loo Met. Tiefe » 
HC Temperatorerhöhung TOn a,ä Cent. Graden 
Huelgoat bei «itna aoo , Meter «inen Teinpenil 
•chied von 6,6 C. Graden. '. 

Jn den Gruben bei Comvrtll herrschen ni 
Pos folgende Temperaturen; 
Bei MO ; 319 ; 329 ; 348 Met.: i9°t4i 3o,5 

— 110 ; 027 ;.3ag ; 366 — ,: J7 " ; Sl ; 23j3 
■~ J19 ; 9^7 ; 3o3 ; _ ; ao '; ii j 22,8 

— ia8 ; a95;557i42» — : 16,9 ; ai "; ^3,5 ; a6,6 ■ 

— 101 ; 934 — ; ilji; i 16^ 

— ia8 ; 334; 34a — : 13,9 ; 17,*; so,5 
Hier zeigt §ioh weniger-GtMetsmarsiglieit , weil ia 

einigea diesen Schachten durch Grubenwaeeer dif 
Wärme mehr oder weniger milgetheill wird. 

In verschiedenen Steinkohlengrubcn deq nOrdU- 
eben Englands steigen ' nach R. BalU die Tempetiitif 
-reo 

C. Grads 



146 Met. Tiefe um 6,1 



- 


i54 


- 


- 


- 


"6,7 


- 


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170 


_ , 





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lt^ä 


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..^,. 


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10,6 


— 


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.36«,. 


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— 


-^ 


»3<, 


— 



■>-! 



In Sfidamelrika Fand Hr. pon tiamholttt b«! b«.' 
trSchtlichen Erhöhungen über die Meeresfilcfa« ■!>«•• 
falls in den Bergwerken eine mit den Tief«n >^nw&> 



im. Inäem dar Erde. 



379 



Ic Wirm«. . Bsi iBoo läK^liöo Toius Hftli«j ■wx», 
er 'Atmosphime die tmttlet« Tompeiritar 7*,8'(«, ' 
ictte , BMgte BJch in den Groben bei glcitiher H5; 
in^ WSam' <roa 11«,»^' welche bei gr6Aer«n T««* 
rtm 35a bis 5oo Toiaen «nf ih-'^ b>* i9^6'ttieg^» 
lä den Graben bei Freiberg fikod Daubititaon ht^ 
«lebenden Teufen folgende reBjf. Temperatttrea : - - . 



|- M' K gJ 






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Saßh 'nenern Beobachtnagea, vodfr^ die ros 



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SSo lieber die Wärme im Innern der Brde. 

der GruKe 'Beacbeertglüok bei d«B Jeufen von iSs 
b6o M. d>i Thermomeler Tön 10°, 9 zb i&* ; nnl 
Alle Hoffnung Gollei finden sich bei 75 5 170; 
and 3So Met., die unveränderlicben Tempenti> 
^ ; ia,8 ; i5 ^ 18,7 C Die (lebirgaart Ut Goeifk 
nach diesen' Üeobacbtungeo ist die WärmezTmah- 
metwt Inoeru -der Erde nicht gleichförinig an ttUea 
Panltlen und in den verschiedenen Gebirgen, slltb 
«ie zeigt doch, daCf ea in der E^rdltugel eine von im 
äussern Wärmezuflufs unabhängige WärmeqTielle giebl, 
die nicht blofs in einzelnen clicmisclien Procesun, 
wie in Schvrefelkieszersetzungen u. s. w. gesucht 
den kann *}. 



^^^^ •) Es würde angemein wichrie «eyn, wenn es möglich 

^^^B~ im Innern der ^rdrisde aolcbe iiotherroiiche Linl 

^^m »iohen . wie die«! Hr. „. ü„mh,Ii, filr die Erdober 

^^^B, ID ichöa auae«riihrl hal; allein itxa sind die Liahi 

^^K Beobachtuiigeii nifcht.iiiiilgnglioh ,. — eine Auirnidenaf 

^^g lu oinar inlertaiOnltn Albcit für »iiienächafiliche Berj- 

^^K müiaer. Schon JÄubichlungen über die Temperatar Am 

^p' Inner» eine» "tleiaeo „nd iiollrlen Gtliirge., und iwir 

hier vorzüglich, wie io dem gruhflnreiclien Harz, IeSb» 

ten xa ■Fhideatwerihea ResulCatea Tuhreo. Hr. *, pH^ 

Jt/H hat dafür vorgearbeitet. 



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Oay-IiUssac flb. die Wärnf^ d. Vaciium0./38f 



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Uebcr 
die Wärme des leeren Raums 

G a y ' L u s s a e. * 

Ans tl«n Anti»l. c^e.CU. et dp Pl^ys, i8ao,^M|ri^ 

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. .Durch sehr eenaue Versuche \Mlir. Gay » Lusshe 
.gezeigt , dafs bei der Ausdehnung und. Zusamniehzie« 
hunfi[ eines leeren Raums die Temperatur 'desselbe^ 
,sick nicht lindert, irährend in einem mit 'Luft aii'fi'e- 
füUt^n Rauipe durcli eine Verdünnung oder Verdich- 
tong der Luft sehr merkliche Thermometerreränderun- 
~£:en entstehen.. Hieraus schliefst Hr. Gar-^ZmsäoK 
dafs eini^ leeren. Räume J^ein eigenthänuicher Wif- 
megehäU ^^hommen Iconne,* un'd.d'aTs die WärVneei«- 
^cneinun£^ea um Vacuo CErkaltunfi:, u. 9. w. ) rnuT aaJA 
maiütat der durchstranleiid^^' Warme smd« 



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aultat dw durchstrc 



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ITeLcr 
aie Versiäi-kung des Tons in der ^aolu, 

A. von Humboldt. 



t>er Ton schallt bekanntlich des Nschti atärli« 
ond weiter als bei -Toge. Hr. r. HumliolJl hörte du 
GerauBch der WaBserrallo und der Vulkane in der 
Nacht aiicli dajin deutlicher und heller, wenn, nie io 
den Südanierikanisclien Einöden , die belebte W«ll 
jfluter iet aU bei Taige. Die gröfsere Ruhe bei Nacht 
kann demnach nicht die Ursache des starkem vnd 
heilern Tonens zu derselben Zeit eeyn. Hr. r. /lunt- 
holdt schreibt diese Erscbeinang vielmehr der Lächt- 
abnesenbeil; zu, wodurch ■ die Elaslicität der Lufi 
gleichförmiger wird, während bei Tage durch du 
Licht die ScLallwellen unterbrochen und geatört wer- 
ben, — eine ErhlSrung , die sieb auf die neuerlich 
von Chladni und Biot gezeigte Analogie ' der Lichl- 
und Schallacbwingnngen gründet. 

Aon. de Cbtmie et Phya. 1820. Febr. 




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-iÄiis einem Briefe ' iäW"lEirn/ rrof. ^'^ 
v,'>-i in Kiel. 



Meine Tantaline *) hat . sich in Kieselerde \ aufga* 
löst. Da ich nicht ganz traute, so habe ich die Ver* 
iache vielfach yariirt , und nun eefunden , dafs^ die 
'Kieselerde, wenn sie nicht auf das stärkste geglüht 
ist, die Eigenschaft hat, die so viel ich weifs, noch 
unbekannt war, durch Hülfe der Wärme sich im 
. hohUneäuerUchen Natron und Kali yollkommen und sehr 
f r%ichlich aufzulösen, und beim Erkalten sich so gut 
\ \f}f Yollständig in sehr lockerer und zum Theil gaU 
f Intartiger Gestalt daraus abzuscheiden. Ich habe ab- 
•ichtlich zu diesem Behufe den reinsten Berg-Krystall 
gew&hk und diese Eigenschaft an der Kieselerd<i 






^ S. dieses Journal. Band>28* S. 97. — wobei die Bruci- 
rersetiang xwejer» hier in Bezug stehenden y Abhandlun« 
gvsL des Verf. nochmals entschuldiget» nnd bemerkt wird; 
[. ^dafs die Analyse des Eniyalithi Band 39. 8. I. der Un- 

\ tersnchung der T^UUne im Druck vorstehen soll. 

d. Red/ 



/ .. 



384 Pfaff Nachtrag z. Anal, d. Eud jaliüu. 







desselben erkannt. Vm. *da» • H i t cl ar dehy drat ron al* 
lein Wasser sn befreyen ist eine sehr heftige Roth* 
glühhitze nötliig. Stark geglüht und im Glühen fett 
sußammengesintert Terliehrt die Kieselerde diese Ei- 
gtnbchaft gänzlich. — Ich theile diese kleine Notis 
zur yorläuiigen Bekanntmachung und . Beriohtigiin|; 
meiner Angabe mit. — Doch habe ich nait der .Iliefd- 
erde'des Sei^kryetaOa nfo eine so PoMomnuAe öilkrU 
frhaltea kimn^n, wie mit 4^r lUeselcrde dea Eudyy- 
Bihs.^^ • "^ '^ - 



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des 



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teorologischen Tagebuchö» 



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von 



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Professor Heinrich 



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4 F 


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6 A. 


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5 F. 


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37 0, 60 


1, F. 


37- 


37 




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37 

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37 0, s6 


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36 li. 




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37 0, 




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lo A. 


37 •, 53 


6 A. 


37 0, 


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11, 






8. ,0 F. 37 ■ . "1 6 A. 


37 0, 


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«F. =7 0, 86 


4- 6A. 


sG 11 


11 




12. 


4. 6 F. 27 0, 04 


6A. 


36 10, 




15. 


10 A. 36 lo, 1 = 


4 A. 


3G 9, 


34 


s6 




i4. 


10 A. s6 u, 61 


4 F. 


=6 10, 


07 


36 1 




i5. 
iG. 


10 A.. =7 '. >8 


4- F. 


37 0, 




3° =7 


6. 8 F. 


37 1, So 


4 A. 


37 0, 


r.3?5 1 




'7- 


4 P. 


zG 11, 97 
.8 9, te 


8 A. 


38 0, 

.6 i. 




li 


10 A. 


I3MitI. 


48 36 




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10 A. 


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8 F. 


s6 9, 


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20. 


10 A. 


36 11, i4 


9 A. 


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34 


36. 

37 

tu 


31. 


10 A. 


37 0, 75 


2 A. 


36 11, 


73 




Sa.' 


8 P. 


37 0, 87 


6 A. 


26 11, 


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4F. loA. 


.6 11, .6 


4 A. 


3t) 9, 




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10 A. 


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5 F. 


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36 tl 


36. 


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37 0, 74 


5 F. 


36 10, 


51 




2 


10 F. 
.0 A. 


17 1, 36 

»7 1, 07 


4 F. 
4 A. 


37 '. 

37 0, 


S 


37 1 

37_ 

27 1 




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10 A. 


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37 3, 07 


10 A, 


16 1, 


00 




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d. 3o. F. 


37 3, 65 


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6 8, 


48 


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hermometer. 


Hygrometer 


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666,5 


NW. 3 


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o 6.8 


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736,4 


NW. 3. 3 


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758,. 


VVNW, SW. 1 


W. 1. 3 


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WSW. 1 


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7 8,o 


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NW. 1. 3 


NNW. 1 


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N. 3 


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13,10768 


667 


700,7 


NW. 1 . 3 


WNW. 1 


o 8,o 


11,33 


706 


617 


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VVNW. 1. 3 


WNW. 1 


o 7,0 


11,6» 


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NNW. 1. 


NO. NW, 1 


7 7.» 


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5Ö0 


7,9,8 


NO. NW. 1 


NW. 1 


3 6,5 


13,4. 


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Ski, 


7s8,6 


NW. 3 


N\V. 1 


D 3,0 


i5,8. 


588 


753,6 


NW.SW.1.3 


NW. i 


8 10,4 


16, 33 


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788,4 


NW. NO. 3 


NO.NW.1.3 


O ]0,O 


i5,64 


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1^:56 


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SO. 1 


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SO. NW. ..3 


SW. 1 


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576 


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SO.SW.NW. a 


NW. 3 


10,3 


12,59 


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598 


708,3 


KW. 1. 3 


NW.SW.i.a 
nSv. 1.3 


3 9*4 


11,2g 


665 


59. 


6aü, a 


W.NW. 1.3 


3 8, 

4 7,8 


11,14 


699 


556 


63j,|, 


N. 3. 3 


N. 1 


■0,54 


05» 


661 


6i5,6 


N. 3 


N. 1 


5 ii,o 


14, 5a 


744 


5o3 


649,6 


N. 3 


NNO. 1 


3 11,5 


tt 


761 


600 


697,0 


NO. 1. 3 


0. N. . 


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796 


570 


7.6,7 


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NO. . 


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Wiltenu 


l'urmitlags\Nackmittags\ Käc/tlS. 


«•iure Tag« 
achöno Tig« 


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rr. Rrg Wd.i Trüb. W.nU. ,Trub, SihÖn 


1 3. 


Tfkib, Win ■. 


V erm. Fr. Wd 


Wiud. Heiler 


Tcuba T«ge 


:5. 


V<:[iDi<.i:llt, 
liul.. ViDcl. 


Tiiih. Regeu. 
Trüb. Regea. 


Trüb. Regen. 
Sohön, T.U.. 


Tage mit Wu 


i> 


irub. Wind. 


V«rnii.ch.. 


Schon, 


Tage nil Slo 


u 


Srhön. WlMd. 


Vcrmiacl», 


Schon. 


Tage mit Hei 


7 


Irub. BBKrtl 


Trüb. 


Tr, Wd. Rag 


Tage mit Bfl 




H^b. Tr. WJ. 


TtSb. ReRen. 


Trüb. SeJtOp 


Tage mit Gew 


[•■ 


NebBl. Tr«b. 


Regen. Trüb. 


Rogeo. achöo. 


BfLir. 


'"■ 


S'bpn. 


VermiKhl, 


Heiler. 


Tage ntil Rtg 


;■; 


Venu. WinJ, 
. S:l,öii. 


l.ilb. UegBi.. 
Vermiiebr. 


Scbou. 
Sehe,.. 


bogen 


ij- 


Saiön. 


Verra. Wind. 


Trüb, äthön. 






V-niiitcliI, 


Vermischt. 


Heiler. 


Heiler« Nach 




N-hfi. l.üb. 


EnU. Oewitler 


Trüb. Verm. 


Schöne Nick 


iöl 




Truk. 




Vorm. Nichl» 

Triibe Nacht« 


Scliuu. 


Vermiicbl. 


Scbü... 




SchÜa. 


Vermis.bi. 


Bali'. Oowili, 

Keßen, Trüb. 


Nachte milvV 


iK. 


Trüb, 


Trüb. Regen. 
Rogen bogen. 


Trüb, 


iNächieuiiSiii 

Nikhie mU N. 


19' 


T.öh. ReRBn 


Verm. R.genb. 


Trüb. 


i^ächie mit S 


311. 


T.iih.^ 


Trüb. Regenb. 


ScbÜn, 


gen 


3!^ 


Vorm. Wind. 


T.ub. Wind. 


Heiler. 


Nächte mit ( 




S^bÖn. 


Veridiicht. 


Schön. 






Tr. Wd. Reg. 


Tr. Wd. Regen. 


Trüb, Wind. 




34. 


Trüb. 


Vermi.cli.. 


T.iib. Regen. 


Weiterleucht« 




Tr. RfK. W.I. 


Tr. Refiei. Wd, 


Tr, Res. Wd, 


llerrschenüe 1 
de NNW. 


■L-Eüb ßeaeu. 


Ti tib. «'.ml. 


Trnb. Verm. 




Stum. 


enii; G-wiiter. 






^7- 


Trüb 


Tr. Reg W.nd. 


Trüb, Regen, 


Beerag des Ri 




lieg. It. Wd. 


Verm. Wind 


Trüb. 


19 Linien. 


jg. 


T.üfa. 


Trüb, Verm. 


Heiler. 


3o. 


Heiler. 


Heiter. 


Heiler, 


Betrag der Ad9 


3i. 


Heiler. 


H=iter. 


Heiter. 


atung 99 Lin 
Zahl der Beot 


Den i8, lg. 3o, Abends 7a, 7J, 7 Ulir 


Facben, das iKiziemal ichün, uad doppoUi 


tungen 3 11, 


bei Ulis keiu Ktgen. 





1. 



i^hkdM 




289 






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i- 



MineralogUch • clieitiisclie 

vUntersuchungen 

übet ein 

neues f o s s M e s'S^a 1 2*) 

J^ Hofrath Sttomeyer^ 

_ < ^ Profetaor la Göttingen« 

CVVi® selir die Süssem Itenn^eiclien eines Minerals, 
g^nn man darauf allein achtet, trügerisch seyn kön« 
rjjfenr dies zeigt Torzüglich der Polyhalit, ein neues 
Voasil aus der Classe der ßaliee , Hessen chemisch • mi^ 
■berälogische Untersuchung hier folgt* 
Ul . £)ieses Fossil findet, sich bei Iscliel, einer Stadt ia 

HE)berdstreich lui der Salxburgischen Gränze, und konunt 
^Vorin Lagern^ zwischen Steinsais. Anfangs wurde daa- 

leUHi f&r eine Varietät des frasrigen Gjrpses gehalten« 

mg « 

L Ü»i n 1» • - i> - ■■■' ■ j -j ,* 



[/ ^) k« Conim6Qt« ä6 Pojylitlitti > iioirä 6 iaÜafai classe f osai« 
liuni fpecie » in den Coniin. Soc. reg. tcientiariim Qoet* 
lingensis« Ynli lY.. i&ao« 




Strom eyer 

Dana sielllc es unser beriibmte Werner unter Ji 
bydrit, und nannte dasselbe nach seiner Teit>ir Um' 
gen Anhydrit. Dieser Anordnung stimmten suleUl Lii 
Moht , Karsten und die uieiBten uideru gelehrten Mi- 
neralogen. 

Der Güte des Herrn von Schreibers ^ fiirectors du 
kais. NaturalienkabinetB eu Wien rerdaiike ich anfsM 
mehreren aadereu Oestreichiscben und (jngaritL'hcii 
Füssilien auch ein Exemplar dieses Salzes, das ich ei- 
ner chemiBcheii Analyse unterwarf, da diese bis jeirt 
noch fehlt. 

Schon bei der ersten vorlüu^gen Unter such nag 
zweiielte ich an der Identität dieses FossiJs mit den 
Anhydrat (wasserfreien Gyps ) : es theilt nämlich der 
Zunge einen leicht salzigen und bittern Geschmad 
mit, welcher yon einem den Anhydrit gewöhnlich )» 
gleitenden Steinsalz nicht abgeleitet werden kann, jt 
die Auflösung des Polyholits in Wasser oder Salpeter' 
aäure durch zugesetzte Silbersolution kaum gettült 

Auch wird dieses Fossil weit leichter ais der An- 
hydrit vom Wasser Vufgelünt, gröfsteutheils schon ot 
ne Mitwirkung der Warme , fast nur 8chwcfcl»auHl 
Gyps zurüeklaHsend, und die saLigbiltere A"'Iösud| 
giebt beim Abdampfen , ausser schwefelsauren Kalk, 
Krystalle eines andern schwefelsauren SaUca von prii. 
matischer Form und dem Geschmack des frischenFofr 
ails. Vorzüglich aber unterscheidet es sich vom An- 
hydrit durch seine leichte Schmelzbarkcil; i]«nn « 
fliefst augenblicklich vor der Welngeistftamme la einer 
Qn durchsiebt! gen Perle. 

Dieses Verhalten liefs mich anfangs rermutfaen, 
dafs unser Fossil zu demjenigen gehöre, ^reiches wr 



über den Polyhalit. 



Sgi 



niger Zeit bei Villarubia ohnweit Occana Jn Spanien 
>eiifalls zirischcH Steinsalz entdeckt und Ton Bragni- 
•t , dem wir dessen Ptenotnifa verdanken, wegen der 
nsammensctzung desselben aus Glaubersalz und An» 
^dril Glauberit genannt worden ist : icb hielt es wo- 
gstens für nahe venraiidt dem Glauberit. Dies hoim- 
ich indefs, da ich den Glauberit aelbst noclt nicht 
»rehea hatte, blofs nach def von ßrugniurt in dem 
>umal det Miues Vol. aö. p. 5 — ao. mitgetbeilten 
^Schreibung und Analyse desselben Tcrmuthen , wo- 
\ch der Glauberit eicli ebenfalls im Wasser und ia 
inren leicht aullost und eine salzig bittere Auööauiig 
1 Wasser giebt , ferner leicht schmilzt zu einer un- 
iircbsi cht igen Kugel, und auch ein nahe gleiches 
teciÜBches Gewicht hat. Allein eine nähere tJntei> 
Lcbung unsera Fossils zeigte mir bald die Verschie- 
jnheit desselben vom Glauberit sowohl als von Au- 
^drit. Es fand sich nämlich, wie sich aus den nacb-- 
Igenden Analysen crgiebl, weder schwefelsaures Na* 
oa> in demselben, noch allein wagaerfreier schwefel- 
itirer Falk, sondern zugleich schwefelsaurer Kidli 
id wasserfreie schwefelsaure Magnesia, und auaseiK 
iOk, was für Fossilien dieser Classe besonders unte» 
ibeidend ist, schwelelsaures Hali. 

Hiernach trug ich kein Bedenken, dies Fossil als 
!U unter den natürlichen Salzen aufzustellen , und 
h nannte dasselbe Polyhalit nach der auegezeichnet 
ihlreichen Menge der iSalze, 4ie seine Zuetmuaeii- 
itzung bilden. 



Sga Stromeyet 

l 

Mineralogische Besclireibung des Polyhallu. 

Der l'olyhalil iat bia jelst, so viel icb weifa, nocli 
nicht regelmälsig kryslallisirt gefunden worden ^ «on- 
derri nur in derben Maosen, von dicliler uder blüllng- 
fosrlüer Teilur. Die glcielilaurenden und meUl gt- 
hrümmiea Fasei-n haiif-en jedoch an fest zusammen, 
dal's man keiuea deutlichen Blatlerdurchgang bemu- 
ken kaun. 

Der Broch ist aneben und beinahe ■pllttrig. 

Die Urucbstflcke, worein das FuHSil zerspringt, 
lind scharikantig und meist uadelfürmig. 

Ba ist halbharl und leicht zersprengbar. Doch ilt 
es harter als der Atihydril , indem es diesen schwach, 
Qud den i:«läjidischen Kalkspath stark rilzt. Vom FIuT*- 
^•path wird es leicht geritzt. An leichter Zerspreng- 
barkeit hingeijen iat es dem Anhydrit gleich und kanD, 
wie dieser, li'ichi zu Pulrer zerriebeu werden. 

An specitischem Gewicht steht es dem Anhydrit 
irenig nach. Ein Stück Polyhalit, das in der Luh 
ß.ggi lirammen wog, verlor im Alkohol ron o,^^ 
DicUligkeil, bei einer Temperatur von 11,5° 0. , nad 
einem Luftdruck von 0,7118 Meter, an Gewicht a,586 
Gram,, woraus im Verhällnifs zum Wasser bei der 
ang'.'gebenen Temperatur und Barometerhöhe für dn 
Polybalit sicli ein spec. Gewicht von 2.7683 ergiebt. 

Die ins Ziegelrolhe sich ziehende Pleiachfarl« 
scheint diesem Fossile ni^ht eigenthümlich anzugehö- 
ren , sondern von dem mechanisch beigemischten, iii- 
eelbe ganz durchdringenden Bisenoi^'d herzurühren. 

Der Glanz der fasrigen Abänderung ist aa der 
Oberfläche . wAcheortig ins ferlmuttergläazende ; die 



J 



über den Polyhalit 



3o3 



linkte AbSiiJernng aber zeigt oo der Oberüäclie hJoC» 
«inen Wachsglani, eo wie a,üch die fasrige auf dem 
Bruche. 

Kleine Grur.bBlücke des Fossils sind ganz durchs 
•clieir.eiid , grüfeeie nur an den Hanicn. ' 

Gegen das Liclit geliHilen ersclieiuen. die zarten 
QfliUer durchsiL-lilig und beinahe farblos. 

Strich ; rölblichwejfs. 

Obue Genich, sowohl nach dem Beiben als nacb 
dem Anbauchen. 

Uäugt oii^ht mertlich aa der ZuDge: erregt aber 
aipen schwach sal^i^hiLlereii Geschmack, nnd tbeilt 
Aieiea Geschmack aucb dam Wasser luil , wenn die- 
ses einige Tage über Bruchstücke des t'ossilt stebt. 

Stücke an. einander gerieben oder mit dem Mes- 
ser geritzt leuqht^n nicht im Ounkcbi, auch giebt das 
l*ulver auf glalieude Kohlen gesUeut J^eiacn j[>h(jepho- 
riochep Schein. 
;. -Nicht cleclrisch. 

Folgt iiicbl dem Magnet; auch zieht der Magnet 
^UB dem feinsten Pulver nichts aus. 

An der Luft «i^bt das Fossil etwa» Feuchligk.eit 



^^tl< 



II. 
lemische Untersücliung des PoIyhalitS. 
I. Vorläufige^ Versuche. 
l. a itf t r o c l n e m IT e g *. ^ 

Ein Staclf..4ps f olyhulits in einem l^Iatinlgff^, 1 
filier die (Ltiuiue A.^ Wcingeistlampe gelialien , ve^ 3 
lieft ,BcbiieU seine £turchfiichtigkeil,:,«ird etw«« bjof^j 



Stromeyer 

ser «nd röthlichweifB. Aach vermmdert lieh die C»- 
häreoz und die Theilcheii des Foesili, obgleich duicfa 
da^ Olüfiei» ein», h^Tler geworden, hangen weniger 
fest an einander. VViid darauf die Hitze bis xom 
M'eife^lühen dee Löflels verstärkt, so schmilzt du 
Fossil und Tcrwandelt tich ia eine undurclisictitigfl 
braune Masse. 

b. Uiesciba Vcränderuns; tritt ein, wenn ein Sl&A 
mit einer l'latinzange in die Weingeistflamme gehalten 
wird, nur enlslelit die Undurchsichtlgkeit so gl eich bei 
der Berührung der Flamme, nud Laum glühend ler- 
fliefft das Slück zu einer undurchsichtigen hraiUm. 
Perle. 

c. An der Flamme eines Wachs- oder Talglioto 
dasselbe. 

d. Vor dem Löthrohre fliefst das Fossil aDgcn- 
blichlich. 

e. Mit gut calcinirtcm Borax auf einer Kohle mit 
Hülfe des Lollirohrs der Flamme ausgesetzt , .blölit 
sich das Fossil nach Art der sch'wefelaauren tialie an- 
fange stark auf und (licrst dann mit dem Berax zu ei- 
nei; klaren schwach brauntichgelb, gefärblen Kugel 
zusammen. Mit Borax übersättigt wird die Kbgel vO' 
durchsichtig und weifs, 

_f. Um zu erfaliren, ob die VerändernngeSi 
vrelche das f'oBsil. Leim Glühen in Hinsicht seioer 
Farbe, Durchsiciitigkeit und Oohsrcnz erleidet, nur 
Tom Verlust seines llryslatlisaliouswässera, wie Cl 
scheint, entstehen oder ob dabei noch andere Stoffe 
verflüchtigt werden, brachte ich lo Gram, in Sto- 
cke zertheilten Polyhalils in eine kleine Glasre- 
torte mit einer Vorlage, die , mit einem Qoecksil- 
berapparat rerhundea war. Bei der Erhitzung wurde 



über den Polylialir. SgS 

der PolyhaI!t sogleich weifs, verlor Durcbsichligkeit 
und Farbe, und es erschienen leichte Dämpfe, weiche 
T«rdiclitel im Halse der Retorie »rie Thaulropfen her- 
abraiinen uod in die Vorlage übergingen. Aber aus- 
eer der durch die Hiue ans der Retorte zugleich mit 
ausgetriebenen LaTl zeigte sich keine andere elastische 
FlüBsigheit oder Terilücbtigte Substanz, obgleich die 
Hitze in dem Grade versttirkt worden war, dals der 
Boden der Heiorte zu scbnielzeu anfing und das Fos^ 
sii Bu einigen Stellen mit dem Glase zusanimenflors. 

Die dadurch erbaltene FluBsigkeit betrug nur we- 
nige Tropfen und wurde als völlig reines Wasser er- 
kannt. Woraus hervorgeht, dafs die Vei-äuderungen 
nnsers Fossils in der Hitze bloia dem VerhisL an Hry- 
•tBllisatiotiswasser zuzuschreiben sind. 



B. Vorläufige J'erauehe auf neuseiit tf'ege, 

a. Vom Wasser wird der Polyhalit leicht ange« 
fpriflen. Stücke desselben mit Wasser übergoiseui 
werden, wie erwähnt, schon ohne Mitwirkung der 
W&rme grofsentheils von dieser Flüssigkeit aufgenom- 
Jtten, und schon in gelinder Wärme zieht das Waa- 
t€r 'mehr als l.aus dem gepulverten Fossile auf, ein 
geschmackloses röthlichweifsee Pulver zu rück lassend. 
Wird dieses Pulver aber mit Wasser zum Sieden er- 
Intzt, so löst es eich zwar schwierig und nur in vie- 
lem Wasser, aber beinahe gänzlich auf, so dafs'nur 
eine sehr geringe Menge eines gefärbten unauflösli- 

t eben Pulvers KunicUbleibt. 

b. Die Auflösung des Polyhalits in kaltem Was- 
ist wasserhell und ganz farblos. Ihr Gesehmaclt 

ligbitter. Sie rotliet auch die blaue Farbe des Lack- 
oder des Veilchen saftes , stellt die Farbe des darch 



1 



Essig gerötKeten Laobmuepapierfi nicbt wieder her^ 
und macht die gelbe Farlie des CurcumapapierB aidil 
diiiikol. \n iler Wärme eingeengt wird die AuBösvng 
bald Irübe und eetxt oaileiriirmige gesclimacklose Itry« 
Blulle ob. Durauf der freiiviliigeu Verdunstung über^ 
lassen gicbt sie prisiiialiauhe, durchsicblige Iirj-atulla 
vom saUiiillerm Geecbmack der Auüösuug. Diese Krjr* 
elalle bestehen Uieüs aus vicrseitigea Prigmen mit vieti 
seiti^^er Zuspitzung, iheila aus secbsseiligen Priunea, 
mit auf beiden Enden auigeseUlen eecbaseittgen Pyit> 
midcn. ü^rsterc zerllietseu an dar Luft. 

Das ncitcra Vferliallon dieser AuJlöGung zu c|m 
Alkalien, ^üucca-uDd anderu Keagenlieu war falgev 
des I 

1. Mit reinem atzenden Kali versetzt wird die Au6 
lÖ^ung sogleich trübe, und gicbt einen wcifBen Nie- 
derschlag, der sicii nach dorn ZusaUe von mehrerm 
^ali nicht wieder auiläst, aber von der Saljietetsäure 
leicht und obue Aufbrau»ea wieder »ufgeooimnBa 
w- d. 

.3, Aul gleiche Weise wirbt älzendes Ammonia!«, 
doch enliiebt dadurcb keine Trübung, wenn die Auf. 
lösiiug durch ^ulpeiersaure vorher etwas gesohaiA 
worden. 

5. I'tohlensQuerlicbeR KfJi giebt einen reichlichen 
yreilaen IN iederachlag , der sich sogleich als eia weirsea 
Fttlver absetzt. 

4. l'uhleosauerliches Ammoniak desgleichen, 

5. ]\lineraUäuren der Auflösung augetröpfelt brio- 
geo fast gar beiiie Veräqdei-ung hervor. 

ti. üiiler. den i'flan^ensäurea dagegen bewirbt die 
Kobleusäure sogleich einen reichUchen Niedersclüag; 
dio NVcinstemsäurB trubj uur in grofäer Meng« «oge- 



über den Polyhalit, 



S97 



t die Auflösung und sclicidet ein weiTses Itrystalli- 
MiBch-ltoriiiges l'ulver aus, da» bei der üniereuclmng 
Eigeiiücharten des eaureii Weinstein sau reit Kall 
»eigt. 

y. Kleesaures Kali r«]lt aus der Auflösung sagleicli 
eine reicldiclie Mengu Idcesauren Hallt, nach dessea 
Abaoiiderung sowolil reiues als kohlensaueiüclies Kali 
and ätscciides Ammoniak aus der übrigen rliissiglteit 
nocli ein weifses Sediment nieJerBchlageD ; alwr koh- 
lensaures Kali bewirken dariu weiter keine Trübung. 

8. Durch Bahsaures Plalin wird die Auflösung 
sUbald trübe und darauf füllt in beträchtlicher Menge 

i gelbes köniigea l^ulrer nieder, dos sich wie salzi- , 
•anres KaÜplatin verhalt. 

g> Salzsäure Barytsolitlian giebt sogleich eitjen 
fltftrken weifseri IVicdcrschiag, der sich weder in Wos- 
«er noch in Säuren auflüst. ^ 

10. Essigsaures Blei scheidet sogleich ein neifbea 
k&rnigeB Pulver aus, das in Essigsäure unauflöslich 
ist. 

11. äolpeLcrsaures Silber maqht die Aul^isung blofi 
etwas milcliicht und giebt damit nur sehr wenig salzr 
saures Silber. 

13. Durch Callustinktur wird die Auflösung we- 
der gefurbl, noch sonst merhlich' verändert« 

i3. Durch blausaurcs Eisenkali eben io wenig. 

14, Auch Scitnefelwaseerstoff-Kali bewirkt keine 
merkliche Trübung, 

Aus diesen Versuchen erhellet, dafa dJe Auflösung 
dei Polyhalits schwefeUaure Kalkerde, schwefelsaure 
Magnesia und schwefelsaures Holi mit ein weuig salar 
laureui Natron oathält. 

Um auszumitlela ^ oh aueh echvrefelsaufes Natron 



4 



S t 1 



o 111 e y 



tu den Beitandtheilen dicaea Posails gehöre , 
ich eine Abtlieilun^ der Außösung durch essigaanrea 
Baryt, und dnnipfie b!b itacii Absonderung dcG schwfe- 
rehaureii Haryis ab. Den gelrockneten Rüchstaa4 
glfihfte ioh , und zog nach Verja^ung der Essigsaure 
a;ii dem zcrscUlen i'ulrer alles Autlogliche mit sieden- 
dem' Waeser au3. Die^e alkalisch« Auilüsung wurde 
durch Abdampftn cioEcengl, und mit SBlzsaurem Ph- 
tin feraeUt, worauf sich zwar eine Trübung aber doch 
nur eine geringe Spur von BalzBaurem NatrtHi zeigte, 
welches ohne Zvvctfcl dem, unserm Fossile immer ao- 
)iangeudea, Steinsalze beigemeeaen werden .murj. Nach 
fernerer Sättigung mit SchwefeUänre gab die Auflfr 
Bung bei freiwilliger Abdunslung auch weiter nichto 
als Kryaialle von schwefelsaurem Kali. 

c. Der vom hslteu Wasser nicht aufgenommeM 
Rückstand des Potyhalila gab mit siedendem Wasa« 
behandelt eine TöUig neulrale wassarhelle und ganz 
farblose Auflosung. Diese war aber ohne Geschmack 
und setzte beim Abdunsten blofa schwefelsauren Kalt 
iu nadelförmi^en Krystollen ab. Auch verhieU sie sieb 
gegen Heagentien wie eine bloae AuflösuRg dieses 
Soltes; denn sie wurde weder durch ätzende Alkalien 
g«fallet, noch durch VVeinsteinsäure noch auch durcb 
salzaaurea Platin oder salpetersanres Silber gefällst. 
Aber kohlen säuerliche Alkalien , Hleeaäure and klee- 
ennres Kali sowohl als auch salzsaurer Baryt und eenig- 
snurcs Blei braclitcn darin reichliche Pt'iedcrgchltigt 
hervor. 

(/, Das rom helfsen Wasser endlich mrücbgeitl- 
gene rüthlichb raune Pulver wird von rerdfinnter Sal- 
|ierer9äure ohne Mihvirliung der Hitze kaum sjigegri^ 
l'ea , in der Wärme aber aufgelöst za einer rölfaUob- 



über den Polyhalit. 



399 



ichen zu Folge ist der 

FOrzüglich aus schwefel- 



lini Flüssigkeit, woraas sowohl ätzende als mit 
Koblensaure rerbuiidene Alkalien Eisenniydhydrai nie- 
derschlagea. Durch Galluetinclur wird die Solulion 
sogleich schwarz, und blauBaurea Gifienkali fället dar- 
aus Bcrlinerklau Salzsauier Bnryt dagegen und aiU 
petersBures Silher bewirken nicht die mindeste Trü- 
bung. Hiernach besteht d&a, rechliche Pulver blora' 
aus rathem Eisenoxyd. 

Diesen vorläufigen Vet 
Poiyholil, wie ochün gesagt, 
saurem Kalk, schwafclsaurer Magnesia uud schwefelsau- 
rem Kali zusaniQieiigeeetit, und enthält zugleich eine 
geringe Menge Wasser mit etwas rothem Eisenoxyd 
und. salssaurem ISatron. 

Das rothe Etsenoxyd und das ealzsaure Natron 
fcetrefiend leidet es wohl keinea Zweifel, däCa diese 
Beslaudtlieile dem Fussile nicht wesentlich angeliüren 
sondern demselben nur mechanisch beigemengt sind. 
Das Wasser aber scheint, nach dem Aufblähen, wel- 
ches der Polyhalit beim Glühen zeigt, zu schliefHcn 
mit einen Theile des darin befindlichen schwefelsauren 
Kalkt zu (>fps verbunden su seyn. 

II. Nähere chemische Analyse ths Polyhallls. 
A. 

Zuerst sollte der Wassergehalt, den naoh den 
rorhin angefülirten Versuchen der Polyhabit beim 
GJühen verliert, genau aus dem dabei entstehenden 
Gewichtsverluste bestimmt werden. Zu dem Ende 
setzte ich ein bestimmtes Gewicht des Fossils in Ideine 
Stü'cke zerlheüt in einer etwa 10 Zoll lange Barome- 
ter röhre , die an einem Ende zu geschmolzen war, dem 



Stromeyer. 

Feuer ans und wog den Rüclistand naok, gSnzIicKcr 
Aiutreibung des Waeseri. Dieseu Versuch wieder- 
hohe ich mit grofsler Sori;fuIt mehrere Male, um ge- 
wUa EU werden, ob der Wassergehalt bestandig oder 
verkiiderlich sey. 

Die Uesnlttite dieser Vcrsirehe sind zur Verglei- 
chung in naclifolgeader lahella zusammengeeteilt. 

i Wasser 1 Mlltel- 



Zelil der des 

teiri'oly- 



L 

U. 

IV. 
V. 
VI. 
Vfl. 
VIH. 




6,6(;o 

5.573 

5.G5i 

j r^oo» 
5,9a i 

5,693 
4,45 16 



6,=57 
5.3 24 
5,3o5 
4;G95 
5,504 
3,47a 
4,i8ö5 



0,191 
o,4o3 

0549 
0,348 
o,3o5 
0,567 



0,593 



6,o654 
6,o5i5 
G,26a5 
6,i5&2 
6,iOfio 
6,1989 
5,9«38 
5,3081 



zahl der 

Wasse«- 

rjirfi.eT- 

leo. 



Für die beiden letzten Versuche VII. 
war das Fossil vorher von der aus der Luft angezD' 
gcncn t'euchtigkeiL befreiet wordenv 

Aus diesen Versuchen geht deutlich heiror, daTs 
der Wassergehalt des Polyhahts nicht Terändei4idlt 
ist, HOadern ein besiinmiLes Verliültuils behauptet, 
iudcni die geringen Verschiedenheilen der Resi^t«tft 
Tun der aus der Luft angezogenen FeuchiigKeft her- 
zuteilen sind. Vietea bestimmte Verhältnifs des Was- 
sergehalts lufst auüh scbtiersen, dafs das Wasser dem 
i'osNile nicht zufällig beigemischt ist, sondern einen 
wesentlichen BesUndlheü desselbca bildet, tiod. dai 




über den Polyhalit. 

Verhalten des Polyhaüis beim CA&hea zeigt, iaCa da« 
Wasser mit Bchwefelsauiem Kalk zu Gyps rerbunden 
eey. 

Wenn wir nun den Wasser^ergebalt des Polyhfl» 
lits naih der geringern MiLlelzalil der beiden Vertäu* 
che VII. Mild Vlil. acliälzen, indem da§ Fossil, wie 
vorhin iienierht, aus der Luft elvraa Wasser anzieht, 
IS finden wir, fiir 21 Tlieüe Wasser 100 Tbeile Gjpg 
^Arechnet , in loo Theilen Polyhalit an Gyps odeC 
^if. Wasser rerbundenen schwcfeUaurea Kidk 28,2bl^S■ 
Tluile. 



a. 5,045 des zum feinsten J'ulver zerriebenen Pos- 
sils wurden mit dem doppelten Geiviciile lu hinlÄng« 
lichem Wasser aufgelösten hrystnllisirten /lohlensauren 
Natrons eine halbe Stunde long gcltocht, und zwar 
unter anhaUendcm Umrühren , damit nicht roii dem 
Pulrer eich etwas an den W iiudcn des Gefäri^eB an- 
setze. Darauf wnrde die FlüasigUeit noch heifs von 
dem zurückbleibenden Pulver durch Fillriren getrennt 
und der Bückstand aufs Filter gebracht mit siedendem 
Wasser bestens ausgesüfat. 

b. Das ron a zurückbleibende Pulrer betrug nach 
dem Trocknen in der Temperatur dos siedenden Was- 
sers an Gewicht 3,275 Grm Mit Wasser und darauf 
nach und nach mit äalpctersäure ültergoasen lüste sich 
dasselbe ohne Mitwirkung der Hilse unter anhalten- 
dem Aufbrausen zu einer wasserhellen farblosen Flüa- 

. sigkeit fast gänzlich auf, indem nur eine geringo 
Menge, an Gewicht 0,014 Grm. rolhes Eieenoxyd zu« 
rSckblieb. 

€, Um anszumitteln , oh diese Salpetersäure Auf- 



I 



4oa Siromeyer 

Ißsung fb) den niclit zersetzten Theil dei P< 
entliielt, oJer ob von der Salpetersäure etwas Eüen- 
OJyd zugleich mit dem der koblensaurcn Katherde 
und Magnesia aufgenommen worden, dampfte ich die 
Auflösung zur Trockne ab. Allein eis seHcte wahrend 
der Abdampfung nur einige nadelförinige Gypshry- 
■talle ab, an Gewicht kaum 0,01, und zur Trockne 
gebracht zeicie sie keine Farbenverändeiuug , die auf 
die Anwesenheit von Eiaen hätte scliliesen lassen kön- 
nen , sondern gab eine ganz weifse äalzmasse , die im 
Waseer sich ohne Rücitstand auflöste. Als ich dieser 
Auflosung zuerst einige Tropfen Salpetersäure und 
darauf ätzendes Ammoniak vorsichtig zusetzte , so 
wurde sie kaum trübe , und zeigte nur einzelne rothe 
Flocken von Eisenoiydhydrat , an Gewicht nach aof»' 
fülliger Absonderung und Trocknung nur o,oo5 Gm.. 
welche o,oo4 Grm. rothen Eisenoxyds anzeigen, 

d. Darauf wurde die Salpetersäure AuHösune;' durch 
Abdampfen stark eingeengt, in einem Platintiegel mit 
hinreichender Menge Schwefelsäure »ermischt, und die 
Mischung unter beständigem Umrühren in der Dige- 
»tionswärmc langsam zur Trockne gebracht. Die gut 
getrocknete Salamaase wurde dann so lange demFener 
ausgesetzt, bis die überschüssige Schwefelsäure zu- 
gleich mit der zurückgebliebenen Salpetersäure ver- 
trieben war. Die geglühete Masse ivog 5,170 Grin, 
Mit Wasser auf die bekannte Weise behandelt, wurde 
sie in 3,241 Grm. wasserfreien schwefelsauren Kalk 
ond 0,958 Grm. ebenfalls von KrystallisationswaMer 
freie schwefelsaure Magnesia zerlegt. 

c. Die erhaltene alkalische Flüssigkeit faj wurde 
beim Sieden etwas trübe, und setzte ein weifses Pat 
Ter ab, das durch Filtrirea getrennt, «nsgcenrat und 



über den Polybalic. 

gut getrocknet o,o5 Grm. wog, und sich wie kolilen- 
saure Magnesia verhielt. Dle^e o,o5 Grm. kohlensau- 
rer Magnesia entsprechen nach Ber^elius ei'ier IVIenge 
Tun 0)064 Grm. geglüheter schwefelsaurer Magnesia, 

f. Die Flüssigkeit wurde dann mit Salzsäure bis 
zur sauren Ileaction versetzt, und die Schvrefelsäure 
Termitt«lst Balzsauren Baryt geHdlet. Der dadurtli er- 
haltene schwefelsaure Baryt in der Temperatur des 
siedenden Wassers getrocknet wog 7,[i83 Grm. und 
nach dem Glühen 7,630 Grm. 

Da aber 100 Theile schwefelsaurer Baryt a4 Th, 
Schwefelsaure enthalte, so belindcn sich in 7,600 Grm. 
dieses Salzes a,äoi Grm. Schwefelsaure. Hierzu ge- 
rechnet 0,0046 Schwefelsäure in dem bei Vers, b zu- 
rückgebliebenen Gyps, beträgt die semmtliche Menge 
der aus 5,o45 Grm. Polyhalit erhaltenen Scliwefelsüure 
»,6o5e Grm. Wird nun die mit der Kallterde und der 
Magnesia verbundene Menge Suhwefelsäuie, an Ge- 
wicht i.5o;i3 Grm. + 0,6677 'J'"'"- ^ ^^972 Grm. ab- 
gezogen von der ganzen Menge der gefundenen Scliwe- 
felsäore = 2,601 Grm, so bleiben für das Kali o,6ö56 
Gno. dieser Säure , welche nach Marcei'a Versuchen 
i,4ii6 Grm, schwefelsaures Kali anseigen, 

Nach dieser 'Analyse wurden also in 5,o45 Grm. 
Polybalit gefunden : 

Wasserfreie schwefelsaure KaIXerde (d) a,a4io Grm. 
— — — — Magnesia (d) 

und (ej 1,0020 — 

Schwefelsaures Kali Cf) 1,4118 

Rothes Eisenoiyd (b) und (c) o,üiSo 



4,6808 Gr. 
Hiernach enthalten lOO Theile Polyhalit: 



i 



'Stromeye 

Wasserfreie schwefelsaure Kallicrde 
Waseerfreie BchwefeWufc r^agnesia 
Schwefelsaures Kati 
Rothes Eiseaoxyd 



ig,S6i9 
37,9841 
o,55ö8 



c. 

5,575 Grm. dicBCB Fossils unterwarf ich toh tieuem 
der Analyse, und zivar in der Art, dnfs ich die Halb* 
erde aus äer salpeterBauren Auflösung von der Mag« 
nesia ziient rermittelst hleesaiireii Kalis scbied und 
darauf die Magnesia durch Itohlensaures Matron £aUetef 
endlich aber beide Basen besonder» mit Scbwefelffior* 
verband. Auf diesem Wege wurden erhalten; 

Wasserfreie scliivefel saure Halkerde a,6ioo GroL 
Wasserfreie «ehwefelsaore Magnesia 1,1390 — 
Schwefelsaures Kali *) 1,5464 — ' 

Rothes Eisenoiyd o,o?oo — ~ 



5,2i54 Grm. 
Wonach 100 Tlieile Polyhalit enthalten: 
Wasserfreie schwefelsaure KalkeMe 46,('386 

Wasserfreie schwefelsaure Magnesia ao,43j8 

Schwefeisanres Kali a^,jliBo 

Rolhes Eisenoiyd o,35S8 

95,585a 



*>) Et wurden nämltch erhallen B,bC>S Orn. schwerelitori 
Barylerde oder a, 9)3 Grm, ijchwefeleäure , waren 3iSlf 
Grio. Scliirefelääure für die KaUer,le und die Mägae.i» 
und OgCQi Suhwefelsüuca für dsi Kili aniurechnen sind. 



übfer den Polyhaltt, 4o5 

D. 

XJm den Gehalt tui ichwefelsanrcoi Knl! 'm' tm« 
1 Fosail durch dii-ccLe Versuche genau auKzuniib* 
, wiederholille icli die Analyse auffoJgeude Ueiüe: 
]m. 7.247 Grm. zum foiiialen Fidrer xürriRbenen 
ildits siedele ich mit aoo GriM. reinen Wasser« 
TOlfl wiederhohlte das Sieden mit einer gleichen Men- 
ge Wasser so lange, bis der HüukHUiid sich nicht 
weiter aufzulösen schien und lieinen salzig- biltcrn Ge- 
flchmack mehr erregte. 

li. Die dadurch erhaltene FlQssigkeir, mit essig^ 
•änrem Caryt geftUet, gab 6,638 Grm. Bclmcrelsaiiren 
JB«ryt, »ftlohe Menge sich beim Glühen aijf G,i)SQ 
Gcni. verminderte. 

c, Nachdaiit die SchtTefelsaure euegescliieden 
^rorden, dampfte ich die _ essigsaure AuflÖBiing mr 
Trockne ab, und glUhele die erhaltene Salzmasfie, um 
lie Essigsäure zu zerstören und die atureseinJeii Ba- 
ien in kohlensaure Salze zu verwandeln. Darauf zog 
ick aus der geglüheien Salzmasse mit heifsem Waaseif 
Üles kohlensaure Kali aus und sättigte die ulkoliächc, 
TOn den im Wasser unauHöslichen Theilen abgesoii- 
lerle Fiünsigkeit mit SchwcfelsHure. Sie wurde dann 
hr Trockne abgedampft, und der Rückstand durch 
4}iaken von dem UebermBafs an Schwefelsäure be- 
Veiet, worauf ich 2,033 Gemj schwefelsaures lioli er- 
Üelt, welches Sab in möglichst geringer Menge Was^ 
rer aufgelöst noch etwas schwefelsauren Kalk, an Ge- 
richt nach dem Glühen o,0£85 Grm., turückliefs, so 
^aTa die Menge des sehwefelsaurea Kali nur I1998Ö 
Gnn. betrug. 

d. Das vom Wasber nicht ftufgenommene PuUer 
' ■ gtum. f. CitK. ■■ rajif,a9. ßd, 4. 11^, 34, 



1 



4ofJ S t r o in e y e r 

(0) wurde in Salpetersäure aufgelöst, und da d!e AoF- 
lösu lg von dem zur Fällung der SchwefeUäure im Uf- 
berroEuirs angewaiidlen ea-jigaauren Uaryt noch etwa 
Biiryierd«; e:itliielt, 80 wurde sie mit hinreichenden 
Wflsper »erdünnl, nnd mit SchwefeUäure tröpfenweiBe 
versetzt, bin sicli kein H'cliwefeUanrer Baryt mehr nin- 
dergchliig Nncli Absoudci-nng desselben durobs Fllur 
dnmjjfle ich die Balpetcrsaure Aullosuug iur Trockns 
(dt», vernnndeUe auf ilie bekunnte Weise die Salpeter* 
saure liallterLle und iWai;nBSiti durch t^chwefelsäure n 
sehne fei saure SJie, dampfte diese Saizc »b und gl4- 
bete »ie, worauf sie dann durch Wasser in o,56o Qr. 
WuSdcrfreie suhnefelsaure Kalkerdc und ),4^5 Gramm, 
wasserfreie schwefelsaure MMgiieeia zerlegt wurden. 

e. Der vun siedendem Wasser nicht aufgelösta 
Antheil (aj, an Gewicht a.ögä, wurde mit dem dop» 
pehen GewiL-ht kohlensauren Natrons und der nöthi- 
gen iVIeuge Wasser eine halbe Stunde laa^ in der 
Siedehitze beh&ndeU. Darauf liltrirte ich die nocb 
heilse l-liis^igkeit und süfsle deu BUckstond auf dem 
Filter mit siedeodeift Wasser aus. Der Rüekstand wog 
nn(;li dem Truckucn 1^994 Gram. Er löste sich in Ter« 
düiinter Salpetersäure unter Aufbrausen fast gäuzlich 
Huf und hinterliefs blofs rothe» Kisenosyd, an Gewiofat 
O,030 Gram. 

f. Die salpetersaure Auflösung (e) mit ätzenden 
Ammoniak versetzt gab noch o,oo5 Gram. Eiseuoiyd- 
hydrat, gleich o,oo4 Gram, rolhen Eisenoxyds , ni>- 
darch also der ganze Gehalt dieser analysirlen Meng« 

des Fossils an Eisenoxyd zu o,oa4 Grammen bestimmt 
wird. 

ff. Die Auflösung wurde darauf zum Sieden er- 
hitzt und wührend des Sieden» mit kohlensaurem Nu- 



über den Polyhalit. 



4.07 



kcihlensaiirer 
Vecsiichen 



ihwcfelBaaren 
mg «rhallene 



tr^n gefältel, wobei sicli 1,970 ' 

Kalk niedersclilu^en. Da nun nacl 

luo Theile kohleiiBaurer Kalk bei der Ver» 

ei« scliwefetsaures Salz 154,69 TheiU 

Kalk geben, so isi die wis der Aul 

Menge kohlensaurer Kalkerde gleich 2,6534 Grammen 

wasflerfreier scbnefcl saurer {Calkerde. 

h. Endlich wurde die alkalische Auilüsung (e), 
die aich beim Kochen nicht trübte, mit Sal^äSure ge- 
sättigt und durch salzsaureu Baryt gefället. Der da-, 
durch erhaltene eohwcfehaure Uaryt wog gegluhet 
kv&d Grammen. 

Die sämmlüche durch diese Analyse des Polyha- 

lits erhaltene Meng^ schwefelsauren Baryls war also 

6.4^^ Gram. + 4,524 Gram. ^ ii,o65 Gram., welche 

r.oach der vorhin abgeführten Berccliuung 3,7Qi5 Grai. 

Awefelsäure anzeigen. 

t ^uf diese Weise untersucht gaben 7,247 Grm. Po- 
le Bchwefchaure Kalkerde (g), 

(dj «nd Cg) 3,aCi9 Gram. 
Vssserfreie schwefelsaure Magnesia (d) 1,4/50 — 
Schwefelsaures Kali Cc) - - - ",9935 — *} 

. Rü thea Eisenosyd Ce) ond (f> ■ 0,0:40- — 

6,7544 GiaiDi 



i 



■ ^ «J Aui der Menge der SchwefeUäure hergelcilel iigSÖ Grnii 



m 



Strom eyer 

Wonach lOO Theilo Polyhalit eatliolten : 
W»9»erfi-eie scbwefelsaurö Kalkerile 45,oio5 

WuHijcrfreie sclivretelüaure Magoesia 30.5ÖJS 

Scljvvelslsaures Kali . . « . 27,^817 
Rothea Kiaenojyd ----- o,3äi» 



35,1705 



Diese Analyse worJe rait 5,921 Gram. Polyhalil 
wiedcrboh und dadurch erhaliea: 

WasBerfreie schwefelsaure Kalltcrde 2,635 Gram. 
WasserlVeie Bchnret'eUaure Magnesia - i,i55 — 
ScUwefeUaurea Kah - - - - 1,634 — 
Rutitc» Eiseiioijd ----- ö,oiö — 



Woi 



5,/|Zi3 Gram. 
8 sich für 100 Theile Polyhalit ergeben: 
Wasserfreie schwefelsaure Kalkcrde - i(^,5o25 
Wassci freie schwefelflnure Megiiesio - ig,5n6A 
Schwefelsaures Kali - . _ . 2^,6010 
Rcjthes üiaeaojyd - . - _ o,3o5f) 



9».9»44 



F. 



k 



Endlich war noch das salzsaure ?faIron zu liestiat- 
men, »elclies nach den vorhin angeführten Versucliea 
immer dem Polyfaalit .heigemischt ist , obf;leich nur zu. 
fiillig uud in so geringer (^uanliUit, daüs man dietci 
Salz leicht übersehen kann. 

Zu dem Ende wurden 7,088 Gram. Polybaliti worta 
selbst ein gut benaSiietea Auge keine Spur von Steia- 
ealz entdecken konnte , lein zerrieben und in Salpeter* 



/ 

«k - 
l 



" r - 

Über den Poly hallt/ 4o9 

mre aufgelöst.^ Die Auflösung verdünnte ich mit 
elcIiHchem Wasser und tröpfelte salpetersaur.es Silber 
3 lange hinzu, bis -der Niederschlag von satzsaurem 
ilber aufhörte. Die noch trübe Flüssigkeit ^teilte ich 
nige /Tage an einen dunklen Ort , um den Nieder-. 
)hlag sich setzen zu lassen. Darauf sammelte ich 
\% saizsaure <8ilber sorgfältig, das nach dem Trock- 
en o,o33 Gram, betrug. 

Da nun nach Kone^s Versuchen loo Theile salz- 
LÜres Natron mit salpetcrsaurem, Silber giefället aA3,5 
heile' s^Azsaures Silber geben / so entsprechen o^o33 
rom. s^lzsaures Silber einer Menge von q,oi355 Gr. 
Jzsauren Natrons, und lOo Theile Polyhalit enthal-^ 
in also: 
Salzsaures Natroa oder Steinsalz » • 0,1910 

V G. V 

Nehmen mr nun aus den Resultaten der verschie- 
men Analysen des Polyhalits das arithmetische^ Mit« 
1, ao erhalten wir für 100 Theile: 

Wasser - - - * . h^^lA 

' Wasserfreie schwefelsaure Kalkerde 44?^4"9 
Wasserfreie schwefelsaure Magnesia 2o,o347 
"Schwefelsaures Kali - - - 87,7037 
Salzsaures Natron oder Steinsslz - .0,1910 
Rolfaes Eisenoxyd .« • . - 0,5576 

. 98»94^4 
Nehmen wir aber an, dafs das Wässer des Poly- 
ilits mit einem l'heltc der achwefelsauren Kalk erde 
i Gyps~T^rbunden ist', und schätzen wir die Menge 
is Gypdes i^ch dem Wassergehalte, so finden wir in 
»o Theilen Polyhalitj 



A*o Strüraeyer""über den Polyhalit. 



Wasserhaltige sc hirefel saure Kalkerde 
Wasserfreie schwelelsaure Kalkerde 
WHseerfreie schwefelsaure Magacsia ' - 
ficlinefelsaurca Hali . . . - 
Salzsaurea ISalron uder Sieiiisalz 
HoUies Eisenoxyd - . . . 



a8,=5A8 

33,/|3l6 

97,7037 
0,1 gio 
0,5576 



93,9454 
Vergleiclit man diese Mpngen der wcsenirichcD 
teil*!' efclsnu reu Sähe des Polybalils , so sietit mao 
leicht ein, daf^ sie genau nach der Zahl ihrer Ae(|ui- 
Talei'Cc in die Mischung dieses Foesiia ringelicn, was 
um io wichtiger ist, da aucL daraus hervorleuchlel, 
dnCd die holze hier nicht mccl.aiiisch oder zflallig lu- 
Bammen verbuDilco sind, sondern eine wirklich che- 
mische Verbindung darstellen. Dies setzt es suuer 
allepi Zweifel, dafs der Polyhalit eine cigenthümiich« 
mijier:ilische Subetan/, und von alleit BTulern Fossilien 
der Classe verschieden ist. 

Indefa ISfst sich noch nicht bestimmen, welche 
Stelle dem I'ol\ hallt im Mlneralsystemi) anzuweisen 
seyn möchte,, zumal da die eigentliche Structur uad 
das Gefuge desselben unbekannt ist, und also nicbi 
angegeben werden kann , von welcher unter den dar- 
in bßlindlichen Sahen seine pbysikaliache Constitution 
Torziif^Iich abhängt, 

Da aber dieses Fossil von den übrigen sich be- 
sonders durch seinen Gehalt an schwefelsaurem KaH 
unterscheidet, so scheint es mir am angemessensten, 
dasselbe vorliiußg als eine eigene Att kalischer Solu 
im Systeme aufzustellen.^ 



\ -i 



4it 



lieber die i 
'Ei g'ensc haften 



des 



Tab 



h e er s 



von 



David B r €w sj ^e tn*), 

\ 

Aus den Philoe« Tr ansäet« 1819. I« Tlieil» 



\ ' 



■^<wmw^wm«^^m^^<Vvw«Amm^»A4 



Xn dei* Türkei , in Syrien , Arabien und Hindostan ist 

die bei uns kaum bekannte, Tabasheer genannte S^b- 

' 0tanz echon länge als Arznei gebräuchlich. Bei uns- 

' wurde sie zuerst 1790 durch Dr> Patrick Rassel als 

ein durch seine Eigenschaften und besonders di!arck 



^} Dies Ist nicht die einzige Pflanze 9 worin Kies^lconcretio* 
nen yorkenimen: nach Dr. Mot» (s« Edinburgh Journaf 
IV. 192) findet sich auf den Bergen zwischen Naj^pore* 
und 0\jji9X9 in Ostindien in grofser Menge ein Gra8> itf 
dessen Knoten «ich Kiesel absetzt, das Gra« ist nicht 
näh^r bsetiimnt: es/ scheint ein luncas zu seyn. Mein 
Bemühen in uu/ierni freilich kleinen, Gräsern , Binsen 
und Uohren eine Kiessiconcretion zu finden v ist zii mei- 
noV Verwunderung ha jet2t vergeblich gewesen« 



Brewster 

e j^aneise roeikwürdiges IVaturproduct be- 

,„,it. :ii Jlusse/s LJutorsucliungen findet «ich du 

' l)aBli' dea Kaoteuli Ölungen des Bambusrokrt 

^Arundu üauibus Lin. }, und zwor ureprüiiglich all 
eiue durchsichlige liquide Flüssigkeit, welche nach 
und nach die Oonaislenz des Schleims und das Anse- 
D des Honigs annimmt, und zuletzt 3U einer weifseB 
VlBBse erhärlct. IVIach Alacie's Anal3r8e soll diese Sab- 



ilanz ga 


Kiefielerde b."' 


lien. 


Der r 


1 Reifende 


imboldl entdeukt« dje- 


selbe Sub8lnii 


dem Bam 


ohre, das in Südame- 


jrika wna 


vaa ( 


»icUi. Das van iiim 


nacb I n 




lick wurde TOD Fnur-. 


crvj und f ., 




id als eine V'erbiudung 


TOn 70 Kiese. 


Kai. 


Kalk eckannt %). 


Vor elwa 


zwi.- _alire„ =■■ 


lielt mein Freund Dr* 



Ktniiciiy aus Indien eiue betryclitlicljc Menge TaJjas- 
beer, und übergab eineti Theil davon der k. SocieUt 
XU' Edinburgh; Hiervon erhielt ich einige kleine St&- 
cke, um die krystollinische ätructur des Tabasheen 
XU untersuchen, da ich sber daran keine besonnen. 
Wirkung auf polariairtes Liebt bemerkte, so unlersuch- 
te ich die übrigen physischen Eigenschaften ntcht we^ 
ter. Nachher iiber hei einer Reihe Versuche überdi« 
l'hosphQrescenz der Mineralien bemerkte ich mit Er> 
Staunen, daf» das Tabashecr auf heifs Eisen gfliegt, 
stärker leuchtet, als die am.besten pbospbo res oir en- 
den Mineralien, piesc unerwartete Ersoheititu^ rer« 



4*) Vergl. (Ue damit nieht gadi Ubciefn«riinni«iide Analyte in 
Talia^lieer« von JAo xa dies, jouro. 1f, lOa. 



über das Tabasheer. 



4i3l 



fafHle mich, die Untersuchung wieder aufzunehmen^ 
und da icli durch die Güie des Dr. Kennedy eine neu« 
Seuduiig Tab.iäheer erhiJleu halLe , so war ich ia 
Stand geselKt, mit Sorgfall alle verschjedeHen pbyii- 
Italischen Eigenschaflen dieser Substanz lu eiforächea* 
Unter de» von mir unlersuchtea Slüchen beinerlt- 
te ich drei rergchiedeiie Arten : die eine ist milchicbt 
durchscheinend, Wst gelldiches Licht dufch und wirft 
eiu btänllchtteirdes zurauU. Die«e lüTsl. sieb swiichen 
den t'iligern zerreiben, und hat ein lockeres flockiges 
- Gewebe tan aeriai and insubetuntial lexture), wie kei 
ne andere mir bekannte feste Subälanz. Uie zweita 



An ist biirler 


und undurcbsi 


hliger, nur an de» Kant 


tea etwas dur 


chscbeiiiend; d 


e dritte Art ist völlig an*' 


dorohBichlig, 


und gleicht den 


0, harten Kalkmörtel oder> 


UiMh mehr de 


m Alumiult. 




- Wenn ma 


1 einem dureh 


chclnenden Stück Tabai- 



]iear durch Sctileifen aut einer glitte» aber un|)ol)rteii 
Olasplalte zwei parallele Flächen giebt, eo kann mon 
daroh daa Stück, auch wenn es iticiit jxtÜrt ist, Ge- 
genstände deutlich sehen ; feuchtet man es aber etwa» 
■n, so verschwindet alle Durcbsichligkcit, und mau 
glanbt ein Stück Kalk, vor sich zu buben. Taucht man 
CS ins Wasser, so cntwick«lt sich eine grofüe Meng« 
Luft und die Ecken werden durchsiubliger als zuror,' 
wobei eich in der Mitte ein kleiner weifser Flock bil- 
det, der aber aUmahüg verschwindet, worauf die gan- 
^e Masse gleichfürinig durchsichtig erscheint. Auf 
«hi^iclie- Weise rcrbuU sich die zweite Art Tabnsheer; 
die dritte Art entwii^kelt xwar ebenfalls Luft, aber 
verliert ihre Un durchsichtig keit nicht, ' 

Die Eigcnscbafl , durchsichtiger su werden nacli 
Äuslreibnng der Liifi und dew üinsaugen von Wasse* 



I 



i 



4-14 Brewstep 

ihoilt äaiTabasLeer mit dem gewübnlicbea Hy<lro{)iiiu>- 
Opa]; aber da» Vcrmügci» einea beLiÜioKtlicbea Grad 
von Durchs ioliti^kcic iiuuh dem Trocknen und wenn 
die Zwisulieiii'ii'iiue tvieder mit Luft gefüllt siodi zb 
behultcn . und die noch iiioi'kwürdt!,-ero tligen§cbait, 
bti einem geringeu Aufeucbton gau« uiidurcbucLtig 
KU werden , besitzt kein auderer Natuvkorper , uod 
daraus laTiit sieb scbliel'se», dnl's das Taiiusheer ein ei- 
gentbüroUche ätructur hat, die zu einer nähern Un- 
lersQchung aitfTordert, 

sind die Zwiscbenriume des Hydrophan« mit Lnft 
angef&llt, so ist der Unierschied zwischen den liebt- 
brecbenden l^räflcn der Luft und r'.er ieslen Masse ao 
grofs, dafs das Licht nach allen Richtuiigea zerstreut 
wird, uud daher die iVlasBc ncifs und u[idiirGhsicbti|g 
erscheint, Da nun das Tabasheer weit mehr Luft als 
der Hjdrophan entwickelt, »o müssei) seine Zwiscliea- 
r&ume weit beträchtlicher seyn, und die Ourchlassuag 
dfls Lichts, die ein volltLOmmeoes Büd verelaltet , grün- 
et sich daher beim Tabasheer auf eine grofse Schwab 
che seiner brechenden Kraft, oder auf eine £igeih 
thümlichkeit der Gestalt und des Verhaltens a einer 
Zwischenräume. 

Um dies zu erforschen , gab ich mehrereti ArUa 
Tabasheer die Gestalt eines Prisma , und RiBafs derek 
tichll'Eeclieude Kraft: ich fand dieselbe verschjedeni 
aber immer sehr gering, wie nachstehende Tsbdlt 



über das Tabasheer. . 4i5 

^ - N I»dex der ^«fractioa^ 
Durchsichtiges Tabasheer rön Vellore "^^ i)>u& 

r~ "^ ^^^ 'Nagpore i,i/|S/^ 1 

Ein anderes ^eben daher ' i,i5o8 

Ein dritte« -^ i,i535 

Ein härteires und weniger ^durchsichtiges i^iSeS 
Wasser. . ' 1,3358 -* 

Flintglas- ' • 1,600. 

Schwefel. $,11 5 

Phosphor 2,224' 

Diamant S)470 

. Diese yergleichende Tabelle zeigt, dafs das Tabas: 
beer eine geringere licbtbrechende Kraft hat, als alle 
andern festen Körper und als die tropfbaren Flüssig- 
keiten, dafs es also in dieser Hinsicht zwischen Was-» 
aer und den Luftarten steht. Diese merkwürdige Ei- 
genschaft erklärt schon zum ,Theil das ausgezeichnete 
Verhalten des Tabasheers. ^ 

JDiese Eigenschaft erscheint noch auflallender, 
wenn ngian das Tabasheer mit andern Körpern nach 
der absoluten lichtbrechenden Kraft vergleicht. Wenn 
die Luftarten in Vergleich zum Wasser und dieses in 
Vergleich zu festen Körpern eine sehr Tcrschiedene 
lichtbrecbende Kraft zeigen , so kommt dabei > nicht 
sJlein ihr Terschiedenes Verhalten zum Licht, sondern 
mehr noch ihre sehr yer^chiedene Dichtigkeit in An- 
sprach. Bezeichnen wir ^it R die absolifte lichtbre- 



^. Mit diesem Stück yersah mich Dr« ffcpe , der dasselbe aus 
der Sendung des Dr. Russtl 1790 erhalten hatte. £s warf 
das Lloht gelblich zurück» und war so locker und zart» I 
dals ich es auf der weichsten Seite suhleifen mursic. 



B r e^w s t e r, 

h eliies Kiirpere, mit M den Index der 
, und miE S das apeoiGsclie Gawicbt , lo ist 



■y ' eist dieser Formel habe ich die nBcfastebeI^■ 

B 1 rechnet, um das besondere Verhalten des 

I hI gugleich mit der zuiielimenden^ abaolutea 

h tcbenden Kraft aadorer Körper in einer Ueber- 

licht darzustellen, 

Tabashecr 9761I *i 

Schwefelsaurer Baryt 3819,48 

Atmo&ph. Luft libÖo a, Biot, 



*] Ein anigoaeichDRie] Milglieil Sai K. Socieii't, dotsFit Mai- 
nung von Genichl ittt hat mir eiogenorfcu, tlafs ich 
bei Jleier BBsiIoiinuiig das spec, GewJdiC (lea Tabaslicer. 
2U a,G6 und niclit ^ j,4 Mlle s dd eh mcn sollen 1 wodurcb 
dies? Subilanz. nacb ifirer lichtbrecheuden Kraft niclif Ib 
CO grofaoii AbsUiid von andern, Kärpern gekommen *ejrn 
■würde. Dagegen bemerke ich , ä&k das spec. Gewicht' 
01CÖ eine ihcoretiiche Annahme und kein BesulUt dei 
Experiment) ilt. Ein Körper, der im Waiser uatctrsinkf, 
mul» diehttr aejn als das Waiser, uod ich kann micb 
aof die Auto|ritü[ von Catniitb und Smiibttm berufen, 
wenn ich die Dicbtigkeil ilea Tabaiheeri gleich, nah« a,4ii 
SnaeUa. Zwisthenraums , auch wenn sie capillarisrh er- 
scheinfD, können nicht aU ein Theil des Körpers lelbd 
angesehsn wetdaii, sobald ile so gro(s sind, dafa sie 
'^TassBr und selbst Oelo und zähe Firnisse aufnehmeo 
köuneoi dfch geb* Ich in diesem Falle zu, dtfi die Zwi- 
acbenrSume allerdings aar die becoadere^irkn;ig der fe- 
sten Theil» Einflufj haben. 

Die Annahme, dafs taÜRiIieer ein Quarx ist, der sich 
bii. SBiB tptc. GeWklit ::z 0]66 auigedchnt bat, ktv» frü* 



über das 1 

1 


rabasheer. 417 ' 


'paar« 
Kalkspath 
Flintglas 
Rubin 

Brasilischer Topas 
Wasser 
Kohlensaures Kali 


54i4)57 n. Maiu$ 
64^3,5 — — 
7s38 bis 8755 
7388,8 
7686,7 

7846,7 ji« Malu$ 

10227 


Chromsaures JSlei 


io436 


Salpeter 
Kochsalz 


11969 
13086 


Bienen wachs 


i33o8,i n. Matuä 


Diofiiant 
:^hw&fel 


13964,5 
22000 


Phosphor 
Wasserstoff 


«885; 

89964 bis 5i8ßa*: 



Nach dieser Tabelle steht das Tabasheer an )kc\fX^ 

brechender Kraft nicht allein jenenKörpern nacby sondern 

. anch noch in grofsem Abstände ' «ron allen. Die sehr 

^. grofse lichtbrechende Kraft des Schwefels, Phosphors 

[^ '«tad Hydrogens ist- ebenfalls sehr merkwurdii^ und 



lieh in etw«3 iH«. besondern EigenscKafien dleees fkörpers 
erklären I erwigea wir aber 9 dafs der Hydrophan eben« 
fallt ein wa«sereinaaugender ausgedelmter Quare und doch 
undarchsichlig ist und viergesse|i wir dabei nicht» d^fs 
:die lichtbrechendc^ Kraft sich nicht fnimer mit der Aus« 
dehnung der Körper vermlndertj wie EuJer am erhitzten 
Gla&e gezeigt hat» und wogeg^ auch der Umstand spncht» 
dafs die gröfste Dichtigkeit des Wassers nicht mit dem 
Maximo seiner Refraction €usaitfmeftfallt » so kann die 
Ausdehnung «Hein nicht 8ur'£rklärung der geringen 4irlit- 
brechenden Kraft des Tabsaheers aoareiehen^ ■ . . 

• ' ■ ■ .Pr. 



Bre^vsier 

nicht weniger der j^rofse Abstand zmachen Diamut 
uii'l Schwefel uiid Phosphor , »voruiis mau Bchlieften 
tnöL-hte, dal's der Waaserstofi in ^'rufser Menge den 
beiden leLzlern Kürpeni beigeniisclit aey. 

Da«, l'riama des Tabnsheer sättigte ich daraaP m- 
erst lail Waasec und hernach mit Oassiaol, und fand 
im ersten Falle die Refraction gcHtiegen sa l,4oi9 
also bia über die des V\'Bgscrs. und im zweiten nt 
1,6425, aUo etwas über die des Caesiaöb. UurahdaBOel 
erhielt das Prisma- eine satt gelbliclte Farbe., weli^ 
Ijjige «nbielt- ■ ■ « 

Tabaehecr saugt alle flüchtigen und fetten Oele 
und ülierhaupt alle Flüssigkeiten leicnt ein. Voraüg- 
lich echneli absorbirt es die ätherischen Oele und läTsl 
dieselben, mlL Ausnahme des Cassiaüls, eben so schueQ 
wieder ausdunsten, während die fctteniOele nur iaog- 
■am eingesogen werden, und in den Zwischenräumea 
lange Zeit haften. In aUen diesen Fällen wird bei ei- 
ner geringen Oelabsorption eine Undurclisichtiglteit 
herrurgebracht, genau vrie durch mäfsige Befeuchtung 
des Tabasbeers durch Wasser. 

Die farbigen oder die durch eine Substanz SS- 
färbten Oele und andere Flüssigkeiten tbeilen ihr« 
Färbung dem Tabasheer mit, so dafs man dieser SuB- 
slaiiE leicht jede beliebige Farbe geben kann. Dur«h 
eine Auflösung von essigsaurem Hupfer wird das Tb- 
basheer smaragdgrün, durch ein mit Anchusawurzel 
gefwrbles Oel rubinroth, durch Buchöl chrysoberygelb, 
durch Schwefelsaure topasgelb, und durch Acpfelsäure 
erhält das Tabashcer die lebhafte Farbe des brasilia- 
nischen Topases. Alle diese Farben verliert das Ta- 
baiheer völlig wieder in der Kolhglühchitze. 

Undurchsichiigca Tabasheer, das auch nach der 



über das Tabasheer. . 419 

flätlifiong mit Wasser seine Undarolifirhtiglceit uicht 
verum , erhält die sctiöiiGle Durcli^iclitigkciL durch 
Bacliöt , und es ist angenehm in sehen, wie eine uu- 
anseliKliche kalltähn liehe Substanz, die Su'ieiiil>ar aui 
einer ZusammenhäiifuDg' uiiregelmät'sigci- Theilclien be- 
sieht, eicb in eine durchsichtige Masse vervranrielc, 
die dem Liuhle nach allen Richtungen den Durchgang 
Terelutlet. Jch legte ein grofses SlOck von diespr Ta. 
fcasheerart, das mit einem durch Anchusatvuriel ge- 
fSrbteii Buchöle , getränkt war, auf ein Stück eritülle- 
les Blei: sogleich aog eich das Oel ins Jnnere de» 
Tttbasiieers znrück, und die durcheichiige Masse nur' 
de einem Stückchen rotben Ziegel ähnlich: als tcfi 
das Stück von dem kalten Blei wieder in die wtirniere 
Tempuratur des Zimmers brachte, so erschien das Oel 
vrieder an der OberHttcbe und d»8 Tabasheer uabm 
seine DurchBicntigkeit wieder an. Wenn ich abei' 
ds« mit Oel geirünkte Tabasheer in eine würmere Teiit- 
peratur rerselzte, so tropfte ein Theil des Oelcs aus, 
' and nun in die vorige Tcmpuralnr zurückgebracht 
'wurde es undurchsichtig wie ein Stück Ziegelsieia. 
Bleibt endlich nur ganz wenig Oiil darin ziirüclt, ttt 
Itsiin man die Durchsichtigkeit [durch hinlfin^bch er- 
hfibte Erhitiurig wieder herstellen. Diese Erscbeinun- 
. ^n lassen sich allenfftlls aus der verachiedencu An?- 
dednang des Oels und des Tabasheers in der Hitzff 
erklÄren , aber die wahre Ursache derselben bin ich 
geneigt in einer durch die Temperatur veränderlcit 
Capucilät des Tabasheers für das Oel zu iiiiden. 

Um die halbschattige Giäme, welche sich an ei-' 

I nem zum Theil durchsichtigen Stück /wischen denv 

^HA^disichtigeo und dem dunkeln Theile zeigt, ^n hu- 



4ao Brewster 

mit gefärbtem Oele ond trieb darauf pincn Tlieil itt 
Oelea durcli ErwSrinuiig wieJer aoe,. um eine Ve»- 
dunkolung berzuslelleii. Als iih nun eins der Eudea 
an die Flamme eines Liclits hielt, ea «ucds diCMl 
Tlicil gogleicli durck«!chHg, und dicK« Ditrclistchti^ 
keit vcrbreilote eicli allmählig durch die gniize iVasn. 
Sobald die Uiidurcbsiclitigl^eit j^Sn^liiilt verbchwuodea 
war, erlitillele ich ein Ende des Stüilts s soglcicli rer- 
ecbwiuid liier wieder die Durclisirliliglieit.and die Ver« 
dnnUclung rücldj ror ^vie ein scbniirxer tiuhatlen, Li* 
das Gun-te tiridurcheichlig gewordei« war, iniiem'gicli 
das Ool ins Innere der Maate zurü«I<gezogcrt balUi' 
In nllea diesen f-Hlleo halle der Hnlliacfiutten , der deqk 
durchsichtigen Theil von dem Duutieiit trennte, eia 
fackiges oder vielmehr adliges Ansehen, als *v-«Dn du 
Qel bei der Verdunkeluug ia Kryatulie «iigeachossea« 
vad diese Kryelallisatioa uacher wieder zerbtdrt wRt 
den wnrB. „ 

, , Als ich das Tabaabcer naher betrachletB , wuik 
llOTch die Entfernung eines Theils des Oeles die I^ 
|)<B ziegelrolh geworden war, so wurde ich üherrascht 
4urch das ediöne adrige Gewebe, worin sieb, wie ii^ 
Achat, die Adern parallel, und zum Thril gebngef 
und gehi'timmt zeigten. An einigen Exetnlilaren cm 
achieiicn die Adern auch wechsclsweise dunkel uwl 
durchsiühlig, an anderen rolli und woifs, als faiiile evt, 
Thcil der Schiehlen mehr als der übrige das 0«l ui^ 
gezogen. Soliald aber das t>el g;aiizlich auRgvirockoet 
wurde , so verschwand dua adrige Gewebe wieder, ußi, 
die ganze Masse. glich vou-neueni eincni gleichartigen 
Stück Kalh. 

Um die Umstände, nnter welchen das kalhähnliti 
che Tabasheer durch Oel duiuhsicblig wird, zu beoi^- 



über das Tahasheer. 4«! 

leo, flchnitt leb aus einem Slücli vier Platlen und 
Versenkte sie eimeln in Cassiaül , Alkohol. Wasser nnd 
Bucbül. Nachdem die in die drei eisten Flüseigti eilen 
getauchtea Stücke damit geti-ünkt waren, so blieben 
sie -noch undureiisichtig, wahrend die in Buchöl go- 
tancfaCe plalle unter lebiuifter Entwicklung von Luft 
allmShIig durchsiciilig wurde. Diese Plalte erschien 
nach einiger Zelt bedeckt mit Streifen und «ndurch- 
' .sichtigen Punkten, die von zurückgebliebenen jL.uft- 
. blasen lierrührten, aber auch zuletzt verschwanden, 
.{Mit HülTe eines Micro6<ops sah ich die Luft in der 
Platte sich in Bläschen sammeln, und diese tanggem 
fortwirkend an den Ecken zuletzt ins Oel entweichen. 
Wach Verlauf von zwei Stunden war der grüfste Theil 
,dcr Luft ausgeti-ieben, und der geringe Hückstnod 
hftaHte durch gelinde Erwärmung leicht vollenils ent- 
fernt werde». Doch war die Durchsichtigkeit unvoIL 
komuiener Art, .indem hier zwei Körper von rerscbie' 
daner iichlbrecheuder Kraft mit einander verbiuiden 
waren. Durcli slärkere Erwärmung wurde das Tabas- 
heer immer durchGichliger, bis bei einer gewissen 
'"Temperatur dasselbe kaum noch in dfn^ Oele unler- 
■"itefaieden werden knnnte. Ueber diesen Punkt liinaui 
^erhitzt wurde das Tabashecr in dem Oele allmählig 
Sriedtr undurchsichtiger , BD nie auch durch Erkäl- 

Wenn reines Tabasheer in Wasser «um Sieden er- 
bitzl oder für sich einer Roth- und Weifeglühhitze 
ausgesetzt worden ist, so bemerkt man nachher keine 
'VerKnderung seiner Farbe und seiner übrigen Ei^en- 
'Bchaften. Setzt man aber ein Stück Tabasheer in Pa- 
■picr gewickelt dem Feuer aus, so wird es entweder 



b 



j 



Bre-wstec 

brluntich schwarz oder dunkelcchwens, und diese Fu^ 
be nimmt bei Wiedcffiolung de» Versuchs u'a Tieft 
xn. Darauf ins Wasser geUijCht eiilvvickeU des Siach 
die einfjescWossene Luft, nbpr. weniger rasch aU vor- 
her, B?im Zerbreche« tiitd ^ertheilen giebl es einen 
«chwarEcn ßmch und ein ebea b» gefurbteii Pulver. 

Wird dos gescbwÄrzle Tabasbeer zum Rolhglfflita 
erhilzl, ao stellt sieb seTtte weifse Farbe wieder 'her, 
und xugJcich erscheinen wieder seine vorigen Eigw- 
schal'tei; d'Jcii in einer über die Roiliglühliitae geirie- 
beiien Temperatur erhalten einige Stücke einige Durch- 
sichtigkeit mit dunkelblauen an einigen Stellen Itlle- 
ren Streifen. In diesem Zdslande etwas angefeuchlel, 
erhält das Tabasheer ein welfsäs kalliartiges AnscIien, 
durch noehreres Wasser wird es schwarz und durch 
Töllige Sättigung mit Wasser wieder durchsicbtif;. Wird 
^efs dunkelschwarze Tabasheer zerbrochen, so findet 
man in seiner Masse oft eine feine graue Asche zer- 
streut, die beim Anfeuchten ebenfalls scbwarS und 



beim Trocknen wieder gra 



icheini 



Da dieses Tabasheer e 
Wofs durch Hitze, oder du 



! schwarze Farbe oic^ 
eine besondere Art dff 
Erkaltung erhiilt, wie der von Thenard beobachiele 
geschmolzene und erkaltete schwarze Phosjibor, , sf) 
kann die Farbe nicht von einer mechanischen VerSn- 
derOng abgeleitet worden, auch, wie es mir spLeinl. 
taichl von einer während der Verbrennung de» Papi'en 
aufgenommenen fremden Substanz, indem dag «■ 
schwärzte Tabasheer so gut wie das frische das W«i- 
eer einsaugt, und wieder einen gewissen Grad »oa 
Weifse annimmt. Um zu sehen, ob etwa einer in den 
Tabasheer selbsj befindliche Stofi die Bchnarze F£^ 



^ 



über das Tabasheer. ' ' 4a5 

« 

hang ^) TeranUfst, wiederholte icli die Operation d^s 
Schwärzens in Papier , Glühens und des Wiederher- 
{Stellens der Farbe .in freiem Feuer wohl 5o Male, aber 
immer .noch war die - schwarz^ Faii^e ebenlso leicht aIs 
anfangs wieder herz^us teilen/ Das. auf diese Weise lan* 
ge behandelte Stück hatte an. Hfir^e und Glanz gewon- 
.Den und das Ansehiejn der feinsten. Indischen Tinte er- 
halten. Beim Zerbrechen des Stücks erschien der 
Bruch rollkommen schwarz, nahm aber ain der Luft 
^ine dunkelblaue Farbe an , und a|s ich e^ne^i Tropfen 
.WasjErer auf den blauen Bruch brachte, so wurde die 
JRigrbe sogleich tief- und glanzendsohwiurz. . 

Wurde das Tabasheer einige Stunden lang der 
-Wilifiglühhitze ausgesetst und dann in Papier 'ver- 
lirannt, so zeigte sieh die schwarze Farbe wie rarhe^. 
Jlielt; iöh es in die Flamme des Alkohols oder de)i 
.^l^^lenwasserstoffgas , so« seigteh sich 'einige Flecken, 
4ie.rön einer theil weisen Entfärbung durch die starkb 
i[)ii^z0:>ber2tirühren schienen. ■ r' 

Ich war begierig 4u seheh; Welchen' Binäufs die 
Absorption des Jodihduhstes atiF^ das Tabasheer haben 
möchte. Zu dem Ende' sättigte ich verschiedene durcli- 
•iohtig^e und Undurchsichtige Stücke mit Feuchtigkpit 
lind tieils andere trocknen , brachte sie dann in verschie- 
' 4den^ Gi&srohren , welche etwas Jddin enthielten und 

r r ■■ , . . • ■ . , ^ 

• ' ..7: ' — TTTJ *..;.-. ..- ' • f.-- • ?:. ' 

•5 Öa» "Tabasheer enthalt nach ^»h» fsl dieses J, a* a. OA 

»*.■•• .■ " . ^ 

•allerdiugs eifte* Tegetabnische , mithin Jich leicht veikoli- 
leode Substanz, was nicht auiFaUen kann/ Vor fi«.m LÖth«- 

y 

t ' 

Tobr« brennt es sich anfangs schWars, darauf blaä und 
daaa ?or d^n^ Verglasen weifs. 



m 



"" ■ I 






/^, 



) ' 4i4 Brewster 

' liermetigcli TcrflcliIOBsen wurden, und erLilzte Hut 

Bohren. Schon vor der Erlutzong aahm das Tab«»- 
beer durch Berührung des Jodins eine gelbe nach und 
t nach ins hlafs Orange fallende Farbe an, und an ei- 

j ncm Slüche wurde das adrige Gewebe deutlich. Nach- 

. dem das Jodin durch die Hitze in Dunst renvaudelt 

I worden, so rötheten sich die Stücke immer mehr, die 

L dtirchsichtigei) erschienen wie Granaten und einige an- 

I durchsichtige wie Ziegelitiickcheu; die letzteren wur- 

I den noch einigen Tagen ebenfalls vollhoiamen durcli- 

gichtig. D^r Jodindunst sclilen hier in den feachtea 
I Stücken die Stelle des Wassers, und in den Trochnea 

' die der Luft ciniunchmen, und dabei hatte dem An* 

schein nach das Jodrn in dem Tabasbeer die Dnast- 
form behalten, wälireud der Dunst ausserhalb der Stü- 
cke sich niederschlug; denn als ich das Tahashcer ms 
den Rühren herausnahm, so TCrtlüchtigte sich wieder 
I das Jodtn , und es ^lieb nach 3o Stunden nnr eine 

gelbe Färbung zurück, die nach dem Waschen Kit 
Wasser nicht ganz wieder verschwand. 

Die ganz verschiedenen Eigenscliuften des dureh- 
aichligcn und des dunkeln Tabasheers machten es 
wünscbenswertb, genau die speciüschen Gewichte die- 
ser beiden Arten zu bestimmen, und hierbei unter» 
Stützte mich mein Frennil Jumts Jurdine, der nacb 
sehr genauen Wägungen folgende Resultate erhielt: 

I. Sieben Stück undurchsichtiges Tabnshcer wogei 
in der Luft — — — 6j65 Grm 

Dieselben mit Wasser gesättigt , wo- 
gen in der Luft — _ i4,)o , — 
Und im Wasser bei Sa'! F. — 3,43 — 
Hiernach i§t das spec. Qevr. des trochuen 3,059 
des fe.ttchiea i^« 



über das Tabasheer, 4-25 

MeKrere kleine Stücke des durcli- 
«ichligen Tabasheera wogen in der 
Luft _ _ _ ,,i3 Gri... 

Mil Waiaet angefeuchtet ■ — 1,04 — 

Und im Wasser bei 5a° F. — 0,73 — 

Hiernach ist das spcc. Gew. des trocknen ü,4i3 
des feuchten ijSgÖ 
Macie fand das spcc. Gewicht des durclisiuhligpo 
und des undurchsichtigeu zusaDimeugenommeii ~ ^.ißSj 
Cavendinh zu a,i6_q; das Milt«! aus Jardine'-a Bestim- 
mungen ist 3,sj5, also clwas höher, als das tou Mtf 
ete und Carendinh gefundene, walirschciiilich weil un- 
ter den von ihnen verniischt angewandten Stricken ^ 
mehr «ndurchsichlige als durchsichtige aich befunden _ 
hoben, indem die letztern seltner sind. 

Aas den obigen Versuchen erhellet, dafs beide 
^rten Tobat^heer mehr Wasser einsaugen als ihr eig- 
nes Gewicht betragt, und dafs in der undurchsichti- 
gen Art der Raum der ZwiBcheiiräume tut Masse der 
Mubitanz eich verhält wie 3,507 ^'^ •' "**** '" **" 
durchsichtigen wie 2,5656 zu i. Die» leigl einen sehr 
hohen Grad von Porosirat an, und da hiernach die 
■ Zwischenräume in der {durtlisichli^ea Art beträchtli- 
cher als in der undurchsichtigen erscheinen , wenn ■ 
man nach den ei'cciüschen Gewichten gerade das Gs«, 3 
gentheil erwarten sollte, so scheint daraus hervorzu- 
gehen, dafs das Wasser nicht fähig ist, in olle Zni- 
schcnrnume des dunkeln Tabssheers einzudringen. Hier- 
aus erklärt es sich dann uach, warum das Buchül nicht 
leicht alle Luft aus dieser Art austreibt, und dnls das 
liaUtähuliche Tabasheer durch Absorption von Wasser 
nicht durchsichtig gemacht werden kann. 

Nach diesen to rangegangenen Beobachtungen iinil i 



I 



4aS 



B r e w s't e r 



ren, das Oel zugelassen tind äas Wesaer an azo schlief Ben, 
obg'eleltet werdegi bann, eo müesen wir die iJreaohe 
in der bctrfiolillichereu brechenden Kraft der festen 
Tiieile des Tabacheers Buchen. Nach mehreren mit 
dem Buchöl in verschiedenen Temperatoren angesieli* 
ten Versuchen «(.hciot die lichtbrechende Kraft der 
festen Theile des 1 abasheers gleich i,5do oder gleich 
der des tJuchöl» nu seyn , tvenn dieses durch die ge- 
steigerte Tcin^ieratur den hüchslcn Grad der Ourch- 
sichtigk'it herrofl^ringt. Da nun aber die brechend* 
Kraft eines rrisma von Tabashcer weit geringer ist, 
als die des \Yassers, so bleibt noch zu uutereuchcn 
flbrig, waruu> bei der so grofsen Brechungstraft der 
festen Theile die IVIesee im Ganzen eis gans andern 
Resultat gicbt , und was für Schisse daraus geiogca 
vrerdea Itituncn. 

Wenn Alkohol in Wasser gegossen irird, so!» 
merkt mHii iit der Flüssigkeit sogleich eine Zerstreu« 
ung des durcligeheuden Lichtes, xufolge der uuroll» 
kommenen Mischung und der verschiedenen Bre- 
cbungHkrafte der beiden Flüssigkeiten; in kurzer Zeit 
Ternaischen sich aber die beiden Flüssigkeiten so io- 
nig, dafs das Licht so frei durchtritt, als durch eine 
einfache rlüGsigkeit. Die Chemie lehrt uns nicht, wie 
■ ^je Tbeilchen von Wasser sich so genau .vereiDigu 
hönnea, dafs eine solche Wirkung erfolgt; aber et 
ist bekannt, dafs die brechende Kraft der Mischmir 
das Mittel aus den Brechungskrüflen beider Flässig- 



ing einer 



keilen darstellt, und das hnim nur die Wirkuni 
völligen Vereinigung beider seyn. Wird nun die 
Menge des Wasstrs altmüblig vermehrt, so verdünnt 
sich der Alkohol immer mehr (die Tbeilchen dessel- 
ben trelen immer weiter aus einander} und die licht- 



über das Tabasheer. 439 

breehende krsft der Mischung Termindert sich in dem- 
■elljea Grade. Nelimen vrlr an, dafs auch die' Wasser- 
tbeilc'ieii immer melir verdrängt und durch eise noch 
weniger lichttrecheiide Flüssigkeit, etwa durch Luft 
crscUt werden, so luufs die lichlbrechende Kraft der 
VerbinduDg nach geringer werden , als die des Was- 
sers ist , und sich der Kraft der Luft nahem , ia dem 
Verhältnisse der beigemischten Luft. 

Diese hypothetische Verbindung von Luft mit 
"Wasser oder Alkohol kann als Erläuterung der Er- 
scheinung dienen, welche wir en dem trocknen und 
durchsichtigen Tabasheer bemerken. Die lichtbrechen- 
de Kraft der festen Theile ist nalie 1,500, aber die 
Sobitanz ist 80 auegedehnt, und die Luft in den Lü- 
cken so innig eingemengt, dsfs das Licht ohne einzel- 
ne Brechungen, wie durch eine gleicharlige Mischung 
durchtritt, eben so wie durch eine Mischung von 
"Wasser und Alkohol. Dnfs hier keine chemische Ver- 
)>indung der Luft mit dem Tabasheer Statt ündct, ist 
gewifs, denn die Luft kann im Vacao mechanisch aus- 
getrieben werden, and so haben wir denn hier am 
Tabasheer ein merkwürdiges, bis jetzt einziges Bei- 
spiel, wie eine Mengung von Luft mit einem festen 
Jlfirper eine gemeinschaftliche Wirkung ia derselben 
Jkrt ausübt, die soast nur den chemischen Verbindun 
gen eigen ist. 

Edinburgh, a. März i8i(). 



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43o T h o 1^ s o n 

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lJcJ)cr die 

vorzüglichsten 

A r s e n i k s a 1 z e 



^Yon * . 



Dr^ Thomas Thomson *). 

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IN ach meinen neuen sorgfältigen Untersuchungen fiber 
das Ar^nik ist die Zusammensetztmg der beiden Säu- 
ren dieses Metalls folgende : 
Arsenige Säure kij^ Metall '+ i,5 Sauerstoff 



Arseniksäure k^ib »— + 2,5 — 



. lind wenn wir einen stöchiometrischen Antheil Arsenik 
%M 9,5 ansetzen: * 

Arsenige Säure 9,5 Metali + 5 S&uerstoff 

Arseniksllure 9,5 — + 5 ; 

wonach die erstere Säure aus 1 Antheil Arsenik und 
3 Antheilen Sauerstoff und die zweite aus t Antheil 
Arsenik und 5 Anth. Sauerstoff besteht, und das Ge-. 
wicht jener 12. 5- und das Gewicht dieser i4,5 beträgt. 
Dadurch vermeiden wir die Bruchtheile des Sauerstoffs, 



* j Aus den Annals of Fhilosophy 1820, Fcbr« im Auszüge» 

Meiueeke« 



über Arseniksalze. 

eiche durph Ansetzung der Zahl 4,76 für das Arse- 
k entstehen w6rden. 

Um zu ertlachei<!eii, ob 9,5 oder ^1,75 für das Ar. 
nik apiuset/en ist, müssen wir Borgisltig die Zu- 
mmengetzutig der Salze des Arseniks und innbeson- 
!re der arseniksaurea Salze untersucben. Diefs i^t 
n so Bcliwieriger, da nnr «elir nenige dieser Salze 
n Wasser auflöslich Bind, und .man sie daher nicbt 
ioht in regelmäfsigen, eine hestimmle cheroisohe 
erbindung anzeigenden I'ryslallen erhalten linnn. 
ur zwei arseniiisanrfi Sflize können mit Leichtigkeit 
I reinen und beatimmlpn Kryslallen dargestellt wer- 
en, nämüuh das Hrsenilissure Kali and dos arsenik-' 
mre Nairon. Das erste ist den Chemikern schoa 
ingst bekannt «nfer den Namen von Macqutr» Arse- 
ihsalz, dna zweite ist noch wenig tfntersucbt und 
ur unvollständig beschrieben, Tline genaue Unter- 
ichang verschiedener Araenihsalzc und insbesondere 
es Arseniknatronsalzes wird daher eine Lücke in der 
ibemie ausfüllen. 

I. Arseniksaures Natron. 

Zur Darstellung dieses Salzes behandelte ich eine 
lelrSchtliche Menge arsenige Säure mit Salpetersäure, 
Eis ick eine gleichförmige Auilüsung erhallen halle, 
uid destillirte dann die SalpeLersalzsäure ab. In die- 
B tröpfelte ich so lange eine Auflösung von kohlen- 
laurem Natron, bis alles Aufbrausen aiirijöile undLak. 
naspapier durch die Flüssigkeit nicht mehr gerölRet 
ffurde. Die Mischung. dampfte ich nun im Sandbade 
t>is zur nothigen ('onsialenz ab, und setzte sie zum 
Krystallisiren bei Seite. Aber icb konnte kein cinxi- 
ges KryBtall erhalten, obgleich das Wetter sehr güii- 



432 ' Thomson 

■lig war. Da« mit dem Saft der Bärentmube gefarbu 
l'opier wurde durch die Flüsaiglteit ge\b , und auf 
noch andern deutlichen Auzeiclieii ergab «iDli in der> 
selben ein Uebei-nmiarH an Alkali. Ich setzte daber 
noch ArseiiiksSure hinzu, bis alles Aalhro-ueea a^Jhbf 
tfl. Als nun die Autlösung, welche das LakmuspajitGt 
röthete, bei Seite geseiEt wurde, so bildete sich eino 
grofsc Menge Ilryslnlle von arsenihsanrem natron, 
uiid nach wiedcrhohlicm Abdampfen gelang es mir, 
die ganze FlTissIglteit bis auf den letzten Tropfen ia 
ziemlich deutliche Kryslnlle zn rerMondeln. Die Kry* 
«lalle hatten sänin)tlit:hc gleiche Eigenacbaften , nud 
eulhielten heine unverbundeiie Säure, obgleich dis 
Auflösung Lakmus rüthete. 

Als ich das Salz wieder auflöste und in die HilU 
stellte, so erhielt ich ea in grofsen durchsichtigen 
Krystallen in Gestalt rhomboidaler Prismen , dem 
Seiienlliichen Winkel yon 64* mid von 116° bildeten; 
in denselben Winkeln waren auch die Seiten der Gmnl' 
illlcfae dieser Prismen geneigt. , 

Diese Krystalle blieben unverändert, nachdem ich 
sie eine Woche lanj> in meinem Laboratorio der Lnft 
ausgesetzt halte j als ich sie aber in meinem Arbeits- 
zimmer hinsleltte , so zeigte sich bald an ihrer Ober- 
iläclie eine Eflflorescenz, wodurch sie weifa nnd oit* 
durchsichtig wurden , aber übTrigen» weder zu Pulver 
zerfielen noch na.;h vier Wochen ihre Gestalt rer* j 

Ihr Geschmack ist kühlend , fast wie der des , | 
ko'uleninurcn Natrons, doch nicht so stark. AuSsl- 
leiid ivar es , dafs die Auflösung derselben Lakmuspa- 
pier röthete und die Krystalle seihst das Arbutuspa- 
pier Stark violet-purpur färbten, und daa ron Etsig- 



über Arseniksalze. 433 

Ire gferolhcle Lal^tnuapspier merklich veränderten', 
was Eonat nur die Wirkung alkaüacher Körper ist. 

Da» Bpec- Gewicht dieser Krystalle ist 1,759. Da 
dieses Saf/, wie wir hernach sehen werden, aus 1 
Antheil Arseiiiksäure , i Anik, Katron und 20 Anth. 
abser zusnmmengeEetzt ist, so würde das mittlere 
Gewicht dieses Salzes 1,078 seyn, wenn keine Ver- 
dichtung Statt hätte. Das gefundene specifische Ge- 
wicht zeigt also eine Verdichtung der Bestandlhcile 
beinahe um zwei Drillheile ihres Volumens an. 

Ein hundert Gran Wasser lösen bei 45'' F. 10,13a 
Gr dieses Salzes auf, wenn dasselbe seines Krystalli- 
sations Wassers beraubt ist , dessen Menge in dem kry- 
•tallisirten Salze 23,268 Procenl betrugt. Die Dlchttg- 
teit der AiifliJsnng, welche nahe iV ihres Gewichts 
trocknem Sa!* enlliiill, ist rr: 1,0503 bei 60" P. 
Ohne Verdichtung wnrde das spec. Geivickt der Auf- 
lösung i,oG()S seyn: also belrSgt die Verdichtung nicht 
filier zwei Procent. Bei Co" ist die Auflöalichkeit des 
I Salzes gröfser, und wenn die Temperatur bis auf 

3130" F- steigt, so entliält die AuHösung beinahe glei- 
che Gewichte des krystallisirlen Salzes, 
p Das SbI^ löst sich nicht in Alkohol auf; werden 

paEter die Krystalle in Alkohol aufgehangen, so verlie- 
■ren sie ihr Krystaltisationsnasser, und 'werden weift 
Und undurchsichtig. 

In der Hitze s^erschmelzen sie schnell, und ifa" 
>ystallisBtionswH9ier ist mehr als hinreichend zu ih- 
rer AuHüsuiig in ' der Siedehitze. Werden sie eine 
Keit lang in der Temperatur von öoo" bis 600° P. ge- 
hoiolzen halte , so yerlieren sie ihr ganzes KrystaUi. 
k ationswasser und verwandeln sich in ein wcifsesPul- 
l^er. Dieses Pulver gerälh bei der Rothglühhilze in 



I 



i 



Thomson 

(tjürigtn FIuIa» wnd erscheirit dann durchsichtig nftd 
flüssig ivie WoMor. Dabei rerliereu sie rgii IVenen 
an Cewtclit. fut'. Kpsieii eines l'heiU Uer :Säure , wel- 
che eine tlieilneiae Zersel^uiig zu erleiden echeioli 
denjt nach dieser Gehatidluug ist des SaIz nicht niebr 
gaaz auflüslich im Wasser. 

Da die meisten übrigen arseniksauren Salze ia 
Wasser uuautlüslicb Bind, so erhält mau durch den 
Zusatz von «rseuiloaurer IVatronauflüsung mit acdera 
erdigen und metallischen äalzen gewühulich einen ISie- 
derschlug, die Gigenschaften dieser Nieder ichtägg 
sind in nachstehender Uebcrsicht zusaiumenges teilt. 
Es wurde zu allen den angeführten Salzauflösungen 
eine gesättigte Autlösuog von Salzsäuren Natron bei 
45° F. hinzugetröfelt : 

Saiisifure Barjtaußösung wird nach nnd nach 
milchicht, und giebt einen weifsen MiederscLlag, du 
sich in Salpetersäure wieder auüßst. 

Salzsaurer Kalk giebt ein ^reifaes J'racipitat, du 
«benfalls in äalpeter»BurB auflüalich tat. 

Saipeiersfiurer .Sironliftn; weifser I*ilieder8cfals£, 
anflöslich in Salpetersäure. , ,^ 

f. Saipettrsaure Alugntaia-- anfangs onverändert, 
aber nach der Erhitzung der Mischimg entsteht eiu 
reiehligber weifser Niederschlag. 

Sahmure Aluunerde und Alauni waifser Ptiedcr- 
tf^g, aunöslich iix. Salpetersäure. 

Salpetersaures Blei: weifser Niederschlag, anilö»- 
lieh in Salpetersäwre. 

SvliHieJehaiues Nici^e^i. apfelgrüner Niederschlag, 
auflöslich in Salpetersäure. 

Schwefelsaures KutitiU : schinutzigrolher Nieder- 
•chlBg> auflöslich in Salpetersäure. 



üb^r ArseniksEjIze. 435 

' ^aiptterfiduret Silber', tl^iechrptb, — Buflöalich, 

- , ^^dz-^aures Z(/;« .■ weifs , — aoflöslich. 

Salpeter saurts Qicccf^sillier ; weiTi — auilösHch. 

Sc/unefel/iaurps Lisen : grünlich wcifs — auilöalicb; 
• Schtueffih/auiiin^Kvpfdr ; .blaulij;h,rün — autlßalicb. 

Sdin^tfelstuireg Zmt: weift ^tt- aTiflöalich. 
1.,, ,&:/iwe/eünfircB Mu'if^ün ,giebt einen weifaen in 
SibliTfefelHiiiure wieder q/ulloeliuhen IViederschlug. 

Sahsaures Iridium verÄnderl iich aiilaags nu'hli 
gieht aber bei der Ern^Tinung einen braunen ^ieiier- 

■ Ichitf^?. ■' ;■*"' ' * "-'■■ ' ■' - 

'■' Sahsaitrei Nalron -Rhodium Verändert StcU anfengs 
^beofall« nicht, giet-t utvcH ' der Ei'wärmnng ehiea 
^^^Hch w'^ifseii iMedcrschldg. 
^ Siilpi'ler^iiiirea Plaiin: lichtbranner Miederaclilag, 

— wiedefftuflÖsli^h in SfllpeLersünre. ' 

Sii/prrtri'alut/aiires Gold gießt etat nach den Er* 
wärmen der Mischung einen gelblich tveifieil Kieder'' 
«chlag. - ■ ■> 

Hahaaurtf j4ntimou glebt ein«n wufaen in SbI». 
•Kare auliöslichen Wiedersciilag. 
II. 'J'ariarUs.eirtelipua i. keine Ypriiiderung. 

I/jdri>i/iio/tiifturet JValf^^jii^^n; ke'uie Veran- 
derong. _ - ^^- _^ ^ , 

He iit jetzt noch die Zusammensetzung dieses 
Saices zi) .untersuchen, 

Durcli äaUiguitg der Säuxe durch das Alkali oder 
umgekehrt das Vcfh.'ihnirB der ßesiandtlieile üu findeii, 
»19HIC mir niphl gelingen, indem t^ü !aü,^tigi^ng^yun{<t 
•ehwankend. blieb, und die AuÜÖsung steis.nocjfi^u^ 
J>llan:ieiirai<ben ivirhte. Zum Glück ist aber ^ie.^^ar 
If tixclie Methode iji diesem h'nlle ^iftt^ht sqhw^erig. - 

bo Gran des kryalAlUaiilea !^»\t^ verlöret^, in iW 



i 



436 



Thomson 



ner allmäblig bis nuf 55o° F. geBteSgertea Temp^ 
37,95 Gr«n Bn Gewicht, die ich ab Kryslallisatioiif- 
frasser betrachte Wird eine gleiche Men^e Salst de* 
Rolhglühhitzc auBgeseUt ,-80 betragt der GcfrichtSTer- 
tust 39 Gr. ^ dann aber iit das Salz nicht mehr völlig 
cutloslich , dalier dieser Veriutt nicht ganx als Wauar 
uigenommen werden kann. Der genaaeate Versnch 



5o, oder 5C,5a in loo The^ 



gab mir 38,01 Wasser in 
fen Itryatallisirten Salzes. 

5o Gran kryalallUirtes Salz wurden in fasset 
aufgelöst und durch salpeteraaurea Blei geOillet. Der 
PJiederBchlag wog nach dem Waschen, Trocknen und 
Rolljglühen /i9,8 Gr. Nun halle ich nach meinen mit 
dem arsenikaaurcm Blei angestellten, und nach einer 
Vergleichung derselben mit den von BerxeJiua reraii- 
atalteten Analysen, dieses Salz fflr eine Zusammefi- 
tetzung von 

Arseniksäure 7,37 

und Bleioiydul li!».oo, 

wonach ^13,8 Gr. arsenitsaures Blei 17 Gr. Arsenik' 

säure enthalten, und für das areeniksaure Natron sich 

folgendes Verhältnifs dei Bestandthelle ergiebl: 

Arsenikeäure 17,00 oder 54,oo 

Natron "' ' Xß^ ' ' ' \ 

.Wasser , a8,3i . 5G,6;i 

, . 5o. ino. 

Ein Antheil Natron ist aber gleich !t, und es rei* 
halten sich /1.69 : 17 = .( : i4i5, so dals in dieaeH 
.Salze das Verh^iltnifa der Basis zur SSure wie 4 et 1 
14,5 ist, und das Salze eine Verbindung »on 1 Anlb> 
Nntroa mit 1 Jütt^'. Säure darstellt. Das Gewicht eiii« 




über Arseniksalze. 437 

^wtheils A fB eil ilts Sure ergieJbt sich auch hierKUB als 
genau ^^ 1/1,5. 

2. Arseniksaures Kali. 

Diosea SnU ist eeit langer Zeh lieliannt, aber nocli 
; nicht genau untei-suchl, Es wuicle zuerst dargestellt, 
Ton Alaci,iitr , der es bei der Deetillaliun einer Mi- 
■chuiig von gleicheu Theileii Solpeter und ai'actiJi>er 
Säu/^ aU Rüchstiuid in der Bctoile erhielt. Das Salz 
ltryBU[li6irt gcwitlinUcIi in Vierseitigen rechiwinkllch- 
ten äüulen , die «ich ia oiedrigen einseitigen l'yrami- 
dei) endigen, Biuige sehr scliöne Krystalle erhielt ich, 
duTcU langsame Atidunstung : sie sind beinahe 3 Zoll 
lang und verbältnirKoiHfei^ dick, uud vrerden atlinäh. 

Rlig düau«r bis zu ihrer iipitze, so dafa sie beim er- 
Bleu Anblick aua ungewöhnlich langen Octaedsm zu 
■teslelien scheineu. Die Kryslullc haben einen ealeig- 
^ liühleiiden Geschmack, beinahe wie Salpeter. An de^ 
Luft verfinilern sie sich nicht im geringsten. Ihrsjiec. 
G&vricht iitt s,0jO. äie sind dichter und fester als dig 
Kryslulle des arseniksanrcn Natrons, wahrscheinlich 
well sie weniger WftMser als dieses enthalten. Sie hal- 
len eine Temperatur von 5Ü6'' F. lange Zeit aus, oh- 
ne 2u lühmelzen öder sich sonst merklich zu rerän- 
d«rn. Doch werden die Thelle zunächst den Wänden 
des (Setiifsea etwas wcifser uud verlieren wahrschein- 
lich etwas HryslalliBationswaseer, obgleich nu Gewicht 
nicht« bedeuletides verloren geht. In d^r Rothglüh- 
lütKe suhnielEen sie und werden so tlüaeig als Was- 
oer. In diesem Zustande ist das Salz beinahe farblos 
1^ einer beimischung von etwas Gelb, auch wohl 




T Ii o m s o n' 

Grün, nacTiJem es keilt geworden. Nacb dem Eratar- 
ren zerspliltert es sich nacli ttllen Bichtungen, und 
seist dadurch eine Zusaminenziehimg aeinur Masse an, 
Dieses erstarrte Salz ist weifs uad undorchsichtig oder 
büchslens durchscheinend. Es verliert durch diese Br> 
handlxng 7,3 Fe. an Gewicht. Es bleibt dabei Tollig 
«ufloslich im Wasser, daher Iiann nioji diesen Verlmt' 
g^zlich als KrystallisationswaBser ansehen. 

Das arseniksaure Kali ist unauflöslich ia Alkoboli 
aber lienilich auHü»Hch in Wasser: 100 Tbeile W'a*- 
«er nehmen bei 43' F. 15 0/(7 SaU auf. Das ppecih- 
Bche Gewicht dieser AutloBimg bei tio" F. ist i,iiÄi. 
In beirsem Wasser ist das Salr weit aufloslicher als 
im kalten, daher eine gesätligle heifse Aullösung beim 
Erhalten sehr leicht in Kryetalte anscbiefst. 

Nach meiner Analyse besteht dieses Salz aus 

Arseniksnurc — 05,426 

Kali — — 27,074 

WaBser — — 7,500 



Wenn man in diesen Verhaftnissen ArseniksSnn 
tind Kai! aufgelöst zuBamuienmiscbt , so kann nun 
dnrcL (Ferbenreaclion den Süttiguiigspunct nicht fin- 
den ; in dieser Hinsicht verhält sich d^s Salx also eben 
to nie das Arseoiknatronsalz. 

3, ■ArsEnilisaures KLipfer, 

Wicht weniger als fünf Abänderungen von Lrystid- 
lisiitem arseniksaurem llupfer, die sich an Farbe dd<1 
übrigem Ansehen von einander sehr unteracbeiden , 
sind von Graf Bouiaon besciu'leben uuj von CfMttmvix. 
aualyeirt wordeai aber IrelUcb zu einer Zeit <tSoi^, 



über Arseniksalze. 4^9 i 

'da die Nothvrendigkclt einer ganz strengen Analysa 
noch nicht Cülilbar war; daher können wir zwischen 
Abji von Ohenefix angestellten Uiitertiucliungea und der 
■töchiouietriaclien Rechnung keine nahe Uebereinstimr 
Miung erwarten. Vier uiiter dMecn Varietäten kom- 
men in dem Kopfcrhergwerka -zu lIucL Garland la 
Cornivftll vor; die fünfte ist von C/ieneHx künstlich 
^nrgestelU worden. Er §cLültete nämlich orseniltsau- 
ftw Ammoniak in eine salpeters&ure Kupferaullösung, 
atsd, dltrirte die Flüssigkeit, um den enLstaitdenen grü- 
nen Niederschliig abzusondern. Die l'Iüsaigkeit wur- 
de, darauf durch Abdampfen concentrivt und eine be- 
stimmte Menge AII;ohoI zugesetzt, wodurch ein INie- 
'8c|lttj> von hlauiin rhomboedrischen Krj-stallen ent. 
diede waren nach Chentfix zusammengesetzt 

ArsenilisGure, — ii,5o . 

Schwarzkupfcroxyd — ia,8j 
Wasser _ _ _ 0,83 
Wenn nua CW'C ich hier voraussetzej ein Parti- 
jjiel Arseniksäure ii|,5 wiegt, und das Kupfcroiyd die 
^ahl 10 hat, so kaim man annehmen, daCii dieses Salz 
I ) Anth. Saure, i Atith. Oxyd und 8 Anth. (rr 9 
Gewicht) Wasser besteht. 
Die zweite der von C/ienefix analyiirten Arsenilt- 
Ittipfersalz- Varietäten kommt vor in dünnen sechssei- 
tigen Tafeln roa schöner Öchmaragdfarbe und einem 
ip^ti. Gewicht rr 2,548. Die Zusammeasetzung ist fol- 
|gende'(wenn wir i4i& (ds Gewicht det Arsenikasure 
I anaeUen } : 

[ Arseniksäure — iA,5o 

Schwarz -Kupferoxyd i3,5o 

■' Wasaei'' -i» ^ 6,07 



I 



h^o 



7 h o m fi o n 



Slöchiometrieoli berechnet besteht dieses Salz (unUi 
dfn obigen VoraassctzungeiO aua i AnUi. Säure, \\ 
Antli. Ovyd und 6 Anth. Woseer, oder in Gewiobt 
übertragen aas 

SRure ■- _- j4,5o 

0»yd — — i5,55 

WasMr — — C,75 

t)ie zweite und dritte VarietÜt kommen in ihrer 
Kl* Hanimen Setzung nahe überein; nur an Wassergehalt 
echeitien sie sich zu nnterscheiJen. Auch in Farlrt 
(grüner) nai specifiBchem Gewicht (:= 4,28) sind 
sich gleiiih. In wie fern ihre Krystallforraeti 2« ver- 
einigen sind, bleibt nuch zu untersuchen. Die Be- 
Btandtbeile dieser beiden Varielatea find uach Cktnf 



erate Var. zweite 

Säure — »4j5 iii,5 

Oxyd •- fiSjO 26,1 

Wasser — ■ io,5 7,4 

Hier scheinen beide Varietüteo 1 Anth. Säure mit 
3i AnLh, Oxyd verbunden zu seyn, nad an WaMCr- 
gebiiU Btch iu dem VerliältniFs zu unterscheiden, i^» 
die 9 Anlb. (an Gew. io,i25) und die zweite 7 Ajilli- 
^ 7.873 J Wasser enthalt. I 

Die erste Varietät des von Chenefix untersuchlnl 
natürlichen Arsenihhupfersalzcs ist blau ins Gränlicl^l 
und hat ein specifisches Gewicht von 3,88). Die E^| 
Standtbcile sind nach dem genannten CbqmitLer : 
Säure — )4,5 

Oxyd — 5o,o 

Wasser — 55,7; 

vonach dieses SaJz aus i Anth. =: i3,5 S&ure, SAulk 



iL 



« ; 

V 



iihev ArseniksMze 44^ 

zu 5o Kupferoxyd und 32 Anth. = 36. Wasser zusam* 
mefigesetzt ist* 

Maa sieht hierans, dafs die Zusammensetzung die* 
8tr .SaLze nicht unvereinbar ist mit der stöchiometri* 
sehen Thsorie, ivenu man i Partikel oder AntheiiiAr- 
senihsäure zu i4)5 an Gewicht anseta^. Doch 'möchte 
noch eine genauere Analyse wünschenswerth seyn, die 
ich ^u8 Mangel an diesen seltenen MineralköfperQ 
jetvt hicjbt anstellea kann« s 

4» Arseniksaures Eisen. 

In den Comwallschen Hupferbergwerken kommen 
kleine kubische Krystalle ron dunkelgrüner Farbe vor, 
die ChenepLx als arseniksaures Eisen mit etwas Kupfer 
versetzt erkannt hat. Nach Abrechnung dieser Beimi- 
schung ist nach ijhenevix dieses Sal zusammengesetzt 
aus 

Arseniksaure •» i4)56 
Cisenoxydul ^— 20,gi 
Wasser — 4,83 

Nehmen wir nun einen Aiitheil Eisenoxydul zu 
4,5 an und die stöchiometrischen Ant,heile Arseniksäu- 
re und Wasser wie vorhin , so besteht dieses Arsenik- 
eisensalz ans i Anth. = i4,5 Saure , 5 Anth. = 33,5 
Eisen und 4 Anth, z=. 4^,5 Wasser. 

5, Arseniksaures Blei. 

Schöne Exemplare dieses Salzes erhält man voa 
dem Bergwerke Huel Unity bei Readruth in CornwalL 
Es ist wachsgelb und krystallisirt in breiten sechssei« 
tig-en Prismen. Nach Gregors Analyse enthält dieses 
Salz (abgerechnet eine kleine .Menge salzsaurcs Elei)* 



;( 






jÜs Thomson über ArsenÜtsalze* 

ArseaiksHure » i'iiS 

Bleioiydul — SS,; 

Wenn nun ein Anlheil Bleiosydul id wiegt, so ichei- 

ncn liier «i Anlh. :^ 55 Bleioiydul mit i Aiilh. Aree- 

uiksnure verbunden zu seyn. 

Es giebt noch ein aaderes ArsenilibleiasiK, wel- 
ches durch Znlröpfeln von arseniksBurem Natron «f i 
Balpciersaiireiu V.\e\ id Geslall eines weifsen puWeilor- 
inigen Niederschlags sich bildet; dieses besteht aui 
Arseniksälire — , y,25 

Bleioiydul — i4,oo 

und kann demnach als ein basisches, aus S Anlb, Oiy- 
duT und i Anlb. Säure zasammen gesetztes Salz betrach- 
te «erden. ** 

In dieser Abhandlung habe ich nun alle Lekans- 
te hrystallisirbaren areeniksauren Salze anlersucht, 
mit Ausnahnie des Aräenikammoniaksalzes , wovon es 
»vvci Abädderungeo giebt, die nach vorläufigen Ana- 
lyüeii mir ebenialls anzu£ei::en scheinen, dofs ein An- 
theil ArBeuiksäure zu i4i5 angesetzt werdea mufs. 



, • . <' 



/ 



445 



\ . 



\ Zw^i neu« ^ 

H e i l' m i , t t e 1 

def Heilkunde vindicirt 



Toa 



Theodor von Grotthufß *); 



X%^/t<^^VK^WV^*«V%<fc*W^^«i«^»>^<»^* 



JL/as erste dieser Heilmittel, das ich hiemit den Aerz- 
tcfi zur weitern Prüfung vorlege, ist die blj^trothc 
antfirazothionsaure Eisenlinltturi die am befsten auf fol- 
gende Weise bereitet wird : 

Zu einer Lösung des schwefelsauren Eisenoxyds 
in Alkohol giefse man eine Lösung des anthrazölhion* 
sauren Kali **) in Alkohol, und prüfe kleine Anthcile 



/ 

*) Aus des«. i^Phyucalisch - ehemiiehtu Forschungen » Erster B«nd«' 
^1820. Nürnberg bei Sciuai^'S ausgezogen, um auf diefft 
reichhaltige Werk aufmerksain zu machen, und durch all- 
gemeinere Bekanntmachung der. hier yorgeachlägeBen Heil- 
mittei eine Pjafung derselben Yon Aeraten zu yeran« 
lassen. 

■ 

. ^*) Das anthr^zothlonsaure Kali erhä(t man am* leichtesten, 
wenn man drei Theile I^erljnexbUa mit einem Theile 

I 

. Schwetcikali zusammeorcibt 1 einen Tfegel damit hst an. 



I < 



Ttieod. V. Grotthufs 

gebildeten blutrotben FJüsli^eit, ob sie 

es Hiuzutröpfeln det EalianthraKOlliionals 

, Farbe wird, indem sicli nach und nach 

:hlag bildet C*''>" sclnvcfel saurem Kali, 

IN. Ukobol unautlfislicli ist), oder ob eie da- 

wird, ohne einen Nicdersclilug zu geben, 

IC die murs man der i'lüBeii^keLt iiocb Kalisn* 

uuat, im letztero das SiBenoxydsulphat bio- 



fiilll, auf di« Maaio elott DeinpaiiendcD Deskel von 

Thaa odrr Marmor aufacl ea Tiegel eine halheSliin- 

d* int Feuer TsbI roth, ii [(U und nach dem Erkalten 

die M-iiiD milWcingei.. Ji igt, Wä'liceiiil des ülühuiu 

•nlniLkela tich viele Ai"' akilÄmpfe. Man inuU dea 

Tiegel nach ticpndijitcr C oa bebulsam ölTnen , -weil 
■ich die Maaie K^wöliaUch j -ophoritch eiil>;iinüel, Sall- 

eine , liiareiclieDde Meuge Alkohol auf die ganso Maiae. 
nodurch (je geläarJit und daa «nthazothioiuaare Kali gs- 
lÖat wird. Hierauf filtrire man die FliUaigkeit und laaaa 
■JB in gsliader Warnu verdampfen) so achiefat dM tials 
ja achönen prisniatiichen KrjauUipiefaen an. £a iat iha 
jcwölmlich clwaa rolbea ablbraiothionsaure^ Eiaenoiyd 
beigcmistlil I daa man diircli behtitaaniea ^iilicTpfeln von 
Kaliläkunc in an|hrBiodiioiiiaure8 Kali uniändera kann. 

Meine Allhandlung über die ADthrazolhionaäDre, über 
'deren Seieitung und Analyte befindet aich in dieiam 
Journale XX. mi. Früher ala Pfrrni icheiueu Winiirl 
(deaa. Ku^at. Blullauge u. s, w. zu bereiten §. a) Rink 
(N. allfi. Jouro. d. Ch. 1. 40;) uud Bacibtlt (deai, Ausg. 
YOn Qrnt ürundiif» der Cb. I. 5oS) dieie Saure' iu Ver- 
biaduBg mil andern Körp'ein dergeiielll lu haben i oha« 
fje ihrer Nttur uqd ibrcp Beatandlheilen npeh zu kennen, 
' , n. y. Gr, 



über zwei neue Heitinittel. 



anfügen . uud 


auf diese Art das bcfsle Verhältnif» em- 


piriscli anzuni 


tleln Buchen. Nachdem das schwetel- 


taute Kai! sl 


h nach und iinch ahgeaeUl h«l, wird 


die danhelbkü 


rolh gerarhte FIuBaisheit obyelassen und 


in einer tvol.l 


verstopften Flasche hann sie an einem 


dunkeln Ort 1 


nge' unverändert aiifliewahrt >¥Brdpu. 


Ehe icli 


es wagte, diese Tinlilur innerlieli anzu- 


wenden, hielt 


ich ei für nothwendig, wenigstens erst 



ra/ülhionsü 


Ire 


ein Gift.eut- 


aber als i 


rig 


erwieseu zn 


nen \ie 


ilrag 


/u 


r Geschichte 


n XX 


Bd. 


von 


ScA^aeiff^r^re 


zu a 


eser 


Früfung das an- 


gab e 


nem 


ebc 


n erst lliigge 


<i Nest 


gefangenen HSiiil.ng 


hulben 


Gra 


. e 


n. Zii^luich 



eine der Verbindungen der Anthrazolhionauure , rück< 
eichthch ihrer Wirkungen auf den thierischen Kürper 
zu prüfen, üiefs war um »o nothwendigcr , da nach 
J'urrel/i Analyse die Aiithrt 
halten soll , welches ich 
haben glaube (m. s. meii 
der Anlhrazoihionssnure i 
Jonrnal). Ich wählte alsc 
tflrazothionsaure Kali und f 
gewordenen und noch 
Xon diesem Salze eiaei 
Üefs ich einem andern aus demselben Nest genomme- 
nen jungen Hänfling eine gleiche Gewicbtsmenge Hoch- 
•alz rerschlucken. Diese so äusserst zärlüchen Vöget- 
chen schienen zwar beide zu leiden, wie dief« au.'; der 
verlornen Munterheit ilnd aus der bescltleunigtcn Be- 
■wegnng der Lungenurgane Sufserlich an der Brust 
1 kenntlich war; indefs erhohlten sie sich nauh und noch 
t Beide, der mit Kochsalz gespeiste merklich eher, und , 
fr- S'pgeii wieder an zu fressen. Den folgenden Tag als 
ich den mit antbrazolhionsaurem Bali gespeifsteR 
Hänfling aus dem Bauer herausnehmen wollte, bekam 
derselbe einen ungefähr lo Secunden dauernden epilep- 
tischen Anfall, der andere Vogel aber nicht, obwohl 
er eich in demselben Bauer befand' und die Furcht, 



Grottilufs 



▼OB meiner He 

itirlteii murdte, 
gek'her» gleich 
Ich 



rereocbte 



md ergriffen au werden, auch nnfibi 
Den dritleu Ta«; schienen beide V&- 
r und vüUig hergestellt zu eeytk 
die Wirkung des Salzes auf eiiiu 
miUelniriUig grufsen lagdhuud. Dieser erhielt fünf 
Oran vom truchaeit aulhrazuthiaiiseanreii Jfali aad 
nursto sie verscliluokea, loh beobachtele düS Thiei 
mehrere Stunden lang, ohne die geiingete Veraudfr 
run;; äeinea natürlichen CcsundheilszuBtandea wfthmeb- 
men zu küiineD. Er gab zwar an&iigs einige Zeichen 
von Eckcl zu erheniicn : es kam aber nicht zum V»- 
miien, bo dafs dleacr Echel Vuhl nur von dem tiaan* 
genehmen, fremd artige n Geschmack verursacht -yraf 
deo seyn mufsle. Er wurde noch denselben Tag zur 
legd gebraucht und war und blieb muuter. 

(Ücilüulig niuTbi Ich noch aumerhen , dafs ich acht 
Tage später demselben lagdhunde vom cisenblansau- 
ren Kali zwanzig Graji aul' einmal und eine Stunde 
später wieder eben so viel mil Wasser eingab, auch 
alle Vorsicht beobiicit^ete , dafs er die ganze Portioa 
von t\0 Gran günzUcb verechlucltLc, und dufs desseii 
ungeachtet der Hund., den ganzen Tag bitidurub, gar 
keine auFallende Veränderung seines nalürliclieu Ge- 
Bundheitszuslandos verriclh. Da nun nRcli,~Herm Cou- 
lona Beobachtungen (AniiuIcB de Chemie, October 
iSi/t) die mit Wasser sehr verdiluiite Blausäure, achan 
HU Co bis So Tropfen genommeo , auf den Körper du 
Meuachc» unangenehme Empfindungen hervorbringt 
(ui. 8. auchOrfilas Traite de ßoisoo. T, II. p. ,^5), 
BO wird CS ziemlich wahrscheinlich, dafs die Ulausfia- 
re durch den Heitritt des Eisens ihre giftigen Eigen- 
schaften wenigstens zum Thcil verliert. Ka raüfstea 
ober noch Ucobachtungea mü reiner £isei)blauauure 




üher zwei neue Heilmittel. lAf 

fvrie sie Pornt dargeslelll hat) und mit eisenfreien 
tiausauren Kaiicn u. s. w. angestellt werden.^ 

Diese Erfahrungen überreugen mich, dafs dia 
Verbindung der Aiilhrazothionääiire , mit Kalt, nenig- 
atens in geringer Dosis Bugeirandt, für den tliierisclien 
Körper kein Üift ist. Um so weniger itrtfieilü ich, 
wird es die Verbindung der Säure mit Eisenoxyd seyn 
ItÖnneu. Ich nulini also selLst Aufiuigs 5 Tropfen von 
einer sehr dunkelrotlien anlhrüzolhiansauren Eisen- 
oxydtinktur, und stieg damit tügÜch zwei bis dreimal 
bis auf lo und iJj Tropfen. Nach achtlügigem Ge- 
brauch Bchicneu mir meine sehr geachwächiea Ver- 
dauungskrafie» merklich gestärkt ku , werdeu, aucll 
erzeugte das Mittel keine Verstopfung, wie es sonst 
wohl von Eisen iiijtlcln xa gcsclictien pllegl. Da in- 
defs die Eigenmittel für meinen sehr reizbaieu und 
Itränklichea Körper nicht passen, so mufste ich das 
Mittel wieder aussetzen. 

Bald darauf fand ich , durch diese Erfahrungen 
flicher gemacht, Gelegenheit, die rothe Eisen tinittur 
einem Bauer zu verordnen, der mich um Hüire er- 
suchte. Dieser Mensch litt seit andeithalh lahren an 
_ einer mit grol'ser Abmagerung verfaundenan Diarrhoe, 
tnd da er schon mancherlei Mitlei verc^eblich ange- 
irandt hnlte, so gab ich ihm ein paar ünien rolher 
Eisentiuktur , und lieCs ihn, davon täglich dreimal zu 
10 bis 20 Tropfen nehmen, Diefs Mittel schlug so 
gut an, dafs der Patient, der vorher gegen alle An- 
neyen grofien Wiederwillen gezeigt hatte, selbst nach 
einiger Zeit mich vtieder um dieselbe Tinktur ersuch- 

Er Bftgte mir dabei, es seycn ihm während des 
Gebrauchs viel Spulwürmer abgegangen. 

Vor einiger Zeit kam ich auf die Idee, dafs dei 



i 



J 



Theod. V. Grotthufs 

. i'othßrbentlc Bestand! hell (lex Bluts vielleicht t'tntlin' 
zottiiotisaurcJ Eiscnuxyd seyn Lönnlß. Die Veraut^ 
die ioli dafüber, jedocli nur C wegen Verliinderungen) 
ganz obcrflBchlicii , an^lclitc, entsprachen dieser lAeJ 
krineswe^cs. Besser halie ich mich überzeugt, daß 
die von Ser/iirner entdeclile Meliangtture, obgleich sia 
■hunchcs Analoge mit der AnlhrAZOthigiisäure zeigt , 
durcnuus nicht mit leliterer an verwechaeln ist. So 
3,. H. werden meUonsaure Sähe »och vor der Glühbi- 
Ut zerscUl, und geben taiil concenirirten , oxydiran^ 
den oder dehydrogeiiireiiden Säuren keinen Schtrefd, 
daE;egen die antliraiothionsanren Salze die GlübhiUa 
im irdenen Tiegel, ohne zereetzt in nerden , rertt» 
gen, und durch jene Säuren Schwefel auBSoadei:a. 



i 

inem J 



Dag ziueite Heilmittel, das icb hier inr genanem 
Prüfung Aeriten vorlege, ist ein vom Prof. JJöberei- 
jiir lim Sien Üande von Sdiivti ggem Journal p. ^07) 
vorgfisclilagenes. Da meines WiBsens noch keine Er- 
fulirungen darüber bekannt gemacht sind, so will ich 
die meinige miulieilen. Sie betrifft nämlich die Wir- 
linng der Cährbäder Wegen manchcrley Herrenzii, 
falle, die mich voriOglioh des Nachts am Schlaf stör 
ten Cdie aber freilich nur ein secundäres Uebel W 
mir sind, indem dits primitive nicht zn beben ist], 
\inr-!en mir ton einem erfahrnen Aizt lauwarme Wa»; 
serbäder vorgeschlagen. Ich hoS'te gröfsere Wirkung 
von ,Gährbiidern , und' gebrauchlc diese statt jener. 
Wirklicli entsprach def Erfutg meiner Erwartung, die 
überspannte Nerveureixbarkcit liefs schon nach dien 
Uebraucli voa jl5 bia so Bädern nach, tind nachdem 



^im 



über zwei neue Heilmittel. 



M9 



ich 4o B&der ganonuMO batte^ iaod ich micli dehr. er-* 
leichtert und genofs wieder einte Zeitlang eines er<{ui- 
ckenden Schlafs. Um diese Binder zu bereiten 5 li^fs 
ich i Lof (rigisches Maafa) Gerstenmalz, wie zur Be-* 
reitimg^der Bierwürze, kleinschroten und mit siedeuf 
dem 'Wasser behandeln. -Daflk ^iJlaltene infusum Wur«» 
da«;BlUiifitj liefen bei g^hx^'igep Temperatur in Gäh* 
rung gebracht« Wenn die Mischung in völliger Gäh« 

' rnog wa)r, stieg ich' hinein ündi Verweilte jedesmal ei* 
Dje halbe . -Stunde darin, .^s.g^e^hct eine soncbrbire 
Empfindung (sensus formicatronis), eine so ungehen«« 
re Menge von kohlensauren Luftbläschen am Körper 
empcpSsteigen a^n fühlen, dasselbe Bad kanu> .oluie. dafa 
Anwendung ron künstlicher Wärme erforderlich wäre, 
nach 12 Stunden noch immer eben so benutzt werden, 
und diese Bäder^ ähneln auch hierin den natürlichen, 
data sie sich durch sich selbst warm erhalfen. Waa 
(dien Gehatt an Kohlensäure be.trifil , so .ßbert^ffß^n 
jBolphes Bad gewifs alle natürlichen Wasserbäder ^ upfl 
idie bydrogalvanischen Kräfte können wbhl auch, tuif'* 

\gend8 reger seyn, als in eiuem solchen Gäi^-bodt^^, > 



j> 



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' ü e b er die. 



■.» -tr-t 



durch äussere Tömperaturerfiö^ütt& d«r ^^ 

Körper heMrirkte. 

R 1i' o s'p h ö r es c e'n z *") 






Professoip Dy. Hei'hrieh : 

in Regensburg, - . 

/ 

■• • • • ' 

VV eim man ^Iles Selbstleuchten iler Eörpet* , weichet 
mit heinem Verbrennen ' begleitet ist, Phosphoresciren 
nennt, so mufs man auch das Lenchten nnd flfelbst das^ 
Glüiben der Körper, datt bei ynäfsiger Tem;^eraturer-^ 
höhung eintritt, zur Phosphorescenz rechnen« Da diese 
Art, der Pfaosphorescens bis jetzt noch weniger unter- 



♦ ) Vtrgl, des wichtigen Werks: €7#A#r 4t4 Pbosphonscsnz i8äo» 
zweite Abthfliluag, Wf^che besonders reichhaltig ist > in«» 
dem darin ausser der Phosphorcsoenz auch die übrigen 
bei der Erwärmung der yerechiedenen Köiper eintreteo-* 
den Erseheinungen angezeigt werden« Di^ vorzüglichsten 
auf die Phosphorescens sich beziehenden Thatsachen hat 
der Herr Verf« in obigem Aufsatae ausgehoben und mit 
aeuea Bemerkungen vermehrt* 

^ * D. Red. 



über Phosphorescenz durch Erwärmung. 45r 

Budbl^ worden ist aU Ate durch Souncnslrahleii bewirk:- 
^B, eo habe ich dieBcni für die Expei'imenlalpkysih 
wichtigen Gegenstände eintfhesondere Aufmcrhsamlieit 
gewidmet. Dtm verewigten l''ürsten Primas c. Dalberg 
Verdanke ich die zu dieser Untersuchung nälhigen 
liedeulenden liüirsmiilcl. 

Bei meinen Versuchen bediente ich mich im All- 
gemeinen der in meiner vorigen Abhaiidlnng beschrie- 
benen Apparate und Material ien. Zum Aufenthalte 
^eule wiederum der daselJist beschriebene finstere 
Kasten; zur Erhitzung der liorper eine dicke Itupfer? 
ne Schaale mit einem erhabenen Rande, von etwa 5? 
KubiUzoU Inhalt, welche immer rnlligluhend in dea 
Kasten gereicht wurde; mit dem Außegen der Subi 
Manzen wartete ich den AogenbUch des t erscU winde a- 
den Gliihens ab. Da ich aber alle Fossilien unter drei- 
erlei Gestalten (als Slüihe Ton i bis k RubikzoU, als 
grobhiirniges und als feine» Pulver) prüfte, so wut; 
den die grufsern Stüche , welche einen hüLein Grad 
der Hitze erfordern, bererts beim Erhitzen der Scliaa- 
le eingelegt, und mit dieser glühend in den Kasten 
gebracht. Zwei Gehülfen waren beschäftigt, das Koh-. 
lenfener zu unterhalten , die Scbaale zu erwärmen und 
zu überreichen , die Materialien zu liefern uud' mir 
^eder abKunehmen «. s. w. Zur Bestimmung der 
Zeit diente aucli hier ein vernehnihar oscillirendes Se- 
ctindcnpendel. Ich habe im Ganzen etwa tausend Ver- 
suche angestellt, von welchen ich hier die Hauptresul- 
tbte milthcile, indem ich in Hinsicht des Einzelnen 
auf die zweite Abtheilnng meines Werl» über die 
Fliosphoresceaz perfreiae. 



« 



45a Heinrich 

Phosphorescenz erdiger Fossilien, 

toh mache vorzügUch auf folgende Hr8cheiiinng|n 
AufmerUsam : 

I. Alle Kaiherden und Kalksteine, in ihrem na- 
jtirllchen Zustande auf einen gewissen Grad erlüui, 
leucliteo im IJiniltcIn ohne Ausnahme. 

?: Die Flufsspatbe bebaopten aucii hier den enten ' 
Platz; denn sie f'Srdern i.um Leuchten cineo niedri- 
gern Grad der Warme, und holten Lei gleicher Te^ 
pcralur Ijngrr, »Is alle übrigen, aus. fHet-auf htm* 
inen die lii>hlci>seuren Iialkerden ; manche Individuell^ 
z. U. ein weifser Tyroler Marmor, ein weifser Kslk- 
ainter, ein Mlinkstein, u. e. m. gaben an Schönheit 
des Licht» dem I'lnr89|>alh wenig nach. Minder zeiek- 
nen sich die phospboreauren, am wenigsten die schirB» 
felaauren Hnlkerden aus.. 

3, Unter den vere^hiedenen Schwerspathen lencb- 
teten der Wilherit am besten, der Bologneser an 
schlcclitesten. 

Z(, Die l'hdsphorcBccnz des Kiesclgescblechts kooint 
iwar' jener des Kulkgtschlecbts laiige nicht gleich; 
äodi bewirkt die Hitze des zu i;lühen auifaärenden 
Kupfei-a bfi gclbkürnigem Pulver dieser Steine dnrcb- 
aus ein Leuchten ; niitlelinäfsigc'BrucliHtücke bingeges 
fordern eine noch höhere Temperatur; Torzfiglioh die 
' Edelsteine Bei- manchen reichte selbst die GlahhlCtf 
des Ku[jfers nicht aus, z. li. bei Chrysolith, Chryso- 
pras, Ijeryll, Granaten. Die schönste Phosphoresceni 
nach dem Diamant gewährten der sächsische TopaSi 
der Ainfthist, einige Jaspis, Bergkrystallo , Schmara^ 
den, Hyucinthe^ u. dgl. Der Leuclt scheint ein be- 
reits ausgcbranntar Granat zu «eyn, indem er sellilt 



L 



über PhosphorcBCenz durch Erwärmung. 453 

«u PuUer serstors?» nicht mehr leuchtet. Die durch 
Melnlloij'ile gefärbleu Gläaer leuchten besser als vÜ- 
fflGs GläS ; Kieeel und Flutasand' besser als gefärbtes 
Glai. 

5. Alle Steine des Talk^eschlechts leBcliteten , ei-> 
nige sogar schön,- docb müsaen sie zu grüblichcu Pul- 
Ter zerstorscn werden. Dieses Leuchten ist beqonderi 
merkwürdig. 

<' G. Au<;b das T hon ge schlecht enthält einige sehf 
gOte Phnipliorn dieser Art, /. B. Feldspath , Weti- 
■chicfer, Chloritscbiefer; im Durchschnitt aber gilt der 
Erfahrungssatz , dafs 4^e Thonarten bei dieser Fhog- 
phoresccnz der Erden und Steine den letzten PlatE ein« > 
nehmen. 
I ' y. 'Die künstlichen Lenchtsteine leuchten zw^r allb, 
ober keiner zeichnet eich darin bei der Ertrürntung 
^Sanders aus. 

P/iosp/iorescenz der Sähe. 
Hier zeigt sich ausser dem permanenten, ciu<;Ii 
noch ein Funkeulicht beim Aufstreuen, ohne Dauer. 

Die Feuchtigkeit hindert auch da die schone Pho»- 
phorescen/.. Kein Sulz leucliiet, welches durch Erhi- 
tzen schmilzt. Kochsalz wurde durch rorluufigeB GIü- 
}ieD in seiner Leuphtkraft gescbwächt, alzcudcs IfaU 
' ganz untauglich gi^jtuachtt Sftipcler .rerbessert. 

Metalle und Erze. 
An diesen bemerkt man nixch der EnvSnbnng 
dreierlei Arten von Licht i Funkenlicbt, ruhiges Leuch- 
ten , schwaches Verbrennen. 

Jjrirfi,/. Cbtm.ti,Ptji. 3'),S4A. I/efl. ay 



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I 



tt 



454 



I^I e i n r i c h 



, FunheDÜcfat enUtebt, wenn die Metalle in feutn 
Körnern oder reilspäbnen auf daa duuk^Uie'tCae Hupfer 
g«Btreut nenlen, — elvraein BugeablicMiohi'S Glüheo? 
Mail bemerkt ea aber aucli bei mebierco Metallaxjden 
ftttf nassem Wege. 

Ein rubiges mehrere Secuaden aobaliendes Letict 
ten gewäbren die natürlichen Metallniyde , als Kupfcf 
erz, Malflchil, Scbfrefelkies, Magncl^tein, 6ohn«i:i, 
Ocher, Umher, Zinkoxyde, Spiefsglanzerz, Rrdkobalt, 
Braunsleln, u. dergl. Etwa ein Leuohtea der Gehirg|> 
»rt? 

Ein wabrea Verbrennen geht vor bei allea ^ 
ichwefelten Melallen. 

Die Metallkörper stehen rficksicfaüich der Pboft» 
phorcscenz im Mittel zwischen den Terhrennlichen mi 
Oprerbrennlichen Körpern. 

Phosphorescenz 'verbrennlicher Suhstauzen. 

Hier zeigt aich. das dreifache Licht aocb deutli- 
cher als bei MetaDen. Das Funhenlicht beim Aut 
etreuen der Stibstanzen bemerkt man vorzüglich lici 
den verbrennlichen Fossilien, seltener bei Vegetabi- 
lieii, am eeltensten bei tliierischen Körpern. 

Ein auffaltendes Verbrelinen mit Flamnne slellU 
iich nur beim Schwefel nnl} Zucker ein , aber eis 
schwaches, länger anhaltendes Flämmchen läfst sieb 
bei allen ] Substanzen des PUanzen - und Tbierreichl 
wahrnehmen. ' 

Merklich ausgebrannte Körper: Gagat, Laven d« 
VesuTS, Bimsstein , Pulver der Scbmidekofale u. dergL 
leuchten sehr schwach; die Baarten des Wallfiscbei 
und Gorgonia FlabeUum blieben ganz duntel. 



über Phosphorescens durch Erwärmung. 455 

Was gleicli beim ersleo Verauche in Hohle oder 
entsäuerte Kalkerde übergeht, taugt ein zweites Mal 



Mancherlei Versuche mit Oelen und thierischew 
Fetten. '■ ■ ■ » 

Bii zum Aa{v?allen erhitzte Oele .Ii6i«n im Dnav 
kein ,bei fblgrudea Graden auf sicklbar zu leuchten:' 
Terpentinöl bei 68° R., Steinol bei ^S" , Leinöl bei 
SS", NuflS- und Mohual i-ei .ju", Rübsenöl bei i55", 
Olireuül bei löo" , Mandelöl bei aoo" , weiftes Wachs , 
bei i55° . Scji^affctt läb" , ächwcinfett. ibä" , Ochsen- 
fett i56* , Butler bei. i4a". Merfewürdig ist's, dafa 
Biclt beim Destilliren dieser Oele kein Leuchten zeigt. 

Leuchten des Phosphors. 

DuS Leuchten des gewöhnlichen Stangenphosphora 
bSng^j.yofzüglioh .von seiner Temperatur ab > unter der 
Temperatur von + 3° R. hört es gänzlich auf, ausser' 
wenn der Phosphor mit Eis versetzt ist: in dieEem 
Falle leuchtet derselbe noch bei — 4° R. (Rlerkwür- 
dijf' ist's, dflfs der eiugefrorne Phosphor zugleich mit 
dem Bisen gleichmäfsig verdunstet, ohne eine merj((-. 
li<}1»e Spur zurückzulassen). ' 

,p jjfts Leuchten des Phosphors im Stickgase und> 
andern die Verbrennung nicht nubfendpn Luftarten: 
ist hinlänglich bekannt: . es ist ein te\at:s, Lichtpfaäno- 
men, das sich vom Verbrennen unterscheidet. Da*, 
Stickgas befördert sogar sein Leuchten, wenigsieoa 
h&lt das Leuchten darin bis zum Gefrierpunkt des Was- 
sers an, wuhrend es in der almosphärischcn Luft bei 



1 



456 H e i u r i c h 

+ s" R. nnd im SvierBtoffgaae »choa bei -f 11/ R 
Wtfhört. 

Ocle verhindern im Allgemeine^ das Leachten de» 
Pbosphora : im Nelkenöle, im Aaisüle und im Oliven- 
Öle leuchtele selbst der geschmolzen« »od bis '4Ö^ Hl 
erhitzte Phosphor nicht. Bis sich derselbe aufzulösen 
anfing. Sleinül giebt mit Phosphor nur beim Schul« 
' ictit ein schönes LichtphSnomen ; Terpcnthfnöl 'Schita 
anfan^ sein Leuchten gana /.u zerfllüren. Wachs da- 
gegen rermehrle dasselbe. Einen hesonderii schöueri 
Arblich hat man, wenn man Wachs and Phosphor in 
einem Glase zusammen erhitzt. ' '' ' ' *-'^' 

Auch durch tBerüLrung mit. SchneFel wird <b^ 
Leuchten des Phosphors verstärkt; ein bis auf o" Ri 
erkalteter, folglich nicht mehr leiiclilender Phosphor 
Jtann durch aufgestreutes Scliwefelpulver von dersel- 
ben Temperatur sogleich wieder zam Leuchten g»- 
luc^acht werden. . , , . ^' - '1 

■' Im Weingeist, der bis zam Aufwallen erhiui 
^nrde, blieb der Phosphor dunkel. i»'- . . .i.-- 

Die Säuren scbeinen im Allgemeinen das Leitp^ 
leii aufzuheben: Wurde Phos|*hor in Schwelelsäare W 
taucht, so konnte durch starke Erhitzung kein Lencii'- 
ten desselben bewirkt werden; in raSfsig erwünoter 
Salpeiersüure zeigt der Phospdor keine Spur von LicEtf';' 
eben so wenig in EssIgBäure, und Salzsäure ; nur dJircb 
Schütteln kann man hier Licht erregen. .: 

■ Zerfloifence Weinfciiififcali beftrdei-te daa Lencb- 




öberPhoEpliorescenzf durch Kt-wärmung. 4^7 

4 



tJe5er die jitm {-.putTtieh nttH'tgi Temperatur, 

vorzüglich ' bei Fossitteh^ '' ^ "' '" ' " 
■ i-: ' in r'.'- . ■ 's na t 

E» hält zwar aclurci^, dcp WSi-m^gr^oL gcNau va 
fcestimmeni bei welclicn JiejerltiUteu F.erjier m leuch- 
'tan.aufbMfea, (loc|i, düriieu folgende Augßbcn der 
"Wahrheit sehr nahe,hp^nxf^ , , . 

j. Das Licht des FlliJ-ispalJu; v^Bch*sincIet upter 
Waager bei So' ; 70° ; Cm". ; 5o" R. nach Vcisi^tJio'- 
idenheit der IVobetücke ; in,|r.eier Xiuft Auf e;iteii Ofca 
kuna es bis hu" aushalteu. . 

3. Bei Diamanten wechselt die l!,!cTiUeRiferatuJ 
TOn gti" bia 170"' uni düi-iüier. Hob." Jfojle konnte' 
'2war aeinen Diamant echon durch' 'd!e WSrn:B der 
Band leuchtend machen; allein er Uefa ihu frfilicrhin 
vom Sonneu- oder Kerzenlicht bitsirahle'il. Auf diese 
Art leistet der grüne FlufsSpalh dieselben Dienate. 

3. Der Apatit ans Eslrcmadura halt bfs 80° R-. 
'ipnd ndch daruiit&ir aus; der deuteche feuchtet' ^ichti&. 
lioige.' , ■-! - ■ .;. ■ \ ' ' - 

t\. Bei den Icohleusaurea Kfitker'^en, vorzflgfJci 
bei den Miinnorarleii , Iiann man aoo" K. ala die niitt- 
leroTenipcrniur 'BDnehmen, bei der daa Licht yir- 
ac^^iadetisalläineie erstreckt sich va^ lOo" bis 260° R, 

5. Rosenquar:: aus Baiem hielt bis ig5" aus: Feld- 
apath bis aatj" , Camiol und Smaragd bis 245° ( Hier 
ist iinmer Ton grobkürnigem Pulver die Rede). 

6. Die Talk-^ixaA T/iunerden,\t:\ic\Hslea auf Btttfk 
erhitztem <^1uecksrlber in Meinen Stücken gornichl-- 
in PulvergeBtalt ätisaerst scbwnch, ohn^dttfar bi» a^S'»} 
■o nuch der Labrador, der Zeslith , u. a. ' ' ' -<' 

•j. Im Ailgvmvrnnn, kann man aiinehiuen , daffl dlls 
'Srdeo uud Steine, Trenn si« anders eu dieseer Bbotf' 



I 



i 



f 



pborescenz tauglich aind, bei der Temperatur des ko- 
chenden QueckEiUiers zu leuchten apfuigeii, die mei- 
eleo aber schon viel früher, 

8. Unter den kanatlichen Präparaten zeigte Can- 
toii'a Phosphor (gebrannte AuKernschaalen mit Schwe- 
felleber) das Sonderbare, dafs er unter Wssser bii 
55' R. zu leuchten fortfabr, als'o deih befsten Flofs- 
Späth gleich kam. 

cj. AuB der Dauer leuchtender SabtUnzen du 
Thicrreichs läfat eich scmiefBcn, dafs ihre lienclittm- 
peratur nicht über aou' R. betrage. 

10. Wüfstc man genau, kti welcher Temperalnr 
rotiigliiliendes Kupier im Dunkeln zu leuchten aufhört, 
und nach welchem Verhällnifs diese Temperatur ia 
den folgenden Zeitmomenten abnimmt, so könnte man 
aus der D'X'ör der ;l'hospborceccat, welche für jeJes 
Individuum angegeben ist, auf den hiezu trc&enJen 
_^6rmegrad sthlieTsen. Obgleich uns hiezu die nöthi- 
gen Vnrkeiiuluistic fehlen, eo sieht man doch, daTi 
jene Angabeu niuht ganz ohne ?jutzen dastcbem. 



lieber das gefärbte Licht phosphorescir^, 
glühender y und mit einer Flamme brenndi 
der Körper- 

Das Farbenspiel der durch Erwärmung lencbtea- 
^n Körper ist so mannigfaltige dafs sich im Allge- 
neinen darüber kaum etwas Bcstinuntes und Consta» 
tes angeben läfst; man mtifs sich eien an das hallett 
was öfter zutrifft, und vorherrschend ist. IVlit dieser 
Einschränkung Bielleu eich folgende Farben am faän- 
^ilen dar: 



über Phosphorescenz dnich Erwärmung. iSg 

Bei kohlensauren Kallterdea, gelb und welTs, grfin 
•ehr selten. 

Bei ßußisauren ; gplb , blan , grün , grüfsteatheil» 
beisaTDineni. 

B6i phospkorsaUren ; grün und gelb , gewöhnlich 
einzela. 

Bei schwefelsauren f gelb und weifs. 

Bei arseaiL'sanren : grünlich und blau. 

Beim Baryigsschiecht ist Gelb Torberrgcliend. 

Bei'm Jiieeelgeschlechi : ncifs, gulb, Rrün. 

Bel'm ThongesuhUcht : weila und gelb, seilen grün. 

Beim Ta/igtsc/ilefht .- weifs und gelb 

Bei Metallstufen und Metallosyden kann man alle 
Farben seLen. 

3. Es folgen die Farben in gewisser Ordnung 
ll«I abnehmender Temperatur auf einander : z- \i. b^i 
den Flufsspaihen et> i hellglänzend, Tiolet, grUii, weifs- 
lich, oder: hellglänzend guldgelb , gelblidi , woifsUcb, 
oder : dunkelgrän , smaragdgrün , blafsgrün , weiff 
lich; riolet, dunkelblau, hellblau, achwaoh weifs, oder.: 
blau, grün, hellgelb, weifslich. Auf ähnliche Art 
vrandeln andere Steinarteu ihre Farben. Soviel acheint 
hiebei auBgcmacht, dafi eich das hl(tuf Licht Stete 
frjiher äussert, als daa grüne. 

5. Ks lohnte sich der Mülie, zu untersuchen, ob 
&e Farben bei steigender Temperatur in umgekehrter 
Ordnung erscheinen; diefa geschah mit Flufaspatb und 
Feldspaih. Wirklich leuchtete Flufsspaih stufenweise 
erwurmt anfangs mattweifslicli, dann gelblicb , grün ^ 
bläulieb, endlich »ioletj lelzteres sehr seiioii und an- 
baltend. Etwas gröfsere Stücke erreichten das Violet 
nicht, sondern blieben beim Hellgrün stehen; bis zum 
giaRzenden Weifs schwang sich aar das Pulver. 



I 



ä 



Petdtpalh zeigU unter Shnlicheii UmstÖaden an- 
fangs ecliwaches Licht, dann gelb, grün, Mau, g;lwi> 
xeod Itell. 

Hieraus scheint zu folgen, dafg, wenn Licht ditrcli 
Temperalurerhöhting aus den Kurpeni enlirciclit, die 
minder brechburca äirahlen früher ausirelen , sla dig 
mehr brechbnron; etwa weil letzLere von der Materitt 
■t&rker Bogezogen werden ? 

It- Warum die Flamme unserer BrennmatenaUen 
wie des Weingeiatea, Schwefels, Wasserslofigaiei, 
Waohsea, Talges so oder anders gefärbt erscbcinti 
hängt iheils von den Körpern seihst, ibeils voa aiU' 
Sern Umständen ab. Das V'erbrennen iu Soueratoffgu 
giebt uns hierüber einigen Aufschlufe; e» überceugt 
«ns, dafs die Flamme blendend hell und weifa ist, so 
cft die Zersetzung der Hörjjer rasch und bei sehr bu- 
hen Graden der Hitze vor sic^h gebt, dasselbe bemerkt 
man im Brennpunkt grolser Brennlinsen, und im l'ro- 
bierofen. Allein man mufa niuhl Acrgeasen , dafs bei 
allen eigentlichen Brennarien Lidm und Wärme ztun 
Tfaeil auch dem umgebenden Medium, der Luft, sn- 
gehören, Dadurch wird die Erktärnng Tcrnickelter. 

Versohiedene Fragen und Bemerkungen. 

I. Welche Körper leuchten durch äussere Teni' 

peraturerhöhung am besten , und welche 

gar nicht ? 

]. Nicht rerbreanliche Ftis^ilien nehmen an Leuclit* 
Iiraft nach folgender Ordnung ab : Flufsspeth, kohle» 
iQurD Hidl(i>leine, einige Steine des Th angeschlecht«, 
die Sohwerspatbe — hieuiit «cUUertien die guUn Flior 



b. 



'^- •" ■* 



■o'C 



^er Phosphorescens durch Erwärmurg. 46i 

plnrn. Das Kiesel-, TUon- und Talkgeeclilecht lie> 
ftrt nur BDÜtelmäfftlge , zum Tlioil sehr sohwache. Gar 
liichl lencLteii a) lropflia»lli"iBsige, nicht verbrennliche 
2ltibstaR/en , by durch Feuer bereits ausgeglühte oder 
ansgebranate Ktirpcr. Mit anderen Worten : 

Diejenigen Substanzen leuchten durch Erhitzung 
am schönsten, welche am wenigsten brennbar, und zu- 
gleich mit einer Säure verbunden sind, worunter aiuli 
die flufssauren und hohlcnsauren Kalhcrden ausEeich- 
Bsu- Ea leuchtet kein TropHiarflüssigea, welches durch 
£rw&rmung zwar in elastische Dampfe übergeht, bei 
der Erkaltung aber wieder die vorige Aggregatform 
annimmt, z. B. Wasser, Quecksilber. Ohne Zerse- 
tzung giebt ee keine Phosphoresccnz durch Tempera- 
turerhöhung. Ebendarum haben ausgeglühte und aus- 
gebrannte Fossilien ihre Leuchtperiode bereits fibeiC 
lebt. 

9. Unter den verbrennHchen Körpern behaupten 
ttnnltels Phosphor und der Diamant den ersten Platz; 
obwohl das Leuchten des Diamants bei so mäliiger 
'Wärme nichts weniger als ein Verbrennen ist. Dann 
folgen die Subslnnzen des PflanzenreichB, und vor- 
süglich jene des Thicrreiclis, welche einen dreifnchcit 
Srennstoff als Grundlage enthalten, den A'oWen- //'ni- 
aer- und Phosphorsluff ^ als liohuen, Mays, Roggen- 
mejil; thierische Knochen , Zähne, Klauen, Hörn^r 
n. s. f. Reichhaltigkeit an l'hosphorstoff und an' Koh-* 
lenstoET vermehrt die LenchlliraA ; Zucker und Mastix 
leuchten schwach : Steinhohlen , To-f , Gagat noch 
•cKwächer: die Schmidekohle , der Bimsstein und ächte 
Lftren feuerspeiender Berge beinahe gar nicht uclir. 



I 



U. Wie iann man den Körpern diese Phospho- 
rescenz nehmen und «tV wieder geben ? 
1. Dorcli einen hoben und andauernden Grad ron 
GliUifiiue liaiiirallea, selbst den unverbrenuKchsIen 
Foesilien die Leucbikraft pnizogen werden j hleron iet 
aucli das KleBelgeschleolit nicht ausgenommen. Durch 
Zurückgabe der im Feuer rerlornen Ceetandtheüc Itann 
m»a eie wieder zu guten Phospliorn umaohBfi'cii , wa< 
freilieb nur seilen angeht. Beide Sätze gründen sieb 
auf zahlreiche Versuche. 

9. Auf eine ganz eigene Art wirkt hiebe! die yei- 
stärkle Electricität. Kohlensaurer Hfilkstein, Pluii- 
Bpatb, und ^uhtverepath, welche durch starkes GlSbeo 
ihre Leuchtkraft verloren hiittcn , wurden durch 
trische Schläge einer Veratarliungsflasche wieder 
gestellt. 



UfiGD 

%\ 



IIL In welchen Fällen ist dieses Leuchten ein 
Verbrennen, in w/elchen nicht? 

Die Versuche zeigten , dafs die eigentlichen Com- 
buBtibilien das Leuchten auf der erhitzten Kupfcrplalle 
zwar allemal mit einem Verbrennen beginnen, zuletzt 
aber 80 schwach auslassen, dafs ihr Liclit rein piiot- 
phorisch zu seyn scheint, um so mehr, da es attch in 
den unathmenbaren Gasen fortdauert. 

Spiefsglanzerz , Graphit , Bernstein , thierisc^ 
Knochen, AuglernschaBlen, Mays , u. dergl. fuhren ill 
IcohlcnBaures Gas versenkt zu leuchten fort, wie Üb 
freien Raum des dunklen Kastens, da doch ein gleich- 
seitig versenkter glimmender Hul^spahu , hell audo- 
deader Schnefel, n. dergl. augenbUckMch Tertoschrn. 



überPhospIio'rescenz durch Erwärmung. 4ßsT 

OlHBufil wurde in einer geräumigen Glnarulue <s4 
•tiu-lc erhitzt, dafe es ohne Dacht mit Flamme zu bren- 
nea foriruhr. Kaum wurde es in Iiohlensaures Gas 
Tcraenkt, so verlosch die Flamme, das Echwauhe 
Leuchten aber dauerte fort. Vei-brennliche Subatan- 
xen scheinen also ein doppeltes Lichtphanomen -zu 
zu äussern, niimlicb mit und ohne Verbrennen. Dia 
regulinischen Metalle verhalten sich gerade so. Uebri- 
gene kann man freilich das Phänomen verschieden er- 
klären, weit eich in obigen und ähnlichen Fällen di« , 
Grenzen zwischen Leuchten , Glühen , Verbrennen j 
nicht bestimmt abstechen lassen. Wohin gelöst z. B. 
das Leuchieii des Stangenphosphors mitten in einem 
Eisklumpen bei der Temperatur — 4° I^t xmi im 
Stickgase bei dem FrostpunUte, während der Phosphor 
ün Sau erst ofi'gase bei + in" R. nicht mehr leuchte^ 
aber bei so° R. plötzlich enthreunt? 

■ Neuere Nachträge. 

Ich ichlierse diese Abhandlung mit einigen Nachr 
trägen xa dem zweiten Abschnitt meines Werks über 
die Phosphorescenz. 

i. Wer sich die Mühe giebt, meine Versuche 1 
ober das Leuchten der Körper durch Temperaturer» ^ 
höhuDg mit den Arbeiten meiner Vorgänger » 
gleichen, der wird sich leicht überzeugen, wie man* < 
gethaft unsere Kenntnisse und wie unrichtig unsere j 
Ansichten über diesen Gegenstand ror kurzem noollj 
waren. Hiezu reicht schon eine flüchtige Uebersicht'j 
der von mir gelieferten Tabellen hin. S. 161, 174^ 
181, i85, verbunden mit der Einleitung und mit deai | 
6ten und 7ten Kapitel. Man schränkte sich auf eini 
IVIineraÜMi ei« , erhitzte sie gewöhnlieh nur Auf glW 



heuden Kohlen, sorgte für gnle, BescbafTenlieit de» 
Auges beiiialie gar nicht, epizto das Thermomeler 
ganz liei Seite, u. dergl. , und behauptete nichts ^eetn 
wcnjgiir gani unbedingt r diese oder Jene Fossilien 
leuchten durch Erhitzen gar nicht, nur wenige mehr 
oder minder gut, u. e, f. Die Belege hierüber wären 
leicht zu geben. — 

3. Der Diamant und der FIuTGSpath erregten auch 
hier zuerst unsere Neugierde. Die zu?erlÄ8sigcn Nach- 
richten vom Diamant gehen bis iG65 zurück (o'e Ai/O' 
manle I), Claylon. Rul. Jioy/a), die vom Flursspath 
glaublich nur bis 1710 (.Mise: lUrol. i.-g?)- Da aber 
leleterer leicht zu haben ist, so wurden ohne Vergleich 
mehrere Versuche dümit gemacht; erst spnt entdeckt« 
man, dafa siqji ein in Sibirien TOrkommender Pluft* 
Späth beym Bk-hJlzen ganz vorzüglich auszeichne so- 
wohl durch den Glanz als durch die grüne Farbe dea 
Lichts, man nannte ilin daher Chlorophan , grünschei~ 
Tiendi hievon will ich nachtragen, was mir seititer fae- 
Iiannt geworden ist. 

3. In den Abhandl. der kaie. Acad; d. Wies, ron 
St. Petersburg auf das lahr 1785 [Nofa Ada. T. t. pag, 
iSj. hislor.i giebt Hr. Pallas Nachricht von einem 
an die Academie überschicklen sehr schönem Flufs- 
epath ans Katharinenburg in Sibirien, welcher die 
Eigenschaft durch Erwärmung zu leuchten in einem 
so hohem Grade besafs, dafs schon die Wärme der 
Hand dazu hinreichte, wenn man ihn eine halbe Mi- 
nute darin verschlossen hielt. Das Licht war bichei 
nur weifslioht und matt, gieng aber schon bei der 
Hitze des siedenden Wassers in's Grüne über, and 
rerbreitete sich endlich gleich einer leuchtenden At- 
mosphäre auf mebrere Zolle, wtaa. ein böhercr Grad 



über Phosphorescenz durch Erwärmung. 465- ■ 

der Wärme angebracht wurde. Kein anderer Späth 
kam die§em an Scliunbeü gleicli; g^priilt tvuvdoa ei', 
biriscfaer Flursspatb von Garpenbevg, Schlangesber^ 
und Oubonkoun : Englisoher von Cornwallis uud Der- 
by^abirej sächsischer von Bretleiibrun , Elsafsiicher u, 
dergl. Die grünen Bruchstücke leuchteten duichan* 
' am scbÖBSlen, und ihr Licht gieng bei zunabsieutler 
"Wärme in das lebbaftestii Blau über- ^ 

^. Noch umständticher handelt Hr. Bas, Sewergin 
TOD den verachiedenen Flufäepalbarleu des russitchea 
R^chs, und namentlich vom sogenannten Chlorophän 
auB der Grube KU!si;hHnsioy. bey Nertschinuk (^Nova 
^cla, T. -\/, pag. 38* — 3»v), Er kömmt dunkel- 
blau und grau, dunkelblau und weifs, grau grünlicht 
ina blaue spieleftdk auch scK^e^ernd vor: mclir oder 
fuinder durchscheitieriid: scia üefüge vrcder g-an*, *uö- 
tlug, noch durciiaus coippact i wei^ig gl;inxe()d, dem 
|<^ettglanie sich nähernd mit mehr Icuchtefidcn ^unk- 
t^n.: B^h"" brüchig und »pJittrig,: auf glühenden Koh-, 
len nicht knisternd: bläulicht und smaragdgrün leuclf- 
Ifnd, .seihst bei hellem Tage bemerlibar ; der Ver« ' 
l^ijh lafat sich sechsmal naeheinauder, >i jederhulefti. ] 
nur tritt die Phosphorescenz immer etwas BpS(ei) ej«. * 
Die Versuche mit Spathp^Iver nehmen eich noch achä* 
ner au?- Im nächstfolgenden, pajul d,(;r aliad. Schriften 
▼Oi^.^St., Petersburg iNof.Acl.J'.^^IJ.pag^:^^^^^^^^ 
MJgt Hr. Seii^r^itt,^ dafa dieses Leupbtcn jaii^ aeüjieÄ 
Wid ))^Bfi^a Lieht dem Chlorophän nicht au^scjijier». 
lieh eigen ist, und dafs man es, bey vielen kohlassaif, 
ren Kalkerden bemerkt. Ana diesen d'ei ^HchrjchFjeA 
wird erläutert und lum Theil berichtigctj was üben 
da» Leuchten des Chlorophän in des H^n. v. ^rflL 
Annal. i^gä. I. 634. vorkommt. Wir seh«a dar^tiu. 



L^ 



466 



C ll 



dafe diese ber&cliiigipti ßigenacbaften ansacr 

■palh Ton ISertNcliinsk noch vielen Aitdereii ans SiU> 

rien eukommen : dafscti* grünen Exemplare nook Iih; 

aer leuchten ah die blauen ; dofs es vom Zufall dt- 

hangt, au8ge:iciclinete Eiemplareii zu erhitUen: Saft. 

^ nah Racfi bei kolilenaaiireii .Spatben , MarmorD, und 

Itrgl. dieseB Lichtapiel bemerkt, wie aus me'nen Ver- 

;heii rielfällig he'rrorgeht : dafs also der Cfalitropban 

1 der befs'len Art , vor anderen Fufsi^pathen , ja selbel 

[vor den kohlensauren üatltspalhen nichts voraua hat, 

I ids iIaCs er schon bei einem mittelmälsigcn Wärme- 

■ «rad zu leuchten anlangt. 

j^ 5. Im 6. Kap. handelte ich umstSndtich von itt 
fHaxa Leuchten nöthlger Tempcratnr ' bei Fossilien u. 
I ^rgl. Für den gewöhnlichen Finfsapalh fani ieb 
lugef^hr 5n Gr. R., für einige Diamante 8o Cr, 
jbare beide schon durcli die Wärme des menscMtcbtri 
Ikpera können leuchtend werden, und dafs hiebd 
^es individuell sey, erfahreii wir aus folgenden Nack- 
Ichleh : 
E^' a) Robert Eoyle sah Clayton'a Diamant leachteiii 
r ihn lungere Zeil an seinen im Beite erwflrn^ 
Vjnt^' HGrper hielt. (Jü Adamanle in tenebria iucenti 
[ fo-ei'is enarratio. Opp, T. I, Genei'. i£8o), 

i) Pallas brachte ein Stückchfen fluftspatk rön 
I^JCalhariiieiiburg zum schwachen Leuchlea, indem er 
Km^ nur eine halbe Minute in Seihe Hand verschior*- 
c) im Journal de Physiipie (T- LV- p. 6o) ItÖmOll 
r Brief von L. i'. an La 3Ie£herie rot , mft der B(* 
fiifcVkiiag: W6nh vom' Leuchten der Fossilien £» 
flc'äe ist, soll tn au nicht gleich die Eigenschaften e!^ 
nea Einzelnen auf die übrigen derselbeh Gattun'g üNcr^ 
tragen; „TcIi besitze, heiTst es S. 6i i einem, grünen 



über Phosphorescenz 'durch Erwärmung. 467 

„-Flufaspath , der Echon duich die thicrische WärmiQ 
j^leui^litcrid wird-, nicht miuder habe icti yreifae Topa- 
^se aus SibiHea bei Haiiden, »«Iche gleichfalls durch. 
„Erwärninng leuchten, nas mir andere aus demselben. . 
„Bergwerk nicht leisten." Hiedurch kann maii dia , 
Ijeucht- Temperatur einiger Diamantc und Flur^^path^ 
bis aul' 5o° R. herabsetzen, da hingegen andere achoi^ •! 
bpy 70,100, ja bei 170' dem Auge rerscWiiideii. ■ ' 
' d> Einen eigenen hiehcr gehörigen Versuch balr ' 
I>M»aignes rcransialtel. Um einen Canton'scIieR Phos-, ' 
iiiioii zn erhalten, ron dem er getvifs Bcyn konnte, 
dafs er durch Bestralilung \stia Licht erhalten habe> 
bereitete er sich denselben in einer starke;], dick mit 
Lehm beschlagene CtaEi'uhre, füllte den uberßiissigen 
Raum mit Sand und (Quecksilber aus, vcratj stall eiq> 
die Abkühlung imFinstern, u. s. f. Dieser Phosphor 
leuchlete schon durch die Wfirme der Hand, ohae 
didi» früher ein Lichtstrahl auf ih» gefalleu war, (/oiu>(, 
Ttal d. Pk. T. LX/X. p. 6.) * ,, 

So sehr wechselt die Leucht • Tempcratnr nacT» 
VflrBchiedenheit der IndiTi^uen. Wicht geringer ist. 
der Unterschied Eirischen ätherischen und fetten Ocr 
lenj obwohl ich mit jenen nur sehr wenig lorgenojqt.-^ 
inen habe — eine noch auszufüllende Lücke. — .( ^j^ 

6. Gleicliwie man das Leuchten dar Körper durchj 
Bestrahlung merklich verlängern kann, wenn man sie, 
ausser Verbindung mit der umgebenden Luft bcIkI,, 
80 geschiehts auch bei den Ph(M)rhoru,d^ir(;b^£Tvtfir^ 
nnng. Grobes Flufgspathpulver a\if ^iae» eia^fi^ 
Oieh. -gestreut, wird nur eiiügSr Abende leucht^,. ujtjj^ 
mit jeder Erhitzung an Schönheit abnehmen; i)ia[i. 
Tcrschlicfse es aber ia eine hermetisch geschlossene 
Glasröhre so wüd es deoVei'suGh ohne Verglei*;ti 



L 



I 



d 



468 

mer 



Heil 

iDehalten. Wählt : 



von alles 



I nit blauem Liclit phosphorescirt, eo erhält man ein 
L l^hänOnien , gaiis dem Shnlicli, welches todinekrystal- 
W Ifcn in hcrmcdsch gescblosfictieri Höhren durch Erhitten 
W darsielien — auch dieses ist Phoeplioresuenz durch 
fe ßrwärmen. Noch ichöaer nfinint sich der Versach 
f «s, wctin man Klufsspathhörner roa maocherlei Art 

■ untereinander miacht, weil man dsnn Licht ron allea 
ft_ vorbei), eines früher als das andere, xuletzt 
1 ipülsclit ,"erhSll. 

■ 7. Im Journal ds Pkysique (T. XL. p. 161O 
W' ^1) sehr lehrreicher Aufsatz Ober den Doloni 
K dessen Analyge »or, worin Hr. c. Saimsure der Jün^e^ 
ft V^ seine Ansichten über die l^hosphorescenz einiger 
K fUlKsitine durch Erhitzung rorträgt; in der H«iipl> 
^ incliB folgendes: 

k " Man bemerkt bei den Kalksteinen dreierlei Arten 

B ^r PLosphoreaccnz durch Erwärmen, Die eine scheint 

Kein yerbrenneii zu seyn — vermuthlich de» in den 

rfteinen enlhallenen Sclmeiels, oder der Schwefelle- 

B;Ar — denn sie erforifert D«seyn «usaerer Luft, Die 

K CVrbile ist wahrscheinlich das Resultat einer lUc/ttiiii' 

m,il/f%ui>g , weil sie eich allemal einstellt. Wenn man 

\ ittjt Höi'per vorlüufig dem Sonnenlicht ausgesetzt h*t> 

[^Ve dritte biehär am wenigsten untersuchte, äusseit 

ÜiAi bei demselben Hörper nur einmal, bat aber da* 

eigene, dafs sie' auch »hne äussere Lud, im luftlee* 

tim Raum, unter' Wasser , im Innern d»:r Körper, tt> 

dergi, (Tl.ilt hat. Dabin ' gehört die Pbosphoreacflii* 

der' FfuTsspathe', und mehrerer Kaliisteine, waräieC' 

sich Jfr. f. S. so Üussert ; 1 

B) In allen Hcftksleinen, welche nach der driltear 

Art ^hosptiorescireu, haa'n man Spavesr der Schweftt' 



über Pliospliorescenz durch Erwärmung. 4^,; 

aSure und der Fliif«Häure entd^tken. Iieu])tsäclilich 
Ton der letztem scheint das Lfiuclileii abzufaaiigeni 
doch nur unter gewiaij^n Bedingniflüen. 

. t) Eine Verbindung reiner Kallte.de mit Muftr 
fßjin scüeint keine Ffioaphnreacciiz zu gewähren. -:— 

c) Eben so wenig die Iiolilensnupe KalUcrde im 
Minen Zustand; denn Kalkruhtn und wcif^er gans 
durchsichtiger Isländischer Dopiielspath leuchteten «uf 
heirsem Eisen nicht i 

A) Veranslallet man aber eine Verbindung der 
Kalkerde mit l'lufiäBiiure und mit schwach oiydirleii 
Eisen, so erhält man immer einen durch Erhitrung 
phoephorescirenden Körper, nie durch mehrere Ver' 
Joche gezeigt wird. 

e) Gerade so Terfaiilt sich die Sache beyih f'Iufs- 
«path. Nach Romi Detiale leuchten die ganz weifsen 
Bod durclisichligen nicht, wohl aber die verschieden 
gefärbten, zuta Deweise, dafs diese Phosphorescens 
dem Flufsspath nicht wesemlich zukömmt. INun hat 
Scheele bewiesen , dafs die FluTsapcthe ihre Farbe pröfs- 
tentheils dem Eisen lu verdauken haben; mithin auch 
ifcrB Leucljlkraft. Durch Vevkaihung verliert der 
Flufsspath seine Farbe, seine I.cüchlkraft, und einen 
Theil seine» Gewichts: »Ufjleich ergiebt sich ein Kai- 
Stern und Prassern, das nicht blofs vnm Krystallisa-' 
Jlonswaeser und der ungleichen Ausdehnung der Ober' 
flächen, sondern grörstenlheils vom Ausbruch des 
flufssauren Gas herzurühren scheint. Dafs hiebe! eins 
Zersetzung, eine Veränderung in der Zusaniipcn^eUnng 
vorgebe, iai unverkennbar: diese könnte man so er- 
Klaren: Der Hufsspatb enthält ausser der FluraaÜur« 
immer auch Salzsäure. Rei der Verkalkung bemacli* 
' J»tr*, f. ehm. a. nji. zg. Bi, i, Htft. s8 



« 



470 Hei n-r i o h 

tiget sich die SaUsSare 4er Kalkerde nnd Ata Et»en 
mit Ausacblufd der PlufasSure, und dicbec Vereilü- 
gung hat man diis Lichtphäuomen tuzuBdii'eil>GU. Dia 
Flufssäare entweicltt &ls Uas. 

f) Auf eine ähnliche Art lafst sieli das Leuclile« 
der hohleasanrcn Talkerden ertl&rca. Das Licht ent- 
wickelt sich BUB d«r S&ui-e im Act ihrer Verbtttdtuig, 
mit der Terbrcanliche» SuLstanz oder mit dem nieii^ 
oder weniger entsäuerten MetallltAlk der«ell)en. AuiA 
das 'Leuchten des Hora bergischen Fhasphorg durcb 
Erwärmung schlierst sich an diese Phänomene an. Oia 
Beweise hievon Dtufs roa:i iu der Abliandluiig selbll 
nachlesen. Folgender Versuch verdient noch ange* 
fuhrt zu werdeu : Dolomit - PuJrer auf eiu beifses £>• 
seublecb gestreut leuchtete sehr schon, ausgesetchnet 
orange -rolh, ohne bemerkbaren Geruch; allein bei 
einem zweiten Versuch gab es nur noch einen selir 
matten Schein von eich, selbst nachdem es vor dct 
Erhitzung mehrere Stundeo laug dem Souneitliufat 
ausgesetzt worden; die Siedbitze des Wassers liinge- 
gen benahm ihm die Leuchtkraft nicht, Durch 
I(alkung nämlich wird beides, die Pliosphoreaceaz 
Igoition, so wie durch Insolation zerstört, 

8. Hr. r. Saussure ist also gleichfalls der MeinUBgi 
dafa das Leuchten der Fossilien durch Erhitzung tob 
Sfiuregehatt derselben abhänge , ja er geht noch ua 
einen Schritt vomärts, indem er auch das Jf'U lO 
erklären sucht* Bei höheren Graden ■ der Hitie geh! 
alles sehr gut ^ nicht so bei niedrigen. Ist wühl dsi 
Leuchten des Flufsspaths auf giuJihiriJsem Kupfer, nid 
IQ der naturlichwarmen Hand dasselbe Pheiiomen? JB 
nichts, als der Intensität nach versclüedeu ? heidsfr 
■eits Aenderung der ZasAxomensetzung , iieidersetll 



"'^\ 



\k 



über Phosplioresceng durolvErwärmung. 47« 

Zersetzung, Attascheiduag nicht nur des freigeworde- 
nen LlcnlstoSs, Hoiidcrn nocii eiuea auderen Eesiand. 
thelU ?' Diese Frageu lassen sich schwer heaulworten- 
Zum Glücke besclirankt sich das Pbünomen nur anf 
ein Paar Fossile , und auf einige Itünallicbe Präpaiaie, 
H und zwar gerade auf dieselben, welche durch Insola. 
■ tioa ungewöhnlich laiig~ leuchten. — Merhwürdiges 
ZusammentreiTen ! Für mich ein Beweis, dafs beide 
. Phosphorescenzen auf ü&nliche Art müssen erklärt 
werden: Hann vielleicht der Wärmestoff, wenn er 
sehr schwach wirkt, bei Diamant, Chlorophau, ge- 
schwefelten Austernscheotea , u. dgl. Licht auch ohne 
weitere Zersetzung ausscheiden? also sehr schnaclL 
gebundenes Licht? 

Q. Dafa Hr. c. Saussure das Leuchten durch Ei^ 
Ititzeu auch hei manchen Steinen als ein schwaches 
Verbrennen ansieht, darf uns nicht befremden j indem 
das Mineralreich nicht nur nn äcbwefel , sondern auch 
■n Phosphor reich ist. / 

Zu Logrdsan , in der Provinz Estremadura , hat 
man in neuem Zeiten sehr ausgedelihte Lager voa 
'pboBphorsaurer Kalkerde gefunden; desgleichen in den 
Zinnbergwerken /u tichlBckenwald in Bübraen, zu 
Cbrnnallis, am St, Gotthard, bei Nantes, im s&chsi- 
•oben Bcrille , u. a. m. 

Wird die phosphorsanre Kalkerde über Fener be> 
bandelt, so kann ea nicht fehlen, dafs nicht ein Theil 
des Phosphori sich daron losreilst, und beim Entwei- 
ein Liclitphänomen liefert, wie ntan's beim Cal- 
la thierischer Knochen deutlich siebt. Allein roo 
Leuchten, das immer einen hohen Grad tou 
;e erfordert, kann hier'die FEffde nicht seyn. Die- 
«teilt sich eigentlich nur einmal ciu. 



4 



ifl 



.47* ■ 



Heinrich 



Eine zweite Art ier Pliosphorescens durch Cr- 
irämien ist nach Hrn. »■, Saitasure die Folge einer 
Lichteinsaugung} dieser Meinung ist auch Hr. len 
Orol/Jtujs beigetrelen. Allerdings wcrdea Marmor, 
Flafsspath, Diamant, u. dergl. wenn sie durch liuala- 
tion sind leuchtend geworden, und denn im Diioliela 
erwärmt werden,- noch besser leuchten, indem zwä 
KrüAe zugleich den Lichlaushruch befördern; woQta 
man aber behaupten , dafs allem Leuchten durch TcnH 
peraturerhühung die Insolation Toransgeficn müsse, W 
würde msm sieh gar sehr irren, [und etwas behaujiteo, 
das gegen alle Erfahrung ist; daher Hr. f. S. BOgleicb 
cuf die dritte Art der Phosphoresceuz hinüber, auf 
die nach seiner Acufaerung noch am wenigsteri anM(> 
eiichte, was ich zu leisten mich bemühte, und zmr 
durch reine Erwärmung ninie Beleuchtung; daher iIIb 
Versuche mit dunkler Warme veranstaltet wurden, u 
wie ich bei der Phosphoresceni durch Insolation di( 
Erwärmung sorgfältig vermied, und alle Versuche auf 
eine Insolation von eehn Secunden beschränkte, aucb 
grÖfstentheiU nur das helle Tageslicht, nicht aber die 
ncnstralilcn dazu benutzte; nur «l^ 
lan uoEweideulige Resaltat?. 
wähnung der bis zum Sied^unkt da 
ichenden Thermometer, norliber mM 
ml B. I. 'S', tili ti. f. nachsehen faum. 



unmittelbaren S< 

diese Art erhält 

,0. Bei Er> 

Quecksilbi 

Schivtiqg, 



fand ich damals bei einem Barometerstand von aj Zoll 
I Linie, und dessen Temperatur t* lo R., die Sied- 
hitze .des (^uechsilbera im Mittel aüä" R. ; erinnerte 
aber , dafs sie wohl noch etwas mehr betragen höunte. 
Dieser für die JNaturlehre so wichtige l'unk.t ist naa 
mit einer Genauigkeit berichtiget, die nichts zu wän* 
sehen übrig läfst. Die Hrn. J^ulon^ und Fctit ftndeä 



überPbospboi'escenz durch Erwärmung. 47^ 

auf eiaem gani anderen Wege als ich 360° Centigrada 
oder 288° B.; also «ur um 5" R.' mehr aU ich *J. ' 
QSc/iu/eiffgert Journal XXV- Sog). 

Hierauf ergiebt eich zugltych eiae sehr scbÖuc 
F.intbeüung der Therm omeleracale. Da das Thenuo- 
meter nur bo lang die Stelle eines WSrmemesBBrs ver- 
trilt, als das (puecksiber tropfbar flusaig bleibt, 8» 
setze man das Null dorthin, wo das gefrorne Queck- 
silber auftliauet, d. i. — Sa" Fl. = — 5Go Cantigr, , 
und zahle nach der bunderltheiligen Scala aufwärts 
bis zum Aufwallungapunkt = 2B8 R, — 36o Ccntigr., 
BO erhält man folgende sehr annebpiliche Scale 1 
Aufthauungspunkt des Quecksilber» z^ o" 
Aufthauungspunkt des Eises ;:= ^0° 
Siedpunkt des Wasaers rz i^o" 
Siedpunkt des Quecksilbers 400" Cenligr. , 
^.wiscben 0° uiul 400° dieser Scale fallt jede genau 
bestimmbara Teniperatnr. 

lt. Die zweite nicht minder wichtige Bestimmung, 
welcbe wir den Hrn. ßiihng und Petii zu verdontea 
hoben, betrifft die absolute Ausdehnung des Quecksil- 
bers. Sie b'etragt vom Gefrierpunkt bis zum Siedpunlft . 

des Wassers -■ — -r- seines Volumens. Die Hrn. Lapla- 
55,a 

ce tind Lait/üier &ndea _; ' ' ; das Mittel zwischen 

beiden ist ~ — 5-. Dieses Datum als das sicherste aa- 
55,56 



^r. Braaa in Petariburg «chicti ehedem ali WMrl au 
vielen VeriucheD 715 Fahr., oder 5a^ R. also iSJ Gr. 
R. nefir. ffiv, amm»i. Atr*;«/, T, VIK. pss. 3^4/ 



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•47^ ; ll t iiti^ 4lb|tiyh0i|^«weio;j-» gmänn. . 

BarometiMr M'^Somb SUMd iroaw.tfHnfc Z<dl'<tor6itf -j 

lüierf h^liw^rwKi^dmimki^ln^^ Int 80* K. 

«eigt tjf'Daft di» S€U5((I>dImii lUdii^ 

'titt B«ronMi#/#«M# 5H^ dito' Ai^idbiimuig Tern^ 

tMtseii, mdd«r ^Mo'iM,';«^ 

>et wardta ^*. ;t) »Qfefii m dtol^ipllide'tclidii Fomd 

«II HöluiiiiMMiiDgra Aittdst ihoHijmtMt, im 6lu|d fi tr 



oder w«m'tmk>'^MMto'Smti^m$ält9i 









■^A 



«) Diet iit jetxt l^dUliini VoB Kftt« iTMifi^fe Ratb äi des 

'vtrschiedeniu\ JFSrmsgrathm h§»h'ä€htit mfitm sind 3 auf Jtit 
helieibige N»rmaltemp§ratur zu reducirtu. Huile l8äQ*<* Die* 
•e Reductiönstafela sind Sorgfalt «g aufgearbeitet» wie «ich y 
TQA dem Hrn« Yerf* eriYarteo. titU > und correct gedruckti 

d* Red. 



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47*.1 



(Jeber die 
T Ii e o , r i e 

der 



elec tri sehen Erscheinungenii 



Van M a r u m, 

(Aui d, 7. Sl d. Aaualei gininUa etc. frei dargea'tellt V 
Hufralh W^artir in Marburg. J 



JLyaB Tn^ilut der Niedet-Iande hat, in Beziehung auf 
die Theorie der Electricität, die Frageaufgestellt, ob 
k% Versuche gebe, welche die Richiigkeit des jetzt 
von sehr vielen Na turfore ehern aagenonunen^n Sy- 
stems, nach welchem zwei Verschiedene FlüBsigkeileii 
die Ursache der cleclrischen Erscheinungen seyen, 
üirect beireisen, oder ob vielmehr Versuche gemacht 
trorden, die för das Gegentheü, nämlich das I'r^ni- 
iln'ip/ie System, zeugen? Das Institut äusserte zu- 
gleich den Wunsch, dafs man hiebei den mit der 
gTofsen Teyler'schen Maschine angestellten Versuch, 
in welchem Ein Funkenr, der sieh in verschiedene 
Aeste theilie , die ober alle denselben Weg durchlie- 
fen , erzeugt wurde , sorgfältig im Auge halte ; da er 
einen Beweis zu liefern acheine, daft nur von Einer 



Vad Marum 

Seile ein Fn»lte ausbreche. Bei dieser Get^genhMt 
lieferte Jt würdige Fan Marum, folgende ThaUachen 
unJ Erltlärutigen , von welchen er glaubt, dafs sie die 
EeaiitvTorlung der vom InBlilut autgeslellteii Frage er- 
leichtern liüanlen. Wenn mart hei günstigem "Weiter 
die grrjfse TejUr'sc/te Maschine in Bewegung <eUt, 
nnd vor dei' HauiitcoiducLor einen zweiten cHiilf«-) 
Cotiduclor setzt; so lieht man, im Dantieln , einen 
Funken xwiechen diesen beiden Leitern hervorsprin- 
gen, welcher, statt einen einzigen Feuergtrabl zu biU 
dpa, — t wie diefs hei nchwSchem Maschinen der PiU- , 
ist — sich beim Üeberspringeii in eine grofae Zahl 
von Aesten ibeilt, welche die Pigur eiues Baumee an* 
nehnipn, wovon dct- Slamm gegen dem geladenen Con 
dnctor gerichtet ist, die Aeate aber gegea den zwei- 
ten Conduttor gewendet sind. 

Fan Marain sagt, dafs, obu^boD diese Thataache 
«nlaoheidend gtgen die tiutilixtinc/ie JVirorU beweise, 
er zum Ueherflufs nfcb einen andern Versuch gemacht 
babe, der vollends jeden Zweifel in dieeer Sache un- 
fnögllch niitche, Er besieht darin, dafs er den ersten 
Versuch uniltchrte. Er liefs bqh dem Hauptconductor, 
welcher nutirneh? nega/iy geladen war, einen FtiDkev 
Buf den zweiten, nicht geladenen, CoDductor eprin> 
gtn, Es ist bekannt, dala man, um diesen Versucli 
XU machen, den Hauptconductor mit dem Beibzeuge 
und die ächeibe mit dem Bodeu in Verbindung setzen 
mürite. And doTs eine negaiU-e Ladung nicht den 
Grad der Intcnsiiüt eih.'ilh, wie eine posäü-^, weil die 
liutl und jeder andere ^'ichtlaiter, welcher die Lit> 
dang fi.tiren mnTs, leichter die Rarefaction als d^e Vciv 
dichlting aeinea clectrischen Fluidums Kulärst ; die 
kung inursie alsg geringer, der ßeweiß über üben 



ie W^J 
iben^^l 



über die Theorie dev Electricität. 477 

gesder werden, in dem Versuche f^aa Marum's, ob- .'' -g 
sclion der Teyler' svhe Apiiar«! tu dieser Art von Vefw Wtk 
•urhen nicht eigentlich |e!nger!oh[et ist, spritog den- ^V 
noch der Funke, nipbt minder sichtbar, i» getheillen 
Strshlen', vun dem nivhi eUcirisirlen Couduator , der 
mit dem Fitrshoden in Verbiudung stand, zu litm tie- 
gatifitlectrisirien Conduclor, der Diit dem Reibzeug 
oommunicirte. Die Acsie des Fankens waten nictit so 
lang, wie im erdtea Versuche, aber eben lo deutlich. 
£a giebl eine elcctrische Erscheinung, welche die 
VertheidifiCr des Symmer' sehen Systems mit grufser 
Zuversicht dem Frantlin'svhen entgegensetaen , und in 
dessen Erklärung Acpinvx , durch sehr gezivungen«' 
GrÜade, eine gewisse Verwirrung gebracht hat ; ea ist 
nämlich die Rede vom Abitojxmt der mit gltUhuunti- 
ger Electricität versehenea Körper, wovon dasAniie- 
Jien Aev ungleichnamigen eine natürliche Folge ist. Man 
findet es leicht begreilücb, daTs Siujßn oder Kräjie sicli 
a^etofsen können; hält es aber für unmüglich, dafn 
^htvesenheit voa S'd^ oder Kraft dieselbe Wirkung 
hervorbringen künne; oder duCs etwas ähnliches, zwt- 
fohen Stoß und IVichlstoff, Kraft und Afawesenheil »00 
Kraft, einzutreten im Stande sey. Diese, dam Aa-^ 
ecfaeiae nach, so plausiblen Gründe verschwinden, 
wenn man ihnen das unläugbare und allgemein aiige- 
nommene Gesetz der eiiigegen/^eseiztenjiimtixphäreii ent- 
gegenstellt. Wach diesem kann kein eleotri*cber Zu- 
stand eintreten (also auch nichl fortdauern), ohne daCi 
zugleich ein ihm entgegen gefetzter Zustand eintritt: 
daher mufs ein in der Luft beÜndlicher posilivelectri- 
«irter Köiper mit einer negativen Atmosphäre umge- 
'- hea seyn, und umgekehrt. Zwei Kör^ier, die «ich ia 
reiner Lage befinden, worin sie leicht beweglich sind» 



I 



478 V li n M a r M m 

■Ulli dUseIht Eli^Gtrichat htibeit , mfissea sieh 
andci' tiDtfafiieii , iinit' »it4i' ahicnstorsei) scheinen — ih- 
re EieciriL-iiat »i y, welche sie wolle — wenn man M- 
niunH, .i«ie eine ihrer Elcclricität entgegengesetEte 
A(Jiii>*|)>>((i-e si« umgebe . und dars sie sich ge1Tisse^ 
nuf^en ;at Miiiel^viukte derselben hefitiJea. 

Hr. y^n-.Mi>n^ liigt dieser Abhandlung; ein« Matt 
bei, tnoriir er sftgl, dafa er in seinen) Buche: „Priii- 
tripea a'ü f E/ec/rici/^ " y den grorslen Theil der Thrt 
■nch«n, welche xa Gunslen der Pianhlin' sehen Theo- 
rie iprechfln, zu«timmenges teilt hnbe, und dafs er doit 
auf dieselbe Weise, wie hier yan, Marum, daa A&- 
■tDr»en der mit gleich oamiger EleclrieilSt versehenea 
Köiper erlilÄrl babe. (Ich könnte ibm diefs — irenA 
«s erforderlich eeyn köntile — leicht bezeugen, da ttft 
dtsse Schrift iSis ine Deutsche übersetzt und hert^iuv 
gegeben habe. Ich' wnndre mich um so mehr, itn 
miin ron dieser Uebersetzting so wenig Notiz ^cnonT- 
nen £u haben scheint, sla das Original — durch bH^ 
Miiidere Umstünde, deren Erzählung nicht bieher g^ 
liört — nur in wenii.e Hände gekommen ist.) Heirr 
F'an-Mons sagt ferner: S\i Ausdehnung nnA nU-ht rfie 
Concentraiion der electrischen Almosphgre steht in 
Verhiiltiiifs mit der SlSrlie der Ladung; dabnr wäcbtt 
die Divergenz der electrischen flügelchen des Electrö» 
nieters mit der Intensität der — positiven oder aegl- 
tifen — Ladung. Ein bohler KHrper Cwie eine me- 
tnlli^ne Kugel), auf deren innern Überfläche man mit 
Gcwult das electriflche Fluidum anhäufen wollte , wür- 
üb pldl^en , ohne geladen au werden, weil die enlge- 
fferi^CHetze Atmosithiire , welche die Ladung fisiren ' 
rtiufs, aich hier nicht bilden oder doch nur in coRr 
ffr^irendtn Sirahlen exiBtircn könnte. Dies wUrde eini? 



über die ThäoriöIdertBIetttricitiit. ^79 

Condtnaation in den beiden" eleotrittfcen Äoataiiden 
' und eine „Art lu eeyn" vorAussctxen , welche für eine 
«0 aiiBgezciülwiet elastische Flüssigkeit, wie die electri- 
ectiG ist, uiiiiiüg;licb wäre: da alle Hr«^heinuugen di<r 
selben, hlos euf Expansion und Wicderherstelluiig des 
Gleichgewichts hinHtrebeo. Hr. vlin i^f^is konnle noch 
keinen hohlen Körper anlreffen., die stark genug ge- 
wesen wäre, um nicht zu platzen oder dach durchlö- 
chert |zu werden, wenn er es versuchte, mit Gewelt 
»ein Inneres posiliv zu elecirisiren. X^egaliy dies «>i 
ibun, hält Hr. faii- Muns .aoüh weniger fiir möglich. 
Zuletzt wiederholt er, was er in dem oben augeführ- 
ten Buche schon ausgesprochen hat; dafs nämlich das 
gestörte Gleichgewicht, welches alle electrische Er- 
echeinungeu begründe, sich ganz auf die Stella im 
Rfiume beschränke, wo wir eiperimentiren , und dafs 
diese Störung des Gleichgewichts auf einer ungleichen 
Vertheilung und einer Ausgleichung der verdichttlsnlt 
eleclrischen Flüssigkeit durch eine veräünnle jCund um- 
gekehrt) beruhe. Blofs ein kleiner und abgerissener 
Theü dieser durch das Universum verbreiteten rlüa- 
oigkeit nimmt eigentlich im Versuche nurAutheü. Der 
Rest bleibt unverriickt. Die Entziehung hat augnn~ 
bliettich .Statt . welche der Auhaufuug 'das Gleichge- 
iricht hält. Die electrische Flüssigkeit kau», wie die 
Versuche von Luglot bewiesen haben, blofs vorwärts 
schreiten und nicht rückwärts; dies erklärt die Mehr- 
zahl der electrischen Erscheiuungea zu Gunsten diir 
^a/iiiin' sehen Theorie. * 





Üb er. die Zersetzung. 

des schwefelsauren Baryf 

utid 
des kohlensäucrlichen Ka'lkS 



Bert holtet. 



* J\\i ich in meinen Unlersuchungen über die Gesetift 
der Ver*vaiiilt9chaft in aeigen suchte, daTa die chemi- 
schen Verbiji<lnngen nicht von «iner coiistanten Kraft 
oder WaManaiehung abhängen, sondern durch die 
Mengen der in ThSligkeit befindlichen SubBtanzen nnd 
durch die eigenthümliche ßeschafTenheit derselben be- 
dingt werden, 10 führte ich als Beweise einige Za- 
ummentetzungen an, «reiche vorzüglich einer fremden 
mf ihre Trennung hinwirkenden Thälighcit widerstre- 
ben ; ich bemerkte unter andern, dafs auch das reine 
Kali aus dem schwefelsauren Baryt die Schwefelsäure 



*) Aus dam dritten Dnd nanaiten Rande der Memoire! 
Pby«i^u« et da Chirnie da la «ocUtä d'Arcunil. 

Aloiueckih 



über ein Verwandtschaftsgeseiz. 4S1 

aus2o scheiden remiöge. Der berühmte Daiy teliaup» 
tet in seiDen Elemenlen der chemisclien Philosopliie *"), 
dafs ich mich darin gelauscht bitben müfste, und düfB, 
wenn ich durch Aeuknii einige ZerseUung des Scbwe« 
felbarytsalies erhnlleii halte, hier die Kohlensaure im 
Spiel gewesen eeyn möchte, welche aua der Atmos- 
phäre an das Kali nährend der Operation getreten 
sey ; wenigstens könne er doj'cli reines Aetzhali keine 
Zersetzung des schwel'elsauren Baryts erhalten: wenn 
man aber das mit Kohlensäure verbundene Kali mit 
gepulvertem schwefelsauren Garyt eine ZeitUng di-- 
gerir«, so finde eine doppelte Zersetzung Statt, indem 
■icb die Schwefelsäure mit dem Kali und die Kohlea- 
■äure mit der Baryterde yerbinde. Hr. Daty wirft 
mir femer vor, die Untersuchung des schwefelsauren 
Baryts vernachlSssigt zu haben, welcher nach der vua 
nä» angegebenen Zersetiung durch Kali «ich in einem 

icheii Zustande belinden müsse, 
i^eimeinenj/ersuchen bediente ich mich einer gUser« 

Retorte, die sich durch das Trocknen der zersetx* 
ten Mischung mit entweichenden Wasserdämpfen «n- 
föllte und dadurch die Einwirkung einer kohlensau- 
rehaltigen Atmosphäre ausschlofs: auf eben dieselbe 
habe ich jetzt die Versuche wiederhoblt. is 
cn fein gepulverter schwefelsaurer Baryt wur- 
it einem gleichen Gewicht Aetzkali und einer 
gewissen Menge desiitlirtem Wasser bis zur Trociin« 
in der Retorte eingekocht: dann süfste man die trock- 
ne Masse mit zwei Liter nacli und nach zugesetztea 



*) Vfr£l. euch dieiM Joiunal XI, ^ig. 



-Bettliollei 

Watser ona, und dieses Wasser füllete ich dnrcb sali- 
BMOreii .Baryt. Der f^i eil erschlag wog n^cli dem W»- 
echeu und Truckneii i.g^ü Grammen. Dasselbe S<^we- 
bleatz wurde noch einmal mit einer gleichen Menge 
Kalt behandelt und das AiiiBürsungswaseer eu) wieder 
mit salKsaurem Barjrt eiueri Kiederscblag, doch wem- 
ger aU »or. 

Ge^en diesen Versuch Jiönnte man eiävrendeii , da(* 
das »oti mir als rein betrachtete Kali noch etwas Koh- 
lensüure zurficfage halten haben müsse, und mrkliclt 
JBl es schwer, das Kali trocken darzastelien , ohne 
dafs roa demselben etwas Koblensäare znrüchgebdtea 
oder wieder aufgenammen wird; auch mag es wohl 
ein wenig Kohlensäure bei den Aussüfsungen anzie- 
hen, aber alle diese Meinen Fortionen von KoblM* 
sSure eind doch längst nicht hinreichend za der hier 
btwerkten Zersetzung des Baryts, wie auch schon 
Dulang in seinen trefBicben Bemerkungen über di« 
Zersetzung der onlöslichen Salze durc^ die Ibslicben 
zeigt. 

„ Ich iiefs, sagt Dulong *) , während einer Stmf 
de auf wohl pulverisirtem Bar^t eine AnBösung ko- 
chen von Aetzkali, dns noch genug Kobleusäure eilt* 
hielt, um merklich mit Säuren aufzubrausen. Dir 
Flässigheit , vom l^iederschlage getrennt, enthielt- 
Schwefehäure, aber Salpetersäure auf die untö^cht 
Substanz gegossen, entwickelte nicht die kleinste Ga^ 
blase, hatte indessen Barylerde aufgelöst. Es ist klar, 
dafs in diesem Falle das Kali, ron dem SüttigungH 



•) S, die,« J. V. 39a, 



AtLf. 



punlile , d«r deo bagiscbeii ItoMensAnren Salzen eat» 
spricht, zu weil entferat, der EnlBichmig einer neuen 
kobleiidauerlichcn Vcrbiucliuig slcli enlpegreneetzl und 
qlle Wirkung dieser A>l von basi.^uhen kohleiisaiiren 
$al«en sich daranf beechcäniit , eine gewiMp Menge 
Schwefchäurc dem ichweielsanren Baryl zo enlxieheo.'« 
Hacli Uuwjs allgemein ausgedrücklen Brmerkun- 
gen BoIIle man glauben, dafs ein mit Kohiensäurs 
verbuodeiiBS Kali mit i-epulverter iclmefelsaurer Ba- 
ryterde sofort einen T^iuich der .Säuren und Basen 
bewirken wüi-de: das geschieht aber nicht so ganx 
leicht I Duliir.g zeigt, dafu wenn lösliche Salze, wie 
etwa das kohlensäuerliche Kali oder Natron auf un- 
lösliche, %. B. auf das SchwefelbarytsaU wirkt, die 
gegenseitige Zersetzung nur bis auf einen gewissen 
Punkt geht, und dafs immer ein Theü des löslichen 
SsJ^es dem Auslausch der Rasen sich entzieht. Dabei 
ändert sich das Verhültnifs der zersetzten Salze Uiicli 
verschiedeneu, die chemische Thätigkcit bestimmendem 
Umstanden, 

Den Ton H. Datj mir gemachten Vorwurf betrct 
fend, den zersetzLeu Baryt nicht untersucht zu haben, 
darf ich blufs anführen, dafe aus der zersetzten j'Vla'iee 
eine schwächere Säure als die Schwefelsaure Baryter- 
de ausschied. 

Qluch einen andern hieher gehörigen Versuch ha- 
be ich wiederholt. 

i5 Grammen kohlensauren Kalk, den ich durch 
Fällung des Salzsäuren Kalks durch basisch kohiensan- 
res Kali erhalten halte, verhiischt mit einem gleichen 
Gewicht Aetzkali lief« ich in einer Betorte Ot'er eine 
Stunde hing sieden. Die abgegossene Flüssigkeit brau- 
•to mit eiaer Säure lebhaft auf, ohne ihre Durchsich- 



L 



tfgkeit tn rertieren ; nnr einige Stunden daranf bilde« 
tta sich einige Flocken von Kalk, <tocli Nclir nenjg 
in Veihültnint ku der Kohleusüut-e , die durcb du Kit* 
li HU« ileni koblenaauren Hallte ausgeschieden wordcik 
Richard Fhdlips unteraucht in «iner iaieresFantGa 
AbbsHdluiif; *> die £inwirl(uiig des basischen koUtif 
. esuren Kuli auf den schnefeUBiiren Baiyt, und dei 
sch\>ef'el6Biiren Bali euf den basischen ItohlensaareB 
Baryl , «ber nimmt keine KenntniTs von den Arbcitea 
Uitii-iji;» , der den Gegenstand viel allgemeiner behaii' 
delt und die Grenzen der gegenseitigen ZetitHxane 
genau bestimmt hat. 

PhiUipn giebl zu, dafs die von ihm beobacbteten 
gegenseitigen Zerselzungen von einer Theilung der 
Basen Kirischnen den Süuren von entgegengesetzt« 
^Vlrkung herrühren, und äussert dabei: „Gleichivolil' 
ist !<lar, dafs dieser Fall keiner von denen ist, wel- 
chen lieri/iolUt der ^IVas^enwirkung zuschrieb: dens 
unabhängig ran andern Betrachtunge|i erhellt ku 
£laproi/i.i Versuchen , djfs eine weil überwiege» de Mca* 
ge holilensaures Kali (6oa Gran) nicht ini Stande !■(■' 
Bchwc fei sauren Baryt C^oo Gran) gänzlicli bh SMf 
setzen. " 

' INdclk Phillip» Meinung soll ioh also behaupteSf 
SaTa die Alenge einer Substanz immer hinreichend 
•ey, die starhple Verwandschart der Beetandtheile ei- 
ner Zusammensetzung aufzuheben, und er ist niclifr 
der erste, der eich über die von mir aufgestellten 



's 



'S. di«iei 



Anomalie bei der cliel 
I. XXV. ago. 



i sehen Verxrandtii 



,-i über ein Verwandtscbaftsgesetz. 485 

} 

I VernrandtschnFeigeeetze täuadit:')ch erkläre dermiHoh 
l* biM':, dafs !ch 'k«i !der Entnieltlung der Vervtntiit* 
j «chnflsiieselze nur die GrSnie der Vcr>vsndtaclir.futbä> 
I tigltejt bestiinmen • wollte, indem tch zeigte, wie di« 
I phemiache Anziehung durch eiiiej-odsr die andere Ke« 
beawirkung iiiclkt allein moditidi^tsoBjern in genis^ 
■ka Fälleu sogar güo^licfa' aufi>;eliolien werdüti könne. >. 
-■'" Bei der Einwü-kuoig lilsHoher Ütit« awf ualösliclia 
^nm- die Menge ' lieinen Eiiitlur«' ausüben. ■DiHon^ 
hat' gezeigt,' dafs < wenn z. B. HhkiMiiuei4iiiliea KkU 
odtf NalroR' auf «i» tmlSslicljea.* äaU xu wirken 'ivnf* 
iiövti, man did Zersetzung durch neue ZösülEe ' Von 
MÖen ätzenden Alltati imr Lia zu einem nkht ' za 
-tiwrsch reiten de rv l'imkic fortaalzeii kann,' wml> '.Ais 
Menge das freien 'AlkaJi die auf'gel-isicii KohUnsäare 
fcnilEiiglieli sdiützt^ dsd.jdieae dsi- t^faft der CobSsioni 
-«reiche ein unaullösliches Sa\/. Harzn^teUen strelit, dai 
Gleichgewicht halten kann; nber wenn man elalt des 
Jiasidchen kohlensauren Hali. oder Natrons ein Lasi- 
• Schea kuhlensaiires Ammoniak annendet, eo hat die 
Zersetzung keine Grenze, weil in ilem iVIanfse der 
^erfülgetidiMi Zersetzung die von Ammoniak befreie te 
Kohlensäure verdnnstet, «nd sich alxo der Cohüsion, 
^welche uuauflüsliehe äalze z\x Lüden strebt, nicht mehr 
.entgegen sei/.i. 

Didong sagt *) : ,, Man weifs , das alle Salze , selbst 
"die, welche die grofste Cohäsiun haben, dem kuusii- 
.ichea Kali oder iNntroa einen nach den Umstanden 



I 
I 



*J 5. dieiB. J. V. 3B8. 

I, f. Ciim. a. Plji. 3<j. BJ. i. Hifl. 



466 Bertliolletüb. einVenvandnchaft^esetz, 

itoehr oder miniler betritchilicheu Tbeil ibrer SSari 
«blreten. Nun lionnen aber die lüiliiblieD kohlensfiuei^ 
licbeD Alkalien »W scbwaclte Alltalieo Aagesehen wer* 
den , die ftlleo unlÖf>l(chen StLlzea eiaen kleinen Tbeil 
ilu'er Saure zu entziehen vcrmti^en. Diese Wirkung 
würde bald begränzt »eyn, wenn bIof§ reioea Alkali 
da wäre, durch den wachsenden Widerstand derGriind- 
lage; aber da die« in der Flüsiigkeit eine Säure fin- 
det, womit sie ein unlüsückes Halbsalz bilden kann, 
so vereiniget sie aioh damit, und es stellen sieb also 
die erstet) Uediiigtiitgen des Versvelia "wieder ein. Die« 
telbe Wirkung erfolgt nach und nach auf alle neaa 
Tbeile der Substanz, bis der Sättigungsgrad der Fi&»« 
•igkeit im Gleichgewicht ist mit der Cohäsionskraft 
des unlöslichen Salzes; je schwacher diese widerstre- 
bende Kraft, deato weiter wird die Zersetzung fort> 
•chreilea können." r 



.■V.'. ,<■ .'-.1.. 



Prout's Apparat 



1 o r g a niseher S u b* t k n« e n •)^^3 



Die GlhBTohre G C«, Fig- 2.' Tafel'il.) worin, die zu 
sAalysirende Substanx mit KupRÄ-osyd gemengt emm 
^sthlooeeB wird, ist elwa 10 Zoll lang »lud i bis i 
Zoll' Weit, und wird mit ihrem obern ofiiiea Khdt:{ 
dürolt einen Kork gesteckt. ' Dieser Kork pafst danit. 
i^ die ItoniBche Oeß'nung C des^ liälzemen Gcliifaei. 
H, welches auf dem Träger D befesligt ist. i' ist 
eine Weingeistlampe mit einem hohleit' Dauhle , gleicb; 
einer ArgRndachen Lampe. Aach diese Lam]ic. isi ouC 
iibeÄ' TrHgtr C (Fig. 2.) befestigt, Welcher ohwl 
^we^ioh ist uud'fmf und nieder -goechobea necdeni 
kaiin äurch die Geg'engcmchte M Itl', die an ober, üffi 
Rollen li L 'gehenden 'Schnüren bangen, wie tuan. dieA. 
An der Figtir sielii;' Die Röhre G (Pig. i,.»«* 9.>' 
^bX durch die iWilte der Ltunpe untl wird ' dahniAtf 






■^utL. 



einaidaMiin^ 




■Uen SritBa-*nTh-*ffHWwrtiWlittf -^ 
erfailzt. Die gHsförmigen Prodiiltle ■ 
der mit KupferoÄjd vermenijten Subetane Ele!gen au 
der Röhre aal in den graJiiirtcn Cylinder R (Fig. i. 
und 2.), der miigueoksilbergefrillt undauf das eben- 
fallB QueckBilbe^-^/ftliiitehde -iiÄli^^ne - Gefafs H ge- 
stürzt ist. Dieser Cylinder! wird dorch das Gestell 
bei L gehalten. Unter dern hölzernen Geföfse kelin- 
dei sich eine durchlficherte Bledtscheio'e M, hm daa 
Gefüfs |FOr.^fr fFjBiSn*e|EU'8cli^L?efl..j ^ ; ,; -tu 

Fig. 5. ist eii^jk[e,ineB gljeckflilbey-Oasoineter <Ibi 
an die Stelle der obigen graduirten CTasröhre gebracht 
werden Iiann, weitw-iw nw d as-apgft. -Gewicht der gai- 
färmigen Produkte bestimmen irill. 

Will mwi ,dt1ni^ß]partit MveadeB, so' mf^git 'Pdti 
«uF die bekanäte^ Woi»H di,e. :^it,votcr8,uchende.JjutH. 
stanz mit Hupferoiyd, füUt mit. depi Gta^agp' ii» 
Röhre G an, befestigt dicsß iiij.4»» hülzerne .Cjef^jj; 
und stürzt diirüb«F:)l^ toiti (|tueck£>lber g9 füllte n^igif^f, 
dnirlcn CylindeK. Qann^erbehc man. die Lipmp^ gi 
■«erst wi dem obofn TheÜe der Uöluro (dBr>,bIs,ft 
Zoll lang zuJelKt i»i( lilofseu) Hnpferoxyil apg^f^^^ 
istj und läfst zuerst «Ue.sei}, ob^rp Theil rotfaglolipn. 
Darauf drückt maadip Lumjie bert^i, um. dep 4<W^ 
fotgendca niedere» Theil, der Röi^r^ zu erhitzen. .,W)A 
föürt damit abwärts fprt^ bis ma^ die , gapze J^öl^;« 
durciigeglüht 'hat; j.w.^iranf dji* Operat^du beeinügtiistt 
Die ^GaaprüduKtf Werden dan^} ai|Lf,4te geivö^aliclM 
W^iBe unlorsucbl,, ob sie StJckatfM^ ^iithatl^i)g £^(üt 
dieser, so besteht die ganze Gasmeuge aus Kolilea- 

Die BestimmuMg des WasseifsiQQ'gfsbalts ^i^^r or- 
gauUcben Subatajiz hoiio mit Hülfe dieses Apparat» 



J 



AiTpärät"Zu AnalystD. 

auf TerschieJeSe 'WeWft' -^etchthen. Mein Vcifnhrei» 
bestand darin, dafs ich die auf gewöhnliche Weise 
gefüllte Röhre G vor und navh dem Verbrennunga- 
procefs genau wog und damit dann die Menge der 
(itizersctzten Substanz und Gasproducte »erglich: da« 
Fehlende mufitte Wasä^r^off VKyit. Auch kenn man 
das sich bild^n^^ ..W^aser-w^g^ , und, daraus den Hy- 
dr^gengchall ableiten. Das Wasser zu sammeln, dient 
die^Fig/ /i/ahgeWIdetieRöhre, VorW sich-'bji O ein 
T^eil des Wassers und in der init troctinem »al/.sau- 
i-en Kalk gefüllten Fortsetzung bei P das übrige fiinlet, 
Bine dritte vdii Porrett angewandte Methode ist fol- 
gende: Man besliramt zueiiM die Menge der Gnspro- 
dulite wie gewöhnlich, und bringt das angewandte 
Kupferoxyd in Schwefelsaure, am das reducirle Wt- 
ufer abzuBonUern , woraus iiinn dann die Menge "^de« 
Verbrauchten Oxygens und somit auclii"die 'MiJnge des 
'dabei verzehrten Hydrpgens find(^n' "tan'ii. Die erste 
Metli'ode scheint mir aber die einfactiste zii seyn- 

^it diesem Apparate, cleii ich jedoch nocli'aer 
'^^erbesseruiig'für^f^hig halte, habe ich' mehrere Ja^re 
lang' 'meiae Analysen organischer Substanzen rera^- 
slaltet. 



«I st JnM,f^' tili I 




.[;B e r t hol I e t » 



Analyse 
verschiedener 

organischer Substanzen *") 

B e r i h o l l e t. 



l das [ältere Verfafiren organische Subtlanieii 

[ durch die zeritörende Zersetzung /.u zerlegen, in Mift- 

LJu^dit gekommen ^ doch aber zeigen neuere Aaalytta 

l^dea Aelhers und A,ea Atkohol« (von Saitssitre), lUf 

% 'durch die I^itze fillerdings einige vegelob^iscli« 

SuhatanEea in ga^förniige Producte zersetzea' Icaiuii 

woraus sich mit Genauigkeit die leUtei) BeaUmdÜieib 

dieser Substanzen ohleiten lassen. 



11 



*) Aus don Mem. ds I« locietd d'Arcuei'E- Tom. III. 

nach einDm ailcrn Verf^tren sogeitelllea Analyien mJ 
Iiii jetzt wenig beadilet wdan) dürfen aber bei Vergibt- 
chiingED nicht fihlen, zumul ila nie Ton Btrtttlltt üai. 
Auch die neuere KupfiToxydrersuiihB haben i wie ichal 
tuMtsurt gete'ygl hat, ihre Mangel, und es möchl« A*htt 
daa oinfachcra Verbrennen orginiccher Subitanien in 
Bauers toITgi je vrobl dia sichersten Iletiiliate iiet'erti. 
tSliutti». 




Analyse o^Eanti scher Substanzen, 

loh bin fiberzengt, dofs man dieses Verfahren) 
gehörig geleitet, hei sehr Tiden, wenn nicht allen vtb- 
getabilisohen und «elbst bei mehi'eni animaliechen SubX 
etanzen anwenden kann. Zum Beweise will ich mein« 
Versuche and deren HeBiiUate miltheilen, die man mit 
anilern Analysen »ergluii hen mag. ' ' 
■ '' Bei der gewöhnlichea -leretSrendeH DestillalioÄ- 
faialeriarst die in der Betörte behandelto ^iibstan?. nur 
innen Theil ihrer. Kohle, und aui der unpollhonimeaeM 
Zersetzung entepringeu ölige, saure, emmoiiiBKelischf. 
und verschiedej)« gafformige Croducte; allein dos Oal 
und die äaureii hönnen auuh eine weitere ZerBeUuM|| 
eingehen, wen» m^n §ie Ittnge genug einer starheA 
Hitze anssetrt: sie »erwandcin sich t>UdBnn !n Gasvt 
deren Bestandthcile man bestimmen kann; in WfteKi^ 
dessen ZusamiuenseUung bekannt i^t, und in KoMri 
Was in der Retorte zur&clibleibt , beateht aus den Gneif 
Stoffen V nenn sie da sind. Um dieee gänzliche Zet^ 
SetEung zu erhalten, darf man nur die Producle dei^ 
Destillalion unmittelbar in eine weifsgluhende Foroel- 
lanrßhre eintreten lassen. Die sich bildende tropfbare 
Fltissigkeit fnngt man in einer mit Eis umgebene» 
Ptasche. auf; diese Flüssigkeit bei^ieht gewöhnlich ttui 
einem nnr wenig gelblich geffirbten und kaum äki 
LaDkointpapier röthcnden Wassery und kann ohne b*^ 
deutenden Irrthum als reines Wasser angesehen werden. 
Mit jeder Substanz veranstaltete i^'h einen TOHätÜ 
gen Versuch, »m zu. sehen, welchen (irnd der Hilze' 
man zur gänzlichen Zerstöruug, und in welcher Menge 
man die äubstanz anwenden inUssc, um eine Kinlnng' 
liehe Quantität gasförmiger ProducEe zu erhallen. Im 
Allgemeinen arbeitete ich mit zehn bis zwanzig Orsm- 
nen, and jeder Verbuch dauerte drei bis vier Stunden. 



Bertholl'^t 




Da« entivichelte Gbb lirfs ick duxh zvrei Fbi 
trcieu, tiie ibU einr r< htvachoorKalta 
füllt waren , lur Aufnidirae der Koltlei 
übrig bleibtnUe Oua ting icli in einem tuil Wauer gi- 
ftllllen Piccipienlen Kuf, dessen In^t t;cuau beBliaiml 
Wftr, Um sicher zu fie^o , aij -dM Gu« eLwa DOek 
KobJeosänre eullticUf, prlifie ibh i» mit Üary iw^sser. 
^ DadurcU erhielt ich genau die Menge der gubfört 
aügea Pi'oductA ; iii>«r ili dem Appant[e befand wk 
vor der (.-{lerfttion 'eme kJeine Monge atmospiiäriecbet 
Luft. Diesen Httum maars icii au« mU l'eineui Sande, 
und rechnete nachher diu enisprecliende Menge van 
Stickstoff und itxyj^cn nli. Am Ende der Uperniitm 
fand flieh in der Halorie zurücLbleibendos Gas, wofilf 
ich annahm , daf» es eich bis cur Frostkülte des Wt*- 
9tT» abgekithll auf den driUeu Theil seines Volnini 
Terdiahle: eine freilich obcröächlicbe Schaltung, dk 
indefs keinen bcdeuirndcn Irrthum Teranlasäea, lonOt 
le, da der Raum der Retorie und Rötire nur ein »ttx 
kleiner Tbcil'dee ganzen erhallcnen Gaavoluma «aa 
Alle nur einigermuarsi-n feJilerhäfien Verauche wui« 
de verworlcn. Ich begnügte mich mit znei VerBuches, 
tr«nn diese bis auf {geringe Unterschiede überein* 
■titnmten, abei im entgegengesetzten Falle vervtelfÜ« 
tigte ich sie, und zog auB nllen den Dnrchschnitt. 

fiei dem Messen der Gase wurden naclistebendö 
Bestimmungei) voiausgesetitt ; 
Gewicht eines Jjitcrs 

almu8pbäri8i:he Lult i,3o!i Gramniea 
SatierslofTgas iiiäy — 

, WasserstolTgaa ofi^b — 

Kohlcusiiure '1978 — 

tjtickga» , T . I iixCa — 



^^H Analyse or^ämsohcfr'StibEt^zeii. 

HB^"!!! der KohlensSure wurden ilack Sawsuri 27 Pi^ 

Cent KohleiiBtoll unbenommen. Alle Gas« liud; a.a{ 

; 'Are Gfwielile bei dem Froälpunkte des Woeeeiä re- 

I dacirt worden. , ;.„ 

-■**■' Bei den ersten Versuchen talflafa Tnan mit "G^nsoig- 

Iwil die Mfenrre des erhalleneä Icohlelialligen ^ases, 

' feeailmmle dann diis specjfisclie Gewitllt de«sul)jeii, 

i und BHBlyeirte einen tieüLimnitcn dazu aufl>evvulti'len 

I Tlieit. ]ch sah aber baM ein, Aafa die ßeitliftitnung 

; des specifischenGbmcFiu uUfitithig und es t^lftfeiutieiid 

■' WaT, einen Tueil 'dieses Gases zu verpiiffen, w*bei die 

\ Mengen des rerbraucHleil Ovygens und' der geblidcten 

l Kohlensäure gcnaix bestimmt wurden. D«r6Ä diese' 

. Abhtirxung dea Verfahrens und" VerniiiiflfTdng der 

Operatioiiea verkleinerten eich die unvermeidlichea 

feliler. ■■■■■-...,, ,,■ , ..^ 

- ' Eine meiner' Analyeea will, ioli jetzt, ftU->Bgi«jpi^ 

mittWilon. ' Ijli i<j.,;ii9,i , _, 

9& Graminen arabisches .GiUniai;iiw4r^n- in einAr 

Ideinen gläsernen Retorte der D^tniatilDi^ gusgesctxit 

I ■lBh"MJeben in der Hdlorte 'i;7?o Orflmmen Hohle, ic»- 

•x3ck. Die in der HnlilÖsung 'anigttiu^Bnt Kohfeasä«* 

'1^ betrug 5,507 Grammen. ' ititt Menge besttinib^ 

ich durch den Gewichtsverfust , weichen dte nU 

tckfrefelsiture übersättigte Kalilösungnaeh'Abrechnndg; 

dei* Schwefelsäure zeigte. 

Das Volum des entwickelten Gases, nach Abrech- 
nung der Luft des AppVnts und rediiclrt auf ti' C. 
bei 0,76 Millimeter Q^ecksilberhöhe uiid a" Ky^rome- 
triscnen Dunstes betrug, 5,43/13 L.iter. 100 I^laafsa 
dieses Gases erforderten lur Analyse 77,^-Sauarstn9''4J 
gas und gaben f|8,6/( Kohlensäure, woDach die &,/»34! 



1 



^94 B e r't-li'o M a<t » - 

Uter G«t 4iS3/)$ Liter SmvntoffgM «rforjerl nii4 
^,€4S3 Lit«r KohlensHure gegeben haben wfird&e. 

Da«! Ergebnifk der Anatyaa von 30 GrAmmea GtuB- 
mi war also : 

Kohle in der Betitle 
, - Durclk die DemilUtion erhaltene Koh- 
lensaure 3,507, worin an Hohle 

an Osygen — 

In den durch VerpulTuag erhaltenen 

.'. . 3,ti^3 Liter Kohlensäure finden sich 

«n Kt>hle 

X)aa Übrige üauerstoBges bildete 3,333 

Grammen Waiier f), worin «i Wae- 

-. Bsxatoff 



— 4,730 Gr. 



0,947 - 
a,56o — 



»,4ii 



—",;;— O,303 - 



9,940 öt. 
desselben Gnmmi rcrloren dnnli 
TriHllinea in der -IticcUbitze des Waasers 5,33ß Gra» 
men und lieferten nach dem Einischern 0,336 Gramob 
Aiche; nach Abrechp.n^ng de* Gehalts an Wasser, Er- 
den und SaUen sind also fUr 20 Grammen nur 1^,1^ 
wirkliches Gummi anzar sehnen , und die Difiju^ 
«wischen diesen i6,i9i and den durch die Zerselzoog 
erhaltenen 9,940 Grammen, nÜisIicU 6,181 muTs ia 
diesem Falle der Wasserbildung iüugeschricben werden, 
«bgeseliea von unrermeidlichen lUeinea Veraucbafeb- 



*y £• minien nämlich nach der Eerochnung i.^Siif Lilei 

.^■usntaflgM verbraucht, und nur 3,6t3l Ifilcr Kolilcn- 

.jiUre gebiidel; din Mlfnile- Mcnje Saaer'stoßgas, 4,i34j 

'""" ^ ä,6433 — libgiy Liter, mdf,ip also mr Verbrenmulj 

i-ulf)p^ Vfasiewloßi in dem Gase gtdienl haben. 



Analyap <f»iganisoli«r: Substanzen. ^9$ ] 

lern. ~ Setz«, rinn, «n die Steile ^8 WBH«rft*-die UUh ] 

tnente desselben, aö besicbt das arabiecbe Gotnmi ant d 

Kohle 7>07'^ Grainmcfl 43.90 

Oaygen 7,938 — ItgM 

Hyjlxtlgcn ivio5 -7; > ti,8& 



' iG,iai Grammen 100. 

Nach demselhen yerfahren beetimmtp icfi Ot Zor 
sammenseUung ,TcrBchie(lener a^ier^r regtlohliitchet 
Körper, die am Ende dieser Abhandlung in einer T^ 
b^lie zusamoiengcetelU sind. - ^ 

Man kann; die Frage aufwerfen, in rrelckem Zij- 
etande ,d«s Ijyei der Destillation sieb bildende Walser 
■n dem Gummi enthalten sey ? IVIufs man es gane oder 
zoin Tbell als wirkliche» Wasser ansehen, oder sind 
die Elemente dieses Wessera mit übrigen Besta^dtbe^ 
len des Gummi verbunden? Hierüber können wir bej 
^er jetzigen Lage unserer Kenntnisse nipht eatBOhei> 
den. , Es ist tvohl am besten, ohne weitere Hy^otfaeU 
^e l;^tz[cn Bestandlhei^ anzugeben, sobald nämlich 
eine Substanz kein Wasser oder keine andere Verbii^ 
duug abgicbt,, ohne ihre B e schauen hei t zu ändei 

Bei meiitcn Analysen fand ich gewöhnlich etwat 
$(ial^g^s, dos ich deni SpeiTwasset- zuschreibe; denn 
V£n>i ifiU irisch abgekochtei ader schon zu eiiie^i Ver* 
l^fibe gebrauchtes Wasserj, das schon mit KohleasiU' 
ISt^^sältigt war und also kein Stickgas eoUtielti aun 
-mMtdie, so erhielt icli keiae merkliche Mougo Stiokr- 
gas. 

Zur Analyse der Kleesäure wurden 5o Grammea 
angewandt, worin nach ^ff-artJ^ 3.1,500 wirkliche SÜni 
Die VersohiedtJiheit der Bestaudtheile des ralTinirti 
Zuckers upd dpsi Candia erklärt steh, weon 



I 



<«6 



•iB'sr^^ t^it'O 1 I. e-'t «TtanAl 



Wirklidi fand ich beim itarketi Trocknen in diesem 
Zuc-irer eine dieier Annahme gemSrae Menge Wnsser. 
Wendet man die Ton mir befolgte Methode auf 
anitnftliselie' Substanien an, so moft man dabei nuf dal 
eich bildende Aiumooiak Rüclisicht nebinen. Wie ich 
mit der Seide , der einzigen von mir analysirten ani- 
iHsliBch'eii 'Siil)stä)i£, veifubr , will ich jttzt angeben. 
"*''" Dys hei'de'f' lerstürenden Destillation der Seide 
(if^r^iMcnde'ttohlbrisSijerlluhe AmiUoiiiAk wird durch 
'die glühende PorcellHurübl'e nlclit z^nHzt, man läfst 
es dUhVt' mit dem jCase in die erslc Flasche treten, 
iti^eterf, worin sich destilllrtea VVaBBei<l>efiiidct : dal 
Gm entweicht dann wieder in die zweib mit der K»- 
tildsun^ gefüllten rU«ch6 , sctxt hier aeioe Kolileneäa- 
rfe ali"linft' "geht weiter in'eineh Recipienlen, der uan 
Möfs'a'a^'IVrner zu aliatyairende Gas enthält.' ' ' 
'■"'tJKr i)!e"Mengb des Ammonlahs zu hndea, nimmt 
iB?/("^^''MäIfLe der IlüsSigheit der ersten Flasche, 
Itrid 's^tltigf'Sie genau durch Salzsäure von einem be- 
etlmmten specitiscben Gewichte. Die Menge der dazu 
nuthigen Säure ISf^t auf den Ammonialigehalt schliefsen. 
Die andere Hälfte wird mit sohsaul-em Kelk gefallet, 
und der Niederschlag gewaacllien, getrocknet und in 
einetn J'Iatintiegel bis zur Herstellnog zu Aetühalk: ge< 
gl&het. i'Aus der Menge des Kalks schliefst man-aof 
den Koüfenffäuregebaltde^ Flflssigkeit. Ich I«gte.;d«' ■ 
bei die Analyse des kohlensauren- Katk«- roll" £«e« Iml 
Tkcmird zum Grunde. ' 

> ' Ob die glubeßde Porcellanröhre Kohle enthSlt, ao 
zersetzt sich hier etwas kohlensäuerliches Antmoalak 
nrtd bildet blausaures Animöniak, allein nur in sehr 
gsringer Menge; zumal wenti a(Ui'"d[e Temperatur 



Analyse org^nipchei^J^bßtanzen. 49^ 

der Röfarr hHrfi«g*i^li ^>»*>*M ^^ P « M»" liiiht demenden 
Umstand babe ick nicht in Betracht ^reiogen. 

Im übrigto gleicht diese Analyse dem bei regc- 
tabilischen Substanzen befolgten Verfahren. 

f, , 

UeAersicfn * der ^ Analysen^ 

Gumini 43,90 49,24 6,86 

Milchzucker 4a,o3 5*,*S 6,76 

Candisiuckcr 4i,3jS f .6|j7f, , 36,97 ^ 

• Raffln. Zucker 39,58 55,o8 7,34 

Kleesaure 25,i3 ^i,}«- -9^9 

Weinsteinskure 34)4i 7®»^ ^'^ y j- 

l'^.'iti ^ ' t •« ' UV M^ t 9.h .'«'♦»1/'". . I . *i rt 

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' . ■ f; '. , '■' ^.illü''- ; -a'.i^oioiii^ ;j:;i!ii::. .. '■ ; ...A ;■' 






,.,l.H«l|er\pVtMi4i 

»•■■■ . . • 

'Ca i-x'l l •). 



D» 



Jit rieten grofs«D 53ulni von MiijS^or, Giaiii^Em^ 
andern Steinarten , die man zu Rom findet, gcbSren 
KU den prächtigaten LTeberbleibaeln des Altertbamt, 
Einige sieht man auch zu Ravenna, wo eine Zeitlang 
Kaiser wohnten. Die Säulen zu Venedig sind rpm 
lUorgenlande bei' Ob ergeholt vrorden. In der Kathe- 
drale zu Pisa ündet man Granitsaulen , uud so auch 
in mehreren Orten Italiens einige Säulen tos fremdem 
Marmor. Allein die rormals herrliche Ron;» besitit 
I>ei weitem die meieten und prächtigsten Säulen rm 
ireither geholten Steinmasaen. Viele sind jetzt in Kü- 
chen aufgestellt: so bietet die Kirche St. Faul an der 
Via ostiensis einen schönen Anblich dar durch ihre 
fünf Reihen grofaer antiker Marmorsäulen, 

Mit der Benennung Marmor bezeichneten die Al^ 
ten alle Steinarten, welche sich polircn laaaea und sich 



*j Am d«m Edinburg pliilosophkal Journal. )8lo, AptÜ 



über ahtike [£tei£[lirten. 

iurtb scbönfl Farbfln HUBieiDlinen : jetzt benennt. -man 
bekannllich «O blul's den Kalkstein oder de» kohleo^ 
saure» Kolk, der rljie ongeneltine Furbe iibl und etu^ 
gute Politur ariiiimml. V. , . j 

Inder fiäbe von Rorn sind keine Slei^bructief) 
Aie Rümer lifillen ibreu iVlArnor von Carrara «iid aa^ 
dem fremdüti Gc°;endBn betini/iera nxi der (jstielte dea 
AirieIIdiidi«ilben Meers. Pliniu» eofft , daPa die ente 
Mariunraäule öo J^hr ror dem' eibt^H ; CoRBiilat deft 
AugUBtus nach Rom .gelirnuKt wordi 

1. Die' .Sau/en tum Barffe Hy/rutUu» ohnwe»* ,-A'b*%l 
vru-en es, dib &o Jahre vor dei Augu>tuB< CfiosnUt 
Tcn dem Redner Crasius iiat;li Rnm gaWaoftt ,uitd K^ 
tfnem Privatgebttnde verwandt wurden. Sie iieHteode^ 
Kxi Marmnr. 

a. Au8 <i 
Alarmor, der am Berge PentheXes Lei Athen gebrocbea 
>rurde , bestehen mehrere aiitilte Stalueo , wie der 
Torso TOu Ui-Ivedcre uud die Musen im Vatican. Dift 
Hooier nennen diesen Murmur Ci^iülliuo ( Zwiebelutai^ 
«lor) wegen seiner grUnlicben Adern, l^ii Athey aina 
das Parthenon und andere alte Gebäude daraus erricl»>. 
tpt worden. 

3. Parischer Marmor, Andere römische und gtie« 
chieohe antike Statuen beeteheu aus dcnt Marmor ?on 
d^r Insel Faros, wie die liegenden Ariadne , welcha 
gewöhnlich die Cleopatra von tlelvedere genannt 
der Merkur, genannt der Aotinou^ von Be'redere; difl 
Piant^ i^nd der Hirsch im IfOiwre, « Der Pari^ulie Mar«, 
mor der Venus ron Medicis ist feinkürnij^er als der 
gewöhnliche; auch die Venus rom Capitol besteht au* 
hesondera sclluneui und durchs che üieudsm PajiicUea 
Maraor. 



i 

I 



I 



5od 



■d a- cl e 1 t igcflS 



BeIv-edcre'«olI nach 
in grieulligcKer' teyn, 
L dcii' üttragei 



1 antikeä 



' /i!"Ans dem djrnWscÄ«« ■ Marmor,. J«h"3i« j 
Äi'ft M«rmor von Luni ommeii', befiehl der AntmoM 
TOTO Cspitol. ■ - .- ' I .. .1 

Der, Marmor des Apollo voi 
dtfn^Htnischeri ßildFirfue'm eucli i 
ftb^r iinl^racheide* sicli sehr i 
Mai-Attrarten au'a &i^echenlani 

5. iVllt dem TUarmor ,vn Carrshi.'f in Euböa CJeW 
Ksl-eirt» in IXegroponle)' ühey/.og Mamurra die Mk»^ 
«11 seiner VJHh. Strabo spricht' von (Jaryaüichen Mu> 
A(ir,'uiii1'sfi[^, dafs sich darin AsLeBt lande *).■ 
'• ö. ^L-fiivdrsfr' MntiMr von einer Insel des. Nil« 
^fnrHe 'im römischen Jahre 68u von Luliullus eiiige« 
ftthri , Wd nach dessCii' Vorlieijc lilr diese Stcüiurt 
]Vlarmor lucuUeum geiiaiuit. 'i 

" j. "UtV Pli>^-gSlli-Kt- BlBfmor voo Synoados in Phry- 
^fen wird von' Shabo inrij'ijtatiua angefüh«: es ist eis 
BtWeMiier Ürtalkslein mit eingesprengtem GÜmmff 
tijid grünen Streifen, und wird von den Römern we- 
gi<ii''iithifer färbe und seiner scbaaligen tHriictureben- 
mii Ci'iiiAlini* genanhi. Hieraus ^beeteheh nebi-ei« 

^röft^^ rlltrti j<flie SSüierf. ' ' ' ' ' , 

' 8- Der Marmo greco der Römer ist eiii' MnälitM 
weifser Bchiefrige'i^ Ui'haKt mit Glimuier. Der Gin/io 
aniico lat gelÜlich und durcBiicbVig-; 'der moderne gil- 
&'e Marmor von Siena ist uiidurchsfChlig. Der Phidn-' 
tia'z'zeäu hat pnrpurAe und der' Stel'n Por/a s^n/n ro- 
the Ädern. Aus ' dieseii vier Murmorarten bestehen 
Biiih grafseh Th^il« ' aiä;^1^tHicbtlichsten' Sätdenhalleii 



* *) Di(.'^< GebirgsBrt km&' alio kein Mtmoi 



über antike Stein^rten. 5oi 

tom. Weaiger IiSuiig ist; die sogenannt« Srecci^ 
ufficaiia, ein ,Mturmor mit schwarzes Fteckfln ^m^ 
Adern. f 

g. Der bei Stalius und Lucian' erwähnte 'I.actdS' 
munUc/ie jMarmor scheint der jeUt Verde antico ge- 
nannte Marmor zu seyn. Nach f incuiUi boH aber de? 
Verde anlico aus Thesaalonich eingeführt wordi 

10. Der Ro&so antico , ein einfaibiger zicgehother 
Marmor findet §!ch an zwei Badesitzen und ab Büste^ 
und Slaluen bearbeitet, aber nicht in S&ulen. 

11. Der jJlabasiro ßorito (von seinen blitmigeq. 
Adern so genannt) ist ein kohlensaurer stalactitischef 
Kalk, der in daniicn Stücke» durchsichtig ist: es be- 
«teben daraus zwei la l'uf» hohe Säulen, die vormais 
in dem Vorsaale der valikaniachen Bibliothek standen | 
und eine zu Rom belindllclie ägyptische Statue. Dejf 
vreiTse Alabaster, woraus man zu Florenz klein« tjWf 
luen fertigt, ist ganz anderer Art, nünilich schytefel- 
■aurer Kalk, also wirklicher Alahasler. 

13. Der Numidkclie Mannor , der zuerst 676 sä 
Rom ?on Lepidus eingeführt worden ist, und dessen 
SiatiuB, Juvenal und Seneca erwähnt, scheint ein 
ther Porphyr gewese^.za sejn. Seneca spricht aucli 
von einem Alevandrinischeu iVlanuor, ruu einem iVlar- 
jaor von Thusos und von ägyptischen S^iuleni welche 
letztere wahrscheinlich Granit waren. 

i3. Aus einem grobkörnigen rothen Granu aum 
'^egyplen bestehen die SAulen der Hallen des Pan-> 
titeons, die Jonischen ääulen des Tempels der Con- 
cofdia und anderer Tempel, eo wie auch die römi- 
schen Obelisken, die gröl'sten bearbeiteten Steine iu 
Europa. Dieser Fels wurde wegen seines J>untea Aoft, 



i 

I 

i 

I 



f. 6<>* 



■C'ir'ii'^JlVo^ 



•ehfftii auch ' PytrliopoMön, «ad '«»ofc' aj 
orie Syenfr in Oberäg^-^ien Syenit genannt, Pocoeit 
beachreibt die Steinbrüche des Cranila zu Syena. IMni 
findet unter den Ruinen zu' Rom noch andern Granit, 
doch keinen so hän6g eis den rothen SgyptiecbeR' Di* 
römischen Steinbauer lersägen die antiken Grunilbliii 
rfie wegen ihrer grofsen Hiürie mit Hülfe -ron Sdimi»- 
gel , wttbrend die Marmorarten blofi dea Sandes linur 
de* Säge Ledörfcn. 

la. Aus dem Elbanischin oder Aethalianisi^Mk 
Granit bestehen einige Säalen zu Rom und Pisa: er 
ist feinkörnig, und wird deshalb ran den Römern Gn- 
nilello geoannt. 

)3. Ans dem eigentlichen Syenit der Mineroll^ni 
bestehen die iwel Löwen auf der Treppe des, Capiioli 
Ond der kolossale 3gy|Uische Kopf, der )8i8 ins Bri^ 
Hache Mttaeum gekommen ist. Diesö Steinart nnttf 
scheidet sich tvesentlich von dem Granit der Obeliikei. 

i4- Der Basall mehrerer ägyptischen Spbingtö 
ind einiger Bildewannen ist dunkclgrtlnlich, find gleicht 
an HSrte dem Gufseisen, wie schon Plinius bcmerlit 
Straha ernährt eines Bruchs YOti ' Mühlsteinen am 
echwarzen Vorgebirge in Jbnien^'^e ofane Zweifol 
auch Basalt waren. ' 

i5. Ein schwarzer KiesehcHi^f^ , der zu Probifl* 
Steinen dient, kommt zu Ron in PlatteiJ mm hlemM 
Figuren vor. 

16. Dio rSntlscheri Porphyrsäuten' sind nicht W 
grofs als die granitischen. Der Name Porphyr komnit 
her von der Purpurfarbe der Alten , die aus dem ge- 
wöhnlich in der Nahe von Tyrus vorkommcndea 
Schnecke Porphyrios bewirkt wurde, und wonach det 
Purpur de^ Alten die dankeli'othe Farbe des Porpbyn 



über^ antike Steinalten« 



5p5 



. gehabt haben mnft. Einen feinkörnigen grünen Por- 
phyr findipt man unter den römischen Alterthümern 
•eltener. Die Urnen der Constanza und der Helena 
bestehen aus einem grofsen Stück rplhen Porphyr, so 
wie auch die grofse Vase iiii Museo Pio- Clementino. 
-'i^^^Der' antike grüne Serpeutin^ yr^ man deil, 
Stein nennt, womit die meisten Kirchen zu Rom ge- 
pflastert sind, gehört zu dem grünen Porphyr der 
Mineralogen, 

i8. Pferde di Carsica nennt man. die grüne Stein- 

,.. art, woraus eine wahrscheinlich antike Vase im Vati« 

can besteht: es ist ein Gemenge Von Jade und Schil- 

lerspath, das als Gebirgsart bei dem kalkerdefaaltigen 

• merpentin in Toskana und Gorsika rorkommi. 

• ig. Die ji^gyptiBohe Bfkccie^ welche sich an meh- 
vefien-römisohen Denkm2Üern^£ndet, ist ein aus harten 
Icitfetartigen Theüen cnsämmengesetitet Conglomerat.. 



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T h o m s o ti 



Ueber 

da s b 1 a u s a u r e Eisen, 

D r. Th omas Thomson. 
Aut dsa Aiualt of Philotophy. iSjo, Hay. 



Xyn die Zmamineiisetzung des ßerluierblaus oJer d«l 
Mausauren (eisenblausauren) Eisens mir noch nicht 
genau beslimmt EU seyn scheint, »o tbeile ich meiM 
eorgfikitigen Versuche über dieses wicUlige Salz aüL 



\ch füllcte eine Auflüi 
Baurem Eisen durch bb 
dunkelblauen Niederschlag 
fiele denselben nach dei 



von saurem salpeltr- 
Hali, suniinclte doi 
iF dem riller, ond Irocfe- 
Aud^üfsen in einer nicht 



fiber iSo' F. steigenden Temperolur. Bekanntlicli eul- 
zQndet si'cli dieses Salz und brennt mit Entwicklung 
einer grofseu Menge AmmDiiiaks , wenn man es etfKU 
über 313° F. erwärmt: es kann dalier durch' WSnn« 
nicht ganz von Wasser befreiet werden; da es Aber 
nicht sehr schwierig ist, die IVIcngc des Kisenoxpds 
tind der Eisenblausäure in diesem Salze zu ündeo« (0 
hindert der Wassergehall die Analyse nicht. 

Uni die Menge des Eisenoiyds zu lindcH, digenr- 
te ich so Gran blausanies Eisen mit einer sehr Tcr- 
düuDten Kaliaullösung in eiuem Sandbade 3/4 Stunden 
lang. Die FlütiigUeit vriude lünnu ftJjgegosiea und der 



über, das Berlinerblau. 

rotbe Rüchstand ausgeBürst and getrocknet: es war 
reines hüchstoxydirteB Eisen, an Gewicht ^,^5 Gran. 

Aue dieser in so Grau Berlinerblau beÜndlichen 
Menge Eisenoxyil hereolinete ich nun , wie viel HaH ' 
HÖLhig ecyi) würde, um so Gran Berlinerblau zu i;evv:9 
BeUeii. Diese Menge J'ali wurde mit ao Graa Berli- ] 
tMrUlaa und der nötbigcq Menge Wasser in 
Glaskolbä» gemischt und s4 Stunden lang im Sandba- * 
«le digerivt. Bei dem riltriren der Flüssigkeit blieb J 
das Eiseooiyd auf dem Fiiter zuiüuk, uud wurde wie-f 
der.Borgfiiltig ausgesUfsL Die fillrirje Flüssigkeit hat- 1 
te eine gelbe Parbe und den Geschiaaek und die fib^l 
gen Eigeiischaflen dce blausauren Kali, nach dem^ 
Al>dampfen derselben, und dem Trocknen des Riicl^i 
Blandes bei eUva sis" l'. blieben igjj Gran reines blau- ' 
saures Halt zurück. Da aber itf,5 Gran bei 3i3° F. 
getrocknetes blausaures Kali io,3 Gr. Eiseablausäure *) - 
eutballcn, so ist diese Menge der Gehalt an Eisen- 
bUiuänre in don 20 Gran des untersnchten Salzes und 
die Zusammensetzung desselben folgende : 
Eiseiibla^.^ure io,ao , 5i,o • 

KiBcuosyd 7,0Ö 57,8 

Wisset; 2,34 11^ 



Kehmen wir nun mit Forret das Gewicht eil«» 

Antheih EisenbUiisäure zu 6,75 an und das des Eisen- 

- Oxyds zn 5, so ist das Berlinerblau eine Verbindung 

von gleichen Antlieilen Eigenblaugünre und Eisenoxyd, 

Diese Annahme wird durch folgenden Versuch bss tätigt. 



•J Natli Diiirreiniri Analyse das Usu(Rur«n Ei»enkali '(», dio- 
aei Joorn. XaVI. 3o4.) würden ig.J IheÜ liinfS» S»J3o« 
Etflie »g Gran EiienlilausÄLrc enthalten, li>i*» 



5o6 Thomson ■ 

Man !n«B BctiTcftliaarea Eiseninryilnl 
auf, mische Ait Auflösung mit etwa» Schwcfel«8Mff- 
aioff'gBs und tropfe Sann bUusaures Kali hinzu : es wird 
ein wcifses l'ulver n^dcrfdllen,; das eia neutrales ei- 
scublauHaures Eiaenoxydul , oder eine Verbinduug tod 
gleichen Aotheileii' EiseiiblttusSare und Eisenosydnl 
dorslcUl. Setzt man dieses Säle Angefeuchtet der Lttfl 
aus, 80 verwandelt es sich nach und nach ia pi*en* 
' blaustkUf'eB Eiseiwxyd C BÄrlinerblaa ) blof» darcb Anl- 
nähme Ton Oxygen. 

in de» BerUnerblaufabrikeii ist bekunntUoh das 
frische Derlinerblau anfaijgs 'schointKig blafsblaii, and 
■ seine achüiie Farbe erhalt es erst'dürch anbalieodH 
und mQhsNmes Waschen; denn eine beträclillicke Mto- 
ge dieses Fabrikats beündet sich zuerst in dem Zugtan- 
de eine« Oit5'dula«lzes, «nd muf» aus der Alnio8|jhäre 
Oiiygen an^eiehen, um aich in ein OxydaaU ju r*r- 
wandeln. Wenn mau »tatt des achiveretsauren Eisen- 
' oxyduls das salpetersaure KiseuAtyd onwenden w^ltc, 
Bo würde mau sogleich ein ganx Itbhaft Matiee Vto- 
duct erhallen. Auch Itann man die Fabrihalioa gcbon 
dadurch sehr erleichtem und ubkür^tn, dafa man das 
sohwefekaure Eisen einige Moiiule vor der Anwendung 
in Wasser auflest und in dachen Gefäfsen der Eiawir- 
kung der Lvft a.us8etzt. < „'_::, 

Ich füge hinzu einige Versuche fiber iIm hri lir 
cerstoreuden Zersetzung des Berlinerblaus eich bilden- 
de blausatire Aminoniak. 

Wenn man das Berlinerhlau in einer, kopferaen 
Röhre der Roihglühhitze aueseut , und die sich cal- 
wicitelnde Prodjtp^.vber (,)ucL-ksilber in gtäserDea'Oe* 
fÜfgen auffangt, so belegen sich die Wände der GefaTse 
mit durchsjchligeu Hryslallen, welche einen Bleis&an- 



über das BerluierbSau. 

geschmack baban «nd i^ Waaier a i eh awfl ötew.- Wird 
io eine concentrirte Auflosung dieser Krysialle ScWe- 
felsüure getröpfeit, ao eatsteht ein Aufbrausen und es 
eatwicltelt Eich ein starker Geruch nach Blausäure. 
Alit etwas rVatron versetzt und erhitzt entwickelt di« 
Auiiiisung Ammoniak '^DiösCni lajufolge hetraohle ich 
die Krysl^Ue. ^^ ^Jqij«aifrt^ Aaunottiatt, > - . 

Das yerhalten der Auflosuug dieses Salzes eeg< 

icvtcUitdJne'MJtaäauilö^igvn ist /ol^endei) : ' 

, ^Niederschläge. 

Saures BaIzsonre^_ Eisen — gelb 

^ Schwefelsaures ■Rupfer^ — 'weTfs ins Bläuliche 

Salpetersaares Slei — weira^.iD Salpetefsäur« 

auflöslich 

f, ,~~ puecjtsilbe» — ,*^eif» ^.,^ 191.,'. J 

Aetzender Subliiaat, — weifs, beim S^t^iUlAui' 

wieder Ättfl,ß(|li<^|fc„ 

Schwefelsaures Zink . — weifa ._ '^ li 

Salzsaures Mangan — >*«ifl, ■, '\f,. ., .,„ ^ 

Salpeteraaures Silher — ^ wei^, duxeh Schiltf^l ' 

,y„ . . -■■■ ■ ■■"'^*^"?"fs^iö^*i,_, 

', ScWefelaaures -^iclsel , — grünlich , 
" \ —-r l'-obtiU — röthÜcii. ^^ _^^■y 

■*TVtau wird bemerken, dafs sich diese N iedef^^lilji^j 
^e TOn denen , welche nach iSc./«f^e die bh^fsei, ^lau- 
ii«re,hBrt'ori.r^ng^, wesentlich unW,w'*f>id?|»;, , kih l-^I 
lj^;«tMkriA Bai?.«ft-»yttli gi_ mgtt» ulüa tUiüt^ ■••!'<•» 



ch 

1 



1 




"•^L a u g i e r 



Beitrag 
zur chemisohed Betrachtnag 



der M e t.e ö r s.t e i n e. 



L^K/ti'gj^i'y'*). 



u., 



^ater den ßestandt})«ilen der MeleorMeine 

mu^'dl'eT ah' cliAi*altter!stisch angennrnmen werden, 
nämilch Nickel, Chrom und der mit dem N'ickel im- 
luer verbundene Schwefel : Die übrigen sind so we- 
llig wesenllich , dafs man einen Körper, worin jene 
A'ei Besten dtheiie fehlen, Hir ein gewöhnliclies Miae- 
ral'ltalten kAiin. Aach wird der Slei" von.CbaBsignjr, 
worin .man kelnt: Spnr von Schwefel, Niukel und 
Chrom ge(undi;it hat, 'nicht unter die Aerolithen ge« 
rerhiiet. 

Voti'dei) 'drei wesentlichen Bestandtlieilen belracb* 
tet man Wiedtr' Nicltel' ale den wicbtigBlen , weil man 
dieaea Metall nicht allein in Men^e in den Meteor- 



>) Im Aufzuge am eiusr am i Mii iSaa. in iee Alademia 
clor Wissciischaflen lu Baris geltieaen Abhandluuj. S, 



] 



über Meteorsteine.^ 

flieineh, soDiJern ancb aaBserdeai in den gediegenen j 
meteorischen Eisen masseii aiitrift, d 

Dus Chrom , dessen Vorkümmen in allen ACroK- ' 
then ebenfalls merkwürdig ist, hat man jedocfa bla 
jeiKt für nicht so wesentlich gehalten, wahrscheinlich , 
wegen seiner geringen Menge, yiellelcht auch, weil 
mehrere berühmte Chemiker die Anwesenheit dessel- 
ben in einigen Meteorsteinen , namentlich in dem 
Steine von Stannnern , in Zweifel ziehen. Wenn nun 
aber erwiesen wUrde^, dafs das ^ickelmetBll in einem 
Ae'olithen günzlich fehlt, und dafür eine bctrgchUiche 
Menge von Ulirom vorkommt, wie in dem Steine roa 
Statipern, so dürfte man wohl annehmen, dafs das 
Chrom unter deo drei Bestandth eilen der constanteste 
und daher der wesentUciheie i«t. Uiefa ist alter nicht 
.Jllofs der Fall, bei dem IMahrischen Steine, »ondem 
auch bei dem zu Jonsac am i3. Jun. 'i8ig gefallenen^ 
der in loo Theilea fotgends ' ßestandtheile gegeben 
hat'i ■ ■'■■-■ ■ ' ■■■■« 



Ei.raojyd - 
Hieielordn 


46 


Alaunerde 


6 


Kalkeide 


7.5 


M.ns„.o.yd 
BJItererde 


«,8 
-1,6 


Schwefel 
Ctrom 


1.5 



Den Ueberschuf» über loo kann man als Ojygea 
das von den Metallen während der Analyse aufgenom- 
men worden, ansehen. 

Dieser Meteorstein unterscheidet »ich von Andern 
nicht allein durch seijien Mangel r.n Nickel, sondern 



Lai^giex über. Meteorsteine. 

.«nck 4»rph da» VvcltKUaif» eei«er BesljuiddieiUt i»- 
dem st^tt der Billererile und ^»».SchwefeU, die beide 
>u andern ahnliclieu SlfSiucn $iol) durch ibre Mengt 

. AusMiicbaen, hier dJQ aoust ai» neUeubesUadlbeiU 

, B ttf treten 4^ Subsianneu 'Fhoniiad Kal^. unten Kieul 
und rwAUfi die liauj>liniiMe bilden- ■ 

po,, der ^ei» voq ätaancr» al». eio MeteonUin 

.«ngeselien iTÜd, |vor;a., #icl^ kein Cbron lieliadet, V 
vvuidu deeselbe ii* t^i^*^ Hm^whl besonders unter 
sucbt: et fait^-. sicb. wi^ltlick darii> i l'c. ChrotUy-aitp 
,ebeii 80 viel )ds ip dfA» 'ß65 zu Verona g^fallcnsp 
Steüie, worin, das von f^uquelia io dem roLbea iiiU- 
riscbpu Bleierze entdeckte X'b^o™ zuerst als Bestaid- 

.ibeil der Aerolllbe» gefunden )«orden ist. 

Uebrif^enB hana I daa.'Chrom, basoadert 
mit MaiigAiioxyd iiigt&ieä vor^mnt Vota Jeicl 

,>Vl)tUysea übureehen werdfln, , 

JVacb die^ea Uct^stichungea üt es alli 
wahrtcbeiiilicb, duTs iu den Meteor aleineu das Cbtdii 
GOastanler rorkommt , als daa Nickel. 







^»**'*J™— 



f a 



. Juli d. J. , Nachmiltag;s zwieobeii 5 -ani € * 
' ward »alle beim OilnaBlrom auf der FoatstraTse 
I Dünaburg iittcb Hi^ eine Peuerltugel etwAs klei- 
ner als dtr VoUmoiiil von selir heller roseufarbiger 
Feuerfarbe gesehen , die sehr schnell tob Södwesl nach 
•Nordost flog und in einer Höhe von 5o° «nbemerkbar 
'Wurde, tedoch schien sie eu brennen oder eu tlam- 
'-'««□;< denn aaieei- dem Lichte, womit lie umgeben 
"War, befand sich unter derselben eine Flamme, einem 
j'kärzen Kometenschweife ähnlioh, der gCBolilaugelte 
• öd«r Ziclizaclt ' Wolheil < hintet sioh zurücltliefs, die> 



♦) Hr. V. Crtitlufi lagt hiepöKcr -»oriinfig in einen» fi riefe 

Von 4r Augiul ni'h bei : uo* iu Curland otler rhlmchr 

I ifi SemtiaUsn im Dündburg'aulien Kji'chtpi^l ^«licern lAe- 

3£jui,i 



teoT) leihe : 



1 Juli 



d, J, g'erallen, werd«ii Sie wohl 



»phon willen. Erst geslern fiihiclt ich davon ein nine 
Erbis grofie» SliicIlchoQ, Es wiitt .lark auf die Mag- 
netnadel, leiet aber lelliit keine Polar! lat. Noch haba 
icli ea nicht gepiiift, HofFentlich 'vCfde' icb im Herbst 
noch tcll^Bi^cn törtnen, " 

Obige Noliion lind aus ölfeiitliclien' Bflllern geiogi 
< MeiUeck«, 



] 



5(2 Meteorfall 

Aet FeaerltugCl longeam fotgrad, in Atr Luft 
•chnondcn. Nach dem Uurdilluge der Feuerlu 
Iiürte man ein GerSuscb , wie das vod einer Schaarrt 
utid noch ehe ciue Minute nach dem VerscTiMiods» 
der Kugel ver^ieng, in der nämlichen Gegend, im 
welcher sie versclivrundeit , anfangi drei Knalle ym 
Suliüsse Von einer Kanone von grofscn Kaliber, wer- 
nach auf slärkert Scbü«£e immer BcbwScIiere schueO 
auf einander folgten und millich ein forcrollendei Ge- 
töse wie lange anliallender Donner. In dcraselbcB 
Augenblick fiel auf dem Felde des Dorfes L.BsdaI(nf 
bei einem heiligen Knalle und Celtrache 5o ScfaritI» 
von Etfei dort arheitenden Mensühen ein {»(ein aua der 
Luft liorab. Auch fiel um dieselbe' Zeit , 4 Weret tob 
'der besagten Stelle vor secba Bauern, die Heu n&b^ 
ten etwas mit starken I'feifen in den See Kolub, tntb 
einen 'fhcil des Wassers deaeelbeu in die Höhe aai 
«etxtc dfiii ganzen See in Bewegung. Eujlieb fiel ch 
was äUnliohes 3 Werst von der ersten Stelle in dta 
Dobvoflufs. Der auf dem Felde niederge&Jleoe Stein 
war in einem sehr harten Lchmi^runde s't Fsfs tief n 
die Erde gegangen und anfangs so heifs, dafs eiuiga 
Bauern, die ihn zu berühren gesagt hatten, sicli*die 
Hände rerbrannien; er hatte Pulvergerooh, die Ob-. 
eialt eines runden mit dem dünnem Ende in die Er- 
de geschlagnen Ambofses und seine aufsere Obcürßäche 
war schwarz und hatte an rieten Stellen wie mit dem 
Finger eingedrückle Gruben. Die Bauern entschloi- 
sen sich, den Stein aus der Erde heraus zu zieheni 
er «vog nach ihrer Anzeige ellva ^o Pfund. Sie zer- 
Eclilugea ihn und es zeigte sich, dafs seine innere 
Substanz von hellgrauer Farbe war und eug vcrschie- 
deueii Schichten bestand, die ClaAz und Ansehen wie 



J 




an der Dür- 



[ettU lioUen. Diese ScIiicIiCen, eo wie ancli die $ab- 
BlEtDZ von grauer Farbe zogen mit Magnet heslriclie- 
ne Nadi 

Aaf der Hdlfle Weges von dem Docfe Lil(Cna bi», 
zu der Siellc, v.o dieser Stein nledergcfall« 
Iteine Feu^Hiugel , sondern elwas, daa in der Gestalt* 
einer grnfeen Garbe llog titid iilier der Stelle, wa der 
Stein niedergeTallen , in der Luft eine Kugel so grors 
wie der Votlmond gesellen worden- Diese Ilugel y.tr- 
tbeilte Bich Anfangs in nreliTere Tlieile , die dich aber 
bald wieder vereinigten und endücli erschien bei ei- 
nem, heftigen Knalle ein breiter heller nach der Er-, 
de zugekehrter Scliiveif. Der Scliall, der bi 
tzen der Feuerkugel bei allmllhligvn AbnetimC'n dei 
Stärlie desselben entstand, aber überall 
StSrJte von sHen Seiten in einer Entfernung van i5; 
Wersten und weiter gehört ward, glich anfangs drei 
fttarken KnMonenechüiigen, eodann viner unaufbürlicli 
atihalieiideo Kanonade und endlich dem Ccriiuscb voik 
nahtenden MühUteinen oder dem Schlagen grofser' 
Trommeln oder ilemGrassel gro/ser Ober einer BrGcka 
fiArender Equipagen. Altes dietxs fand Statt bei sehr 
gutem Wetter und heitcrm Himnid und nur in der 
' Bnlfernung waren sehr wenige zerstreute Wolken za 
■eben. Merkwürdig ist, dals das Wasser, TrelcUes 
einige Tage verlier nur sehr wenig zunahm eine Stun- 
de nach dem beschriebenen Ereignifu in dL>n FluäSen 
Likenenka, Dwina und Dubna auf i 4 Arschin (3 i Fuf») 
atieg. 

Die Petersburger Akademie läfst den Stein un< 
tteriuchen. 



b- 

e- 






W tteri uchen. 



Zerlegung des Klebers 

in 'zwei Suiislanseni 

benannt 

G li ad i n und Z y^m o in 



i 



T a d d , 



*)• 



De. 



Jer italieniaclie ChemikM' JitMei hat kOrzliclL den 
Waizenkleber id zwei Substanzen zerlegt, die *n 
ihm d'ircl) die Benenimngen GUadin (ron y^ict, gla- 
len) oud Zymom (von ^vf*rs, Ferment) uaterschiedea 
werden. Meu erh&U sie im abgesonderten ZnstAD^, 
wenn mau frischen Kleber so lange mit neuen ZsH' 
t^eii von AUiohoI knetet, ai§ die Flüssigkeit bei dn 
Verdünnung mit Wasser noch milchicht wird. Dil 
sJkoholische AuHöauag eelzt dann in der Ruhe eine 
welfse, imt kleinen Fasern durchzogene SuJDStani ab, 
und Trird Totlkommen durchsichtig. Nach langsamer 
A^unstung bleibt als Rückstand dus Gliad^ in Honig- 
artiger Consigtenz und gemischt mit etwas gelber har- 
BigeP Substanz, welche durch Digestion des Gliadias 
nit Scbwefetäther aufgezogen werden kann. 

Der rom Alkohol nicht aufgelöste RückBland des 
Klebers ist das Zymom. 



*) Aus den Anoali of Fhilosophy, i8)0, May, 




Mtf 



•■'' flbw Gliadin und ZJäobi;*-'-^ &iBi 

Eigenschaften des' Gliadinst 
Dbb getrocknete Glladin hat eine Btr'ohf^eJbü'fa»»; 
be, ist in dünnen Stücken tlurcbaiclitig, eprSde, 
TOn sürsllchem Geruch, wie Honigwaben: EvWärml 
inrrbreitet es den Gerach gekochter Aepfel. Atifd* 
Ztinge hSngt es an, und schmeckt sSfa und bal^amUc^ 
Es ist leicht auflöslich in kochendem Alkohol, abe:f 
beim Br]i.aItcD wird die durchgiclitige Auflfisung bald 
trübe und behält nur eine geringe Menge Glindln auf-' 
gelöst zut-Ück. Es loTst sich nie ein Firnirs anriragen 
und wird dann von kaltem Wasser nicht aufgel5at 
sondern blors etwas erweicht. Durch siedendes WaJ' 
»or wird eS in einen Schaum verwandeltond theüt dei 
WasBer ein milchichtee Ansehen mit. Das Glladin 
leichter als das Wasser. ' 

J^ie iitlcofaolische Gliadinau(löa^g,wlr4, durch ;q**i 
gesetzttta Wasser, milcbicht; durch kohlensaure AUta. 
lien läfst sieb daraus das CUadin in ircifsen Flockeih 
niederschla^sn. Durch mineralische und regetabiliscka 
Säuren wird das Gtiadin wenig angegriffen. Aelzeni' 
Kalien lösen das trockne Glladin auf. Auf glübf 
Hohlen blähet es sich auf, und schmilzt dann wiedi 
zuBlAninen nach Art animalischer Substanzen. Beiaf] 
Verbrennen gieitf es eine kleine lebhafte Flamme unj 
ISTst eiife lichte schwammige Hohle zurück, welchi 
tchwierig einzuäschern ist. In einiger Hinsicht nähert 
■ich das Gliadin dem Harze, unterscheidet sich aber 
davon wesentlich durch. seine Uiauflöslicheit in Schwe-* 
felüther. Durch Gallustinktur wird es merklich ver- 
ändert. Es bringt in zuckerhaltigen Substanzen eine 
Gährung hervor, und gebt auch schon für sich selbtl 
in eine schwacbe GährUng über. 



atj- 

1 

ka. 
feih 



1 



iG Tfiadfli Über .GUadin und Zymoni. 




^genschajten des Z^moms, . 
. Durch die Behandlung des tilebers mit AlkoKol 
vtrliert der Kleber zwei Orillheile seines Volumt, 
was nicht blofs der Aullöaung de^ Gliadius sondern, 
kiich «inem Verlast an Wasser zuzuscUreiben iat. Der 
Rnckatand ist das Zj'nom. Man reinigt dasselbe durck 
wiederliollca Sieden mit Alkohol. 

Das gereinigte Zymoni bildet kleine KCgelcheii) 
die sich zu einer gestalllosen harten, aber wenig zb- 
•aminenhsngcnd^') Masse anbauten. Es ist aschgraa. 
QewASchen mi^, Wasser verliert es die ihm cigiie KtO' 
bcigUcit, und* wird dann an der Luft hrBun. Es 'M 
leichter als Wasser. Es gährt nicht nach Art de« 
Klebers, sondern geralh ttnler linlwichlung- eines uri- 
nösen Geruchs in Fäulnifa. In J£ssigbüure und in den 
IVlineraUäurcn löst es sich hei der äiedehilee vollstäD- 
dig auf. Mit filzendem Hali. verbindet es sich zu ei- ' 
ner Art Seife. Im Kntkwasser oder in Ai.flösung koh- 
lensaurer Alkalien wird das /ymrtni härter und auch 
fibrigens ganz verändert, doch ohne sich aufzulösen. 
Aufglühende» Kohlen verbreitet es den Geruch, des 
Terbranrtten Haars oder Horns, und verbrennt, mit 
Flammen. 

Darf Kymom wird in mehreren vegetabilischen H8f 
pern gefunden, und bringt GShrung hervor,' die nack 
^r Art der beigenischt^n Substanzen rerschieden isk 



^ 



Sijr 



'*_•!»» 



\ • ■ ... •: • 



. ^j 



'■: P ir o g r ä ^ -m m e 

4o l'Ac&d^tt|ie royale des sciences et.ttelle^ 



. i\*.^x\v>> pour^Ie ooaeoart d#. loSt« '\ 

■w . £2^Acad^mie propiose ies sept ' -^u^stioni^ * W 

Classe des Sciences, ,. 

■'• 'i 7 •'\ • ■ . ' > . . '. • ' * > . 

• '*•• . .1.. »'■». 









.^•..Premi^r^ Questio][i» 



.'. ■ v-i 



t^.' Faire rhistonqUe de la wcouverte m 
pfincipe, de^ vitesses virtuelUs, depifis Galilie 
jusqu'a hos jours. a^ Comparer ei res unter let 
iiemonstrations de xe principe, irouv^es x^aem^ 
rnent 
MM, 

ny\' 'Pain)tötVFhm Ahipire/'lä Orange, 

3^ Aisigner tes 'c&s^'3ims' lesqMti te^ prlncipte 

est eneore^'i^M'^^Wiit "^äes' Vaei^i^''virtüelU^ 

« • f t • 

jfrnies, . ••■ --^ • *■• ""^ * ^■ 



_: '. ^•' .y •^'•* • ■ -3 V>M' \,%y .-./> 

^2/ ^ör Ies geomeires , par exemple ^ cellcs de 
U CarnoY,''p6issöh^ laflace^'^odrrier^ Prom^ 



•6i8 Prograaim 

Scconde Q .(fgV t i o n, 

Analyse. 

Sur re'liminalhn entro deux e'^ualions 
devx inconnues. 

Lopsi/uß (quelques unet des ra,cinesde /**yüfl- 
titfji fnale sont incommerisurailes , comme an 
' 71* peilt en a</oir fjue des vahiirs approefides , ta 
suhsiiiiition de cfn'ctme Helles daris ies devx 
propose'es, .ordojiRt'et^'auivanl ' l'aulre inconnue, 
en allere Ies coefficiens d'une manilre gu'an nj 
peut appn'cier, en sorte que chaque sudslilulhn 
ddnature^ tut peut dt'nati/rcr- Ies vaUuri ds la 
seconde inconnue, c'ett ä-dire , peut donner paur 
celle-ci une valeur trif eloi^ie de la vdritable. 

On projtose de delenmner , sdns resoudre le» 
equatlons y ''\°. Ies Uinlles eAtremes Ves valeurs 
de chacune des iMcotini/^: 12*', une limiie aii- 
dessous de Jaquelle ne put tom^er la dijft'rence 
e/ijre deux vtileurs de chacune de ces memes in- 
connues. Ce qui rentre dßns la-mel/iode .'de la 
Orange poitr la recherche des racines iitcouii 
surabies des e'quaiions ä hne inconnuCt 
Troisiemei Quest^ion. 

üfcrire la consihutwii geolpgique de lapro^ 
vlnce du Hainaut, Ies especes mine'rales et Ies fos- 
siles accidenteis t/iie Ies divers iprrains Tei\feT- 
rtient, avec l'indicalion des localile's et la synof^ 
■ miß des auteurs qui en oni dfja iraitd. 



de la 1 

1^ 



et la syno fij*, 



V. 



der k« Academie zu Brüssel iSai» ^i^ 

Qtiatri^me Question. 

La definition du nectarre y donnde par Linne'^ 
eonvient'elle ä tous les organesy ddsignds jüsqu'a 
c€ temps sous ce nqm ? En cos de reponse negom^ 
live , on demande une classificntion phyuologique- 
de ces memes organes. / ' 

Cinqiiiöme QueBiion. 
Prouvcr ou rdfuter la thdorie de Dfiltpn, qui{ 
dii que dans Vatmosphere les^ diffdr^nts ßuide^ 
ae^formes rte sorit pas chimiquement unis, mdis 
seulement tn^lds tndcaniquement y et de maniere^ " 
que l*un n^agitpds sur l^autre yC^est^-a-^dire j que, 
par exemple, les moUculesd^qzole fie ^oussen^ 
pas lesi, moltculcs ,d\oxig^ne , mais excl^siyement^ 
Celles d'azQte\, 

' "- SixiÄme Questi'oit. 

Quelle est la vdritable composition ehimique 
des sulfure^^ tant oxydds quhydrogeneSy faits 
d' apres les divers procedds y et quels sorit leurs 
vsages dans les arts ? 

La repei^e devra ^tre appuyee , autant qu'il est «, 
\ possible, 8iur des faits noureaux et sur des ezperien« 
^es faciles i ripeter« 

Septi^me, Questioiu 

Quelle est la vraie composilion du bleu dir ' 
Prusse, en indiquant l'ordr6 de distribution de 
seseUmens^ et peut-orig d*un^ connaissance plu^ ' 




6so Progrftuiind.k.Acftdemie zu Brüssel 1821. 

intime de ce Cotnpose\ ili'duire une mdthoAe plut 
türe et plus t'conomiqi^e pour le fabriquer? 

Le prii de chRcune de ces queat'ions , sertt nitt 
neduilte d'or du poids de tl-entc ducala. Lcs memoU 
ät» ecriti liBlblement cn Utin, fraa^aU, hollaiidaia ob 
fluBAnd , fleront adresseB et reiUis francs de port, aruit 
Is premier ferrier iSai , a M. Vaa Uuitbem, Beere* 
Iure perpttuel de l'Academie. 

L'Academie' exige la plus grande eiactitude dan 
lei citHtionaT poar cet eßet, tes aaleura auront soia 
da marquer Isa äditiona et les pages des livres qu'ib 
«itCDt 11* ne mettrgnt poist leurs noms h. leurs onrn- 
gea, maia seulemeat une derise ä Icur chois ; Ua Ii 
rep^teront sur ua billei cacbeie qui renfermera leor 
nom et leur adresso. Ceux qui ee ferout connaitre 
Aa quelque maniere que ce soit, ainai (jue ceur 
dont les memoires auront öte remis apr^s le term 
prescrit, seront absotamenl exclua du concoura. 

Patt B. BruieUes aux eeances ext^aordinairea et 
geuerales des 8, 9, et i^ mai 1830. 



\m. 



I 

« I 



!• ■^.» I 



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Aufzug ^ 



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tneteorologischen Tagebuches 



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VrofessorHeinrith 



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Aagutt i8aa« 



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■^- :■• . t.B.^ - -_, , <», 



P'armiitii^sANachmiUag'A Nachts. 

. Wind. 
1^ Voim. 
StiiVniiixh. 

ibpl. Vcrm. SchÖa. 

ilait. SiUTni. Heiter. 

SBbän.SiüjrD. Trüb. Regen 
Schon. Win 
Vernj. Wind, 
Venniachi, 
"" er. Wind, 



lleirtr. Wil. 



Regr,,. 
SchÖQ. Enlf. 
Cewiiler. Wd. 
Hej«n, Eott; 
Gcwitl. Soniir 
Vermijcbl. 
Scliiiii. 



Vermiicht. 
Sohön, 



SehÖo. Wind. ' 
T rüb. W ind. 

Schön. Slür 
Vena. Wind. 
Venu. Wind. 

üegert; Triib, 



- Sturm. Gendl' 



Schon. VVinU. 

TrÜfc. 
Verto. Win 



Suinutarliiw 1 

Uibtrsiehi 
der I 

. .- .Wiuerang. 

Iteitsre Taget 4 
Sclwne Tige I 
Veniuichte Taga n 
rrtibo Tig« J 
r«go mit Wind \\ 
Xtge mit Stucni i 
r«ge mit Nebel « 
Tage ait Regen • 
Tage Uli tCmritW 
entr. 

^itece NScbte i 
S'Jione Nacht* ij 

m, Wichit 
TrCbe Nithw 
Nächte mit Wind if 
Nächte mitStun) \ 
Nächte mit It<- 

geo 
Nächte inii.C*- 

[Ieic»cTien<Ie Wii4 
de NW. W.S& 

Betrag des R(EWl 






Regen. V.t.h. 
Reg, Wliid, 
Trüb, Ve,m. 
riai^cJlt 



Trüb. Regon. Verm. Wind. 
NebeL Regen. I Tmb. itegir. 



vna 



Trüb, 
ler. Schon 
schön, Heil 
Wind, Regf 
Entf. GcH-i 
Vecra, T(üb. 
Heiter. 
T(iib. 



Setrag der A 

lung i49 Uni* J 

Zahl der BeoUe^ | 
tung«a 330. 




A 



^"H 
^ 



Thermometer. 


Hygrometer 


W i 


n d c. 


"\ i 


Mi- M.- 
m„™ dium 


Ma- Mi- 
xim, nim 


üiiim 


T.g. 


Nacil. 


^ >4, 5 


i5,6iQ,3i!85a!648 


77s, 8 


0. W. 1 


WNW. 1 


so, a 


15, iS, 53^794 


6G0 


700, 8 


NW. a. 3 


WNWr 1 


>9, » 

. so, 7 


8,5 


■ 6,08,819 


568 


735,8 


OSO. 1 


WNW. 1 


8,0 


iB.eiiSsii 


659 


765,4 
678,0 


OSO. 1. a 


OSO. 1 


1 iS, t 




■^95 


757 


590 


KW. 3 


WNW. I 


■;?;3 


~S^ 


.5,98 


7O0 

8o5 


670 


704,0 


OSO. i.a 


~0S0. i~ 


9.6 


.5,71 


60C 


7«5,a 


SO. SW. 1 


NW. i 


» ig, o 


10,0 


i5,4a 


l'^ 


700 


774. 7 


NW. i 


NW. 1 


Sl, « 


8,6 


16,1a 


Ö74 


778,6 


SW.NW.i'.a 


NW. 1 


s», 5 


10,0 


18,06 


«7 


700 


733.8 


NW, «0. 1 


NNO. 1 


iir; 


i4,o 


,9,35 


834 


z°z 


770.1 


SO. 1 


SO. I 


91. e 


■ 3,0 


17,00 


79' 


58S 690,0 


SO. SW. i 


NW. I 


flO, 


i3,o 


17,64 

iS,a5 


77» 


590 


695,6 


NO.NW.i 


NNW. 1 


ao, 5 


la.o 


Ks 570 


7.6.6 


NNO. 1. a 


HW, 1 


s3, o 


11,0 
ia,8 


,7,68 

■8,97 
19,08 


8a5 


63o 
6fo 


746,7 
77a.' 


SO. SW. 1 


SW. 1 


WSW. 1. a 


W. 1 


33, t> 


14.0 


675 


779.3 


SW. NW. a 


W. 1 


.3 5 


11,6 


18^61 


Söa 


690 


73a,. 


SO. SW. 1. a 


NO. 1 


salo 


i3,a 


■ 8,36 


8,1 


|§ 


730.7 


WNW. 9 


WNW. 3. 3 


l6, 3 


11.9 


i3,r6 


800 


NW. a 


K. I 


.8.7 


8,8 


14, oC 


siTs 


655 


7-54, a 


SO. a. 3 


SO. 1 


29 ,0 


13,1 


17,00 


Bo5 


637 


737,0 
775,7 


SO. 3 


80. SW. a 


a», o 


i5,o 


17, "5 


8a' 


710 


W.NW. a 


N.SW.i. 3 


.8, 6 


ia,4 


iö,i4 


~T 


648 


710,5 


WSW. 1 


W. SO. 1 


9o, 5 


ia,8 


16,40 


770 
7C3 


6,2 

604 


691. 1 
704, a 


SW.NW. 1 


W. 1 


■ 9. <1 


i3,5 


WSW ,. 3 


NW. SO. I 


»7. > 


11,5 


14,04 


76.) 


5,5 


706,! 


SO. NW. 1 


W. SO. 1 


6,5 


ll 


.5,3$ 


^ 


6ü4 


7a4,. 


SO. SW. 1 


WSW. 1 


e, s 


.1.1! 


65a 


73a., 


SW. 1 


SO. N. l 


i4, 


9.2 


6i;ä 


56ol6.8,d 


ISW. 3 


NNW. i.a 


"211 


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D'SO 


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543 63«,^ 


NO. 1 


NNO. . 


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16,00 


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